Captopril

Wirkstoff
Captopril
Handelsname
ATC-Code
C09AA01

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen

Überdosierung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Captopril ist ein hochspezifischer kompetitiver Hemmstoff des Angiotensin-I-Converting-Enzyms (ACE-Hemmer). Die positive Wirkung von ACE-Hemmern scheint primär auf einer Unterdrückung des Plasma-Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems zu beruhen.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Hypertonie, Herzinsuffizienz
    • oral
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral bei

  • Hypertonie
  • Myokardinfarkt: Kurzzeitbehandlung,4 Wochen
  • Langzeitprävention einer symptomatischen Herzinsuffizienz
  • Diabetische Nephropathie bei Typ-I-Diabetikern

  • Im Allgemeinen wird Captopril Kindern 3-mal täglich verabreicht, Dosis und Dosierungsintervall sollten jedoch individuell an das Ansprechen des Patienten angepasst werden.

Neugeborene, (frühgeborene) Säuglinge:

  • Anfangsdosis: 0,15 mg/kg Körpergewicht

Kinder und Jugendliche:

  • Anfangsdosis: 0,3 mg/kg Körpergewicht

[Ref.]

Präparate im Handel

Lösung zum Einnehmen 1 mg/mL, 5 mg/mL
Tabletten 12,5 mg, 25 mg, 50 mg, 100 mg

Allgemein

Captopril ist neben Monopräparaten auch in Kombination mit Hydrochlorothiazid erhältlich.

Orale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke
Problematische Hilfsstoffe Altersangabe
Noyada® Lösung zum Einnehmen 1 mg/mL Natriumbenzoat (0,5 mg/mL) Kinder und Jugendliche
5 mg/mL Erwachsene
Captopril AbZ Tabletten 12,5 mgT2,M
25 mgT4,M
50 mgT4,M
Lactose, Rizinusöl Säuglinge
Captopril AL Tabletten 12,5mgT2
25 mgT2
100 mgT4
Lactose -
CaptoHEXAL® Tabletten 25 mgT4,M,S,So
50 mgT4,M,S,So
100 mgT4,M,S,So
Lactose -


T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T4: teilbar in vier gleiche Dosen, M: mörserbar, S: suspendierbar, So: sondengängig

Die Fachinformationen wurden am 21.07.2023 aufgerufen.

Anwendungshinweis: Captopril kann vor, während oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden.

Rezepturhinweise

Es gibt eine NRF-Rezepturvorschrift: Captopril-Lösung 2 mg/mL (NRF 10.5.) (Bezugsgröße: Captopril)

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Herzinsuffizienz, Hypertonie
  • Oral
    • Neugeborene
      [10] [12]
      • Initialdosis: 0,03 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Je nach Wirksamkeit titrieren auf max. 2 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • In Verbindung mit dem Risiko der schweren Hypotonie wird empfohlen, zunächst eine Testdosis von 0,01 mg/kg zu verabreichen.

    • 1 Monat bis 1 Jahr
      [5] [6] [7] [8]
      • Initialdosis: 0,3 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Je nach Wirksamkeit titrieren auf max. 4 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • In Verbindung mit dem Risiko der schweren Hypotonie wird empfohlen, zunächst eine Testdosis von 0,1 mg/kg zu verabreichen.

    • 1 Jahr bis 18 Jahre
      [1] [2] [4] [6] [8] [9] [11]
      • Initialdosis: 0,3 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Je nach Wirksamkeit titrieren auf max. 6 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • In Verbindung mit dem Risiko der schweren Hypotonie wird empfohlen, zunächst eine Testdosis von 0,1 mg/kg zu verabreichen

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:

GFR 50-80 ml/min/1.73 m2
Es ist nicht erforderlich, die Dosierung anzupassen.
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2
50 Prozent der Einzeldosis und Dosierungsintervall: 8 Stunden . Danach je nach Effekt dosieren. Die Kreatinin- und Kaliumkonzentration müssen innerhalb von 2 Wochen nach Behandlungsbeginn und danach mindestens 1 x pro Jahr kontrolliert werden, dies hängt vom klinischen Zustand des Patienten ab.
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2
50 Prozent der Einzeldosis und Dosierungsintervall: 8 Stunden . Danach je nach Effekt dosieren. Die Kreatinin- und Kaliumkonzentration müssen innerhalb von 2 Wochen nach Behandlungsbeginn und danach mindestens 1 x pro Jahr kontrolliert werden, dies hängt vom klinischen Zustand des Patienten ab.
GFR < 10 ml/min/1.73 m2
Es kann keine allgemeingültige Empfehlung erteilt werden.
Klinische Konsequenzen

ACE-Hemmer senken den intraglomerulären Filtrationsdruck und senken die Proteinurie. Hierdurch wirken sie sich wahrscheinlich auf lange Sicht schützend auf die Nierenfunktion aus. Aus diesem Grund wird bei reduzierter Nierenfunktion sekundär häufig die höchst mögliche verträgliche Dosis verabreicht. Bei der Initialisierung eines ACE-Hemmers kann die Serum-Kreatinin-Konzentration infolge der Abnahme des intraglomerulären Filtrationsdrucks steigen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Reizhusten, Exanthem, Hautausschlag, Geschmacksverlust, Proteinurie, nephrotisches Syndrom, Neutropenie und Blutbildabweichungen. ACE-Hemmer können zur (schweren) Hypotension führen, wenn die Behandlung abgesetzt oder die Dosis erhöht wird, insbesondere bei Neugeborenen und bei bestimmten Risikogruppen mit schwerer Herzinsuffizienz, Renin abhängiger Hypertension, signifikanter Volumen- und/oder Natriumdepletion oder bei Dialyse. Vor allem bei Nieren- und Herzinsuffizienz können ACE-Hemmer den Serum-Kalium-Gehalt erhöhen. Bei Frühgeburten mit sehr niedrigem Geburtsgewicht wurden Nierenfunktionsstörungen gemeldet.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):

  • Anorexie
  • Schlafstörungen
  • Geschmacksstörung, Schwindel, Kopfschmerzen, Parästhesien
  • Tachykardie, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Palpitationen
  • Hypotonie, Raynaud-Syndrom, Gesichtsrötung, Blässe, orthostatische Hypotonie
  • trockener, irritierender (nicht produktiver) Husten, Dyspnoe
  • Übelkeit, Erbrechen, Magenverstimmung, Bauchschmerzen, Diarrhö, Verstopfung, Mundtrockenheit, peptisches Ulkus, Dyspepsie
  • Pruritus mit oder ohne Ausschlag, Ausschlag und Alopezie, Angioödem
  • Brustschmerzen, Erschöpfung, Unwohlsein, Asthenie

Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:

  • Neutropenie, Agranulozytose, Panzytopenie, Thrombozytopenie
  • Hyperkaliämie
  • Depression
  • Schlaganfall, zerebrovaskuläre Insuffizienz, Synkope
  • Herzstillstand, kardiogener Schock
  • Bronchospasmus, allergische Alveolitis/eosinophile Pneumonie
  • Pankreatitis, intestinales Angioödem
  • Beeinträchtigung der Leberfunktion und Cholestase, Hepatitis, Lebernekrose
  • Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme
  • Nierenfunktionsstörungen, Nierenversagen, nephrotisches Syndrom

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Angioödeme in der Anamnese, assoziiert mit einer früheren ACE-Hemmer-Therapie
  • hereditäre oder idiopathische Angioödeme
  • Schwangerschaft
  • gleichzeitige Anwendung mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m2)
  • gleichzeitige Anwendung einer Sacubitril/Valsartan-Therapie. Die Behandlung mit Captopril darf frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis Sacubitril/Valsartan begonnen werden

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Im Falle einer gestörten Nierenfunktion muss die Dosierung angepasst werden. Vorsicht ist bei Neugeborenen geboten: selbst sehr niedrige Dosierungen können zu schweren hypotensiven Reaktionen führen, die Dosierung muss stationär bestimmt werden. Die stationäre Einstellung ist ebenfalls bei schwerer Herzinsuffizienz, schwerer Volumen- und/oder Salzdepletion, schwerer Renin abhängiger Hypertension, Dialyse vorgeschrieben sowie, wenn das Risiko eines bedeutenden Blutdruckabfalls besteht, wie z.B. bei ischämischen Herzkrankheiten und zerebrovaskulären Erkrankungen. Aufgrund des Neutropenie-Risikos ist dem Patienten zu empfehlen, während der ersten drei Behandlungsmonate bei Anzeichen von Infektionen unverzüglich einen Arzt aufzusuchen. Vor allem bei reduzierter Nierenfunktion und insbesondere, wenn diese mit Kollagenerkrankungen oder der Behandlung mit Immunosuppressiva einhergeht, muss das Blutbild (insbesondere die Anzahl der Leukozyten) aufgrund des erhöhten Neutropenie-Risikos kontrolliert werden. Vorsicht ist geboten bei Nierenarterienstenose und bei Kombination mit Diuretika. Nur bei ausreichender Hydrierung verabreichen. Vor und während der Verwendung bei Säuglingen müssen Nierenfunktion, Blutdruck und Sättigung routinemäßig kontrolliert werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Vor Verabreichung eines ACE-Hemmers sollte ein Flüssigkeits- und/oder Salzmangel ausgeglichen werden.
  • Bei Patienten mit Herzinsuffizienz wird für den Beginn einer Therapie mit einem ACE-Hemmer eine niedrigere Anfangsdosis empfohlen, da ein erhöhtes Risiko einer Hypotonie besteht. Immer wenn die Captopril-Dosis oder die des Diuretikums erhöht wird, ist bei Patienten mit Herzinsuffizienz Vorsicht geboten.
  • Eine zu starke Blutdrucksenkung kann bei Patienten mit ischämischer kardiovaskulärer oder zerebrovaskulärer Erkrankung das Risiko eines Myokardinfarkts oder Schlaganfalls erhöhen. Im Falle einer sich entwickelnden Hypotonie sollte der Patient in Rückenlage gebracht werden. Eine intravenöse Flüssigkeitszuführung mit physiologischer Kochsalzlösung könnte angezeigt sein.
  • Bei Patienten mit beidseitiger Nierenarterienstenose oder Nierenarterienstenose bei einer einzigen funktionierenden Niere besteht bei Behandlung mit ACE-Hemmern ein erhöhtes Risiko für Hypotonie und Niereninsuffizienz. Bei diesen Patienten sollte die Therapie unter sorgfältiger medizinischer Überwachung mit niedrigen Dosen, sorgfältiger stufenweiser Einstellung und Überwachung der Nierenfunktion begonnen werden.
  • Bei eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance ≤ 40 mL/min) muss die Anfangsdosierung von Captopril an die Kreatinin-Clearance des Patienten angepasst und dann gemäß dem Ansprechen des Patienten auf die Behandlung berechnet werden. Bei diesen Patienten gehören Routine-Untersuchungen von Kalium und Kreatinin zur normalen medizinischen Praxis.
  • ACE-Hemmer sollten bei Patienten mit Obstruktion des linksventrikulären Klappen- und Ausflussbereiches mit Vorsicht und in Fällen von kardiogenem Schock und hämodynamisch signifikanter Obstruktion nicht angewendet werden.
  • Captopril sollte mit größter Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Kollagenose-assoziierten vaskulären Erkrankungen, bei Patienten, die mit Immunsuppressiva, Allopurinol oder Procainamid behandelt werden, oder mit einer Kombination dieser erschwerenden Faktoren, insbesondere bei vorliegender eingeschränkter Nierenfunktion. Einige dieser Patienten entwickelten schwere Infektionen, die in einigen Fällen auf eine intensive Antibiotika-Therapie nicht ansprachen.
    Bei Anwendung von Captopril bei diesen Patienten ist es ratsam, das weiße Blutbild und das Differentialblutbild vor der Therapie, alle 2 Wochen während der ersten 3 Therapiemonate und danach in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.
  • Bei Patienten, die sich einer Hämodialyse mit High-Flux-Dialysemembranen oder einer Low-Density-Lipoprotein-Apherese mit Dextransulfat-Adsorption unterzogen, wurde über anaphylaktoide Reaktionen berichtet. Bei diesen Patienten sollte die Verwendung einer anderen Dialysemembran oder einer anderen Arzneimittelklasse in Erwägung gezogen werden.
  • Bei Diabetikern, die in der Vergangenheit mit oralen Antidiabetika oder Insulin behandelt wurden, sollten die Blutzuckerwerte genau überwacht werden, insbesondere während des 1. Behandlungsmonats mit einem ACE-Hemmer.
  • Captopril senkt den Blutdruck bei Menschen mit schwarzer Hautfarbe weniger effektiv als bei Menschen mit nicht schwarzer Hautfarbe. Dies könnte auf ein häufigeres Vorkommen eines Niedrig-Renin-Status in der schwarzen Bevölkerung mit Bluthochdruck zurückzuführen sein.

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Sacubitril, Racecadortil Erhöhtes Risiko eines Angioödems. Die Kombination mit Sacubirtril ist kontraindiziert. Captopril darf frühestens
36 Stunden nach der letzten Dosis Sacubitril gegeben werden.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS), z.B. mit weiteren ACE-Hemmern (z.B. Enalapril, Ramipril), mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Candesartan, Losartan) Erhöhte Rate an unerwünschten Ereignissen wie Hypotonie, Hyperkaliämie und einer Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens). Falls die Kombination indiziert ist, muss eine duale Blockade des Renin-Angiotensin-Systems durch einen Spezialisten und unter häufiger Überwachung der Nierenfunktion, der Elektrolyte und des Blutdrucks vorgenommen werden.
Allergen-Extrakte z.B. aus Bienengift, Wespengift Erhöhtes Risiko lebensbedrohlicher anaphylaktischer Reaktionen. Während einer subkutan angewandten Desensibilisierungsbehandlung gegen Insektengifte ACE-Hemmer-Therapie unterbrechen. Alternativ andere Antihypertonika einsetzen, jedoch keine Beta-Blocker.
Clozapin Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien und Agranulozytosen. Kombination nicht empfohlen.
Kaliumsparende Diuretika (z.B. Spironolacton, Triamteren), Kaliumsalze, Trimethoprim/Cotrimoxazol, Heparine (z.B. Enoxaparin, Tinzaparin), Ciclosporin Erhöhtes Hyperkaliämie-Risiko. Kombination nicht empfohlen. Wenn die gleichzeitige Anwendung angezeigt ist, sollten sie mit Vorsicht und unter häufi ger Kontrolle des Serumkalium-Spiegels angewendet werden.
NSAR (z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen) Verminderte Blutdrucksenkung und erhöhtes Risiko von Nierenfunktionsstörungen und Hyperkaliämie möglich Kombination nicht empfohlen. Wenn die gleichzeitige Anwendung angezeigt ist, sollten sie mit Vorsicht und unter häufiger Kontrolle des Serumkalium-Spiegels angewendet werden.
Diuretika (z.B. Hydrochlorothiazid, Furosemid, Torasemid) Initial starker Blutdruckabfall möglich. Hypotensive Effekte können ggf. durch Erhöhung der Flüssigkeits- oder Salzzufuhr oder durch Einleitung der Therapie mit einer niedrigen Dosierung von Captopril reduziert werden.
Lithium Erhöhungen der Lithium-Serum-Konzentration und -Toxizität. Kombination vermeiden. Sollte sich eine Kombination als notwendig herausstellen, muss eine sorgfältige Überwachung der Serum-Lithium-Spiegel erfolgen.
Allopurinol Erhöhtes Risiko immunologischer Reaktionen bzw. einer Leukopenie. Kombination vermeiden. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, sollte das weiße Blutbild und das Differentialblutbild vor der Therapie und danach in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

ACE-HEMMER, REIN

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

ACE-Hemmer, rein

Enalapril

Aqumeldi®, Benalapril®, Corvo®, Xanef®
C09AA02
C09AA03

Perindopril

Coversum Arginin®
C09AA04

Ramipril

Delix®
C09AA05

Referenzen

  1. Friedman WF, et al, New concepts and drugs in the treatment of congestive heart failure., Pediatr Clin North Am, 1984, 31, 1197-227
  2. Levy M, et al., Captopril pharmacokinetics, blood pressure response and plasma renin activity in normotensive children with renal scarring., Dev Pharmacol Ther, 1991, 16, 185-93
  3. Pereira CM, et al., The pharmacokinetics of captopril in infants with congestive heart failure., Ther Drug Monit., 1991, 13, 209-14
  4. Mirkin BL, et al., Efficacy and safety of captopril in the treatment of severe childhood hypertension: report of the International Collaborative Study Group, Pediatrics, 1985, 75, 1091-100
  5. Montigny M, et al., Captopril in infants for congestive heart failure secondary to a large ventricular left-to-right shunt., Am J Cardiol., 1989, 63, 631-3
  6. National High Blood Pressure Education Program Working Group on High Blood Pressure in Children and Adolescents., Fourth report on the diagnosis, evaluation, and treatment of high blood pressure in children and adolescents., Pediatrics, 2004, 114, 555-76
  7. Scammell AM, et al., Captopril in treatment of infant heart failure: a preliminary report., Int J Cardiol., 1987, 16, 295-301
  8. Shaw NJ, et al, Captopril in heart failure secondary to a left to right shunt, Arch Dis Child, 1988, 63, 360-3
  9. Orchard EA, et al, Use of captopril in paediatric congestive cardiac failure: early effects on blood pressure and renal function, Arch Dis Child, 2010, 95, 566-7
  10. Gantenbein MH, et al, Side effects of angiotensin converting enzyme inhibitor (captopril) in newborns and young infants, J Perinat Med, 2008, 36, 448-52
  11. Sunder RA, et al, Captopril induced hyperkalemia in a child, Paediatr Anaesth, 2009, 19, 404-5
  12. Tan LH, et al, Captopril induced reversible acute renal failure in a premature neonate with double outlet right ventricle and congestive heart failure, World J Pediatr, 2011 , Feb;7(1), 89-91
  13. Hexal, SmPC CaptoHEXAL® 25 mg/50 mg/100 mg Tabletten (23181.01.00), 01/2019
  14. AbZ, SmPC Captopril AbZ 12,5 mg Tabletten (33217.00.00), 07/2019
  15. AbZ, SmPC Captopril AbZ 25 mg Tabletten (33217.01.00), 07/2019
  16. AbZ, SmPC Captopril AbZ 50 mg Tabletten (33217.02.00), 07/2019
  17. ALIUD, SmPC Captopril AL 12,5 mg/25 mg/100 mg Tabletten (29444.00.00), 08/2019

Änderungsverzeichnis

  • 21 Juli 2023 11:55: Orale Lösung zum Einnehmen (Noyada®) neu in Präparaten aufgenommen.

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung

  • Symptome: schwere Hypotonie, Schock, Stupor, Bradykardie, Elektrolytstörungen und Nierenversagen.
  • Therapie:
    • Wenn die Einnahme erst kurze Zeit zurückliegt, sollten Maßnahmen zur Resorptionsverhinderung (z. B. Magenspülung, Verabreichung von Adsorbenzien und Natriumsulfat innerhalb von 30 Minuten nach Einnahme) und Beschleunigung der Elimination eingeleitet werden.
    • Bei Auftreten einer Hypotonie sollte der Patient in Schocklage gebracht werden und schnell eine Salz- und Volumensubstitution erhalten.
    • Eine Behandlung mit Angiotensin II sollte erwogen werden.
    • Bradykardie oder ausgeprägte vagale Reaktionen sollten durch Verabreichung von Atropin behandelt werden.
    • Eine Schrittmachertherapie kann in Erwägung gezogen werden.
    • Captopril kann bei Erwachsenen durch Hämodialyse aus dem Kreislauf entfernt werden.
    • Captopril kann nicht adäquat durch Peritonealdialyse entfernt werden.

[Ref.]