Suxamethonium ist ein Muskelrelaxans vom nichtkompetitiven, depolarisierenden Typ. Es besetzt anstelle von Acetylcholin die cholinergen Rezeptoren der motorischen Endplatte und löst durch Depolarisation initial eine Erregung der Muskelfaser aus. Der Zustand der Depolarisation wird durch Verhinderung der Repolarisation aufrechterhalten, so dass nachfolgend freigesetztes Acetylcholin auf eine depolarisierte motorische Endplatte trifft und somit wirkungslos bleibt.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Injektionslösung 22 mg/mL
Fertigspritze 10 mg/mL
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Suxamethonium in Form von Suxamethoniumchlorid 2 H20. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration und Dosierung ist jeweils auf Suxamethoniumchlorid bezogen.
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Suxamethoniumchlorid) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Lysthenon® | Injektionslösung | 20 mg/mL | i.v., i.m. | natriumfrei | - | - | Kinder (alle Altersklassen) |
Suxamethonium Aguettant | Injektionslösung in einer Fertigspritze | 10 mg/mL | i.v. | 1,2 mmol (27,9 mg)/10 mL | - | ab 12 Jahren |
„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 14.01.2025 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Relaxation der Skelettmuskulatur |
---|
|
GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung kann nicht gegeben werden.
Patienten mit Niereninsuffizienz, bei denen keine Hyperkaliämie vorliegt, können eine Einzeldosis Suxamethonium erhalten. Wiederholte oder höhere Dosen können einen klinisch bedeutsamen Anstieg der Serumkaliumwerte hervorrufen und dürfen nicht angewendet werden. [SmPC Lysthenon]
Bradykardie.
Sehr häufig (>10 %): Myoglobinämie, Erhöhung der Kalium-Serumspiegel, Arrhythmien (Bradykardie, AV Knoten Arrhythmien, ektopische Herzschläge), Muskelschmerzen, Myalgie nach Faszikulationen der Muskulatur, Muskelfaszikulationen
Häufig (1-10 %): allergische Reaktionen (Hautrötungen, Nesselsucht), Erhöhung des Augeninnendrucks, Erhöhung des intragastralen Drucks, kutane allergische Reaktionen (Hautrötungen)
Gelegentlich (0,1-1 %): Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmie, Bradykardie mit AV-Knoten-Ersatzrhythmus), vorübergehende Blutdruckstörungen (Hypertonie, Hypotonie, Tachykardie), erhöhter Speichelfluss, leicht erhöhter Kieferdruck
Selten (0,01-0,1 %): Bronchospasmen, anaphylaktischer Schock, verlängerte Apnoe (Atemstillstand) bei Patienten mit einer Störung der Plasma-Pseudo-Cholinesterase, Muskelkontraktionen, verlängerte Lähmung, Myoglobinurie und nachfolgendes Nierenversagen oder akutes Herzversagen
Sehr selten (<0,01 %): anaphylaktischer Schock (mit Hautrötung, mit oder ohne Bronchospasmen und Hypotonie), schwerwiegende Hypotonie infolge anaphylaktischer Reaktionen, maligne Hyperthermie (mit oder ohne muskuläre Hypertonizität), Hyperkaliämie induzierte ventrikuläre Arrhythmien, Herzstillstand und Kammerflimmern, Herz-Kreislauf-Beschwerden (Hyperventilation, instabiler Blutdruck), erhöhte Körpertemperatur, schwerwiegende Azidose, Hämoglobinurie, Porphyrie, verzögerte respiratorische Insuffizienz bei Patienten mit Duchenne Muskeldystrophie, Bronchospasmen infolge allergischer Reaktionen, laryngeales und pulmonales Ödem, allergische Reaktionen, akute Rhabdomyolyse bei Patienten mit diagnostizierten oder verdeckten neuromuskulären Erkrankungen, Myoglobinurie (auch mit folgendem Nierenversagen)
Häufigkeit nicht bekannt: erhöhter Hirndruck, erhöhte CPK
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei Kindern werden Bradykardien häufiger beobachtet, ebenso nach wiederholter Gabe von Suxamethonium bei Kindern und Erwachsenen. Eine Vorbehandlung mit intravenösem Atropin oder Glycopyrrolat verringert die Inzidenz und Schwere der Suxamethonium-bedingten Bradykardie signifikant. Intramuskuläres Atropin ist nicht wirksam. Nach Anwendung von Suxamethoniumchlorid sind Fälle von nicht behebbarem Herzstillstand bei Kindern und Jugendlichen bekannt geworden. Bei diesen lagen zum Teil bis dahin nicht erkannte neuromuskuläre Erkrankungen vor. Bei Säuglingen und Kindern, die Suxamethonium erhalten, ist wegen des erhöhten Risikos einer Anwendung bei zuvor nicht diagnostizierten Muskelerkrankungen oder einer zuvor unbekannten Neigung zu maligner Hyperthermie äußerste Vorsicht geboten und eine zusätzliche Überwachung erforderlich.
[SmPC Lysthenon]
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Andere quartäre Ammonium-Verbindungen | ||
---|---|---|
M03AC04 | ||
Nimbex®
|
M03AC11 | |
Mivacron®
|
M03AC10 | |
M03AC01 | ||
Esmeron®
|
M03AC09 | |
Norcuron®
|
M03AC03 |
Andere Muskelrelaxanzien, peripher wirkende Mittel | ||
---|---|---|
Botox®, Dysport®
|
M03AX01 |