Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Alprostadil

Wirkstoff
Alprostadil
Handelsname
Minprog®
ATC-Code
C01EA01

Pharmakodynamik

Alprostadil (= Prostaglandin E1) führt zu einer Weitstellung von Gefäßen und zur Durchblutungssteigerung, wahrscheinlich über die Entspannung der glatten Muskulatur. Bei Neugeborenen wird es zur Aufrechterhaltung der Durchgängigkeit des Ductus arteriosus Botalli eingesetzt.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine pharmakokinetischen Daten bei Kindern bekannt.

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Aufrechterhaltung der Durchgängigkeit des Ductus arteriosus bis zur bevorstehenden Operation
    • intravenös
      • Neugeborene: zugelassen (>0,1 microg./kg/Minute: off-label)

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös zur zeitweiligen Aufrechterhaltung der Durchgängigkeit des Ductus arteriosus Botalli von Neugeborenen mit angeborenen Herzfehlern angezeigt, für die ein offener Ductus arteriosus lebensnotwendig ist, bis eine korrigierende oder palliative Operation durchgeführt werden kann.

  • Die Behandlung sollte mit Hilfe einer zuverlässigen Infusionspumpe mit einer Initialinfusionsrate von 3 bis 6 Mikrogramm Alprostadil pro kg Körpergewicht pro Stunde begonnen werden.
  • Nach Erreichen eines Effektes, der bei Neugeborenen mit Lungenminderdurchblutung eine Verbesserung der Oxygenierung und bei Neugeborenen mit verminderter Systemdurchblutung eine Verbesserung des Systemblutdrucks und pH-Wertes des Blutes bewirkt, sollte die Infusionsrate unter Erhaltung der gewünschten Wirkungen auf die kleinstmögliche Dosierung gesenkt werden.
  • Die Dosierung kann dabei schrittweise halbiert werden.

[Ref.]

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Präparate im Handel

Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 500 μg/ml

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke als Alprostadil
Applikationsweg Problematische Hilfsstoffe
MINPROG® Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 500 μg/ml intravenöse Infusion
über die großen Venen (alternativ: intraaortale Infusion über wenige Stunden)
Ethanol


Die Fachinformationen wurden am 10.05.2021 aufgerufen.

Anwendungshinweis:

  • Das Konzentrat ist unter aseptischen Bedingungen mit steriler isotonischer Natriumchloridlösung oder 5%iger wässeriger Glucoselösung zu verdünnen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

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Dosierungsempfehlungen

Offenhalten des Ductus arteriosus bis zur Operation
  • Intravenös
    • Neugeborene
      [1]
      • 0,01 - 0,1 microg./kg/Minute, Dauerinfusion.  Die Dosis ist entsprechend der Wirkung zu titrieren. Nach Erreichen der initialen Wirkung ist die Dosis unter Erhaltung der gewünschten Wirkungen auf die niedrigstmögliche Dosis zu senken.
      • Die Therapie sollte so früh wie möglich, vorzugsweise bei einem postnatalen Alter von 4 Tagen oder jünger begonnen werden.

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Sehr häufig (>10 %): Apnoe (vor allem bei einem Geburtsgewicht < 2 kg und in den ersten Stunden der intravenösen Verabreichung), Fieber, Flush

Häufig (1-10 %): Konvulsionen, Bradykardie, Hypotonie, Tachykardie, Herzstillstand, disseminierte intravaskuläre Koagulation, Diarrhoe, kutane Vasodilatation (häufiger bei intraarterieller Verabreichung), Ödem, Septikämie, Hypokaliämie, Hypertonie. Schwindel, Kopfschmerzen. Sepsis. Rückenschmerzen. Husten, grippeähnliche Symptome, verstopfte Nase, Sinusitis, Infektion der oberen Atemwege

Gelegentlich (0,1-1 %): Anämie, Anurie, Bradypnoe, Herzinsuffizienz, Gehirnblutung, gastroösophageale Refluxkrankheit, Hämaturie, Blutung, Hyperbilirubinämie, Hyperämie, Hyperirritabilität, Hyperkaliämie, Hypoglykämie, Hypothermie, Nervosität, Lethargie, Halsüberstreckung, Peritonitis, atrioventrikulärer Block 2. Grades, Schock, Steifheit, supraventrikuläre Tachykardie, Thrombozytopenie, Kammerflimmern, Keuchen (bronchial)

Selten (0,01-0,1 %): vaskuläre Fragilität, gastrische Obstruktion, Hypertrophie der gastrischen Mukosa, Exostose

Des Weiteren wurden gemeldet: reversible kortikale Proliferation der Röhrenknochen (nach langfristiger Einnahme)

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Kontraindikationen bei Kindern

Spontan offenbleibender Ductus arteriosus Botalli als isolierter Fehler bei Neugeborenen [SmPC Minprog®]. Nicht bei einem Atemnotsyndrom (Respiratory Distress Syndrome, RDS) infolge einer hyalinen Membranenerkrankung verabreichen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

  • Verabreichung bevorzugt über einen Zentralvenenkatheter. Wenn nur ein peripherer Zugang vorhanden ist, sollte Alprostadil über einen eigenen Zugang isoliert laufen.
  • Bei Neugeborenen mit eingeschränkter Lungendurchblutung wird die Wirksamkeit von Alprostadil anhand der Überwachung des Anstiegs der Sauerstoffsättigung im Blut gemessen. Bei eingeschränkter Systemdurchblutung zeigt sich die Wirksamkeit von Alprostadil durch die Überwachung des Anstiegs des systemischen Blutdrucks und des pH-Werts im Blut.
  • Unter Alprostadil kann es zu Blutdruckabfall kommen, weshalb der Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren ist.
  • Aufgrund des Atemdepressionsrisikos ist die Atmung zu überwachen. So kurz wie möglich und mit der niedrigstmöglichen Dosis anwenden.
  • Bei erhöhter Blutungsneigung ist Vorsicht geboten, da Prostaglandin E1 die Thrombozytenaggregation hemmt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

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Wechselwirkungen

Es sind keine für Kinder relevanten Interaktionen bekannt.

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Andere Herzmittel

Adenosin

Adrekar®, Adenoscan®
C01EB10
C01EB16

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Referenzen

  1. Pfizer BV, SmPC Prostin VR (RVG 10041) 12-05-2017
  2. Pfizer Pharma, SmPC Minprog® 500 μg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (3177.00.00), 06/2019
  3. Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Klinik für Neonatologie, Heidelberger Leitfaden Neonatologie , 2020

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Änderungsverzeichnis

  • 28 Juni 2021 11:42: Dosisanpassung: Die zugelassene Dosis wird von internationalen Neonatologie- und Kardiologie-Experten als zu hoch angesehen
  • 17 Mai 2021 10:44: Neue Monographie

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