Pharmakodynamik
Pamidronsäure gehört zur Gruppe der Bisphosphonate. Durch eine Bindung mit Hydroxyapatitkristallen wird die Osteoklasten Aktivität und die damit verbundene Knochenresorption gehemmt.
Pharmakokinetik bei Kindern
Es liegen keine speziellen Daten für Kinder vor.
Zulassung der Dosierungsempfehlungen
- Chronische oder nicht schwerwiegende symptomatische Hypercalcämie
- intravenös
- ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label
Auszug aus Fachinformation
Auszug aus Fachinformation
Textauszug aus Fachinformation
Intravenös bei Osteogenesis imperfecta
Für diese Indikation hat Pamidronsäure keine Zulassung in Deutschland.
Intravenös bei Chronischer oder nicht schwerwiegender symptomatischer Hypercalcämie
Für diese Indikation hat Pamidronsäure keine Zulassung in Deutschland.
weitere zugelassene Indikationen in Deutschland:
Behandlung Erwachsener bei Zuständen, die mit erhöhter Osteoklastenaktivität verbunden sind:
Intravenös bei Tumorinduzierter Hypercalcämie
Erwachsene ab 18 Jahren:
- Die Gesamtdosis richtet sich nach dem anfänglichen Calciumspiegel im Serum des Patienten.
Ausgangswert der Serum-Calciumkonzentration (mmol/l)
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Ausgangswert der Calcium-Konzentration im Serum (mg %)
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Empfohlene Gesamtdosis (mg)
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< 3,0
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< 12,0
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15-30
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3,0-3,5
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12,0-14,0
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30-60
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3,5-4,0
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14,0-16,0
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60-90
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> 4,0
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> 16,0
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90
|
- Maximaldosis pro Behandlungsgang: 90 mg
- Im Allgemeinen wird 24-48 Stunden nach der Verabreichung von Pamidronat eine signifikante Senkung des Serumcalciums beobachtet; die Normalisierung des Serumcalciums wird in den meisten Fällen innerhalb von 3-7 Tagen erreicht. Falls in dieser Zeit eine Normokalzämie nicht erreicht wird, kann eine weitere Dosis gegeben werden.
Intravenös bei Osteolytischen Knochenmetastasen
Erwachsene ab 18 Jahren:
- 90 mg als Einzeldosis alle 4 Wochen. Bei Patienten mit Knochenmetastasen, die eine Chemotherapie in 3-wöchentlichen Intervallen erhalten, können 90 mg alle 3 Wochen gegeben werden.
Intravenös beim Multiplem Myelom (Stadium III)
Erwachsene ab 18 Jahren:
- 90 mg als Einzeldosis alle 4 Wochen. Bei Patienten mit Knochenmetastasen, die eine Chemotherapie in 3-wöchentlichen Intervallen erhalten, können 90 mg alle 3 Wochen gegeben werden.
[Ref.]
Präparate im Handel
Allgemein
Der Wirkstoff steht nur zur parenteralen Anwendung zur Verfügung.
Parenterale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat
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Arzneiform
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Stärke
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Natriumgehalt
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Schulungsmaterial
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Pamidron HEXAL®
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Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
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15 mg/ml
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6 mg/ml
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Blaue Hand
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Pamifos®
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Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
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3 mg/ml
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max. 0,65 mmol
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Blaue Hand
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Ribodronat®
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Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
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3 mg/ml
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nahezu natriumfrei (max. 23 mg = 1 mmol)
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Blaue Hand
|
Anwendungshinweise:
- Nur zur intravenösen Anwendung.
- Pamidronsäure darf nie als Bolusinjektion gegeben werden.
- Die Lösung muss vor Gebrauch mit einer calciumfreien Infusionslösung verdünnt (5%ige Glucose- oder 0,9%ige NaCl-Lösung) und die zubereitete Lösung langsam und an einer möglichst großen Vene infundiert werden.
- Die Infusionsgeschwindigkeit sollte 60 mg/h (1 mg/min) nicht überschreiten und die Konzentration von Pamidronsäure, Dinatriumsalz in der Infusionslösung sollte 90 mg in 250 ml nicht übersteigen.
- Eine Dosis von 90 mg in 250 ml Infusionslösung sollte normalerweise über einen Zeitraum von mindestens 2 Stunden gegeben werden.
- Zur Behandlung von Patienten mit Multiplem Myelom und in Patienten mit tumorinduzierter Hypercalcämie wird jedoch empfohlen, eine Dosis von 90 mg in 500 ml über 4 Stunden nicht zu überschreiten.
Lieferengpässe/weitere praktische Informationen
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Dosierungsempfehlungen
Osteogenesis imperfecta |
- Intravenös
-
1 Monat
bis
18 Jahre
-
2
mg/kg/Dosis,
einmalig.
Infusion über 4 h.
off-label
|
Chronische oder nicht schwerwiegende symptomatische Hypercalcämie |
- Intravenös
-
1 Monat
bis
18 Jahre
-
0,5
- 1
mg/kg/Dosis
Infusion über 4 h an 2-3 aufeinanderfolgenden Tagen verabreichen, alle 6-8 Wochen wiederholen.
off-label
|
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern
Da sich die Pamidroninsäure an das Knochengewebe bindet, kann eine Knochen-Szintigraphie gestört werden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
- Anämie, Thrombopenie, Lymphopenie, Leukopenie
- allergische Reaktionen einschließlich anaphylaktoider Reaktionen, Bronchospasmus/Dyspnoe, Quincke-Ödem (angioneurotisches Ödem)
- Hypokalzämie, Hypophosphatämie, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie
- symptomatische Hypokalzämie (Parästhesien, Tetanie), Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Somnolenz, Krampfanfälle, Erregung, Schwindel, Lethargie
- Konjunktivitis, Uveitis (Iritis, Iridozyklitis)
- Vorhofflimmern
- Hypertonie, Hypotonie
- Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Bauchschmerzen, Diarrhö, Obstipation, Gastritis, Dyspepsie
- Exanthem, Pruritus
- vorübergehende Knochenschmerzen, Arthralgie, Myalgie, generalisierte Schmerzen, Muskelkrämpfe, Osteonekrose
- akutes Nierenversagen
- Fieber und grippeartige Symptome, manchmal begleitet von Unwohlsein, Rigor, Müdigkeit und Flush, Reaktionen an der Infusionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung, Verhärtung, Phlebitis, Thrombophlebitis)
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet (<0,1 %):
- anaphylaktischer Schock
- akutes Atemnotsyndrom, interstitielle Lungenerkrankung
- Knochennekrose des äußeren Gehörgangs
- fokale segmentale Glomerulosklerose einschließlich der kollabierenden Variante, nephrotisches Syndrom
Die vollständige Auflistung aller Unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
[Ref.]
Kontraindikationen allgemein
- Schwangerschaft
- Stillzeit
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
[Ref.]
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Da die Pamidronsäure an das Knochengewebe bindet, kann dadurch die Szintigraphie der Knochen gestört werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
- Hypercalcämie-relevante metabolische Standardparameter einschließlich Calcium, Phosphat, Magnesium und Kalium im Serum sollten nach der Einleitung einer Behandlung mit Pamidronsäure überwacht werden.
- Für Patienten nach einer Schilddrüsenoperation besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Hypocalcämie aufgrund eines relativen Hypoparathyreoidismus.
- Überwachung der Nierenfunktion bei intravenösen Bisphosphonaten wird empfohlen, z.B. die Messung des Serumkreatinins vor jeder Dosis Pamidronat.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
[Ref.]
Wechselwirkungen
Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums führte zu keiner klinisch relevanten Interaktion.
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
MITTEL MIT EINFLUSS AUF DIE KNOCHENSTRUKTUR UND DIE MINERALISATION
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Bisphosphonate |
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M05BA04
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M05BA07
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Andere Mittel mit Einfluss auf die Knochenstruktur und die Mineralisation |
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M05BX05
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M05BX04
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Referenzen
-
Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-formularium voor Kinderen [Arzneimittel-Formularium für Kinder], 2007
-
Noordam C et al., Werkboek Kinderendocrinologie [Arbeitsbuch Kinderendokrinologie], digitale Veröffentlichung auf www.nvk.nl (nur für Mitglieder), 2010
-
ribosepharm, SmPC Ribodronat 3mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (61521.00.00), 02/2017
-
Hexal, SmPC Pamidron 15mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (58750.00.00), 11/2016
-
medac, SmPC Pamifos 3mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (59200.00.00), 11/2015
Änderungsverzeichnis
- 08 April 2020 16:44: Neue Monographie
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Überdosierung