Acitretin ist ein synthetisches, aromatisches Analogon der Retinsäure (Vitamin-A-Derivat). Acitretin kann bei Psoriasis und Verhornungsstörungen zu einer Normalisierung der Proliferations-, Differenzierungs- und Verhornungsvorgänge der Epidermiszelle führen. Der Wirkmechanismus ist bisher weitgehend ungeklärt.
Die pharmakokinetischen Eigenschaften wurden bei Kindern nicht untersucht.
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Hartkapseln 10 mg, 25 mg
Orale Anwendung
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Acitretin |
Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Schulungsmaterial |
Neotigason® | Hartkapseln | 10 mg, 25 mg |
„natriumfrei“ | Propylenglykol | Blaue Hand |
Acicutan® | Hartkapseln | 10 mg, 25 mg |
„natriumfrei“ | Propylenglykol | Blaue Hand |
„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 15.12.2021 aufgerufen.
Anwendungshinweis:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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CAVE: Schwangerschaftsverhütungsprogramm für dieses Arzneimittel |
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Psoriasis, Keratinisierungsstörungen |
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Kollodium-Baby / Harlekin-Ichthyose bei Neugeborenen |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
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Trockene Schleimhäute, (Verschlimmerung von) Juckreiz, brüchige Haut, Cheilitis, trockene Haut, Hautreizung und Ausschlag. [Lacour 1996, Zhang 2008, DiLernia 2016, Chen 2018, Cave 2020].
Sehr häufig (>10 %): Trockenheit und Entzündungen der Schleimhäute (z.B. Konjunktivitis, Xerophthalmie, Epistaxis und Rhinitis) und dadurch bedingte Unverträglichkeit von Kontaktlinsen, Mundtrockenheit, Durst, Pruritus, Alopezie, Hautabschilferung (auf dem gesamten Körper, vor allem an Handflächen und Fußsohlen), abnorme Leberfunktionswerte (vorübergehende, meist reversible Erhöhung der Transaminasen und der alkalischen Phosphatase), abnorme Lipidwerte (reversible Erhöhungen der Serumtriglycerid und Cholesterinwerte bei hoher Dosierung von Acitretin, vor allem bei prädisponierten Patienten und unter Langzeittherapie
Häufig (1-10 %): Kopfschmerzen, Stomatitis, gastrointestinale Störungen (z.B. Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen), Hautfragilität, klebrige Haut, Dermatitis, abnorme Haarbeschaffenheit, brüchige Nägel, Nagelfalzentzündung, Erythem, Arthralgie, Myalgie, periphere Ödeme
Gelegentlich (0,1-1 %): Benommenheit, verschwommenes Sehen, Gingivitis, Hepatitis, Rhagadenbildung, bullöse Dermatose, Photosensibilitätsreaktionen
Selten (0,01-0,1 %): periphere Neuropathie
Sehr selten (<0,01 %): benigne intrakranielle Druckerhöhung, Nachtblindheit, Hornhautulzera, Gelbsucht, Knochenschmerzen, Exostose (die Erhaltungstherapie kann zum Fortschreiten einer bestehenden spinalen Hyperostose, zum Auftreten neuer hyperostotischer Läsionen und extraskelettaler Kalzifikation führen, wie es auch bei Langzeitbehandlungen mit Retinoiden beobachtet worden ist)
Häufigkeit nicht bekannt: Vulvovaginitis, verursacht durch Candida albicans, Typ-I-Hypersensibilität, Hörstörungen, Tinnitus, Hitzewallungen, Kapillarlecksyndrom, Retinsäuresyndrom, Dysphonie, Dysgeusie, Rektalblutungen, pyogene Granulome, Madarosis, Angioödem, Urtikaria, dünner werdende Haut, exfoliative Dermatitis
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Da gelegentlich über Knochenveränderungen bei Kindern, einschließlich vorzeitigem Epiphysenschluss, Skeletthyperostose und extraossärer Verkalkung nach Langzeitbehandlung mit Etretinat berichtet wurde, sind diese Wirkungen auch bei dem aktiven Metaboliten Acitretin zu erwarten. Die Wachstumsparameter und die Knochenentwicklung sollten bei Kindern sorgfältig überwacht werden [SmPC].
Aufgrund der teratogenen Wirkung von Acitretin wird von der Behandlung heranwachsender Frauen dringend abgeraten [Niederländische Vereinigung für Dermatologie und Venerologie]. Acitretin ist teratogen und kann in das ebenfalls teratogene Etretinat umgewandelt werden. Die Anwendung von Acitretin beim Menschen birgt ein hohes Risiko für schwere Geburtsfehler (kraniofazial, Zentralnervensystem, Herz-Kreislauf-System, Skelett und Thymus) beim Kind und für Spontanaborte, unabhängig von der Dauer der Behandlung oder der verwendeten Dosis.
Leberfunktion und Lipide überwachen [Cave 2020].
Während und 2 Monate nach Absetzen der Therapie mit Acitretin sollte kein Alkohol (in Getränken, Nahrungsmitteln oder Arzneimitteln) zu sich genommen werden, da dies die Umwandlung von Acitretin in das (ebenfalls teratogene) Etretinat erhöhen kann.
Schwangerschaftsverhütungsprogramm
Acitretin ist teratogen. Die Anwendung bei schwangeren Frauen ist absolut kontraindiziert. Acitretin ist bei Frauen im gebärfähigen Alter kontraindiziert, es sei denn, dass alle folgenden Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms eingehalten werden:
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 02.05.2024 (Orale Retinoide (Acitretin, Alitretinoin und lsotretinoin) -Erinnerung an die bestehenden Einschränkungen zur Verhinderung der Exposition während der Schwangerschaft):
Ärztinnen und Ärzte werden deshalb an Folgendes erinnert:
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 03.09.2019 (Retinoide (Acitretin, Adapalen, Alitretinoin, Bexaroten, lsotretinoin, Tazaroten und Tretinoin) - Aktualisierungen zu Teratogenität und neuropsychiatrischen Erkrankungen): Die oralen Retinoide Acitretin, Alitretinoin und lsotretinoin dürfen bei allen Frauen im gebärfähigen Alter nur unter Einhaltung des Schwangerschaftsverhütungsprogramms angewendet werden. [...] In seltenen Fällen wurde über Depressionen oder über durch Depressionen verstärkte Angststörungen und über Stimmungsschwankungen unter der Einnahme oraler Retinoide berichtet.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Tetrazykline, z.B. Doxycyclin, Minocyclin | Erhöhter intrakranieller Druck möglich, vermutlich durch additive pharmakodynamische Effekte. | Kombination kontraindiziert. |
Methotrexat | Erhöhtes Hepatitis-Risiko bei gleichzeitiger Anwendung, möglicherweise durch additive Effekte. | Kombination kontraindiziert. |
Vitamin A oder andere Retinoide | Gefahr einer Hypervitaminose A. | Kombination kontraindiziert. |
niedrig dosierte Gestagen-Präparate ("Minipille"), z.B. Levonorgestrel, Desogestrel | Mechanismus unbekannt. | Kombination vermeiden. Aufgrund der teratogenen Wirkung von Acitretin ist bei Frauen im gebärfähigen Alter auf eine wirkungsvolle Empfängnisverhütung 1 Monat vor, während und bis 3 Jahre nach Acitretin-Therapie zu achten. |
Ethanol | Bildung von teratogenem Etretinat möglich. Aufgrund höherer Lipophilie als Acitretin deutlich längere Halbwertszeit. | Bei Frauen im gebärfähigen Alter Kombination vermeiden. Alkoholhaltige Arzneimittel durch alkoholfreie Alternativen ersetzen. Auch nach Beendigung der Acitretin-Therapie Ethanol mindestens 2 Monate meiden. |
Phenytoin | Reduzierte Proteinbindung von Phenytoin und damit erhöhte Phenytointoxizität möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Phenytoin. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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