Substituiertes Benzimidazolderivat. Hemmung des Magensäure produzierenden Enzyms H+/K+-ATPase in den Belegzellen der Magenschleimhaut. Dieser Effekt ist dosisabhängig und sorgt für die Hemmung der basalen als auch der stimulierten Magensäuresekretion. Die Wirkung von Omeprazol bei der Eradikation von Helicobacter pylori beruht wahrscheinlich auf einem Anstieg des lokalen pH-Wertes, der die Wirksamkeit der Antibiotika erhöht.
Kinder ab 1 Jahr:
Tmax= 1,5-2 h (manchmal auch Spitzen nach 6 h)
T1/2= 0,5-2,5 h (bei Kleinkindern kürzer als bei älteren Kindern)
Cmax und AUC, auch nach Dosisanpassung, geringer bei Kleinkindern.
Neugeborene <10 Tage:
T1/2= 3-10 h
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 2 mg/mL
Magensaftresistente Tabletten 10 mg, 20 mg, 40 mg
Magensaftresistente Kapseln 10 mg, 20 mg, 40 mg
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 40mg
Allgemein
Die im Handel befindlichen Präparate zur oralen Anwendung enthalten Omeprazol in den Formen Omeprazol, Omeprazol- Hemimagnesium oder Omeprazol- Magnesium. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration ist jeweils auf Omeprazol bezogen.
Orale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Omeprazol) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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OPPI | Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen | 2 mg/mLSo | oral | 17,2 mg/mL | Sucralose, Natriumbenzoat (5 mg/mL), Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (2,3 mg/mL) | Vanille, Minze | Mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit auf nüchternen Magen einnehmen. Die Pulver aus dem Zweikammersystem vereinigen und mit Wasser rekonstituieren gemäß Fachinformation. Die zubereitete Suspension im Kühlschrank (2 °C–8 °C) lagern. | Kinder älter als 1 Monat |
Antra Mups® | Tabletten, magensaftresistent | 10 mgS 20 mgS |
oral | natriumfrei | Sucrose, Polysorbat 80 | - | Patienten können die Tablette zerbrechen, in einem Löffel voll Wasser ohne Kohlensäure dispergieren und mit etwas Fruchtsaft oder mit Apfelmus vermischen. Keine Milch verwenden. Die magensaftresistenten Pellets dürfen nicht zerkaut werden. | Kinder älter als 1 Jahr und ≥ 10 kg |
OMEP® MUT® | Tabletten, magensaftresistent | 10 mgT0, M0, So 20 mgT2, M0, So 40 mgT2, M0, So |
oral | k.A. | Sucrose, Propylenglycol, Polysorbat 80 | - | Bei Kindern, die halbfeste Nahrung trinken bzw. schlucken können: Patienten können die Tablette zerbrechen, in einem Löffel voll Wasser ohne Kohlensäure dispergieren und mit etwas Fruchtsaft oder mit Apfelmus vermischen. Keine Milch verwenden. Die magensaftresistenten Pellets dürfen nicht zerkaut werden. Informationen zur Sondenapplikation in der FI vorhanden. | Kinder älter als 1 Jahr und ≥ 10 kg |
Omeprazol STADA® | Tabletten, magensaftresistent | 20 mgT0, M0 40 mgT0, M0 |
oral | natriumfrei | Lactose | - | Die magensaftresistenten Tabletten werden als Ganzes unzerkaut zusammen mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser) strikt vor einer Mahlzeit (Frühstück oder Abendessen) auf nüchternen Magen eingenommen. | Kinder älter als 1 Jahr und ≥ 10 kg |
OMEP® | Hartkapseln, magensaftresistent | 10 mg 20 mg 40 mg |
oral | natriumfrei | Sucrose, Polysorbat 80 | - | Kann nach dem Öffnen mit einer leicht sauren Flüssigkeit, wie z. B. Fruchtsaft oder Apfelmus oder in kohlensäurefreiem Wasser vermischt werden. Keine Milch verwenden. Die magensaftresistenten Pellets dürfen nicht zerkaut werden. | Kinder älter als 1 Jahr und ≥ 10 kg |
Omeprazol STADA® | Hartkapseln, magensaftresistent | 10 mgS 20 mgS 40 mgS |
oral | natriumfrei | Polysorbat 80 | - | Einnahmeempfehlung: nüchtern Kapseln können geöffnet und der Inhalt in etwas Fruchtsaft oder Joghurt nach vorsichtigem Mischen suspendiert werden. | Kinder älter als 1 Jahr und ≥ 10 kg |
T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, T0: nicht teilbar, M: mörserbar, M0: nicht mörserbar, S: suspendierbar, S0: nicht suspendierbar, So: sondengängig, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Parenterale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Omeprazol) | Applikationsweg | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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OMEP® | Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung | 40 mg | intravenös (i.v.) | - | Rekonstitution und Verdünnung gemäß Fachinformation mit 5%iger Glucose-Lösung oder 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung. OMEP 40 mg sollte als intravenöse Infusion über 20-30 Minuten angewendet werden. |
Erwachsene |
Die Fachinformationen wurden am 06.11.2023 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), Refluxösophagitis, Ulcus duodeni/ventriculi. Prophylaxe von Stressulzera und/oder intestinalen Blutungen bei Intensivpatienten. |
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Helicobacter-Pylori-Eradikation (Triple-Therapie) |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Respiratorische Nebenwirkungen und Fieber (insbesondere bei Kindern unter 2 Jahren). Eventuell höheres Infektionsrisiko über den oralen Verabreichungsweg, insbesondere bei Risikogruppen. Ansonsten entsprechen die Nebenwirkungen denen der Erwachsenen.
Häufig (1-10 %): Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Blähungen, Übelkeit/Erbrechen, Fundusdrüsenpolypen (gutartig)
Gelegentlich (0,1-1 %): Schlaflosigkeit, Schwindel, Parästhesien, Schläfrigkeit, Vertigo, erhöhte Leberenzymwerte, Dermatitis, Juckreiz, Hautausschlag, Urtikaria, Fraktur der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule, Unwohlsein, periphere Ödeme
Selten (0,01-0,1 %): Leukopenie, Thrombozytopenie, Überempfindlichkeitsreaktionen (Fieber, angioneurotisches Ödem, anaphylaktische Reaktion/Schock), Hyponatriämie, Erregungszustände, Verwirrtheit, Depressionen, Geschmacksveränderungen, Verschwommensehen, Bronchospasmen, Mundtrockenheit, Mundschleimhautentzündung, gastrointestinale Candidiasis, Hepatitis mit und ohne Gelbsucht, Haarausfall, Photosensibilität, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, tubulointerstitielle Nephritis (mit möglichem Fortschreiten zu Nierenversagen), vermehrtes Schwitzen
Sehr selten (<0,01 %): Agranulozytose, Panzytopenie, Aggressivität, Halluzinationen, Leberversagen, Enzephalopathie bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Muskelschwäche, Gynäkomastie
Häufigkeit nicht bekannt: Hypomagnesiämie, mikroskopische Kolitis, subakuter kutaner Lupus erythematosus
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Das Ziel der Therapie besteht darin, den pH-Wert des Magens über 4 für ≥ 94 % des Tages zu halten. Bei Zweifeln an der Wirksamkeit der Therapie kann der pH-Wert des Magens bestimmt werden, hierbei ist auf Fluktuationen zu achten.
Bei Verwendung von Omeprazol kann sich der Mageninhalt lila verfärben. Der Wirkstoff Omeprazol ist säureempfindlich und wird in einer sauren Umgebung wie dem Magen abgebaut. Bei oraler Anwendung ist deshalb darauf zu achten, dass die magensaftresistente Formulierung bei der Anwendung nicht beeinträchtigt wird. Bei Tabletten und Kapseln ist die Fachinformation hinsichtlich Teilbarkeit oder Mörserbarkeit zu berücksichtigen. Eine lila Verfärbung des Mageninhalts ist an sich nicht schädlich, weist aber auf einen Abbau durch Säure und eine ggf. verminderte therapeutische Wirkung hin.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums hat folgende klinisch relevante Wechselwirkungen ergeben:
Omeprazol wird über CYP2C19- und CYP3A4-Enzyme metabolisiert. Zusätzlich ist Omeprazol ein moderater CYP2C19-Inhibitor.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Methylphenidat | Ein durch Omeprazol erhöhter pH-Wert im Magen kann ein vorzeitiges Auflösen magensaftresistent überzogener Methylphenidat Formulierungen und eine zu schnelle Methylphenidat Freisetzung verursachen. | Kombination vermeiden. Es sind nur Methylphenidat Präparate mit magensaftresistenten Ummantelungen betroffen. Falls eine säurehemmende Behandlung nötig ist, können Methylphenidat-Präparate ohne magensaftresistente Überzüge und pH unabhängiger Freisetzung eingesetzt werden. |
Clozapin | Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen. | Kombination vermeiden. Falls eine säurehemmende Behandlung nötig ist, muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden. |
CYP2C19-Substrate (z.B. Phenytoin, Diazepam, Citalopram) | CYP2C19-Inhibitoren (Omeprazol) können zu einem verminderten Metabolismus und damit zu einer verstärkten Wirkung und einem erhöhten Risiko für UAW führen. | Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, Dosis geringer wählen. |
CYP2C19/CYP3A4-Inhibitoren | Hemmung des Metabolismus von Omeprazol durch CYP-Inhibition. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) erhöhte Wirkung von Omeprazol möglich. Erhöhtes Nebenwirkungspotential von Omeprazol möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis von Omeprazol verringern und auf Nebenwirkungen überprüfen. |
CYP2C19/CYP3A4-Induktoren | Steigerung des Metabolismus von Omeprazol durch CYP-Induktion. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Omeprazol möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis von Omeprazol erhöhen. |
Cephalosporine (z.B. Cefpodoxim, Cefuroxim) | Die Maximalkonzentration wird durch geringere Resorption verringert und kann die antibiotische Wirkung beeinträchtigen. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Cefuroxim nach dem Essen einnehmen oder auf intravenöse Gabe wechseln. |
Azol-Mykotika (z.B. Ketoconazol, Itraconazol) | Verminderte Absorption. Plasmakonzentration ist dadurch deutlich verringert. | Bei gleichzeitiger Anwendung sollte Itraconazol als Lösung zum Einnehmen verabreicht werden und Ketokonazol mit säurehaltigen Getränken eingenommen werden. |
Saquinavir | Verstärkte Wirkung von Saquinavir möglich. | Die gleichzeitige Behandlung mit Saquinavir und Omeprazol wird nicht empfohlen. |
Tacrolimus | Verstärkte Wirkung von Tacrolimus möglich. | Überwachen Sie den Tacrolimus-Spiegel im Blut, wenn mit der Gabe eines Protonenpumpenhemmers begonnen oder diese beendet wird. |
Digoxin | Die Bioverfügbarkeit von Digoxin erhöht sich um 10%. | Die Digoxin-Spiegel sollten verstärkt therapeutisch kontrolliert werden. |
Doxycyclin | Die Plasmakonzentration von Doxycyclin verringert sich um etwa 50%. | Falls die Anwendung von Omeprazol nicht vermieden werden kann, sollte ein Beta-Lactam-Antibiotikum oder ein Makrolid angewendet werden. |
Indinavir | Plasmakonzentration von Indinavir vermindert. | Überwachung des therapeutischen Ansprechens. Erwägen von Ritonavir-Booster, falls die gleichzeitige Anwendung erforderlich. |
Rilpivirin | Die Konzentration von Rilpivirin kann sich auf ein subtherapeutisches Niveau verringern. | Eine Kombination sollte vermieden werden. Es kann ein Magenschutz mit einem H2-Antagonisten (mit Ausnahme von Cimetidin) oder einem Antazidum anstelle von Protonenpumpenhemmern in Erwägung gezogen werden, wobei die Einnahme so weit wie möglich zeitversetzt von der Einnahme von Rilpivirin erfolgen sollte. |
Nilotinib | Die Plasmakonzentration von Nilotinib verringert sich leicht. | Falls eine Begleittherapie notwendig ist, können die beiden Medikamente zusammen verabreicht werden. Eine Alternative, um Wechselwirkungen zu minieren, ist die Anwendung eines H2-Blockers, der 2 Stunden nach oder 10 Stunden vor Nilontinib gegeben werden sollte. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Histamin-H2-Rezeptorantagonisten | ||
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Pepdul®
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A02BA03 | |
Ranitic®, Zantic®
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A02BA02 |
Protonenpumpenhemmer | ||
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Nexium®, Esomep®
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A02BC05 | |
Pantozol®, Rifun®
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A02BC02 |