Nilotinib ist ein potenter Inhibitor der ABL-Tyrosinkinase-Aktivität des Onkoproteins BCR-ABL, sowohl in der Zelllinie als auch in primären Philadelphia-Chromosom positiven Leukämiezellen. Der Wirkstoff bindet mit hoher Affinität an die ATP-Bindungsstelle, sodass es den BCR-ABL-Wildtyp wirksam inhibiert und diese Aktivität auch gegen 32/33-Imatinib-resistente Mutanten von BCR-ABL beibehält. Infolge dieser biochemischen Aktivität hemmt Nilotinib selektiv die Proliferation und induziert die Apoptose in Zelllinien und in primären Philadelphia-Chromosom positiven Leukämiezellen von CML-Patienten. Im CML-Mausmodell reduziert Nilotinib als oral angewendetes Monotherapeutikum die Tumorlast und verlängert das Überleben.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
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Hartkapseln 50 mg, 150 mg, 200 mg
Allgemein
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Nilotinib in Form von Nilotinibhydrochlorid 1 H2O. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration ist jeweils auf Nilotinib bezogen.
Orale Anwendung
Feste Arzneiformen
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe |
Tasigna® | Hartkapseln | 50 mg T0,M0 150 mg T0 200 mg T0 |
Lactose |
T0: nicht teilbar, M0: nicht mörserbar
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Neu diagnostizierte Ph+ CML in der chronischen Phase; Resistente/intolerante Ph+ CML in der akzelerierten Phase oder in der chronischen Phase; rezidivierende oder refraktäre Ph+ ALL |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Hepatoxizität und Wachstumsretardierung
Häufigkeit, Art und Schweregrad der bei Kindern und Jugendlichen beobachteten Nebenwirkungen stimmte im Allgemeinen mit den bei Erwachsenen beobachteten Nebenwirkungen überein, abgesehen von folgenden auffälligen Laborwerten, die mit einer höheren Häufigkeit als bei erwachsenen Patienten berichtet wurden: Hyperbilirubinämie (Grad 3/4: 13,0 %) und Erhöhung der Transaminasen (AST Grad 3/4: 1,4 %, ALT Grad 3/4: 8,7 %).
[Ref.]
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei Kindern sollte in den ersten 2 Behandlungsmonaten alle 1-2 Wochen ein komplettes Blutbild gemacht werden, danach mindestens monatlich.
Kinder haben ein höheres Risiko für Leberschäden. Die Leberfunktion (Bilirubin und Transaminasen) sollte monatlich oder falls angezeigt überprüft werden. Wenn eine Leberfunktionsstörung auftritt, sollte die Behandlung vorübergehend ausgesetzt, die Dosis reduziert oder die Behandlung beendet werden. Während der Behandlung mit Nilotinib kann eine Wachstumsretardierung auftreten. Das Wachstum sollte sorgfältig kontrolliert werden.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
QT-Intervall-verlängernde Wirkstoffe, z.B. Amiodaron, Sotalol, Chloroquin, Haloperidol, Methadon, Moxifloxacin, Fluconazol, (Es)Citalopram, Saquinavir, Pimozid | Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes) | Kombination teils kontraindiziert. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger EKG- und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der herzfrequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 60 ms bzw. auf 460-500 ms sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. |
CYP3A4-Induktoren, z.B. Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital, Johanniskraut, Grapefruit, Primidon | Erniedrigte Serumkonzentration und veringerte Wirkung von Nilotinib möglich | Kombination möglichst vermeiden. Arzneimittel mit geringerem enzyminduzierendem Potenzial sollen in Betracht gezogen werden. |
CYP3A4-Inhibitoren, z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Posaconazol, Voriconazol, Ritonavir, Clarithromycin, Cobicistat, Atazanavir, Indinavir | Erhöhte Serumkonzentration und verstärkte Wirkung von Nilotinib möglich | Kombination möglichst vermeiden. Alternative Arzneimittel, die CYP3A4 nicht oder nur geringfügig hemmen, sollen bevorzugt werden. Falls die Kombination notwendig ist, auf verstärkte unerwünschte Wirkungen beobachten. Dosisreduktionen oder ein Unterbrechen der Behandlung können erforderlich sein. |
Substrate von durch Nilotinib inhibiterter Enzyme (CYP3A4, CYP2C8, CYP2C9, CYP2D6, UGT1A1), z.B. Warfarin, Midazolam, Alfentanil, Ciclosporin, Ergotamin, Fentanyl, Tacrolimus | Verstärkte Wirkung der Interaktionspartner und dadurch erhöhtes Nebenwirkungspotential möglich | Kombination möglichst vermeiden. Falls die gleichzeitige Behandlung unumgänglich ist, müssen die Patienten sorgfältig klinisch überwacht werden. |
Clarithromycin, Erythromycin | Additive kardiotoxische Effekte, dadurch erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien. Zusätzlich verstärkte Wirkung von Clarithromycin/Erythromycin und dadurch erhöhtes Nebenwirkungspotential möglich | Kombination möglichst vermeiden. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger EKG- und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der herzfrequenzkorrigierten QTˬc-Zeit von mehr als 60 ms bzw. auf 460-500 ms sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Andere Proteinkinase-Inhibitoren | ||
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Vitrakvi®
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L01EX12 |
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