Rosuvastatin ist ein selektiver, kompetitiver Hemmstoff der HMG-CoA-Reduktase. Rosuvastatin senkt die Plasmaserumkonzentrationen von Cholesterin und Lipoprotein, indem es die HMG-CoA-Reduktase und nachfolgende Cholesterinbiosynthese in der Leber hemmt und die Zahl der hepatischen LDL-Rezeptoren an der Zelloberfläche für eine verstärkte Aufnahme und den Abbau von LDL erhöht. Rosuvastatin senkt erhöhte LDL-Cholesterin-, Gesamtcholesterin- und Triglyceridwerte und erhöht das HDL-Cholesterin.
Zwei Studien zur Pharmakokinetik mit Rosuvastatin (als Tabletten) bei Kindern und Jugendlichen mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie im Alter von 10 bis 17 oder 6 bis 17 Jahren (insgesamt 214 Patienten) zeigten, dass die Bioverfügbarkeit bei Kindern und Jugendlichen mit der bei erwachsenen Patienten vergleichbar oder geringer ist.
Filmtabletten 5 mg, 10 mg, 20 mg, 40 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Rosuvastatin) | Applikationsweg | Problematische Hilfsstoffe |
---|---|---|---|---|
Crestor® | Filmtabletten | 5 mgT0, M, S, So 10 mgT0, M, S, So 20 mgT0, M, S, So |
oral | Lactose (94,88 mg/Tbl.) Lactose (91,3 mg/Tbl.) Lactose (182,6 mg/Tbl.) |
Rosuvador® | Filmtabletten | 5 mgT0 10 mgT0 20 mgT0 |
oral | Lactose (20,0 mg/Tbl.) Lactose (40,0 mg/Tbl.) Lactose (80,0 mg/Tbl.) |
T0: nicht teilbar, M: mörserbar, S: suspendierbar, So: sondengängig
Die Fachinformationen wurden am 22.07.2022 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.
Anwendungshinweis: Die Einnahme kann zu jeder Tageszeit mit einer Mahlzeit oder unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Heterozygote familiäre Hypercholesterinämie |
---|
|
Homozygote familiäre Hypercholesterinämie |
---|
- GFR ≥ 50 ml/min/1,73 m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
- GFR 30-50 ml/min/1,73 m2: Initialdosis: 5 mg/Tag, maximale Erhaltungsdosis beibehalten.
- GFR 10-30 ml/min/1,73 m2: Initialdosis: 5 mg/Tag, 50 % der maximalen Erhaltungsdosis.
- GFR <10 ml/min/1,73 m2: Eine generelle Empfehlung kann nicht gegeben werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion steigt die AUC von Rosuvastatin. Dadurch erhöht sich das Risiko für Nebenwirkungen.
Klinische Folgen:
Selten berichtet wurde über Myopathie, einschließlich Myositis und Rabdomyolyse, insbesondere bei Tagesdosen von mehr als 20 mg und bei prädisponierenden Faktoren wie mäßiger Nierenfunktionsstörung (ClCr 30-60 ml/min).
Bei Kindern und Jugendlichen wurde der Anstieg des CK-Wertes um mehr als das 10-Fache des oberen Normwertes und das Auftreten von Muskelsymptomen nach sportlicher Betätigung und gesteigerter körperlicher Aktivität im Vergleich zu Erwachsenen häufiger beobachtet.
Es wurde kein Einfluss auf Wachstum, Gewicht, BMI oder sexuelle Reifung festgestellt.
Häufig (1-10 %): Diabetes mellitus, Kopfschmerzen, Schwindel, Verstopfung, Übelkeit, Bauchschmerzen, Myalgie, Asthenie
Gelegentlich (0,1-1 %): Pruritus, Hautausschlag (Rash), Urtikaria
Selten (0,01-0,1 %): Thrombozytopenie, Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Angioödem), Pankreatitis, erhöhte hepatische Transaminasen, Myopathie (einschließlich Myositis), Rhabdomyolyse, Lupus-ähnliches Syndrom, Muskelriss
Sehr selten (<0,01 %): Polyneuropathie, Gedächtnisverlust, Gelbsucht, Hepatitis, Arthralgie, Hämaturie, Gynäkomastie
Häufigkeit nicht bekannt: Depression, periphere Neuropathie, Schlafstörungen (einschließlich Insomnie und Albträume), Husten, Dyspnoe, Diarrhö, Stevens-Johnson-Syndrom, Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Sehnenverletzung (gelegentlich mit Komplikationen durch Risse), immunvermittelte nekrotisierende Myopathie, Ödeme
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Da Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern unter 6 Jahren fehlen, wird die Anwendung von Rosuvastatin nicht empfohlen. Die Auswirkungen von Rosuvastatin auf die körperliche und sexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bei einer Anwendung länger als 2 Jahre sind unbekannt. Die Behandlung von Kindern (6 - 17 Jahre; Tanner-Stadium ≥II, Mädchen: frühstens 1 Jahr nach der ersten Menstruation) muss durch fachärztliches Personal eingestellt und überwacht werden.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Rosuvastatin ist ein Substrat bestimmter Transportproteine, einschließlich des hepatischen Aufnahmetransporters OATP1B1 und des Effluxtransporters BCRP. Die gleichzeitige Anwendung von Rosuvastatin und Arzneimitteln, die diese Transportproteine inhibieren, führt möglicherweise zu erhöhten Rosuvastatin-Plasmakonzentrationen und zu einem erhöhten Myopathie-Risiko. Es sind keine Arzneimittelwechselwirkungen zu erwarten, die auf einem durch Cytochrom P-450 vermittelten Metabolismus basieren.
Interaktionspartner |
Grund |
Handlungsempfehlung |
Ciclosporin |
Hemmung von OATP1B1 |
Kombination kontraindiziert |
Ledipasvir, Voxilaprevir |
Hemmung von OATP1B und BCRP |
Umstellung auf andere Statine möglich |
Fusidinsäure |
Hemmung von BCRP, OATP1B1 und dadurch erhöhtes das Risiko für seltene schwere Nebenwirkungen: Myopathie, Rhabdomyolyse und Nierenversagen |
Kombination vermeiden. |
HIV-Protease-Inhibitoren |
erhöhte AUC von Rosuvastatin führt zu einem erhöhten Risiko für Myopathie |
Dosisanpassung Rosuvastatin, Umstellung auf Fluvastatin oder Pravastatin möglich. |
Gemfibrozil, Fibrate, Niacin |
erhöhtes Risiko für Myopathie |
Die Dosis 40 mg ist bei gleichzeitiger Anwendung von Fibraten kontraindiziert. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
HMG-CoA-Reduktasehemmer | ||
---|---|---|
Atoris®, Lipitor®, Sortis®
|
C10AA05 | |
Mevalotin protect®
|
C10AA03 | |
Zocor®
|
C10AA01 |
Gallensäure bindende Mittel | ||
---|---|---|
Quantalan®, Vasosan®, Lipocol®
|
C10AC01 |
Andere Mittel, die den Lipidstoffwechsel beeinflussen | ||
---|---|---|
Ezetrol®
|
C10AX09 |