Beclometasondipropionat ist ein synthetisches Glucocorticoid. Nach oraler Inhalation hat es einen lokalen entzündungshemmenden Effekt auf die Bronchialschleimhaut. Klinisch macht sich dieser Effekt zum Beispiel durch eine Reduktion krankheitsbezogener Symptome, wie Atemnot bemerkbar. Die Hyperreagibilität des Bronchialsystems auf exogene Reize wird reduziert. Nach der Resorption werden inhalative Corticosteroide schnell inaktiviert. Bei einer niedrigen Dosis sind systemische Wirkungen gering bis nicht vorhanden.
Pharmakokinetische Studien an Kindern zeigen, dass die AUC des Metaboliten Beclometason-17-monopropionat (17-BMP) in einer Dosis von 200 µg Aerosol extra fein, verabreicht über einen Autohaler, ähnlich ist wie die AUC einer Dosis von 400 µg mit einem Beclometasondipropionat (BDP)-Druckgasinhalator mit Spacer.
Beclometason extra fein hat eine extra feine Tröpfchenverteilung mit verbesserter pulmonaler Deposition.
Dosieraerosol 50 μg, 100 μg, 200 μg, 250 μg
Dosieraerosol (atemzuggesteuert) Autohaler 100 μg
Dosieraerosol (atemzuggesteuert) Easi-Breathe 100 μg, 250 μg
Suspension für einen Vernebler 400 μg/mL
Inhalationspulver 100 μg, 200 μg, 400 μg
Beachte: Bei einem Präparatewechsel sind die unterschiedlichen Partikelgrößen der Beclometasondiproprionat (BDP)-haltigen Formulierungen zu beachten. Eine feinere Partikelgrößenverteilung führt zu einer höheren Lungendeposition des Arzneistoffs, sodass geringere BDP-Dosierungen nötig sein können. Die Dosieraerosole enthalten Teilchen mit:
Standardpartikelgröße (im Dosisteil als "Aerosol" bezeichnet): mindestens 55 % Teilchen sind kleiner als 6 μm
Feine Partikelgröße (im Dosisteil als "Aerosol extra fein" bezeichnet): 60 % ± 20 % Partikel sind kleiner als 3,3 μm
Inhalative Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke pro Sprühstoß (Beclometasondipropionat) |
Applikationsweg | Teilchengröße |
Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
Beclometason-ratiopharm® | Dosieraerosol | 50 μg 100 μg 200 μg 250 μg |
inhalativ | 6 μm | Ethanol | Anwendung soll vor den Mahlzeiten erfolgen. Wenn dies nicht möglich ist, nach der Inhalation den Mund ausspülen. | ab 5 Jahren |
Junik | Dosieraerosol | 100 μg | inhalativ | 3,3 μm | Ethanol | ab 5 Jahren | |
Ventolair® mite Ventolair® |
Dosieraerosol | 50 μg 100 μg 250 μg |
inhalativ | 3,3 μm | Ethanol | ab 5 Jahren (250 μg ab 12 Jahren) |
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BecloHEXAL | Dosieraerosol | 100 μg | inhalativ | k.A. | Ethanol | - | ab 7 Jahren |
Junik Autohaler® | Dosieraerosol (atemzuggesteuert) Autohaler |
100 μg | inhalativ | 3,3 μm | Ethanol | Anwendung soll vor den Mahlzeiten erfolgen. Wenn dies nicht möglich ist, nach der Inhalation den Mund ausspülen. | ab 5 Jahren |
Ventolair Autohaler® | Dosieraerosol (atemzuggesteuert) Autohaler |
100 μg | inhalativ | 3,3 μm | Ethanol | ab 5 Jahren | |
Ventolair Easi-Breathe® | Dosieraerosol (atemzuggesteuert) Easi-Breathe |
100 μg 250 μg |
inhalativ | k.A. | Ethanol | Kinder (250 μg ab 12 Jahren) |
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Ventolair® Steri-Neb® Suspension für einen Vernebler | Suspension für einen Vernebler | 400 μg/1 mL 800 μg/2 mL |
inhalativ | k.A. | Polysorbat 20 | Nach der Inhalation soll der Mund ausgespült werden. | Kinder |
Sanasthmax® 400 Mikrogramm Suspension für einen Vernebler |
Suspension für einen Vernebler | 400 μg/1 mL | inhalativ | k.A. | Polysorbat 20 | Kinder | |
Beclomet Easyhaler | Pulver zur Inhalation | 100 μg 200 μg 400 μg |
inhalativ | k.A. | Lactose | - | ab 6 Jahren |
k.A.: keine Angabe
Die Fachinformationen wurden am 06.02.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Asthma |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Bei höheren Dosierungen (über 800 µg/Tag) wurden in Kurzzeitstudien die Beeinflussung des Knochenstoffwechsels, eine geringe Beeinflussung des Längenwachstums und eine (ausschließlich biochemisch wahrnehmbare) Nebennierensuppression konstatiert. Die individuelle Empfindlichkeit hierfür variiert stark. Die klinische Bedeutung der beschriebenen Veränderungen auf lange Sicht lässt sich schwer feststellen.
Des Weiteren können auftreten: psychomotorische Hyperaktivität, Schlafstörungen, Angst, Depression, Verhaltensveränderungen
Häufig (1-10 %): Pneumonie (bei COPD-Patienten), Heiserkeit
Gelegentlich (0,1-1 %): orale Candidose (Mund und Rachen), Rachenreizung
Selten (0,01-0,1 %): Osteoporose
Sehr selten (<0,01 %): paradoxer Bronchospasmus, Husten
Häufigkeit nicht bekannt: Laryngitis, Pharyngitis, Überempfindlichkeitsreaktionen mit den folgenden Erscheinungsformen: Ausschlag, Urtikaria, Pruritus, Erythem, Angioödem, Ödem der Augen, des Gesichts, der Lippen und des Rachens, Kopfschmerz, Augenödem, verschwommenes Sehen, Dyspnoe, Pharynxödem, Dysphonie, Giemen, Übelkeit
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Stufenschema Asthmatherapie gemäß GINA-Leitlinie beachten.
Bei Kindern unter Langzeitanwendung muss das Wachstum regelmäßig kontrolliert werden. Bei Auftreten einer Wachstumsverzögerung muss die Dosierung des zu inhalierenden Corticosteroids gesenkt werden. Kinder sind empfindlicher für systemische Effekte als Erwachsene, insbesondere bei psychologischen und verhaltensbezogenen Effekten sowie Nebennierenrindensuppression.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Glucocorticoide | ||
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Budes® N, Budiair®, BudenoBronch®, Larbex®, Pulmicort®, Miflonide®, Novopulmon®
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R03BA02 | |
Alvesco®
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R03BA08 | |
Flutide®
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R03BA05 |
Anticholinergika | ||
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Atrovent®, Ipraxa®
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R03BB01 | |
Spiriva® Respimat®, Braltus®, Srivasso®
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R03BB04 |