Bupivacain

Wirkstoff
Bupivacain
Handelsname
Bucain®, Carbostesin®
ATC-Code
N01BB01

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Bupivacain ist ein Lokalanästhetikum vom Säureamid-Typ mit raschem Wirkungseintritt und lang anhaltender, reversibler Blockade vegetativer, sensorischer und motorischer Nervenfasern sowie der Erregungsleitung des Herzens. Es wird angenommen, dass die Wirkung durch Abdichten der Na+-Kanäle in der Nervenmembran verursacht wird.  Der Wirkstoff diffundiert zunächst durch die Nervenmembran zur Nervenfaser als basische Form, wirkt aber als Bupivacain-Kation erst nach Reprotonierung. Bei niedrigen pH-Werten, z. B. im entzündlich veränderten Gewebe, liegen nur geringe Anteile in der basischen Form vor, sodass keine ausreichende Anästhesie zustande kommen kann.

Pharmakokinetik bei Kindern

Bupivacain wird weitgehend in der Leber metabolisiert, hauptsächlich durch aromatische Hydroxylierung zu 4-Hydroxy-Bupivacain und N-Dealkylierung zu PPX (Pipecolylxylidin), die beide durch Cytochrom P450 3A4 vermittelt werden. Etwa 1 % des Bupivacains wird innerhalb von 24 Stunden unverändert mit dem Urin ausgeschieden und etwa 5 % werden als N-Dealkyl-Metabolit, Pipecolylxylidin (PPX), ausgeschieden. Die Clearance von Bupivacain erfolgt hauptsächlich über den Metabolismus in der Leber und reagiert empfindlicher auf Veränderungen der intrinsischen Funktion der Leberenzyme als auf Veränderungen des Leberblutflusses. Die intrinsische Clearance von Bupivacain beträgt im Alter von 1 Monat nur ein Drittel und im Alter von 6 Monaten zwei Drittel derjenigen bei Erwachsenen [SmPC Marcaine; Mazoit 2004].

Bupivacain wird im Plasma hauptsächlich an das Alpha-1-Säure-Glykoprotein (AAG) gebunden, mit einer Plasmabindung von 96 %. Bei Neugeborenen und Säuglingen ist die AAG-Konzentration im Serum niedriger als bei Erwachsenen; daher ist ihr freier Anteil an Bupivacain entsprechend höher. Die toxischen Wirkungen stehen in direktem Zusammenhang mit der Konzentration des ungebundenen Wirkstoffs. In den ersten 6-9 Lebensmonaten steigt die AAG-Konzentration allmählich an und erreicht gegen Ende des ersten Lebensjahres die Werte von Erwachsenen. Während einer kontinuierlichen Epiduralanästhesie wurde bei Kleinkindern (Alter 6 Tage bis 5,2 Monate) eine signifikant höhere Plasmakonzentration von ungebundenem Bupivacain festgestellt als bei älteren Kindern (Alter 18 Monate bis 9 Jahre). Dies war mit einer hohen Häufigkeit früher Symptome systemischer Toxizität verbunden. Die Plasmakonzentrationen von AAG steigen postoperativ (aufgrund der Operation) an, was zu einem Anstieg der Gesamtkonzentration, nicht aber der ungebundenen Konzentration führt. Die Gesamtplasmakonzentration kann in dieser Situation irreführend sein. In der Tat ist es die ungebundene Konzentration und nicht die ungebundene Fraktion, die mit der systemischen Toxizität zusammenhängt. Eine geringere intrinsische Clearance und eine geringere AAG-Konzentration sind die beiden Hauptfaktoren, die zu einem erhöhten Risiko toxischer Reaktionen bei jüngeren Patienten führen [SmPC Marcaine; Mazoit 2004].

Tabelle 1. Pharmakokinetik von Bupivacain bei Initialdosen und Dauerinfusionen, gemessen im Plasma bei Epiduralanästhesie bei Kindern.

Referenz Dosis Alter (Jahr/Monat/Tag)
Median (range)
Gewicht (kg)
Median (range)
Cmax total Bupivacain (µg/mL)
Median (range)
Tmax (min)
Median (range)
T1/2 (min)
Median (range)
AUC (µg/min/mL)
Median (range)
Vdss (L/kg)
Median (range)
Cl (mL/min/kg)
Median (range)
Ecoffey
1985
2,5 mg/kg, Bolus
Caudal
Epidural
7,25 Jahre (5,5 - 10) 23 ± 2,3 (23 – 34) 1,25 (0,96 – 1,64) 29,1 (19,7 – 38,4) 277 (175 – 377) 206 (104 – 318) 2,7 (1,6 – 3,3) 10 (8,3 – 11,7)
Mazoit
1996
2,5 mg/kg, Bolus
Caudal
Epidural
3,3 Jahre (1,1 – 6,0) 5,7 (3,3 – 7,5) 0,97 (0,55 – 1,93) 28 (10 – 60) 462 (216 – 654) 451 (225 – 1107) 3,9 (1,42 – 7,79) 7,1 (2,3 – 12,4)
Luz
1996
Initialdosis:
1,25 mg/kg, Bolus
Erhaltungsdosis:
0,63 mg/kg/h, ci
nach 1 h 0,31 mg/kg/h, ci
Caudal
Epidural
<4 Monate (4 Tage – 4 Monate)
>9 Monate (9 Monate – 6 Jahre)
12,6 (2,9 – 33,2) <4 Monate: 0,857 (0,35 - 1,25)
>9 Monate: 0,340 (0,18 - 0,72)
- - - - -
Luz
1998
Initialdosis:
0,5 mg/kg, Bolus
Erhaltungsdosis:
0,25 mg/kg/h, ci
nach 1 h 0,125 mg/kg/h, ci
Caudal
Lumbal
Epidural
6 Tage - 9 Jahre 11,0 (2,8 – 27,0) 0,656 (0,25 – 1,47) - - - - -

ci= kontinuierliche Infusion

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Spinalanästhesie
    • intrathekal 
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
  • Lokalanästhesie, Feldblock
    • Infiltration
      • ≥1 Monat bis <1 Jahr: off-label
      • ≥1 Jahr bis <18 Jahre: zugelassen
  • Epiduralanästhesie
    • kaudal, lumbal, thorakal
      • ≥1 Monat bis <1 Jahr: off-label
      • ≥1 Jahr bis <18 Jahre: zugelassen
  • (Periphere) Nervenblockade
    • perineural
      • ≥1 Monat bis <1 Jahr: off-label
      • ≥1 Jahr bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Zur Spinalanästhesie

Neugeborene, Kleinkinder und Kinder bis ≤40 kg

Die in der Tabelle angegebenen Dosierungen sollten als Richtlinie für die Anwendung bei Kindern betrachtet werden. 
Hinsichtlich der Faktoren, die spezifische Blockadetechniken betreffen und für individuelle Patientenbedürfnisse sollten Fachbücher konsultiert werden. Es soll die kleinste Dosis angewendet werden, mit der eine ausreichende Anästhesie erreicht wird.

Körpergewicht [kg] Dosis [mg/kg]
<5 0,40 - 0,50 
5 bis 15 0,30 - 0,40
15 bis 40 0,25 - 0,30

 

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren

Die Angaben in der Spalte „Dosis“ geben die durchschnittlich gebräuchlichen Dosisbereiche an. Für spezifische Blockadetechniken und individuelle Patientenanforderungen sollte Fachliteratur konsultiert werden. Grundsätzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis angewendet werden darf, mit der die gewünschte ausreichende Anästhesie erreicht wird. Individuelle Abweichungen bezüglich des Eintritts der Wirkung und der Dauer der Wirkung kommen vor.

  Konz. [mg/mL] Volumen [mL] Dosis [mg] Beginn [min] Dauer [h]
Urologie 5,0 1,5 - 3 7,5 - 15 5 - 8 2 - 3
Unterbauch (inkl. Kaiserschnitt), untere Extremität, einschließlich Hüfte 5,0 2 - 4 10 - 20 5 - 8 1,5 - 3

[Ref.]

Zur Behandlung akuter Schmerzen bei Erwachsenen, Kleinkindern und Kindern über 1 Jahr.

Kinder von 1 bis 12 Jahren
Die in der Tabelle angegebenen Dosierungen sollten als Richtlinie für die Anwendung bei Kindern betrachtet werden. Bei Kindern mit einem hohen Körpergewicht ist oft eine angepasste Dosisreduktion nötig. Die Dosierung sollte dann auf dem idealen Körpergewicht basieren. Hinsichtlich der Faktoren, die spezifische Blockadetechniken betreffen, und für individuelle Patientenbedürfnisse sollten Fachbücher konsultiert werden. Es soll die kleinste Dosis angewendet werden, mit der eine ausreichende Analgesie erreicht wird.

  Konz. [mg/mL] Dosis [mg/kg] Beginn [min]
BEHANDLUNG AKUTER SCHMERZEN
(intra- und postoperativ)
 
Leitungs- und Infiltrationsanästhesie
(z. B. kleinere Nervenblockaden und Infiltration)
5,0 0,5 - 2,0 -
Periphere Nervenblockadena)
(z. B. ilioinguinal-iliohypogastrisch)
5,0 0,5 - 2,0 a)

a) Das Einsetzen und die Dauer peripherer Nervenblockaden hängen vom Blockadetyp und der angewendeten Dosis ab. 

Für Kinder sollten die Dosierungen (bis zu 2 mg/kg) individuell, basierend auf dem Alter und dem Körpergewicht, berechnet werden. Diese sollte langsam in mehreren einzelnen Fraktionen injiziert werden, insbesondere bei der Anwendung zur lumbalen oder thorakalen Epiduralanästhesie, wobei die vitalen Funktionen des Patienten konstant und engmaschig zu überwachen sind.
Peritonsilläre Infiltrationen wurden bei Kindern über 2 Jahren mit Bupivacain 2,5 mg/ml mit einer Dosis von 7,5 – 12,5 mg pro Tonsille durchgeführt.
Ilioinguinal-iliohypogastrische Blockaden
wurden bei Kindern im Alter von 1 Jahr oder älter mit Bupivacain 2,5 mg/ml mit einer Dosis von 0,1 – 0,5 ml/kg, entsprechend 0,25 – 1,25 mg/kg, durchgeführt. Kinder im Alter von 5 Jahren oder älter erhielten Bupivacain 5 mg/ml in einer Dosis von 1,25 – 2 mg/kg.
Für Blockaden am Penis wurde Bupivacain 5 mg/ml mit einer Gesamtdosis von 0,2 – 0,5 ml/kg, entsprechend 1 – 2,5 mg/kg, angewendet.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Bupivacain 0,25% bei Kindern unter 1 Jahr sind nicht erwiesen. Es sind nur begrenzt Daten verfügbar.

[Ref.]

Zur Anästhesie in der Chirurgie bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahren.

Jugendliche und Erwachsene ab 12 Jahren
Die Angaben in der Spalte „Dosis“ geben die durchschnittlich gebräuchlichen Dosisbereiche an. Für spezifische Blockadetechniken und individuelle Patientenanforderungen sollte Fachliteratur konsultiert werden. Grundsätzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis angewendet werden darf, mit der die gewünschte ausreichende Anästhesie erreicht wird. Individuelle Abweichungen bezüglich des Eintritts der Wirkung und der Dauer der Wirkung kommen vor.

  Konz. [mg/mL] Volumen [mL] Dosis [mg] Beginn [min] Dauer [h]
CHIRUGISCHE ANÄSTHESIE  
Lumbale Epiduralanästhesie  
Chirugie 5,0 15 - 30 75 - 150 15 - 30 2 - 3
Kaiserschnitt 5,0 15 - 30 75 - 150 15 - 30 2 - 3
Thorakale Epiduralanästhesie  
Chirugie 5,0 5 - 10 25 - 50 10 - 15 2 - 3
Kaudale Epiduralanästhesie 5,0 20 - 30 100 - 150 15 - 30 2 - 3
Plexusblockaden
(z.B. Plexus-brachialis-Blockaden, Nervus-femoralis-Blockaden, Nervus-ischiadicus-Blockaden)
5,0 10 - 30 50 - 150 15 - 30 4 - 8
Leitungs-und Infiltrationsanästhesie (z. B. kleinere Nervenblockaden und
Infiltration)
5,0 ≤ 30 ≤ 150 1 - 10 3 - 8

[Ref.]

Präparate im Handel

Injektionslösung
in Ampulle 0,25 %, 0,5 %
in Durchstechflasche 0,25 %, 0,5 %
Injektionslösung mit retardierter Freisetzung 133 mg/10 mL, 266 mg/20 mL (europäisch zugelassene Injektionslösung, noch nicht in Deutschland vermarktet)

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Bupivacainhydrochlorid) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Bucain® Injektionslösung 2,5 mg/mL
5 mg/mL
kaudal
Infiltration
intrathekal
lumbal
perineural
thorakal
3,1 – 3,8 mg/mL - Anwendung gemäß Fachinformation. ab 12 Jahren
Carbostesin® Injektionslösung 2.5 mg/mL
5 mg/mL
kaudal
Infiltration
intrathekal
lumbal
perineural
thorakal
3,1 mg/mL - ab 1 Jahr (Behandlung akuter Schmerzen)
ab 12 Jahren (Anästhesie in der Chirurgie)
Carbostesin® 0,5 % hyperbar Injektionslösung 5 mg/mL intrathekal k.A. - Kinder (ohne Altersbeschränkung)
EXPAREL  Injektionslösung mit retardierter Freisetzung 133 mg/10 mL
266 mg/20 mL
Infiltration
perineural
21 mg/10 mL - ab 6 Jahren

 

Die Fachinformationen wurden am 01.08.2024 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Gehe zu:

Spinalanästhesie
Lokalanästhesie, Feldblockade
  • Infiltration
    • Lösung zur Injektion
      • 1 Monat bis 18 Jahre
        [8] [10] [17]
        • maximal  2,5 mg/kg/Dosis . Bei Bedarf wiederholen.
        • <1 Jahr: off-label

    • Suspension zur Injektion mit retardierter Freisetzung
      • 6 Jahre bis 18 Jahre
        [18]
        • 4 mg/kg/Dosis, einmalig. Max: 266 mg/Dosis.
Epiduralanästhesie
(Periphere) Nervenblockade

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Epiduralanästhesie: Bupivacain in Kombination mit Adrenalin: Behinderung, Sprachstörungen, kardio-respiratorische Depression, Krampfanfälle. In der Literatur wurden keine schwerwiegenden Komplikationen beschrieben, die lebensbedrohlich waren oder zu einer dauerhaften Behinderung führten. Zu den in der Literatur beschriebenen Komplikationen gehören Perikatheterlecks, Katheterdislokationen und Katheterknickungen [Kasanavesi 2015; Thomas 2023].

Spinalanästhesie: Bei Kindern unter 5 Jahren wurde über minimale Veränderungen der Herzfrequenz und des Blutdrucks berichtet, während bei älteren Patienten (>8 Jahre) eine Spinalanästhesie aufgrund einer Sympathikusblockade zu Bradykardie oder Hypotonie führen kann. Komplikationen der Spinalanästhesie bei Kindern sind selten und meist geringfügig. Es gibt keine Berichte über schwerwiegende Komplikationen oder dauerhafte neurologische Folgen der Spinalanästhesie bei Kindern. Zu den in der Literatur beschriebenen Komplikationen gehören jedoch Rückenschmerzen, hohe oder vollständige Spinalanästhesie, vorübergehende neurologische Symptome, Hypotonie, Schüttelfrost und Infektionen [Verma 2014; Gupta 2014; Kabir 2023 ].

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): Hypotonie, Übelkeit

Häufig (1-10 %): Hypertonie, Erbrechen, Parästhesien, Schwindel, Bradykardie, Harnverhaltung

Gelegentlich (0,1-1 %): Anzeichen und Symptome von ZNS-Toxizität (Krämpfe, zirkumorale Parästhesien, Taubheitsgefühl auf der Zunge, abnormale Hörschärfe, visuelle Störungen, Bewusstseinsverlust, Tremor, Benommenheit, Ohrensausen, Sprachstörungen)

Selten (0,01-0,1 %): Neuropathie, Schäden an peripheren Nerven, Arachnoiditis, Parese, Querschnittslähmung, Herzstillstand, Arrhythmien, allergische Reaktionen, anaphylaktische Reaktionen/anaphylaktischer Schock, Doppeltsehen, Atemdepression 

Häufigkeit nicht bekannt: Beeinträchtigung der Leberfunktion / AST und ALT erhöht

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen bei Kindern

Wegen der Kardiotoxizität nicht bei i.v. Regionalanästhesie anwenden. Bupivacain in Kombination mit Adrenalin ist bei anatomischen Endarterien kontraindiziert.

Kontraindikationen allgemein

  • schwere Störungen des Herz-Reizleitungssystems
  • akut dekompensierte Herzinsuffizienz
  • intravasale Injektion oder intravenöse Regionalanästhesie (Bier`sche Blockade), da akute systemisch-toxische Reaktionen ausgelöst werden könnten, wenn Bupivacain unbeabsichtigt in den Kreislauf übertritt
  • Betäubung des Gebärmutterhalses in der Geburtshilfe (Parazervikalanästhesie)

Zusätzlich sind die speziellen Gegenanzeigen für die Periduralanästhesie zu beachten, wie z. B.:

  • nicht korrigierter Mangel an Blutvolumen
  • erhebliche Störungen der Blutgerinnung
  • erhöhter Hirndruck.

Zusätzlich sind die speziellen Gegenanzeigen für die Spinalanästhesie zu beachten, wie z. B.:

  • akute Erkrankungen des zentralen Nervensystems (z.B. Meningitis, Poliomyelitis, Hirnblutungen oder Tumore)
  • Infektion der Haut an oder nahe der Punktionsstelle
  • pathologische anatomische Veränderungen
  • Spinalstenose und akute Erkrankungen (z. B. Spondylitis, Tuberkulose, Tumor) oder eine kurz zurückliegende Verletzung (z. B. eine Fraktur) der Wirbelsäule
  • Sepsis
  • perniziöse Anämie mit einer damit verbundenen subakuten Degeneration des Rückenmarks.

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Überwachung mit Sättigungsmessgerät, Respirations-EKG-Monitor und Blutdruckmessung sowie Blasenkatheter in Verbindung mit Miktionsstörungen. [British National Formulary for Children Handbook].

Um eine Überdosierung bei übergewichtigen Patienten zu vermeiden, sollte die Dosis auf der Grundlage des idealen Körpergewichts berechnet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

LOKALANÄSTHETIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Amide

Lidocain + Prilocain

Anesderm®, Emla®, Emulus®, Tapfi®
N01BB20
N01BB52

Referenzen

  1. Aspen Pharma Trading limited, SmPC Marcaine (RVG 08030 en 08031), 18-12-2017
  2. López, T., et al., Spinal anesthesia in pediatric patients., Minerva anestesiologica, 2012, 78(1), 78–87
  3. Calder, A. et al, Pharmacokinetic profiles of epidural bupivacaine and ropivacaine following single-shot and continuous epidural use in young infants., Paediatric anaesthesia, 2012, 22(5), 430–437
  4. Meunier, J. F., et al., Pharmacokinetics of bupivacaine after continuous epidural infusion in infants with and without biliary atresia., Anesthesiology, 2001, 95(1), 87–95
  5. Verma, D, et al., Spinal anesthesia in infants and children: A one year prospective audit. , Anesthesia, essays and researches, 2014, 8(3), 324–329
  6. Rochette, A et al., Cerebrospinal fluid volume in neonates undergoing spinal anaesthesia: a descriptive magnetic resonance imaging study, BJA, 2016, 117(2), 214–219
  7. Jang, Y. E., et al., Lumbosacral and thoracolumbosacral cerebrospinal fluid volume changes in neonates, infants, children, and adolescents: A retrospective magnetic resonance imaging study, Paediatric anaesthesia, 2019, 29(1), 92–97
  8. Jöhr M. , Regional anaesthesia in neonates, infants and children: an educational review., European journal of anaesthesiology, 2015, 32(5), 289–297
  9. Luz, G.,et al, Bupivacaine plasma concentrations during continuous epidural anesthesia in infants and children., Anesthesia and analgesia, 1996, 82(2), 231–234
  10. Suresh, S., et al.., The European Society of Regional Anaesthesia and Pain Therapy/American Society of Regional Anesthesia and Pain Medicine Recommendations on Local Anesthetics and Adjuvants Dosage in Pediatric Regional Anesthesia., Regional anesthesia and pain medicine, 2018, 43(2), 211–216
  11. Davandra Patel., Epidural analgesia for children, Continuing Education in Anaesthesia Critical Care & Pain, 2006, 6(2), 63–66.
  12. Wiegele, M.,et al., Caudal epidural blocks in paediatric patients: a review and practical considerations, British journal of anaesthesia, 2019, 122(4), 509–517
  13. Ecoffey, C., Bupivacaine in children: pharmacokinetics following caudal anesthesia., Anesthesiology,, 1985, 63(4), 447–44
  14. Mazoit, J. X., et al., Pharmacokinetics of bupivacaine following caudal anesthesia in infants., Anesthesiology, 1988, 68(3), 387–391
  15. Luz, G.,et al., Free and total bupivacaine plasma concentrations after continuous epidural anaesthesia in infants and children., Paediatric anaesthesia,, 1998, 8(6), 473–478
  16. Shah R. D., et al, Applications of regional anaesthesia in paediatrics, British journal of anaesthesia, 2013, 111, i114 –i124
  17. Aspen Pharma Trading Limited. 022. , SmPC Marcaine 2.5/5.0 mg/ml oplossing voor injectie.(RVG 08028/08029). 27-10-2022, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  18. Pacira Ireland Ltd., SmPC Exparel Liposomal (EU/1/20/1489) Rev 1; 14-11-2022, www.ema.europa.eu
  19. Aspen Pharma Trading Limited, SmPC Carbostesin® 0,25 % Injektionslösung (6077681.00.00), 10/2022
  20. Aspen Pharma Trading Limited, SmPC Carbostesin® 0,5 % Injektionslösung (6077681.01.00), 10/2022
  21. Aspen Pharma Trading Limited, SmPC Carbostesin® 0,5 % hyperbar Injektionslösung (9199.00.00), 03/2018
  22. Eugia Pharma (Malta) Limited, SmPC Bucain® 5 mg/ml Injektionslösung (13635.03.00), 08/2022

Änderungsverzeichnis

  • 09 September 2024 16:28: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung