Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Reproterol

Wirkstoff
Reproterol
Handelsname
Bronchospasmin®
ATC-Code
R03CC14

Pharmakodynamik

Reproterol ist ein direkt wirkendes β2-Sympathomimetikum zur systemischen Anwendung. Reproterol verursacht eine dosisabhängige Erschlaffung der glatten Muskulatur in den Bronchien und Blutgefäßen sowie eine Relaxation der Uterusmuskulatur. Bei hohen Dosen ist eine Stimulation von β1-Rezeptoren und ein Einfluss auf den Stoffwechsel von Lipiden und Zucker (Lipolyse, Glykogenolyse und Hyperglykämie) sowie relative Hypokaliämie durch Erhöhung der K+-Aufnahme in die Skelettmuskulatur möglich. Bei Neugeborenen und Kleinkindern bis ca. 20 Monate kann die Wirkung verringert sein oder fehlen.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Status asthmaticus
    • intravenös
      • ≥3 Monate bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös zur kurzfristigen Behandlung des schweren bronchospastischen Anfalls und des Status asthmaticus

Kinder (Säuglinge ab 3. Monat, Klein- und Schulkinder)

Injektion (Bolus): 1,2 μg/kg Körpergewicht langsam i. v. injizieren (½ bis 1 Minute). Dazu 1 ml Injektionslösung mit 14 ml physiologischer Kochsalzlösung aufziehen. 1 ml dieser Lösung enthält 6 μg Reproterolhydrochlorid und ist damit für jeweils 5 kg Körpergewicht ausreichend.
Kurzinfusion (Initial): 1 μg Reproterolhydrochlorid/kg Körpergewicht/min über 10 Minuten. 1 ml Injektionslösung (90 μg Reproterolhydrochlorid) ist für ein Kind mit 9 kg Körpergewicht ausreichend.
Dauerinfusion: 0,2 μg Reproterolhydrochlorid/kg Körpergewicht/min über 36 – 48 Stunden. 1 ml Injektionslösung (90 μg Reproterolhydrochlorid) reicht für eine 30-minütige Infusion bei 15 kg Körpergewicht aus. Unter ständiger Kontrolle der Herzfrequenz (nicht über 200/min!) kann die Dosis in Abhängigkeit von der Wirkung alle 10 bis 30 Minuten um 0,1 μg/kg Körpergewicht/min erhöht werden. Bei der Gefahr einer respiratorischen Insuffizienz kann so bis zu einer Maximaldosis von 2,0 μg/kg Körpergewicht/min erhöht und die Dosis beibehalten werden, bis eine deutliche Besserung eintritt (bis zu 48 Stunden).

Bei der Maximaldosis reichen 10 ml Injektionslösung (900 μg Reproterolhydrochlorid) für eine 30-minütige Infusion bei 15 kg Körpergewicht. Um einen Rebound-Effekt zu verhindern, wird die Infusionsbehandlung mit einer stufenweisen Reduzierung der Wirkstoffkonzentration beendet, je nach Maximaldosis in 6 - 24 Stunden.

[Ref.]

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Präparate im Handel

Injektionslösung 0,09 mg/mL

Präparat im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke als Reproterolhydrochlorid
Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe
Bronchospasmin® Injektionslösung 0,09 mg/1 mL
0,90 mg/10 mL
intravenös „natriumfrei“ -

„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Die Fachinformationen wurden am 21.04.2022 aufgerufen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

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Dosierungsempfehlungen

Status asthmaticus
  • Intravenös
    • 3 Monate bis 18 Jahre
      [1]
      • Initialdosis: 1 microg./kg/Minute über 10 Minuten. Alternativ: 1,2 microg./kg/Dosis als Bolusinjektion.
      • Erhaltungsdosis: Titrieren der Erhaltungsdosis in Abhängigkeit von der Wirkung und unter Kontrolle der Herzfrequenz (max. 200/min) in Schritten von 0,1 microg./kg/Minute alle 10 - 30 Minuten bis zu 0,2 - 2 microg./kg/Minute, Dauerinfusion.
      • Behandlungsdauer:

        36 - 48 Stunden

      • Dosis über 6 - 24 Stunden stufenweise reduzieren.

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10 %): Kopfschmerzen, Unruhegefühl, feinschlägiger Tremor, Herzklopfen, Muskelkrämpfe

Selten (0,01-0,1 %): Beeinflussung des Blutdrucks (Senkung oder Steigerung), Miktionsstörungen

Sehr selten (<0,01 %): Tachykardien, Arrhythmie, pektanginöse Beschwerden, ventrikuläre Extrasystolen, allergische Reaktionen (z. B. Juckreiz, Urticaria, Exanthem, Blutdruckabfall, Purpura, Thrombopenie, Gesichtsödem, Nephritis)

Häufigkeit nicht bekannt: paradoxe Bronchospasmen, Anstieg des Blutzuckerwerts, Absinken des Serumkaliums

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

  • schwere Hyperthyreose
  • hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie
  • Phäochromozytom

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

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Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Beta-Rezeptorblocker, z.B. Metoprolol, Propranolol Durch kompetitive Antagonisierung ist eine gegenseitige Wirkungsabschwächung möglich. Erhöhtes Risiko einer schweren Bronchokonstriktion bei Asthma bronchiale möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Monitoring auf verringerte Wirksamkeit beider Wirkstoffe und obstruktive Symptomatik.
MAO-Inhibitoren, z.B. Linezolid, und tricyclische Antidepressiva, z.B. Imipramin Verstärkte Wirkung von Reproterol auf das Herz-Kreislauf-System, z.B. im Sinne eines Blutdruckanstiegs, möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Monitoring auf verstärkte Herz-Kreislauf-Wirkungen von Reproterol.
Antidiabetika, z.B. Insulin, Metformin Durch Steigerung der Glykolyse und Gluconeogenese sowie Verminderung der peripheren Insulinsensitivität verringerte blutzuckersenkende Wirkung möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, engmaschige Überwachung der Blutglukose-Konzentration.
Digitalisglykoside, z.B. Digitoxin Erhöhtes Risiko für unerwünschte Wirkungen wie Herzrhythmusstörungen möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar Monitoring auf Nebenwirkungen.
Inhalationsnarkotika, z.B. Desfluran, Sevofluran Durch Inhalationsnarkotika Sensibilisierung des Myokards für beta-adrenerge Stimulation möglich. Erhöhtes Risiko für Arrhythmien und Blutdruckschwankungen möglich. Vor einer geplanten Narkose mit Inhalationsnarkotika Reproterol möglichst ausreichende Zeit vorher absetzen. Umgekehrt sollte, bevor Reproterol eingesetzt wird, das Inhalationsnarkotikum abgeatmet sein.
Bronchospasmolytika, Sympathomimetika, z.B. Theophyllin, Salbutamol Wechselseitige Wirkverstärkung und erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen (z.B. Tachykardie, Arrhythmie, Hypokaliämie) möglich. Überwachung der Therapie hinsichtlich möglicher Wirkverstärkung und Nebenwirkungen.
Corticoide, z.B. Fludrocortison In Kombination mit einer hochdosierten Behandlung mit Reproterol additive Effekte auf den Kaliumhaushalt (Hypokaliämie) möglich. Überwachung des Serumkaliumspiegels und ggf. Kalium-Substitution.
Diuretika, z.B. Furosemid


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

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Selektive Beta2-Adrenozeptoragonisten

Salbutamol - oral

Salbubronch®
R03CC02

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Referenzen

  1. MEDA Pharma GmbH & Co. KG , SmPC Bronchospasmin® 1 ml Injektionslösung (82718.00.00), 09/2020
  2. MEDA Pharma GmbH & Co. KG, SmPC Bronchospasmin® 10 ml Injektionslösung (82719.00.00), 08/2020
  3. NVL-Programm von BÄK, KBV, AWMF, S3-Leitlinie "Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma" (Registernummer nvl - 002), AWMF, Stand: 07.09.2020 , gültig bis 06.09.2025

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Änderungsverzeichnis

  • 20 April 2022 14:52: Neue Monographie

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