Esmolol ist ein Beta-selektiver (kardioselektiver) adrenerger Rezeptorenblocker. In therapeutischen Dosen hat Esmolol keine signifikante intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) oder membranstabilisierende Aktivität.
Esmolol hat einen raschen Wirkungseintritt und eine kurze Wirkungsdauer. Esmolol vermindert die Herzfrequenz und verzögert die AV-Überleitung.
Aus der Studie von Tabbutt et al. geht hervor, dass die Clearance bei Neugeborenen und Säuglingen offenbar höher ist als bei Kindern >1 Jahr, nämlich 281 bzw. 126 ml/min/kg.
Bei Kindern im Alter von 3-16 Jahren mit supraventrikulären Arrhythmien wurde eine terminale Halbwertszeit von durchschnittlich 6,9 min (Bereich 5,2 - 10,9 min) und ein Verteilungsvolumen von durchschnittlich 283 ml/kg beschrieben. Die beobachtete mittlere Gesamtkörper-Clearance betrug 119 ml/kg/Minute
Erwachsene: Die Kinetik von Esmolol ist bei gesunden Erwachsenen linear, die Plasmakonzentration verhält sich proportional zur Dosis.
Cl: 285 ml/kg/min
T1/2: 9 min
Vd: 3,4 l/kg
[Ref.]
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Injektionslösung 10 mg/ml
Infusionslösungen 10 mg/ml
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 2500 mg
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 2500 mg/10 ml
Allgemein
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Esmolol in Form von Esmololhydrochlorid. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration ist jeweils auf Esmololhydrochlorid bezogen.
Parenterale Anwendung
Zur intravenösen Anwenung stehen Injektionslösungen und Infusionslösungen zur Verfügung.
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Arzneiform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe | Natriumgehalt |
Brevibloc Injektionslösung | Injektionslösung | 10 mg/ml |
- |
ca. 1,22 mmol (bzw. 28 mg) Natrium pro Durchstechflasche |
Esmolol Hikma | Injektionslösung | 10 mg/ml | - | weniger als 1 mmol (23mg) Natrium pro Durchstechflasche |
Brevibloc Infusionslösung | Infusionslösung | 10 mg/ml | - | 30,45 mmol (bzw. 700 mg) Natrium pro Beutel |
Esmocard Lyo | Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung | nach Rekonstitution: 50 mg/ml nach Verdünnung: 10 mg/ml |
- | enthält kein Natrium |
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Supraventrikuläre Tachykardie, Peri-operative Hypertension und Arrhythmie |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Dyspnoe, kalte Akren, Auslösung einer Herzinsuffizienz oder Hypoglykämie (ohne Symptome, Cave: Diabetes-Patienten) und Albträume.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Sinusbradykardie, AV-Block, Hypotonie, Asthma und Herzinsuffizienz.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Große Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Einnahme von Verapamil (Isoptin) wegen des Risikos schwerer Rhythmusstörungen. Cave: (kurzzeitiger) Blutdruckabfall.
Bei Kindern <15 kg dauert die Erholung nach dem Absetzen der Medikation länger, circa 15 min. Bei Kleinkindern kann ein Blutdruckabfall von 10-15 % auftreten.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Antiarrhythmika (Verapamil, Diltiazem, Flecainid, Propafenon, Lidocain, Phenytoin, Amiodaron) | Verstärkte Wirkung von Esmolol | Sorgfältige Überwachung auf kardiodepressive Effekte. Die gleichzeitige i.v.-Gabe eines oder beider Arzneistoffe ist kontraindiziert — außer in der Intensivmedizin. Esmolol i.v. darf frühestens 48 h nach Absetzen von Verapamil angewandt werden. |
Insuline und orale Antidiabetika | verstärkte und verlängerte Hypoglykämien möglich | Wenn ein Diabetiker mit einem Beta-Blocker behandelt werden soll, ist ein vasodilatierend bzw. kardioselektiv wirkender Beta-Blocker auszuwählen. Die Blutglucose-Konzentrationen sind dabei vor allem zu Beginn und bei Dosisänderungen zu überwachen. Die Patienten sollen auch auf das mögliche Fehlen bzw. die Veränderung von Hypoglykämie-Warnsymptomen hingewiesen werden. |
NSAIDs (Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin) | Verminderung der Wirkung von Esmolol | Überwachung des Blutdrucks und ggf. Anpassung der Dosis. Alternativ können Calciumantagonisten verwendet werden. |
COX-2-Inhibitoren (Celecoxib) | Verminderung der Wirkung von Esmolol | Überwachung des Blutdrucks. |
Beta-Sympathomimetika (Fenoterol, Formoterol, Salbutamol, Salmeterol, Terbutalin, Vilanterol) | verminderte Wirksamkeit der Beta-Sympathomimetika | Bei Asthma bronchiale sind sowohl nicht-selektive als auch kardioselektive Beta-Blocker in der Regel kontraindiziert; alternative Antihypertonika bzw. Koronartherapeutika sind zu bevorzugen. |
Clonidin | erhöhtes Risiko für Hypotension und Bradykradie | Bei einer gleichzeitigen Anwendung von Clonidin und Betablockern wird eine sorgfältige Überwachung der Herz-Kreislauf-Parameter (Herzfrequenz und Blutdruck) empfohlen. Einige Tage vor einem geplanten Ausschleichen von Clonidin sollten Betablocker abgesetzt werden, um eine Rebound-Hypertonie zu vermeiden. |
Fingolimod | erhöhtes Risiko für eine Bradykardie | Gleichzeitige Anwendung vermeiden. Falls eine gleichzeitige Verabreichung von Fingolimod gemeinsam mit Betablockern erforderlich ist, wird nach einer Fingolimod-Einleitung zumindest eine erweiterte Überwachung der Herzfrequenz über Nacht und eine AV-Überleitung empfohlen. |
Calciumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ (Nifedipin, Amlodipin) | erhöhtes Risiko für Bradykardie, Hypotonie, Herzinsuffizienz | Auf verstärkte hypotensive und kardiodepressive Effekte soll besonders zu Beginn der Behandlung geachtet werden. |
Digoxin | erhöhtes Risiko für bradykarde Herzrhythmusstörungen | Engmaschige Überwachung von Herzfrequenz und Überleitungszeit. |
Morphin | erhöhtes Risiko für Bradykardie und Hypotonie | Überwachung und ggf. Dosisanpassung |
Procarbazin | Bradykardie, überschießender Blutdruckanstieg oder Blutdruckabfall nicht auszuschließen | Kontraindiziert. |
Mutterkornalkaloide (Cabergolin) | erhöhtes Risiko von peripheren Durchblutungsstörungen | Nur unter Vorsicht gleichzeitig anwenden. Ergotamin soll nur bei therapieresistenten oder sehr langen Migräne-Anfällen eingesetzt werden. Die Patienten sollen über die Symptome von Durchblutungsstörungen informiert werden, damit rechtzeitig Maßnahmen eingeleitet werden können. |
Allergenextrakte | Verstärkung anaphylaktischer Reaktionen möglich | Kontraindiziert. Bei kardiovaskulären Indikationen kommen alternative Arzneimittel wie Calciumantagonisten in Frage. ACE-Hemmer sind bei subkutaner Desensibilisierung gegen Insektengifte ebenfalls kontraindiziert. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Beta-Adrenozeptorantagonisten, nichtselektiv | ||
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Hemangiol®, Dociton®, Inderal®, Obsidan®
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C07AA05 | |
Sotalex®
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C07AA07 |
Beta-Adrenozeptorantagonisten, selektiv | ||
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Tenormin®
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C07AB03 | |
Concor Cor®, Concor®
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C07AB07 | |
Beloc®, Beloc-Zok®, Jutablock
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C07AB02 |
Alpha- und Beta-Adrenozeptorantagonisten | ||
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Dilatrend®, Querto®
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C07AG02 | |
Trandate®
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C07AG01 |
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