Fidaxomicin ist ein Makrozyklin-Antibiotikum mit lokaler Wirkung. Es wirkt über die Hemmung der RNA-Polymerase an anderer Stelle als Rifamycine. Fidaxomicin ist ein Schmal-Spektrum-Antibiotikum mit bakterizider Wirkung insbesondere gegen Clostridium difficile über eine Hemmung der Sporenbildung. Da Fidaxomicin über eine zeitabhängige bakterizide Aktivität verfügt, ist die Zeit über der MHK (Minimale Hemmkonzentration) der prädiktivste Parameter für die klinische Wirksamkeit. Nicht empfindlich sind: Gram-negative Erreger.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Filmtabletten 200 mg
Granulat zur Herstellung einer Suspension (Trockensaft) 40 mg/mL
Orale Anwendung
Präparat im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Fidaxomicin |
Problematische Hilfsstoffe | Aroma |
Anwendungshinweis |
Dificlir | Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen | 40 mg/mLSo | Natriumbenzoat (2,5 mg/mL), Sucralose |
Gemischtes Beerenaroma | Rekonstitution mit 105 mL gereinigten Wasser, im Kühlschrank aufbewahren |
Dificlir | Filmtabletten | 200 mgT0 | Butylhydroxytoluol, Lecithin (Sojabohne) |
- | - |
T0: nicht teilbar, So: sondengängig
Die Fachinformationen wurde am 27.01.2021 aufgerufen.
Anwendungshinweis: Einnahme unabhängig von den Mahlzeiten.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Clostridium difficile-Infektion |
---|
|
GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung kann nicht gegeben werden.
Ein ähnliches Sicherheitsprofil wie bei Erwachsenen ist zu erwarten, allerdings wurde gelegentlich über Urtikaria bei Kindern berichtet.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Kinder <1 Jahr: In dieser Altersgruppe wird kein Test auf C. difficile Kolonisation oder Toxine empfohlen, aufgrund einer hohen asymptomatischen Kolonisation. Ausgenommen davon sind Säuglinge mit schwerem Durchfall und Risikofaktoren für Koprostasen wie z.B. Morbus Hirschsprung, operierter Analatresie oder anderen schweren Motilitätsstörungen. In dieser Population sollte eine C. difficile Enterokolitis diagnostiziert sein und immer nach alternativen Ätiologien gesucht werden.
Beeinträchtigung der Nieren- und Leberfunktion: Da nur begrenzte klinische Daten vorliegen, sollte Fidaxomicin bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion oder moderater bis schwerer Beeinträchtigung der Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden.
Pseudomembranöse Kolitis, fulminante oder lebensbedrohliche CDI: Aufgrund begrenzter klinischer Daten sollte Fidaxomicin bei Patienten mit pseudomembranöser Kolitis sowie fulminanter oder lebensbedrohlicher CDI mit Vorsicht angewendet werden.
Gleichzeitige Gabe von potenten P-Glykoprotein-Inhibitoren: Eine gleichzeitige Gabe von potenten P-Glykoprotein-Inhibitoren wie Ciclosporin, Ketoconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Verapamil, Dronedaron und Amiodaron wird nicht empfohlen.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Fidaxomicin ist ein P-Glykoprotein (Pgp)-Substrat und moderater Pgp-Inhibitor.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
starke P-Glykoprotein-Inhibitoren |
Erhöhte Bioverfügbarkeit von Fidaxomicin und seines aktiven Metaboliten durch Hemmung des Rücktransports von Fidaxomicin aus den Enterozyten ins Darmlumen möglich. Klinische Relevanz unklar, da Fidaxomicin nur gering resorbiert wird und lokal im Darm wirkt. | Kombination vermeiden. |
Dabigatran | Verstärkte Wirkung von Dabigatran möglich durch Hemmung des Rücktransports von Dabigatran aus den Enterozyten ins Darmlumen. | Monitoring der Blutungswerte, ggf. Dosisanpassung. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Antibiotika | ||
---|---|---|
Fungizone®, Ampho-Moronal®; weiterer ATC-Code: A01AB04
|
A07AA07 | |
Adiclair®, Biofanal®, Candio-Hermal®, Moronal®, Mykundex®, Nystaderm®
|
A07AA02 | |
Humatin®
|
A07AA06 | |
Vanco-saar®, Vancosan®
|
A07AA09 |
Imidazol-Derivate | ||
---|---|---|
Daktar®, Infectosoor®, Micotar®, Mykoderm®; weiterer ATC-Code: A01AB09
|
A07AC01 |