Rituximab ist eine antineoplastische Substanz und ein monoklonaler chimärer Antikörper. Das Fab-Fragment von Rituximab bindet an das CD20-Antigen auf B-Lymphozyten, und das Fc-Fragment kann immunologische Reaktionen bewirken, die eine B-Zell-Lyse vermitteln.
Mögliche Mechanismen dieser Effektor-vermittelten Zell-Lyse beinhalten eine Komplement-abhängige Zytotoxizität (CDC), eine Antikörper-abhängige zelluläre Zytotoxizität (ADCC) und eine Apoptose. Das CD20-Antigen wird in mehr als 95% aller B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphome exprimiert.
T1/2 [Median (Bereich)] | 22 Tage (11-42 Tage) |
Cl [Mittelwert (Bereich)] | 0,221 l/Tag (0,0996-0,381 l/Tag) |
Vd [Mittelwert (Bereich)] | 2,27 l (1,43-3,17 l) |
Basierend auf der populationspharmakokinetischen Analyse von 25 Patienten (6 – 17 Jahre) mit GPA und MPA, die 375 mg/m² MabThera einmal wöchentlich über vier Wochen erhielten [SmPC Mabthera].
Die PK-Parameter von Rituximab bei Kindern und Jugendlichen mit GPA oder MPA waren vergleichbar mit denen von erwachsenen Patienten mit GPA oder MPA, unter Berücksichtigung der Wirkung der Körperoberfläche auf Clearance- und Verteilungsvolumenparameter.
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*in Kombination mit Glucocorticoiden
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Infusionslösungskonzentrat 10 mg/ml
Lösung zur subkutanen Injektion 120 mg/ml
Allgemein
Referenzarzneimittel (Original-Biologikum): MabThera®
"Biosimilars": Blitzima®, Ritemvia®, Rixathon®, Riximyo®, Truxima®, Ruxience®
"Bioidenticals": Blitzima®, Truxima®
Nur MabThera® i.v. und Ruxience® i.v. besitzen zum Zeitpunkt der Recherche eine Zulassung für Kinder.
▼ Manche Präparate unterliegen einer zusätzlichen Überwachung.
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Arzneiform | Konzentration |
Stärke | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe |
Applikationsweg | Zulassung |
MabThera® i.v. | Infusionslösungskonzentrat | 10 mg/ml | 100 mg 500 mg |
5,26 mg/ml | Polysorbat 80 | i.v. | ab 6 Monaten |
Ruxience® | Infusionslösungskonzentrat | 10 mg/ml | 100 mg 500 mg |
<1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis | Polysorbat 80 Sucrose |
i.v. | ab 6 Monaten |
Rixathon® | Infusionslösungskonzentrat | 10 mg/ml | 100 mg 500 mg |
5,26 mg/ml | Polysorbat 80 | i.v. | nur Erwachsene |
Truxima® | Infusionslösungskonzentrat | 10 mg/ml | 100 mg 500 mg |
5,26 mg/ml | Polysorbat 80 | i.v. | nur Erwachsene |
MabThera® SC | Lösung zur subkutanen Injektion | 120 mg/ml | 1400 mg | <1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis | Polysorbat 80 | s.c. | nur Erwachsene |
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Non-Hodgkin Lymphom |
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Granulomatose mit Polyangiitis (GPA/Wegenersche Granulomatose), mikroskopische Polyangiitis |
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Epstein-Barr-Virus-Reaktivierung/Posttransplantations-Lymphoproliferative Erkrankung (PTLD) bei Stammzelltransplantation |
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Steroidabhängiges nephrotisches Syndrom, ABO inkompatible Nierentransplantation, Erkrankungen, die zur Nierentransplantatabstoßung führen können, Prävention Nierentransplantatabstoßung, Autoimmun-Zytopenien, primäre Vaskulitis |
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Systemischer Lupus erythematodes (SLE), der nicht auf konventionelle Therapie anspricht |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
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Hypogammaglobulinämie. Pneumocystis Jiroveci Pneumonie.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Empfohlene Infusionsdauer: 3 Stunden. Während der ersten Infusion können Fieber, Schüttelfrost und Rigor auftreten. Deshalb ist vor jeder Gabe eine Prämedikation zu verabreichen, bestehend aus Paracetamol und einem Antihistaminikum. Cave: Blutdruckabfall, Bronchospasmen. Die Infusionsgeschwindigkeit der ersten Infusion ist langsam zu steigern.
Bei Kindern und Jugendlichen mit Granulomatose mit Polyangiitis (GPA) oder mikroskopischer Polyangiitis (MPA) wird während und nach der Behandlung mit Rituximab, falls erforderlich, eine Prophylaxe gegen Pneumocystis jirovecii-Pneumonie (PJP) empfohlen [SmPC MabThera].
Freisetzung von Zytokinen und/ oder anderen chemischen Mediatoren möglich. Diese Reaktionen schließen Zytokin-Freisetzungs-Syndrom, Tumorlysesyndrom (1-2 Stunden nach Infusionsbeginn), anaphylaktische Reaktionen und Überempfindlichkeitsreaktionen (innerhalb von Minuten nach Infusionsbeginn) ein.
Zytokin-Freisetzungs-Syndrom: schwere Dyspnoe, Bronchospasmus, Hypoxie, Fieber, Schüttelfrost, Rigor, Urtikaria, Angioödemen
Tumorlysesyndroms: Hyperurikämie, Hyperkaliämie, Hypokalzämie, Hyperphosphatämie, akutes Nierenversagen, erhöhte Laktatdehydrogenase (LDH)-Werten, akutes Atemversagen (pulmonale interstitielle Infiltration oder Ödeme), Todesfolge
Allergische Reaktionen: Kopfschmerzen, Juckreiz, Hustenreiz, Rötung, Ausschlag, Urtikaria, Hypertonie und Fieber.
Bei Patienten, die ein schweres Zytokin-Freisetzungs-Syndrom entwickeln, muss die Infusion sofort unterbrochen und eine aggressive symptomatische Behandlung eingeleitet werden.
Patienten mit einer hohen Tumorlast oder einer hohen Zahl von zirkulierenden malignen Zellen (≥ 25 × 109/l) wie z. B. Patienten mit CLL, für die möglicherweise ein höheres Risiko eines besonders schweren Zytokin-Freisetzungs-Syndroms besteht, sollen mit besonderer Vorsicht behandelt werden und während der ersten Infusion sehr engmaschig überwacht werden. Während der ersten Infusion soll bei diesen Patienten eine verminderte Infusionsgeschwindigkeit erwogen oder die Dosierung des ersten Behandlungszyklus aufgeteilt auf 2 Tage verabreicht werden. Sofern die Lymphozytenzahl weiterhin > 25 × 109/l ist, gilt Letzteres auch für alle weiteren Behandlungszyklen.
Üblicherweise sind infusionsbedingte Reaktionen nach Unterbrechung der Infusion von Rituximab und Verabreichung eines Antipyretikums und Antihistaminikums reversibel. Gelegentlich kann die Gabe von Sauerstoff, intravenöser Kochsalzinfusion oder Bronchodilatatoren und Glukokortikoiden erforderlich werden.
Für den Fall einer allergischen Reaktion während einer Verabreichung von Rituximab sollen Arzneimittel zur Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen wie z. B. Epinephrin (Adrenalin), Antihistaminika und Glukokortikoide, für den sofortigen Einsatz zur Verfügung stehen.
Da es während der Anwendung von Rituximab zu einem Blutdruckabfall kommen kann, sollte das vorübergehende Absetzen antihypertensiver Arzneimittel 12 Stunden vor einer Infusion von Rituximab in Erwägung gezogen werden.
Herzerkrankungen: Bei mit Rituximab behandelten Patienten traten Angina pectoris, Herzarrhythmien wie Vorhofflattern und -flimmern, Herzinsuffizienz und/ oder Myokardinfarkt auf. Daher sollten Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen und/oder kardiotoxischer Chemotherapie engmaschig überwacht werden.
Immunisierung: Der Arzt sollte den Impfstatus von Patienten überprüfen und bei den Patienten nach Möglichkeit vor Einleitung einer Behandlung mit Rituximab alle erforderlichen Impfungen, gemäß der gültigen Impfempfehlungen für Schutzimpfungen, vornehmen. Die Impfungen sollten mindestens vier Wochen vor der ersten Anwendung von Rituximab abgeschlossen sein.
Patienten, die mit Rituximab behandelt werden, können eine Impfung mit inaktiven Impfstoffen erhalten, jedoch können die Ansprechraten auf inaktivierte Impfstoffe reduziert sein. Sollte während der Behandlung eine Impfung mit inaktiven Impfstoffen notwendig werden, sollte diese mindestens 4 Wochen vor dem nächsten Behandlungszyklus abgeschlossen sein. Eine Impfung mit viralen Lebendimpfstoffen wird nicht empfohlen, da dies nicht untersucht wurde.
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Clozapin | Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen. | Kombination vermeiden. Falls die Kombination notwendig ist, ist das Blutbild besonders engmaschig zu überwachen. |
Allergen-Extrakte, z.B. aus Bienengift | Verminderte Wirksamkeit der Hyposensibilisierung möglich. | Kombination vermeiden. Solange eine Immunsuppression durch immunsuppressiv wirkende Arzneimittel anhält, soll keine Hyposensibilisierung begonnen werden. |
Saccharomyces cerevisiae (boulardii) | Fungämien und generalisierte Hefeinfektionen möglich | Kombination vermeiden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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