Riociguat

Wirkstoff
Riociguat
Handelsname
Adempas®
ATC-Code
C02KX05

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Riociguat verfügt über einen dualen Wirkmechanismus. Durch Stabilisierung der NO-sGC-Bindung erhöht es die Empfindlichkeit von sGC gegenüber endogenem NO. Es stimuliert sGC aber auch direkt und unabhängig von NO. Riociguat  stellt den NO-sGC-cGMP-Weg wieder her und führt zu einer erhöhten cGMP-Produktion. Intrazelluläres cGMP spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Prozessen, die Gefäßtonus, Proliferation, Fibrose und Entzündung beeinflussen.

Pharmakokinetik bei Kindern

  Erwachsene Kinder 6 - 18 Jahre1
Bioverfügbarkeit2 94 %  
Cmax (h) 1-1,5  
Vd (L) 30 26
Cl (L/h) 3-6 2,48
T1/2 (h) 7 (bei gesunden Personen)
12 (bei Patienten)
8,24

1 geschätzt anhand eines Populations-PK Models
2 Die Bioverfügbarkeit (AUC und Cmax ) von oral verabreichtem Riociguat als zerstoßene Tablette in Apfelmus oder in Wasser suspendiert ist vergleichbar mit der einer unzerstoßenen Tablette

[SmPC Adempas]

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Pulmonale arterielle Hypertonie
    • oral
      • ≥6 Jahre bis <18 Jahre und ≥50 kg: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral bei pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) der WHO-Funktionsklassen (FK) II bis III in Kombination mit Endothelin-Rezeptorantagonisten bei Kindern und Jugendlichen im Alter von unter 18 Jahren und einem Körpergewicht von ≥ 50 kg

Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren und ≥ 50 kg 
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 1 mg 3-mal täglich für 2 Wochen. Die Tabletten sollten 3-mal täglich im Abstand von etwa 6 bis 8 Stunden eingenommen werden. Die Dosistitration von Riociguat ist auf Grundlage des systolischen Blutdrucks des Patienten und der allgemeinen Verträglichkeit vorzunehmen und liegt im Ermessen des behandelnden Arztes.
- Wenn der systolische Blutdruck in der Altersgruppe der 6 bis < 12-Jährigen bei ≥ 90 mmHg bzw. in der Altersgruppe der 12 bis < 18-Jährigen bei ≥ 95 mmHg liegt und der Patient keine Anzeichen oder Symptome einer Hypotonie aufweist, sollte die Dosierung alle 2 Wochen um 0,5 mg bis zu einer Maximaldosis von 2,5 mg 3-mal täglich erhöht werden.
- Wenn der systolische Blutdruck unter diese vorgegebenen Werte fällt, sollte die Dosierung beibehalten werden, sofern der Patient keine Anzeichen oder Symptome einer Hypotonie aufweist.
- Wenn der systolische Blutdruck zu irgendeiner Zeit während der Dosistitrationsphase unter die vorgegebenen Werte fällt oder der Patient Anzeichen und Symptome einer Hypotonie zeigt, sollte die gegenwärtige Dosis um 0,5 mg 3-mal täglich verringert werden.

weitere zugelassene Indikationen bei Erwachsenen:
- Pulmonale Hypertonie (PAH) der WHO-Funktionsklassen (FK) II bis III als Monotherapie oder in Kombination mit Endothelin-Rezeptorantagonisten für die Behandlung erwachsener Patienten bis III zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
- Chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH)

[Ref.]

Präparate im Handel

Filmtabletten 0,5 mg, 1 mg, 1,5 mg, 2 mg, 2,5 mg

Präparat im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke (Riociguat) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Adempas® Filmtabletten 0,5 mgT1
1 mgT1
1,5 mgT1
2 mgT1
2,5 mgT1
oral natriumfrei Lactose Tabletten können unmittelbar vor der Anwendung zerstoßen und mit Wasser oder weichen Nahrungsmitteln wie Apfelmus gemischt und dann oral verabreicht werden. ab 6 Jahren und ≥50 kg

T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Die Fachinformationen wurden am 23.05.2025 aufgerufen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Pulmonale arterielle Hypertonie
  • Oral
    • 6 Jahre bis 18 Jahre und ≥ 50 kg
      [1] [2]
      • Initialdosis: 3 mg/Tag in 3 Dosen. Dauer: 2 Wochen.
      • Erhaltungsdosis: Initialdosis alle 2 Wochen je nach systolischem Blutdruck und Verträglichkeit in Schritten von 0,5 mg/Dosis (1,5 mg/Tag) anpassen auf 4,5 - 7,5 mg/Tag in 3 Dosen.
        • Dosis nicht erhöhen bei systolischem Blutdruck < 90 mmHg  bei Kindern (6 - 11 Jahre) oder < 95 mmHg bei Jugendlichen (12 - 18 Jahre).
        • Dosis verringern um 0,5 mg 3x täglich bei Anzeichen von Hypotonie.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Das Sicherheitsprofil bei Kindern ist ähnlich wie das von Erwachsenen. Die häufigsten Nebenwirkungen in einer Studie (n= 24, 6-18 Jahre) waren Hypotonie und Kopfschmerzen.
[SmPC Adempas]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): Schwindel, Kopfschmerz, Dyspepsie, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, periphere Ödeme

Häufig (1-10 %): Gastroenteritis, Anämie (einschl. entsprechende Laborparameter), Palpitationen, Hypotonie, Hämoptoe, Epistaxis, verstopfte Nase, Gastritis, gastro-ösophageale Refluxkrankheit, Dysphagie, gastrointestinale und abdominale Schmerzen, Obstipation, geblähter Bauch

Gelegentlich (0,1-1 %): Lungenblutung

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen bei Kindern

Behandlungsbeginn bei
• Kindern im Alter von 6 bis < 12 Jahren mit einem systolischen Blutdruck < 90 mmHg,
• Patienten ≥ 12 Jahren mit einem systolischen Blutdruck < 95 mmHg.
[SmPC Adempas]

Kontraindikationen allgemein

  • gleichzeitige Anwendung von PDE5-Hemmern (wie z. B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil)
  • schwere Leberfunktionsstörung (Child-Pugh C)
  • Schwangerschaft
  • gleichzeitige Anwendung von Nitraten oder Stickstoffmonoxid-Donatoren (wie z. B. Amylnitrit) in jeglicher Form einschließlich bestimmter Drogen, sog. „Poppers“
  • gleichzeitige Anwendung mit anderen Stimulatoren der löslichen Guanylatcyclase
  • Patienten mit pulmonaler Hypertonie verbunden mit idiopathischen interstitiellen Pneumonien (PH-IIP)

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

ANDERE ANTIHYPERTENSIVA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Antihypertensiva zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie

Ambrisentan

Volibris®
C02KX02

Bosentan

Tracleer®
C02KX01

Macitentan

Opsumit®
C02KX04
ANDERE ANTIHYPERTENSIVA

Ambrisentan

Volibris®
C02KX02

Bosentan

Tracleer®
C02KX01

Macitentan

Opsumit®
C02KX04

Referenzen

  1. Bayer AG, SmPC Adempas (EU/1/13/907/001) Rev 14, 1-08-2024, www.ema.europa.eu
  2. Bayer AG, SmPC Adempas® 0,5 mg/-1 mg/-1,5 mg/-2 mg/-2,5 mg Filmtabletten (EU/1/13/907/001), 05/2023

Änderungsverzeichnis

  • 26 Mai 2025 09:54: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung