Dexamfetamin ist das rechtsdrehende Isomer der racemischen Mischung von Amphetamin. Als indirekt wirkendes Sympathomimetikum hat es eine stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystam (ZNS). Die Verschreibung von Dexamfetamin unterliegt in Deutschland der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV).
Nach einmaliger Verabreichung von 5 mg beträgt der Cmax durchschnittlich 11,5 ng/ml (SmPC Amfexa, Attentin)
Tmax:1,5-4 h.
T1/2: 6-10,2 h (SmPC Amfexa, Attentin, Brown 1979)
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*bei unzureichendem klinischen Ansprechen auf vorangegangene Behandlung mit Methylphenidat
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Tabletten 5 mg, 10 mg, 20 mg
Allgemein
Dexamfetamin unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG Anlage III (zu § 1 Abs. 1)).
Orale Anwendung
In Deutschland nur als Tabletten erhältlich. Es gibt jedoch eine NRF-Rezepturvorschrift (22.9) zur Herstellung von Dexamfetaminsulfat-Tropfen.
Wirkstoff: Dexamfetamin hemisulfat 5 mg ≙ Dexamfetamin 3,67 mg
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke | Anwendungshinweis |
Problematische Hilfsstoffe |
Schulungsmaterial |
Attentin® | Tabletten | 5 mgT4 / 10 mgT4 / 20 mgT4 | Zur Teilung wird die Tablette mit der Rückseite auf eine harte Unterlage gelegt und mit dem Zeigefinger vorsichtig auf die Mitte der Oberseite der Tablette gedrückt. Die Tablette zerfällt dann in 4 Teile. Mit Flüssigkeit zu oder direkt nach den Mahlzeiten einnehmen (täglich gleich). |
- | Blaue Hand |
Dexamfetaminsulfat-Tropfen (NRF 22.9) | Tropfen zum Einnehmen, Lösung | 25 mg/ml | - | Methyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat | - |
T4: in 4 gleiche Teile teilbar
▼ Attentin unterliegt zusätzlicher Überwachung – Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
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Sehr häufig (> 10%): Appetitlosigkeit, verlangsamte Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme bei langfristiger Verwendung. Schlaflosigkeit, Nervosität.
Häufig (1-10%): Arrhythmien, Herzrasen, Tachykardie. Bauchschmerzen und/oder Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, trockener Mund. Veränderungen des Blutdrucks (meist ein Anstieg um 2-4 mmHg) und der Herzfrequenz (meist ein Anstieg um 3-6 Schläge/min). Arthralgie. Schwindelanfälle, Dyskinesie, Kopfschmerzen, Hyperaktivität. Anormales Verhalten, Aggression, Erregung, Anorexie, Angst, Depression, Reizbarkeit.
Selten (0,01–0,1%): Angina pectoris. Reduzierte Akkomodation des Auges, Sehstörung, verschwommenes Sehen, Mydriasis. Müdigkeit. Wachstumsverzögerung bei langfristiger Verwendung. Ausschlag, Urtikaria.
Sehr selten (< 0,01%), Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, thrombozytopenische Purpura. Herzstillstand. Gilles-de-la-Tourette-Syndrom. Anormale Leberfunktion, Anstieg der Leberenzymwerte, hepathisches Koma. Muskelkrämpfe. Konvulsionen, choreoathetotische Bewegungen, intrakranielle Blutung. Halluszinationen, Psychose, Tics, Verschlimmerung bestehender Tics, Suizid(-ales Verhalten), zerebrale Vaskulitis und/oder Okklusion. Exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme, fixe Arzneimitteleruption.
Häufigkeit nicht bekannt: Kardiomyopathie, Myokardinfarkt, ischämische Kolitis, Diarrhoe, Brustschmerz, Hyperpyrexie, Überempfindlichkeit einschließlich von Angioödem und Anaphylaxie, plötzliche Todesfälle, Azidose, Rhabdomyolyse, Ataxie, Benommenheit, Dysgeusie, Konzentrationsstörungen, Hyperreflexie, Schlaganfall, Tremor, Verwirrtheit, Delirium, Drogenabhängigkeit, Dysphorie, emotionale Labilität, Euphorie, Beeinträchtigungen der Leistungen in kognitiven Tests, veränderte Libido, Nachtangst, Zwangsverhalten, Panikzustände, Paranoia, Ruhelosigkeit, Nierenschädigung, Impotenz, Schwitzen, Alopezie, Raynaud-Syndrom, kardiovaskulärer Kollaps, toxischer hypermetabolischer Zustand (gekennzeichnet durch: vorübergehende Hyperaktivität, Hyperpyrexie, Azidose und Tod durch kardiovaskulären Kollaps)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die Behandlung muss unter Beobachtung eines Facharztes auf dem Gebiet von Verhaltensstörungen bei Kindern und/oder Jugendlichen stattfinden.
Vor Beginn der Behandlung ist Folgendes abzuklären: eine Beurteilung des kardiovaskulären Status, inklusive Blutdruck und Herzfrequenz, plötzliches kardialer/nicht geklärter Tod oder ventrikuläre Arrhythmie in der Familiengeschichte; psychische Störungen oder Symptome (in der Anamnese); Registrierung von Körpergröße und Gewicht auf einer Wachstumsregisterkarte. Nicht verwenden bei kardiovaskulären Erkrankungen, es sei denn, der Kinderarzt hat diesbezüglich seine ausdrückliche Empfehlung erteilt. Treten während der Behandlung Symptome auf, die auf eine kardiale Erkrankung hindeuten, ist unverzüglich eine spezifisch kardiologische Evaluierung erforderlich. Vorsicht bei zugrunde liegenden medizinischen Erkrankungen, die das Risiko des Anstiegs von Blutdruck und Herzfrequenz beinhalten.
Während der Behandlung das Wachstum (Größe, Gewicht, Appetit), die psychische Verfassung (Entwicklung oder Verschlechterung prä-existenter psychiatrischer Störungen) und den kardiovaskulären Status (Blutdruck, Puls) mindestens einmal in 6 Monaten sowie nach jeder Dosisanpassung kontrollieren. Bei Verdacht auf Wachstumsverzögerung ist die Behandlung zu unterbrechen.
Die Behandlung bei Anzeichen einer zerebralen Vaskulitis (schwere Kopfschmerzen, Gefühllosigkeit, Schwäche, Paralyse, Störungen von Koordination, Sehkraft, Sprache oder Gedächtnis) unverzüglich absetzen. Das Absetzen kann außerdem bei der Entstehung oder Verschlechterung psychischer Störungen, suizidaler Neigungen, der Zunahme epileptischer Anfälle, Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie sowie Anzeichen von Nieren- und Leberfunktionsstörungen abgebracht sein. Treten unerwünschte Veränderungen des Verhaltens auf, ist zu erwägen, die Dosis zu ändern oder die Behandlung abzubrechen.
Achten Sie u. a. auf folgende psychiatrische Störungen: Tics, aggressives Verhalten, Agitation, Angst-Depression, Psychose, Bipolare Störungen, Manie, Wahnvorstellungen, Reizbarkeit, Mangel an Spontanität, sich zurückziehen und übermäßige Perseveration. Dexamfetamin kann bei psychotischen Patienten Verhaltens- und Denkstörungen verschlimmern. Bei Patienten mit bipolaren Störungen kann es zur Auslösung eines gemischten/-manischen Schubs kommen. Berücksichtigen Sie das Risiko von Betrug, nicht korrekter Verwendung und Missbrauch, sowie die Nutzung von Dexamfetamin zur Entspannung. Chronischer Missbrauch kann zur Gewöhnung und Abhängigkeit mit einem in variierendem Maße anormalen Verhalten führen. Vorsicht ist bei emotional instabilen Patienten, bei Abhängigkeit von Arzneimitteln oder Alkohol in der Anamnese oder diesbezüglichen Risikofaktoren geboten.
Das Absetzen oder Senken der Amphetamin-Einnahme kann zu Entzugserscheinungen (dysphore Stimmung, Müdigkeit, lebendige und unschöne Träume, Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafen, gesteigerter Appetit, psychomotorischer Rückschritt oder Agitation, Anhedonie und Verlangen nach dem Arzneimittel) führen. Nach dem Absetzen ist eine sorgfältige Kontrolle erforderlich. Dieses Mittel kann durch Pupillenerweiterung den Augeninnendruck erhöhen und zu einem akuten Glaukom führen.
Die Einnahme kann zu einem herabgesetzten Reaktions- und Konzentrationsvermögen führen. Viele alltägliche Tätigkeiten (z.B. die Teilnahme am Verkehr) können hierdurch eingeschränkt werden.
Die Folgen für die Sicherheit und Wirksamkeit auf lange Sicht sind unzureichend bekannt.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Monoaminooxidase- Hemmer (z.B. Selegilin) | Blutdruckanstieg und Serotonin-Syndrom möglich. | Kontraindiziert. |
Linezolid | Risiko für starken Blutdruckanstieg und hypertensive Krisen erhöht. | Kombination vermeiden. Es sollten mindestens 14 Tage zwischen der Gabe der beiden Arzneimittel gewartet werden. |
Trizyklische Antidepressiva (z.B. Amitriptylin, Imipramin) | Erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Nebenwirkungen. | Kombination vermeiden. |
Phenylephrin | Additive Vasokonstriktion und Blutdrucksteigerung. | Kombination vermeiden. |
Selektive Serotonin- Wiederaufnahmehemmer (z.B. Citalopram) | Symptome des Serotonin-Syndroms möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, sollten die Patienten besonders sorgfältig auf die Symptome eines Serotonin-Syndroms überwacht werden. |
Halogenierte Narkotika (z.B. Sevofluran, Isofluran) | Erhöhtes Risiko von Herzrhythmusstörungen. | Wenn eine Narkose mit Inhalationsnarkotika geplant ist, soll Dexamfetamin möglichst eine ausreichende Zeit vorher abgesetzt werden (Fachinformation beachten). Umgekehrt soll das Inhalationsnarkotikum abgeatmet sein, bevor Dexamfetamin eingesetzt wird. |
Haloperidol | Schwächung der zentral stimulierenden Wirkung von Dexamfetamin möglich. Das Risiko für akute Dystonien kann erhöht sein. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Wirksamkeit von Dexamfetamin engmaschig überwachen. |
Ethanol | Verstärkte zentralnervöse Wirkungen möglich. | Während der Behandlung mit Dexamfetamin muss der Konsum von Alkoholhaltigen Nahrungs- und Genussmitteln unterbleiben. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Zentral wirkende Sympathomimetika | ||
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Strattera®
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N06BA09 | |
Elvanse®
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N06BA12 | |
Ritalin®, Medikinet®, Concerta®, Equasym retard®, Kinecteen®
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N06BA04 |
Xanthin-Derivate | ||
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Peyona®, Gencebok®
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N06BC01 |
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