Sotalol

Wirkstoff
Sotalol
Handelsname
Sotalex®
ATC-Code
C07AA07

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Sotalol ist ein nicht-selektiver Beta-Rezeptorblocker ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und ein Klasse-III-Antiarrhythmikum. Die Klasse-III-antiarrhythmische Wirkung beruht auf einer akut einsetzenden Verlängerung der terminalen Phase des monophasischen Aktionspotentials ohne Beeinflussung der Leitungsgeschwindigkeit. Die absolute Refraktärzeit wird verlängert.

Pharmakokinetik bei Kindern

Kinder:

Folgende pharmakokinetische Parameter finden sich in der Literatur [Saul et al. 2001]:
≤1 Monat: T1/2 = durchschnittlich 8,4 h, scheinbare Clearance: 11 ml/min
1-24 Monate: T1/2 = durchschnittlich 7,4 h, scheinbare Clearance: 32 ml/min
>2 Jahre bis <7 Jahre: T1/2 = durchschnittlich 9,1 h, scheinbare Clearance: 63 ml/min
7-12 Jahre: T1/2 = durchschnittlich 9,2 h, scheinbare Clearance: 95 ml/min
T max (4 Tage – 12 Jahre): durchschnittlich 2-3 h

Erwachsene:

T max: 2-3 h
 T1/2: 15 Stunden (oral), bei terminaler Niereninsuffizienz bis 42 h, 7 h (parenteral)
Vd: 1,6-2,4 l/kg
Sotalolhydrochlorid wird ausschließlich über die Niere eliminiert. Die renale Clearance beträgt 120 ml/min und entspricht der Gesamtkörper-Clearance.

[Ref.]

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Kardioversion bei Arrhythmien
    • intravenös
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label

  • Ventrikuläre und supraventrikuläre Arrhythmien
    • oral
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös bei Schwerwiegenden symptomatischen tachykarden ventrikulären Herzrhythmusstörungen, symptomatischen und behandlungsbedürftigen tachykarden supraventrikulären Herzrhythmusstörungen wie AV-junktionale Tachykardien, supraventrikulären Tachykardien bei WPW-Syndrom oder paroxysmalem Vorhofflimmern

  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlungen siehe Fachinformationen

[Ref.]

Oral bei lebensbedrohenden symptomatischen tachykarden ventrikulären Herzrhythmusstörungen, symptomatischen und behandlungsbedürftigen tachykarden supraventrikulären Herzrhythmusstörungen wie Prophylaxe von chronischem Vorhofflimmern nach DC-Kardioversion oder Prophylaxe von paroxysmalem Vorhofflimmern

  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlungen siehe Fachinformationen

[Ref.]

Präparate im Handel

Injektionslösung 10 mg/ml
Tabletten 40 mg, 80 mg, 160 mg

Allgemein

Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Sotalol in Form von Sotalolhydrochlorid. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration ist jeweils auf Sotalolhydrochlorid bezogen.

Parenterale Anwendung

Zur intravenösen Anwendung steht eine Injektionslösung zur Verfügung.

Präparat Stärke (Sotalolhydrochlorid)
Problematische Hilfsstoffe Natriumgehalt Zulassung
Sotalol-Carinopharm Injektionslösung 40 mg/4 ml - weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle Erwachsene

 

Orale Anwendung

Als Fertigarzneimittel zur oralen Anwendung stehen lediglich Tabletten zur Verfügung.

Präparat Stärke (Sotalolhydrochlorid)
Problematische Hilfsstoffe Zulassung
Sotalex® mite 80 mg T2 Lactose Erwachsene
Sotalex® 160 mg T2 Lactose Erwachsene
Sotalol-ratiopharm® 40 mg T0, M
80 mg T2, M
160 mg T4, M
- Erwachsene


T4: teilbar in vier gleiche Dosen, T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar, M: mörserbar

Anwendungshinweise:

  • Die Tabletten sind vor den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) einzunehmen.
  • Sotalol sollte nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden, da die Aufnahme des Wirkstoffes Sotalolhydrochlorid aus dem Magen-Darm-Trakt bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme (insbesondere Milch und Milchprodukte) vermindert sein kann.

Rezepturhinweise

Es gibt Rezepturvorschriften (NRF 10.4. und European Paediatric Formulary) zur Herstellung einer Sotalolhydrochlorid-Lösung 20 mg/ml zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen in der Pädiatrie.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Kardioversion bei Arrhythmien
  • Intravenös
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      • 0,2 - 1,5 mg/kg/Dosis, einmalig über 5-10 Minuten. Unter intensivmedizinischer Überwachung und Kontrolle des QT-Intervalls.
      • off-label

Ventrikuläre und supraventrikuläre Arrhythmien
  • Oral
    • Neugeborene
      [2]
      • Initialdosis: Sotalolhydrochlorid: 2 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Je nach Wirkung alle 3 Tage erhöhen auf 4 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 10 mg/kg/Tag.
      • Bei unzureichender Wirkung oder Nebenwirkungen können Spiegel bestimmt werden (0,4 – 1 mg/l).

        off-label

    • 1 Monat bis 6 Monate
      [1] [2] [3] [4] [5] [6]
      • Initialdosis: Sotalolhydrochlorid: 3 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Je nach Wirkung alle 3 Tage erhöhen auf 5 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 10 mg/kg/Tag.
      • Bei unzureichender Wirkung oder Nebenwirkungen können Spiegel bestimmt werden (0,4 – 1 mg/l).

        off-label

    • 6 Monate bis 2 Jahre
      [1] [2] [3] [4] [5] [6]
      • Initialdosis: Sotalolhydrochlorid: 3 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Je nach Wirkung alle 3 Tage erhöhen auf 6 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 10 mg/kg/Tag.
      • Bei unzureichender Wirkung oder Nebenwirkungen können Spiegel bestimmt werden (0,4 – 1 mg/l).

        off-label

    • 2 Jahre bis 6 Jahre
      [1] [2] [3] [4] [5] [6]
      • Initialdosis: Sotalolhydrochlorid: 3 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Je nach Wirkung alle 3 Tage erhöhen auf 5 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 10 mg/kg/Tag.
      • Bei unzureichender Wirkung oder Nebenwirkungen können Spiegel bestimmt werden (0,4 – 1 mg/l).

        off-label

    • 6 Jahre bis 18 Jahre
      [1] [2] [3] [4] [5] [6]
      • Initialdosis: Sotalolhydrochlorid: 2 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Je nach Wirkung alle 3 Tage erhöhen auf 3 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 10mg/kg/Tag, jedoch nicht mehr als 320 mg/Tag.
      • Bei unzureichender Wirkung oder Nebenwirkungen können Spiegel bestimmt werden (0,4 – 1 mg/l).

        off-label

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:

GFR 50-80 ml/min/1.73 m2
Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2
50 Prozent der Einzeldosis und Dosierungsintervall: 8 Stunden
Bei einer einmaligen intravenösen Gabe keine Anpassung.
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2
25 Prozent der Einzeldosis und Dosierungsintervall: 8 Stunden
Bei einer einmaligen intravenösen Gabe keine Anpassung.
GFR < 10 ml/min/1.73 m2
Eine generelle Empfehlung kann nicht gegeben werden.
Klinische Konsequenzen

Bei einer verminderten Nierenfunktion nimmt die renale Elimination von Sotalol ab. Dies führt zu einer verlängerten Halbwertszeit und erhöhten Plasmaspiegeln, wodurch wiederum das Risiko von Nebenwirkungen erhöht ist: Hypotonie, Bradykardie, AV-Block, verbreiterter QRS-Komplex, Bronchospasmen, Hypoglykämie, Verlängerung des QTc-Intervalls, Torsade de Pointes und ventrikuläre Tachykardie.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Proarrhythmische Wirkungen, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Dyspnoe, Torsade de Pointes durch QTc-Verlängerung, Auslösung von Herzinsuffizienz oder Hypoglykämie.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):

  • Torsades de Pointes, Arrhythmien, Schmerzen in der Brust, unerwünschter Blutdruckabfall, Verstärkung einer Herzinsuffizienz, Bradykardie, Herzklopfen, EKG-Anomalien, AV-Überleitungsstörungen, Synkopen oder präsynkopale Zustände, Ödeme
  • Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Parästhesien und Kältegefühl an den Gliedmaßen
  • Sehstörungen, Konjunktivitis
  • Hörstörungen
  • Dyspnoe, Bei Patienten mit obstruktiven Ventilationsstörungen kann Atemnot ausgelöst werden
  • Geschmacksstörungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Dyspepsie, Flatulenz, Mundtrockenheit
  • Rötung, Juckreiz, Exantheme, Alopezie
  • Muskelkrämpfe bzw. Muskelschwäche
  • Hypotonie
  • Fieber, Müdigkeit
  • Angstzustände, Verwirrtheitszustände, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen, verstärkte Traumaktivität, depressive Verstimmungen
  • sexuelle Dysfunktion

Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:

  • Hypoglykämie

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen bei Kindern

Verlängertes QT-Intervall, Sinusbradykardie, AV-Block, Hypotonie, Bradykardie und Herzinsuffizienz

Kontraindikationen allgemein

  • bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden
  • akuter Herzinfarkt
  • Schock
  • SA-Block
  • Sinusknotensyndrom
  • Hypokaliämie
  • Hypomagnesiämie
  • Hypotonie
  • Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen
  • obstruktive Atemwegserkrankungen
  • metabolische Azidose
  • unbehandeltes Phäochromozytom
  • Bluthochdruckkrise
  • Cor pulmonale

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Vor Behandlungsbeginn und bei Dosisänderungen sollte eine EKG-Kontrolle mit Messung des korrigierten QT-Intervalls durchgeführt werden. Des Weiteren ist eine Kontrolle von Nierenfunktion und Elektrolythaushalt erforderlich.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Verapamil (Isoptin) ist Vorsicht geboten, da schwere Herzrhythmusstörungen auftreten können.
Vorsicht bei Patienten mit Diabetes, da Sotalol einige wichtige Symptome einer Hypoglykämie maskieren kann.

Daten zu Erwachsenen deuten darauf hin, dass Solatol nach oraler Verabreichung fast vollständig resorbiert wird. Die Bioverfügbarkeit beträgt über 90 %. Nahrung reduziert die Resorption um ca. 20 %. Deshalb sollte die Sotalol Einnahme mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen erfolgen. Dies wird auch für Kinder empfohlen. Ist dies in der Praxis nicht möglich, sollte Solatol immer zur selben Zeit mit der Mahlzeit eingenommen werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
    • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion: Serum-Kreatinin und/oder Sotalohydrochlorid-Serumspiegel sollten regelmäßig kontrolliert werden.
    • Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten; Symptome einer Hypoglykämie können verschleiert werden. Der Blutglukosespiegel sollte während der Behandlung mit Sotalolhydrochlorid überwacht werden.
    • strengem Fasten.
    • Hyperthyreose, adrenerge Symptome können verdeckt werden.
    • peripheren Durchblutungsstörungen, wie Raynaud-Syndrom und intermittierendes Hinken: Es kann zu einer Verstärkung der Beschwerden vor allem zu Beginn der Behandlung kommen.
    • Patienten mit Phäochromozytom: Sotalolhydrochlorid darf erst nach Blockade der α-Rezeptoren verabreicht werden.
  • Psoriasis: Arzneimittel mit Beta-Rezeptoren blockierenden Eigenschaften können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
  • Überempfindlichkeitsreaktionen: Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
  • Patienten mit Zustand nach Myokardinfarkt oder schlechter Ventrikelfunktion sind bezüglich einer Verstärkung von Herzrhythmusstörungen (Proarrhythmien) besonders gefährdet.
  • Elektrolythaushalt: Bei starkem oder persistierendem Durchfall oder gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die zu einem Verlust von Magnesium und/oder Kalium führen, muss der Elektrolythaushalt und der Säure-Basen-Haushalt engmaschig kontrolliert werden.
  • Schwere Proarrhythmien (anhaltende ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern oder Torsades de Pointes) sind in der Regel dosisabhängig und treten normalerweise kurz nach dem Beginn der Therapie oder nach einer Dosiserhöhung auf. Obwohl die meisten Torsades de Pointes vorübergehender Natur sind oder mit Symptomen einhergehen (z. B. Synkope), können sie sich auch zu einem Kammerflimmern entwickeln.

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung

QT-Zeit verlängernde Wirkstoffe

stark erhöhtes Risiko für Torsades de pointes Arrhythmien Kombination vermeiden. Soweit eine Kombination in Erwägung gezogen wird, muss der Patient streng überwacht werden (Blutdruck, EKG).
Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ erhöhtes Risiko für Bradykardie, Hypotonie und AV-Block Kontraindiziert.
Allergenextrakte Verstärkung anaphylaktischer Reaktionen möglich Die subkutane und inhalative Anwendung von Allergenextrakten zur Diagnose oder zur Desensibilisierung während einer Behandlung mit Beta-Blockern — auch am Auge — gilt als kontraindiziert. Bei kardiovaskulären Indikationen kommen alternative Arzneimittel wie Calciumantagonisten in Frage. ACE-Hemmer sind bei subkutaner Desensibilisierung gegen Insektengifte ebenfalls kontraindiziert.
Alpha-/Beta-Sympatomimetika (Cocain, Epinephrin, Norephinephrin) verstärkte vasokonstriktorische Wirkung der Sympathomimetika - starker Blutdruckanstieg möglich Während der Behandlung mit nicht-selektiven Beta-Blockern ist die Indikation für Alpha/Beta-Sympathomimetika (z. B. zur Gefäßverengung) besonders streng zu stellen; die Patienten sind ggf. sorgfältig zu überwachen.
Procarbazin (MAO-Inhibitor) Bradykardie, überschießender Blutdruckanstieg oder Blutdruckabfall nicht auszuschließen Kontraindiziert.
Clonidin Hypotension/Hypertension, Bradykardie Bei einer gleichzeitigen Anwendung von Clonidin und Betablockern wird eine sorgfältige Überwachung der Herz-Kreislauf-Parameter (Herzfrequenz und Blutdruck) empfohlen. Einige Tage vor einem geplanten Ausschleichen von Clonidin sollten Betablocker abgesetzt werden, um eine Rebound-Hypertonie zu vermeiden. Beim Absetzen von Clonidin kann Labetalol verabreicht werden, um eine hypertensive Reaktion zu vermeiden.
Beta-Sympathomimetika (Salbutamol, Salmerterol, Formoterol, Terbutalin, Isoprenalin) verminderte Wirksamkeit der Beta-Sympathomimetika Bei Asthma bronchiale sind sowohl nicht-selektive als auch kardioselektive Beta-Blocker in der Regel kontraindiziert; alternative Antihypertonika bzw. Koronartherapeutika sind zu bevorzugen.
Insuline verstärkte und verlängerte Hypoglykämien möglich Während einer Behandlung mit Insulinen sollen nicht kardioselektive Beta-Blocker ohne vasodilatierende Wirkung möglichst vermieden werden; vasodilatierende bzw. kardioselektive Beta-Blocker sind vorzuziehen. Bei Patienten, die nicht kardioselektive Beta-Blocker benötigen, müssen die Blutglucose-Konzentrationen besonders sorgfältig überwacht werden. Die Patienten sollen auch auf das mögliche Fehlen bzw. die Veränderung von Hypoglykämie-Warnsymptomen hingewiesen werden.
Celecoxib verstärkte/verminderte Wirksamkeit der Beta-Blocker möglich Zu Beginn einer gleichzeitigen Therapie mit Celecoxib oder Parecoxib soll auf eventuell verstärkte Wirkungen der Beta-Blocker (Bradykardie, Hypotonie) geachtet und die Dosierung des Beta-Blockers nach Bedarf gesenkt werden. Bei Gabe von COX-2-Hemmern über mehrere Wochen oder Monate soll der Blutdruck in den ersten Wochen besonders sorgfältig überwacht und der Beta-Blocker nach Bedarf höher dosiert werden. Als alternative Analgetika können Paracetamol oder Tramadol erwogen werden. Die Blutdrucksenkung durch Calciumantagonisten wird anscheinend weniger durch Antiphlogistka beeinträchtigt, so dass diese als alternative Antihypertonika erwogen werden können.

 

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

BETA-ADRENOZEPTORANTAGONISTEN

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Beta-Adrenozeptorantagonisten, nichtselektiv

Propranolol

Hemangiol®, Dociton®, Inderal®, Obsidan®
C07AA05
Beta-Adrenozeptorantagonisten, selektiv

Atenolol

Tenormin®
C07AB03

Bisoprolol

Concor Cor®, Concor®
C07AB07

Esmolol

Brevibloc®
C07AB09

Metoprolol

Beloc®, Beloc-Zok®, Jutablock
C07AB02
Alpha- und Beta-Adrenozeptorantagonisten

Carvedilol

Dilatrend®, Querto®
C07AG02

Labetalol

Trandate®
C07AG01

Referenzen

  1. Beaufort-Krol GC, et al., Effectiveness of sotalol for atrial flutter in children after surgery for congenital heart disease., Am J Cardiol, 1997, 79, 92-4
  2. Läer S, et al., Development of a safe and effective pediatric dosing regimen for sotalol based on population pharmacokinetics and pharmacodynamics in children with supraventricular tachycardia., J Am Coll Cardiol, 2005, 46, 1322-30
  3. Pfammatter JP, et al., New antiarrhythmic drug in pediatric use: sotalol., Pediatr Cardiol, 1997, 18, 28-34
  4. Pfammatter JP, et al, Efficacy and proarrhythmia of oral sotalol in pediatric patients, J Am Coll Cardiol, 1995, 26, 1002-7
  5. Saul JP, et al., Pharmacokinetics and pharmacodynamics of sotalol in a pediatric population with supraventricular and ventricular tachyarrhythmia., Clin Pharmacol Ther, 2001, 69, 145-57
  6. Saul JP, et al., Single-dose pharmacokinetics of sotalol in a pediatric population with supraventricular and/or ventricular tachyarrhythmia., J Clin Pharmacol, 2001, 41, 35-43
  7. Tanel RE, et al., Sotalol for refractory arrhythmias in pediatric and young adult patients: initial efficacy and long-term outcome., Am Heart J, 1995, 130, 791-7
  8. Knudson JD et al., High-dose sotalol is safe and effective in neonates and infants with refractory supraventricular tachyarrhythmias., Pediatr Cardiol. , 2011, Oct;32(7), 896-903
  9. CARINOPHARM GmbH, SmPC Sotalol-Carinopharm 40 mg/4 ml Injektionslösung (36817.00.00), 07/2018
  10. CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH, SmPC Sotalex® 160 mg Tabletten Sotalex® mite 80 mg Tabletten (28379.01.00), 07/2019
  11. ratiopharm GmbH, SmPC Sotalol-ratiopharm® 40 mg, 80 mg, 160 mg Tabletten, 09/2014
  12. NRF-Rezepturvorschriften, Sotalolhydrochlorid-Lösung 20 mg/ml (NRF 10.4.), Stand NRF 2016-1
  13. Paul, T., et al., Leitlinie Pädiatrische Kardiologie: Tachykarde Herzrhythmusstörungen, AWMF, 28.11. 2018

Änderungsverzeichnis

  • 03 Juli 2023 14:27: Salz/Base Kennzeichnung hinzugefügt (Dosierungsempfehlungen beziehen sich auf Sotalol-HCl)
  • 04 März 2021 16:21: NRF-Rezepturhinweis hinzugefügt
  • 08 September 2020 13:47: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung