Isotretinoin ist ein Stereoisomer von all-trans-Retinolsäure (Tretinoin). Der genaue Wirkmechanismus von Isotretinoin wurde noch nicht in allen Einzelheiten aufgeklärt. Es wurde festgestellt, dass die beobachtete Verbesserung des klinischen Bildes von schwerer Akne mit der Unterdrückung der Talgdrüsenproduktion und einer histologisch nachgewiesenen Reduktion der Größe der Talgdrüsen verbunden ist. Des Weiteren wurde ein dermal entzündungshemmender Effekt von Isotretinoin festgestellt.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Weichkapseln 10 mg, 20 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Isotretinoin) |
Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Schulungsmaterial |
Altersangabe |
Aknenormin® | Weichkapsel | 10 mgT0, M0 20 mgT0, M0 |
Sojaöl Sorbitol |
Einnahme mit Nahrung. | Schwangerschaftsverhütungsprogramm: Checkliste (Arzt) Checkliste (Apotheker) Patientenkarte |
ab 12 Jahren |
Isotiorga | Weichkapsel | 10 mgT0, M0 20 mgT0, M0 |
Sojaöl Sorbitol |
T0: nicht teilbar, M0: nicht mörserbar
Die Fachinformationen wurden am 03.09.2025 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Bitte Schwangerschaftsverhütungsprogramm beachten: siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Schwere Akne vulgaris |
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Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz ist die Behandlung mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen (z.B. 10 mg/Tag). Die Dosis ist dann auf bis zu 1 mg/kg/Tag oder bis zur vom Patienten vertragenen Maximaldosis zu erhöhen.
Arthralgie, Myalgie, Rückenschmerzen (insbesondere Jugendlichen) [SmPC Aknenormin]
Sehr häufig (>10 %): Anämie, erhöhte Sedimentationsrate der roten Blutkörperchen, Thrombozytopenie, Thrombozytose, Blepharitis, Konjunktivitis, trockenes Auge, Augenreizung, erhöhte Transaminasen, Lippenentzündung, Dermatitis, trockene Haut, lokale Exfoliation, Juckreiz, erythematöser Hautausschlag, Verletzlichkeit der Haut (Gefahr von Hautschäden durch Reibung), Arthralgie, Myalgie, Rückenschmerzen, Erhöhung der Triglyceride im Blut, High-density-Lipoprotein vermindert
Häufig (1-10 %): Neutropenie, Kopfschmerzen, Nasenbluten, Nasentrockenheit, Nasopharyngitis, Erhöhung des Cholesterins im Blut, Blutglucose erhöht, Hämaturie, Proteinurie
Selten (0,01-0,1 %): allergische Hautreaktionen, anaphylaktische Reaktionen, Überempfindlichkeit, Depression, Verstärkung von Depressionen, Aggressivität, Angst, Stimmungsschwankungen, Alopezie
Sehr selten (<0,01 %): Infektionen (der Haut und Schleimhäute) durch grampositive Bakterien, Lymphadenopathie, Diabetes mellitus, Hyperurikämie, Suizide, Suizidversuche, Suizidgedanken, psychotische Störungen, Verhaltensauffälligkeiten, benigne intrakranielle Hypertension, Krämpfe, Schläfrigkeit, Verschwommensehen, Katarakt, Farbenblindheit (eingeschränktes Farbsehen), Kontaktlinsenunverträglichkeit, Hornhauttrübung, Nachtblindheit, Keratitis, Papillenödem (als Zeichen einer benignen intrakraniellen Hypertension), Photophobie, Verschlechterung des Hörens, Vaskulitis (z. B. Wegener-Granulomatose, allergische Vaskulitis), Bronchospasmus (insbesondere bei Patienten mit Asthma), Heiserkeit, Kolitis, Ileitis, Trockenheit des Rachenraums, gastrointestinale Blutungen, hämorrhagische Diarrhöe und entzündliche Darmerkrankung, Übelkeit, Pankreatitis, Hepatitis, Acne fulminans, Verschlimmerung (Aufflammen) der Akne, Erythem (im Gesicht), Exanthem, Haarveränderungen, Hirsutismus, Nageldystrophie, Nagelfalzentzündungen, Photosensibilitätsreaktion, pyogenes Granulom, Hyperpigmentierung der Haut, vermehrtes Schwitzen, Arthritis, Kalzinose (Kalzifizierung von Bändern und Sehnen), vorzeitiger Epiphysenschluss, Exostose (Hyperostose), verminderte Knochendichte, Tendinitis, Glomerulonephritis, Granulationsgewebe (vermehrte Bildung von), Unwohlsein, Blutkreatinphosphokinase erhöht
Häufigkeit nicht bekannt: Erythema exsudativum multiforme (EEM), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxisch epidermale Nekrolyse (TEN), Rhabdomyolyse, Sakroiliitis, Urethritis, sexuelle Dysfunktion einschließlich erektiler Dysfunktion und verminderter Libido, Gynäkomastie, vulvovaginale Trockenheit
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Schwangerschaftsverhütungsprogramm
Isotretinoin ist teratogen. Isotretinoin ist bei Frauen im gebärfähigen Alter kontraindiziert, es sei denn, dass alle folgenden Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms eingehalten werden:
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 02.05.2024 (Orale Retinoide (Acitretin, Alitretinoin und lsotretinoin) -Erinnerung an die bestehenden Einschränkungen zur Verhinderung der Exposition während der Schwangerschaft):
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 03.09.2019 (Retinoide (Acitretin, Adapalen, Alitretinoin, Bexaroten, lsotretinoin, Tazaroten und Tretinoin) -Aktualisierungen zu Teratogenität und neuropsychiatrischen Erkrankungen): Die oralen Retinoide Acitretin, Alitretinoin und lsotretinoin dürfen bei allen Frauen im gebärfähigen Alter nur unter Einhaltung des Schwangerschaftsverhütungsprogramms angewendet werden. [...] In seltenen Fällen wurde über Depressionen oder über durch Depressionen verstärkte Angststörungen und über Stimmungsschwankungen unter der Einnahme oraler Retinoide berichtet.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Tetrazykline | Additives Risiko für eine benigne intrakranielle Hypertension (Pseudotumor cerebri) | Kombination ist kontraindiziert. |
Vitamin A | Gefahr einer Hypervitaminose A | Kombination vermeiden. |
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.