Natriumoxybat (= Salz von Gamma-Hydroxybutyrat, GHB) ist eng mit dem Neurotransmitter GABA verwandt. GHB wirkt zentral dämpfend, schlaffördernd und sedierend. Es wird zur Sedierung und bei Narkolepsie und besitzt ein bekanntes Missbrauchspotential.
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Natriumoxybat pädiatrischer Patienten sind vergleichbar mit denen von Erwachsenen [SmPC Xyrem].
Tmax: 0,5 - 2 h
Vd: 0,2 - 0,4 L/kg
T½: 0,5 - 1 h
Lösung zum Einnehmen 500 mg/mL
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Natriumoxybat) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Schulungsmaterial | Altersangabe |
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Xyrem® | Lösung zum Einnehmen | 500 mg/mL | oral | 91,12 mg/mL | - | - | -Checkliste -Antwortpostkarte -Patientenkarte -Therapiepass -FAQ -Leitfaden (pädiatrische Patienten) |
ab 7 Jahren |
Natriumoxybat Ascend® | Lösung zum Einnehmen | 500 mg/mL | oral | 180 mg/mL | - | - | - | ab 7 Jahren |
Die Fachinformationen wurden am 04.01.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Anwendungshinweis:
Narkolepsie mit Kataplexie |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
Sehr häufig (>10 %): Enurese, Übelkeit
Häufig (1 - 10 %): Erbrechen, Gewichtsabnahme, verminderter Appetit, Kopfschmerzen, Schwindel, Suizidgedanken, akute Psychose
Bei einigen Kindern zwischen 7 und < 18 Jahren hat die Überwachung nach der Markteinführung gezeigt, dass Natriumoxybat aufgrund von abnormem Verhalten, Aggressionen und Stimmungsänderungen abgesetzt wurde.
[SmPC Xyrem]
Sehr häufig (>10 %): Schwindel, Kopfschmerzen, Nausea (die Inzidenz von Nausea ist bei Frauen höher als bei Männern)
Häufig (1-10 %): Nasopharyngitis, Sinusitis, Anorexie, verminderter Appetit, Depression, Kataplexie, Angst, abnorme Träume, Verwirrtheitszustand, Desorientiertheit, Alpträume, Schlafwandeln, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Durchschlafstörungen, Nervosität, Schlaflähmung, Somnolenz, Tremor, Gleichgewichtsstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Hypästhesie, Parästhesie, Sedierung, Dysgeusie, verschwommenes Sehen, (Dreh-)Schwindel (Vertigo), Palpitationen, Hypertonie, Dyspnoe, Schnarchen, Nasenverstopfung (nasale Kongestion), Erbrechen, Diarrhöe, Oberbauchschmerzen, Hyperhidrosis, Hautausschlag, Arthralgie, Muskelspasmen, Rückenschmerzen, Enuresis nocturna, Harninkontinenz, Asthenie, Müdigkeit, Gefühl des Betrunkenseins, periphere Ödeme, erhöhter Blutdruck, Gewichtsabnahme, Stürze
Gelegentlich (0,1-1 %): Hypersensitivität, Suizidversuch, Psychose, Paranoia, Halluzination, abnormes Denken, Agitiertheit, Einschlafschwierigkeiten, Myoklonus, Amnesie, Syndrom der ruhelosen Beine (Restless-Legs Syndrom), Stuhlinkontinenz
Häufigkeit nicht bekannt: Dehydratation, Appetitsteigerung, Suizidgedanken, Tötungsgedanken/Mordgedanken, Aggression, euphorische Stimmung, schlafbezogene Essstörung, Panikattacke, Manie/bipolare Störung, Wahnvorstellung, Bruxismus, Reizbarkeit und gesteigerte Libido, Konvulsion, Bewusstseinsverlust, Dyskinesien, Tinnitus, Atemdepression, Schlafapnoe, Erstickungsgefühl, Mundtrockenheit, Urtikaria, Angioödem, Seborrhö, Pollakisurie/Harndrang, Nykturie
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Überwachung während der Titrationsphase
Die Verträglichkeit des Patienten, insbesondere hinsichtlich potentieller Anzeichen einer ZNS- oder Atemdepression, sollte bei jeder Dosiserhöhung während der Titrationsphase sorgfältig überwacht werden. Die sorgfältige Überwachung sollte die Beobachtung der Atmung des Kindes durch die Eltern/Betreuer nach der Einnahme von Natriumoxybat einschließen, um zu beurteilen, ob während der ersten zwei Stunden jegliche Anomalien bei der Atmung auftreten, wie zum Beispiel schweres Atmen, Schlafapnoe, Zyanose der Lippen/des Gesichts. Falls Anomalien bei der Atmung beobachtet werden, sollte medizinische Unterstützung in Anspruch genommen werden. Falls nach der ersten Dosis jegliche Anomalien festgestellt werden, sollte die zweite Dosis nicht verabreicht werden. Falls keine Anomalien festgestellt werden, kann die zweite Dosis verabreicht werden. Die zweite Dosis sollte nicht früher als 2,5 Stunden und nicht später als 4 Stunden nach der ersten Dosis verabreicht werden. In einzelnen Fällen, z. B. wenn ungewiss ist, ob die Eltern/Betreuer in der Lage sind eine sorgfältige Überwachung wie beschrieben zu gewährleisten, wird Natriumoxybat nicht empfohlen, es sei denn, eine medizinische Überwachung der Behandlung kann organisiert werden.
Wenn Zweifel bezüglich der Gabe einer Dosis bestehen, sollte keine weitere Dosis verabreicht werden, um das Risiko einer Überdosierung zu reduzieren.
Gewichtsverlust
Bei Patienten, die mit Natriumoxybat behandelt werden, tritt häufig eine Gewichtsabnahme ein. Bei pädiatrischen Patienten ist es wichtig, dass ihr Körpergewicht insbesondere während der Dosistitrationsphase in regelmäßigen Abständen überprüft wird, um sicherzustellen, dass die angemessene Dosis Natriumoxybat verabreicht wird.
Neuropsychiatrische Ereignisse
Für Kinder und Jugendliche ist zusätzliche Sorgfalt zur Beurteilung potenzieller suizidaler oder depressiver Zustände vor Beginn der Behandlung mit Natriumoxybat, sowie zur Überwachung behandlungsbedingter Ereignisse geboten.
Alkohol und ZNS-Depressiva
Angesichts des Risikos von Alkoholkonsum unter Jugendlichen wird darauf hingewiesen, dass Alkohol die depressive Wirkung von Natriumoxybat auf das ZNS und die Atmung bei Kindern – Jugendlichen, die Natriumoxybat einnehmen, weiter verstärken kann.
Schulungsmaterialien
Zur Unterstützung der Verschreibenden und der Patienten/Betreuer in Bezug auf sicherheitsrelevante Informationen zu Xyrem werden Schulungsmaterialien zur Verfügung gestellt. Die Materialien werden insbesondere darauf hinweisen, dass bei pädiatrischen Patienten eine initiale Beurteilung des Patienten im Hinblick auf das Wachstum und die Lernfähigkeit durchgeführt werden sollte, und dass zusätzlich zu jeden Nebenwirkungen jegliche Veränderungen des Verhaltens (soziale und auf das Lernen bezogene Veränderungen) dem Arzt des Kindes gemeldet werden sollten.
[SmPC Xyrem]
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Natriumoxybat und Valproat wird eine Reduktion der Natriumoxybat-Dosis um 20 % empfohlen. [SmPC Xyrem]
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.