Mesalazin gehört zur Gruppe der Aminosalicylate wird bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn angewendet. Die chemische Struktur unterscheidet sich von der Salicylsäure nur durch eine Aminogruppe. Mesalazin hemmt die Produktion von entzündungsvermittelnden Prostaglandinen und Leukotrienen. Mesalazin aktiviert die PPAR-γ Rezeptoren, die einer nukleären Aktivierung intestinaler Entzündungsreaktionen entgegenwirken. Die antiinflammatorische Wirkung ist topisch auf die Darmschleimhautzellen beschränkt.
Aus den Studien von Wiersma et al. (N=13, 6 – 16 Jahre), Tolia et al. (N=4, 13 – 17 Jahre) und Christensen et al. (N=9, 7 – 13 Jahre) geht hervor, dass die Pharmakokinetik von Mesalazin bei Kindern mit der von Erwachsenen vergleichbar ist.
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Orale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat |
Arzneiform |
Stärke |
Problematische Hilfsstoffe |
Natriumgehalt |
Aroma |
Salofalk |
Tablette, magensaftresistent |
250 mg T0 / 500 mg T0 / 1 g |
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48 mg / 48 mg / k.A. |
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Asacol |
Tablette, magensaftresistent |
400 mg T0, L / 800 mg T0, L |
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Claversal® |
Tablette, magensaftresistent |
500 mg T0 |
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Claversal® |
Retardgranulat |
1,5 g |
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Tropische Fruchtaroma L-129243 Givaudan |
Pentasa Xtend |
Retardgranulat |
2 g |
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Pentasa Sachet |
Retardgranulat |
1 g / 4 g |
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Salofalk® Granu-Stix® |
Retardgranulat |
500 mg / 1000 mg / 1,5 g / 3 g |
Aspartam 1,0 mg / 2,0 mg / 3,0 mg / 6,0 mg |
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Vanille-Custard |
T0= nicht teilbar
Anwendungshinweise:
Rektale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparate |
Arzneiform |
Stärke |
Problematische Hilfsstoffe |
Claversal |
Suppositorien |
250 mg / 500 mg |
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Salofalk |
Suppositorien |
250 mg / 500 mg / 1000 mg |
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Pentasa |
Suppositorien |
1000mg |
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Claversal |
Klysmen |
4g/60ml |
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Pentasa |
Klysmen |
1000mg |
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Salofalk |
Klysmen |
2 g/30 ml / 4 g/60 ml |
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Salofalk |
Rektalschaum |
1g |
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Claversal |
Rektalschaum |
1g |
Anwendungshinweis Klysmen: [Ref.]
1) Flasche vor der Anwendung gut schütteln, um die Rektalsuspension zu homogenisieren.
2) Flasche senkrecht halten, damit der Inhalt nicht verschüttet werden kann und Entfernung der grünen Schutzkappe von der Applikatorspitze.
3) Zum Einführen des Flascheninhalts mittels Applikatorspitze wird folgende Körperhaltung empfohlen: Linke Seitenlage, dabei linkes Bein ausstrecken und rechtes Bein anwinkeln.
4) Mit Gleitfilm überzogene Applikatorspitze in den After einführen.
5) Faltenbalg der Flasche langsam und gleichmäßig zusammendrücken, um zu vermeiden, dass Stuhldrang ausgelöst wird.
6) Nach der Entleerung der Flasche die Applikatorspitze herausziehen und wieder mit der Schutzkappe verschließen.
7) Damit sich die Rektalsuspension im Darm gut verteilen kann, soll der Patient mindestens 30 Minuten in der eingenommenen Position verbleiben oder sich auf den Bauch legen. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn die Rektalsuspension über die ganze Nacht einwirken kann.
Anwendungshinweis Rektalschaum: [Ref.]
1) Versuchen Sie, vor der Anwendung von Claversal Rektalschaum den Darm zu entleeren, bzw. wenden Sie Claversal Rektalschaum an, wenn Sie den Darm entleert haben.
2) Bei erstmaligem Gebrauch einer Sprühdose entfernen Sie bitte den Sicherheitsstreifen aus Plastik unterhalb des Druckknopfes.
3) Setzen Sie nun das Einführungsröhrchen fest auf die Auslassöffnung der Sprühdose auf. Zur leichteren Einführung in den After kann die Spitze des Einführungsröhrchens mit einem Gleitgel bestrichen werden.
4) Drehen Sie den Druckknopf so, dass die Einkerbung unter der Kappe zur Auslassöffnung gerichtet ist.
5) Schütteln Sie kurz die Sprühdose vor jeder Anwendung (ca. 5 Sek.)
6) Claversal Rektalschaum kann am besten in stehender Position angewendet werden. Dafür setzen Sie einen Fuß auf eine feste Oberfläche, wie zum Beispiel einen Stuhl.
7) Halten Sie nun die Sprühdose so, dass der Druckknopf nach unten gerichtet ist. Der Zeigefinger ruht dabei auf dem Druckknopf. Der Schaum tritt nur dann einwandfrei aus, wenn die Sprühdose mit dem Druckknopf für mindestens 10 Sekunden nach unten gehalten wird.
8) Führen Sie nun das Einführungsröhrchen vorsichtig in den After ein.
9) Zur Anwendung drücken Sie den Druckknopf ganz nach unten und lassen ihn sehr langsam wieder los. Bitte beachten Sie, dass der Schaum erst beim Loslassen des Druckknopfes aus der Dose austritt. Wenn Sie zwei Sprühstöße anwenden, wiederholen Sie diesen Vorgang nach ca. 30 Sekunden. Wenn Ihr Arzt Ihnen eine von dieser Empfehlung abweichende Dosis verschreiben hat, richten sie sich bitte nach den Anweisungen Ihres Arztes.
10) Warten Sie noch etwa 15 Sekunden, bis Sie das Einführungsröhrchen herausziehen, damit ein vollständiges Austreten der gesamten Schaummenge gewährleistet ist.
11) Entfernen Sie jetzt das Einführungsröhrchen von der Sprühdose. Werfen Sie das Einführungsröhrchen nicht in die Toilette!
12) Legen Sie sich nach der Anwendung für mindestens 30 Minuten auf die linke Seite.
13) Drehen Sie den Druckknopf so, dass die Einkerbung in die der Auslassöffnung entgegengesetzte Richtung zeigt oder ziehen Sie den Druckknopf ganz von der Sprühdose ab. So verhindern Sie, dass Schaum unbeabsichtigt aus der Sprühdose austreten kann.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Colitis ulcerosa, Akutbehandlung und Rezidivprophylaxe |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Hautauschlag. Nach rektalen Verabreichungen können lokale Reaktionen, wie Pruritus, Beschwerden im Rektalbereich und Defäkationsreiz auftreten. Seltene Nebenwirkungen wie interstitiale Nephritis, Pneumonie, Myopathie und Pericarditis wurden ebenfalls in Fallberichten von Kindern beschrieben.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Wie bei allen Salicylsäure-Derivaten ist bei Patienten mit Asthma aufgrund von Hypersensitivitätsreaktionen Vorsicht geboten. Eine regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion (Serum-Kreatinin) ist wünschenswert, insbesondere zu Behandlungsbeginn. Treten bei Patienten Nierenfunktionsstörungen während der Behandlung auf, kann dies auf eine Nierentoxizität durch Mesalazin hindeuten.
Die magensaftresistente Tablette kann in Wasser aufgelöst über eine Magensonde verabreicht werden.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Andere myelosuppressiv wirkende Arzneistoffe, z.B. Clozapin, Azathioprin, Mercaptopurin, Tioguanin | Verstärkung des myelosuppressiven Effektes und daraus resultierende lebensbedrohliche Infektionen möglich. | Kombination vermeiden. Ist eine Kombination notwendig, sollten Patienten gezielt auf Anzeichen einer Infektion bzw. Myelosuppression überwacht werden. Besonders bei Einleitung der Kombinationstherapie sollte das Blutbild wöchentlich kontrolliert werden. Ist die Anzahl der Leukozyten nach einem Monat stabil, können die Kontrolluntersuchungs-Intervalle für die folgenden 12 Wochen auf 4 Wochen und anschliessend auf 3 Monate verlängert werden. |
Warfarin | Verminderte gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin möglich. | INR-Wert sorgfältig überwachen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Corticosteroide mit lokaler Wirkung | ||
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Budenofalk®, Cortiment®, Entocort®
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A07EA06 |
Aminosalicylsäure und ähnliche Mittel | ||
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Azulfidine®, Colo-Pleon®, Pleon®
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A07EC01 |
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