Das Mukolytikum Bromhexin ist ein synthetisches Derivat des pflanzlichen Wirkstoffs Vasicin. Es wirkt sekretolytisch und sekretomotorisch im Bereich des Bronchialtraktes. Ein Metabolit von Bromhexin ist Ambroxol.
Es sind keine spezifischen Informationen bei Kindern bekannt.
Tropfen 8 mg/mL, 12 mg/mL
Saft 8 mg/5 mL
Tabletten 8 mg, 12 mg
Überzogene Tabletten 8 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Bromhexinhydrochlorid) |
Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweis | Altersangabe |
BROMHEXIN 12 BC | Tropfen | 12 mg/mL (1 mL ≙ 25 Tropfen) | oral | k.A. | Propylenglykol (700 mg/mL bzw. 28 mg/Tropfen) | Minze | - | ab 2 Jahren |
Bromhexin Hermes Arzneimittel | Tropfen | 8 mg/mL (1 mL ≙ 23 Tropfen) | oral | natriumfrei | Ethanol 96%, Sucrose, Polysorbat 80 | natürliches Aroma | - | ab 12 Jahren |
Bisolvon® Hustensaft | Saft | 8 mg/5 mL | oral | k.A. | Benzoesäure (6,35 mg/5 mL), Sucralose |
Kirsch, Schokolade | - | ab 6 Jahren |
Bisolvon® Hustentabletten | Tabletten | 8 mgT1,M0 | oral | k.A. | Lactose (74 mg) | k.A. | Einnahme nach den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit | ab 6 Jahren |
T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, M0: nicht mörserbar, k.A.: keine Angabe, aV: außer Vertrieb, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 13.02.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Produktiver Husten |
---|
|
Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Gelegentlich: (0,1 -1%): Übelkeit, Bauchschmerzen, insbesondere Oberbauchschmerzen, Erbrechen, Diarrhö, Fieber
Selten (0,01-0,1 %): Hautausschlag, Urtikaria, Bronchospasmus, Übelkeit, Bauchschmerzen, insbesondere Oberbauchschmerzen, Erbrechen, Diarrhoe, Fieber
Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktische Reaktionen einschließlich anaphylaktischem Schock, Angioödem und Juckreiz, schwere Hautreaktionen (einschließlich Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse und akute generalisierte exanthematische Pustulose), Dyspnoe (als Symptom einer Überempfindlichkeitsreaktion)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kinder unter 2 Jahren.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die flüssigen Darreichungsformen können Alkohol enthalten. Bei Anwendung bei Kleinkindern ist Vorsicht geboten aufgrund einer möglichen Alkoholintoxikation. Bei alltäglichen Aktivitäten sollte das Auftreten von Schwindel berücksichtigt werden.
Die Anwendung von Bromhexin als Mukolytikum wird bei Kindern unter 2 Jahren nicht empfohlen, da paradoxe Reaktionen ("Sekretstau") auftreten können. Mukolytika können die Atemwege von Kindern unter 2 Jahren aufgrund der physiologischen Eigenschaften der Atemwege in dieser Altersgruppe blockieren. Die Fähigkeit des Abhustens von Schleim kann eingeschränkt sein.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Antitussiva, z.B. Codein, Pentoxyverin | Durch Hemmung des Hustenreflexes Beeinträchtigung des Abhustens des verflüssigten Bronchialschleims und Entstehung eines Sekretstaus möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, sollte bevorzugt tagsüber Bromhexin und nachts das Antitussivum gegeben werden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Mukolytika | ||
---|---|---|
Bromuc®, ACC®, NAC®, Fluimucil®; Syn: N-Acetylcystein, NAC; weiterer ATC-Code: V03AB23
|
R05CB01 | |
Mucosolvan®
|
R05CB06 | |
Pulmozyme®; Syn: Desoxyribonuklease
|
R05CB13 | |
Bronchitol®
|
R05CB16 |
Es wurde eine Kasuistik veröffentlicht, nach der es bei 4 von 25 Fällen überhöhter Bromhexindosen zu Erbrechen sowie bei 3 Kleinkindern zu Bewusstseinstrübung, Ataxie, Diplopie, leichter metabolischer Azidose und Tachypnoe kam. Kleinkinder blieben nach einer Einnahme von bis zu 40 mg Bromhexin auch ohne Dekontamination symptomlos. Da bei Kindern ab 2 Jahren auch nach Ingestion größerer Mengen nur mit leichteren Symptomen zu rechnen ist, kann auf eine Dekontamination bei Einnahme von bis zu 80 mg Bromhexinhydrochlorid verzichtet werden; bei jüngeren Kindern wird die entsprechende Grenze bei 60 mg Bromhexinhydrochlorid (6 mg/kg KG) angegeben [SmPC Bromhexin 12 BC, 01/2021].