Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Calciumcarbonat

Wirkstoff
Calciumcarbonat
Handelsname
Calcimed®, Osteovital®
ATC-Code
A12AA04

Pharmakodynamik

Calcium ist sowohl für Skelett- und Zahnwachstum, als auch für die normale Funktion von Nerven und Muskeln und die Blutgerinnung von wesentlicher Bedeutung. Darüber hinaus ist Calcium wichtig für die Funktion und Stabilität der Zellwände.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Hyperphosphatämie
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label
  • Calciummangel
    • oral
      • ≥1 Monat bis <6 Jahre: off-label
      • ≥6 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen (>3 g: off-label)

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral zur Behandlung eines Calciummangels

Kinder unter 6 Jahre: Die Anwendung von Calciumcarbonat wird nicht empfohlen, da bei Einnahme der Filmtabletten prinzipiell die Gefahr des „Sich-Verschluckens“ bestehen könnte.

Kinder ab 6 Jahre: 1-mal täglich 1 Filmtablette (entsprechend 600 mg Calcium).

Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene: 1- bis 2-mal täglich 1 Filmtablette (entsprechend 600-1200 mg Calcium).

weitere zugelassene Indikationen:

Zur Vorbeugung eines Calciummangels, wenn der Calciumbedarf nicht mit der Nahrung gedeckt werden kann.
Zur unterstützenden Behandlung der Osteoporose.

[Ref.]

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Präparate im Handel

Brausetabletten (Calciumcarbonat) 1250 mg, 2500 mg
Filmtabletten (Calciumcarbonat) 1500 mg
Kautabletten (Calciumcarbonat) 1250 mg

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke als Calciumcarbonat
Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Aroma  Altersangabe
Calcium HEXAL® Brausetabletten 1250 mgT0 (≙ 500 mg Ca2+)
2500 mgT0 (≙1000 mg Ca2+)
500 mg: 56,5 mg Natrium
1000 mg: „natriumfrei“
Natriumcyclamat,
Saccharin,
Sorbitol 
Zitrone k.A.
Osteovital Medium
Osteo Vital 1000
Brausetabletten 1250 mgk.A. (≙ 500 mg Ca2+)
2500 mgk.A. (≙ 1000 mg Ca2+)
k.A. Natriumcyclamat,
Saccharin
natürliches Aroma k.A.
Calcium Verla® 600 mg Filmtabletten 1500 mgT0 (≙ 600 mg Ca2+) „natriumfrei“ ab 6 Jahren
Calcium-ratiopharm 500 mg Kautabletten 1250 mgT0 (≙ 500 mg Ca2+) „natriumfrei“ Sorbitol (222 mg),
Aspartam (4 mg),
Phenylalanin,
Sulfite
Schokolade k.A.


T0: nicht teilbar, k.A.: keine Angabe

Die Fachinformationen wurden am 15.09.2021 aufgerufen.

Anwendungshinweise: Die Einnahme sollte beim oder nach dem Essen erfolgen. Brausetabletten vor Anwendung in einem Glas Wasser lösen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

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Dosierungsempfehlungen

Hyperphosphatämie
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1] [8]
      • 50 - 100 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 12 g/Tag.
        • Je nach Ernährung (Calcium-/Phosphat-Aufnahme)
        • Je nach Serumspiegel von Calcium und Phosphat

        off-label

Calciummangel
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1] [8]
      • 50 - 100 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 12 g/Tag.
        • Je nach Ernährung (Calcium-/Phosphat-Aufnahme)
        • Je nach Serumspiegel von Calcium und Phosphat

        <6 Jahre: off-label

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Allergische Reaktionen, Juckreiz, Hautausschlag, Urtikaria, Diarrhoe, Obstipation, Flatulenz, Übelkeit und Reizerscheinungen des Magens bei höheren Dosen

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

  • Krankheiten oder Umstände, die eine Hypercalcämie oder Hypercalciurie verursachen können
  • calciumhaltige Nierensteine, Nephrocalcinose
  • längere Immobilisation mit begleitender Hypercalciurie oder Hypercalcämie

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Bei leichter Hypercalciurie (>0,12 - 0,015 mmol bzw. 4,8 - 0,6 mg/kg/24 Stunden bei Kindern überschreitend) sowie bei Niereninsuffizienz und Nephrolithiasis sorgfältige Kontrolle der Ausscheidung von Calcium und Phosphat im Urin; bei erhöhter Ausscheidung muss die Dosierung reduziert oder die Calciumtherapie abgebrochen werden [SmPC].

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Bei Langzeittherapie oder bei Verabreichung von hohen Vitamin D-Dosen Überwachung der Serum- und Harncalciumspiegel sowie der Nierenfunktion.
  • Bei chronischer Niereninsuffizienz oder bei Fällen von Steinbildung im Harntrakt Kontrolle der Ausscheidung von Calcium und Phosphat im Urin.
  • Hohe Dosen von Vitamin D sollen während der Calciumtherapie vermieden werden.
  • Vorsicht bei Patienten mit Sarkoidose aufgrund des gesteigerten Vitamin D Metabolismus in die aktive Form. Kontrolle von Calcium in Serum und Harn.

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Wechselwirkungen

  • Die Resorption von peroral verabreichten Chinolonen, Tetrazyklinen, Estramustin oder Bisphosphonaten kann beeinträchtigt sein. Ein Einnahmeintervall von zumindest 3 Stunden wird empfohlen.
  • Die Kombination von oral verabreichtem Calcium mit Raltegravir sollte vermieden werden, da Raltegravir divalente Kationen bindet.
  • Oral verabreichtes Calcium verringert die Dolutegravir-Exposition. Dolutegravir mindestens 2 Stunden vor Kationen-Supplementierung verabreichen.
  • Die Resorption von Eltrombopag ist bei unmittelbarer Verabreichung nach oralem Calcium reduziert.
  • Oral verabreichtes Calcium reduziert die Resorption von Levothyroxin und Liothyronin. Ein zeitlicher Abstand von mind. 4 Stunden sollte eingehalten werden.
  • Die Resorption von Mycophenolat-Mofetil kann bei gleichzeitiger Anwendung von oralem Calcium reduziert werden.
  • Peroral applizierte calciumhaltige Produkte können die Bioverfügbarkeit von Strontium-ranelat reduzieren. Ein mind. 2-stündiger Abstand sollte eingehalten werden.
  • Die Resorption von Elvitegravir kann bei Gabe von Antazida reduziert sein.

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Calcium
A12AA03

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Referenzen

  1. Heijden, van der AJ et al, Werkboek Kindernefrologie [Arbeitsbuch Kindernephrologie], VU Uitgeverij [VU Verlag], 2002, 1st edition
  2. Hermes Arzneimittel GmbH, SmPC Calcimed 500 mg Brausetabletten (24079.00.00), 05/2020
  3. Interpharm GmbH, SmPC OsteoVital Medium, Brausetabletten (13811.00.00), 05/2021
  4. Hexal AG, SmPC Calcium 500 mg, 100 mg HEXAL®, Brausetabletten (31390.00.00), 09/2019
  5. Interpharm GmbH, SmPC Osteo Vital 1000, Brausetabletten (13811.01.00), 05/2021
  6. Verla-Pharm Arzneimittel, SmPC Calcium Verla® 600 mg Filmtabletten (30434.00.00), 04/2021
  7. AbZ-Pharma GmbH, SmPC Calcium-ratiopharm® 500 mg Kautabletten (37229.00.00), 04/2021
  8. Klaus G. et al., Prevention and treatment of renal osteodystrophy in children on chronic renal failure: European guidelines, Pediatr Nephrol , 2006, 21, 151-159

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Änderungsverzeichnis

  • 15 September 2021 12:14: Neue Monographie

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