Cyclophosphamid

Wirkstoff
Cyclophosphamid
Handelsname
Endoxan®
ATC-Code
L01AA01

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Cyclophosphamid ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der Oxazaphosphorine. Es ist chemisch dem Stickstofflost verwandt. Cyclophosphamid ist in vitro inaktiv und wird in vivo überwiegend in der Leber durch mikrosomale Enzyme zu 4-Hydroxycyclophosphamid aktiviert, das mit seinem Tautomeren Aldophosphamid im Gleichgewicht steht. Diese Tautomere unterliegen einer zum Teil spontanen, zum Teil enzymatischen Konversion in inaktive und aktive Metaboliten (insbesondere Phosphoramidlost und Acrolein). Die zytotoxische Wirkung von Cyclophosphamid beruht auf einer Interaktion seiner alkylierenden Metaboliten mit der DNS. Folge der Alkylierung sind Strangbrüche und Vernetzungen der DNS-Stränge bzw. DNS Proteinvernetzungen („cross-links“). Im Zellzyklus wird eine Verlangsamung der Passage durch die G2-Phase verursacht. Die zytotoxische Wirkung ist nicht zellzyklusphasenspezifisch, aber zellzyklusspezifisch. Acrolein hat keine antineo-plastische Aktivität, ist aber für die urotoxischen Nebenwirkungen verantwortlich. Außerdem wird eine immunsuppressive Wirkung von Cyclophosphamid diskutiert.

Pharmakokinetik bei Kindern

Kinder: T1/2 = ca. 4 h [SmPC Endoxan]

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Onkologische Erkrankungen
    • intravenös
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös 
bei der Chemotherapie folgender Tumoren:
– Remissionsinduktion und Konsolidierungstherapie
bei akuter lymphatischer Leukämie
– Remissionsinduktion bei Morbus Hodgkin
– Non-Hodgkin-Lymphome (in Abhängigkeit vom histologischen Typ und vom Krankheitsstadium auch als Monotherapie)
– chronisch lymphatische Leukämie (CLL) nach Versagen der Standardtherapie (Chlorambucil/Prednison)
– Remissionsinduktion bei Plasmozytom (auch in Kombination mit Prednison)
– adjuvante Therapie des Mammakarzinoms nach Resektion des Tumors beziehungsweise Mastektomie
– palliative Therapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms
– fortgeschrittenes Ovarialkarzinom
– kleinzelliges Bronchialkarzinom
– Ewing-Sarkom
– Neuroblastom
– Rhabdomyosarkom bei Kindern
– Osteosarkom
zur Konditionierung vor allogener Knochenmarkstransplantation bei:
– schwerer aplastischer Anämie als Monotherapie oder in Kombination mit Anti-Thrombozyten-Globulin
– akuter myeloischer und akuter lymphoblastischer Leukämie in Kombination mit Ganzkörperbestrahlung oder Busulfan
– chronischer myeloischer Leukämie in Kombination mit Ganzkörperbestrahlung oder Busulfan
bei bedrohlich verlaufenden „Autoimmunkrankheiten“: schwere, progrediente Formen von Lupus Nephritis und Wegener-Granulomatose

Die Dosierung ist stets individuell anzupassen. Für Kinder und Erwachsene gelten folgende Dosierungsempfehlungen:

Remissionsinduktion und Konsolidierungstherapie bei akuter lymphatischer Leukämie (ALL):
Cyclophosphamid wird im Kindes- und Erwachsenenalter abhängig von der Zugehörigkeit zu verschiedenen Risikogruppen im Rahmen unterschiedlicher komplexer Polychemotherapien angewendet. Eine typische Dosierung für die Remissionsinduktion und Konsolidierungs-Therapie im Erwachsenenalter beträgt 650 mg/m2 Körperoberfläche (KOF) Cyclophosphamid i. v. unter anderem in Kombination mit Cytarabin und Mercaptopurin.

Chronische lymphatische Leukämie:
600 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. an Tag 6 in Kombination mit Vincristin und Prednison oder 400 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. an den Tagen 1 bis 5 ebenfalls in Kombination mit Vincristin und Prednison, Wiederholung alle 3 Wochen.

Morbus Hodgkin:
650 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. an Tag 1 und 8 in Kombination mit Vincristin, Procarbazin und Prednison („COPP-Protokoll“).

Non-Hodgkin-Lymphome:
Cyclophosphamid kann bei Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) in Abhängigkeit vom histologischen Typ und vom Krankheitsstadium als Monotherapie oder in Kombination mit weiteren antineoplastisch wirksamen Arzneimitteln angewendet werden. Im Folgenden wird jeweils eine Standardtherapie für NHL von niedrigem sowie intermediärem/hohen Malignitätsgrad angegeben:
NHL von niedrigem Malignitätsgrad: 600 – 900 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. am Tag 1 als Monotherapie beziehungsweise in Kombination mit einem Kortikosteroid; Wiederholung: alle 3 bis 4 Wochen.
NHL von intermediärem oder hohem Malignitätsgrad: 750 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. an Tag 1 in Kombination mit Doxorubicin, Vincristin und Prednison („CHOP-Protokoll“); Wiederholung: alle 3 bis 4 Wochen.

Plasmozytom:
1000 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. an Tag 1 in Kombination mit Prednison; Wiederholung: alle 3 Wochen. Als Beispiel einer Polychemotherapie, die sich beim Plasmozytom als wirksam erwiesen hat, wird im Folgenden das sogenannte „VBMCP-Protokoll“ angegeben: 400 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. an Tag 1 in Kombination mit Melphalan, Carmustin, Vincristin, und Prednison; Wiederholung: alle 5 Wochen.

Mammakarzinom:
Cyclophosphamid wird in der adjuvanten und palliativen Therapie des Mammakarzinoms in Kombination mit anderen Zytostatika verwendet. Im Folgenden werden beispielhaft zwei Therapieprotokolle genannt, die sich als wirksam erwiesen haben:
„CMF-Protokoll“: 600 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. an Tag 1 und 8 in Kombination mit Methotrextat und 5-Fluorouracil; Wiederholung: alle 3 bis 4 Wochen.
„CAF-Protokoll“: 500 mg/m2 KOF. Cyclophosphamid i. v. an Tag 1 in Kombination mit Doxorubicin und 5 Fluorouracil; Wiederholung: alle 3 bis 4 Wochen.

Fortgeschrittenes Ovarialkarzinom:
750 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. an Tag 1 in Kombination mit Cisplatin; Wiederholung: alle 3 Wochen.
500 – 600 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. an Tag 1 in Kombination mit Carboplatin; Wiederholung: alle 4 Wochen.

Kleinzelliges Bronchialkarzinom:
Cyclophosphamid wird in Kombination mit weiteren antineoplastisch wirksamen Medikamenten angewendet. Als Beispiel für eine wirksame Polychemotherapie wird im Folgenden das sogenannte „CAV-Protokoll“ angegeben:
1000 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. an Tag 1 in Kombination mit Doxorubicin und Vincristin; Wiederholung: alle 3 Wochen.

Ewing-Sarkom:
Beispielhaft für eine Polychemotherapie, die sich beim Ewing-Sarkom als wirksam erwiesen hat, wird im Folgenden das „VACA-Protokoll“ der Intergroup Study genannt:
500 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. einmal wöchentlich in Kombination mit Vincristin, Doxorubicin und Actinomycin D. Weitere Einzelheiten sind der speziellen Fachliteratur zu entnehmen.

Osteosarkom:
Cyclophosphamid wird im Rahmen komplexer Polychemotherapien zur neoadjuvanten (präoperativen) und adjuvanten (postoperativen) Therapie angewendet. Im Folgenden wird beispielhaft das Protokoll der Multi Institutional Osteosarcoma Study (MIOS) für die adjuvante Therapie angegeben:
600 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. täglich an 2 Tagen in der 2., 13., 26., 39. und 42 Therapiewoche in Kombination mit Bleomycin, Actinomycin D, Doxorubicin, Cisplatin und Methotrexat. Weitere Einzelheiten sind der speziellen Fachliteratur zu entnehmen.

Neuroblastom:
Abhängig vom Krankheitsstadium und vom Alter wird Cyclophosphamid im Rahmen unterschiedlicher Chemotherapieprotokolle angewendet. Als Beispiel für eine Kombinationstherapie des fortgeschrittenen Neuroblastoms wird im Folgenden das „OPEC-Protokoll“ angegeben:
600 mg/m2 KOF Cyclophosphamid i. v. an Tag 1 in Kombination mit Vincristin, Cisplatin und Teniposid; Wiederholung: alle 3 Wochen. Weitere Einzelheiten sind der speziellen Fachliteratur zu entnehmen.

Rhabdomyosarkom im Kindesalter:
Cyclophosphamid wird abhängig vom Krankheitsstadium und vom histologischen Typ in unterschiedlichen komplexen Polychemotherapieprotokollen angewendet. Eine typische Dosierung für Patienten im Stadium III (postoperativ makroskopischer Resttumor) und IV (Fernmetastasen) beträgt 10 mg/kg KG Cyclophosphamid i. v. an 3 aufeinanderfolgenden Tagen mit mehrfacher Wiederholung in Kombination mit Vincristin und Actinomycin D („VAC-Protokoll“ der Intergroup Rhabdomyosarcoma Study-II). Weitere Einzelheiten sind der speziellen Fachliteratur zu entnehmen.

Konditionierung vor allogener Knochenmarktransplantation bei akuter myeloischer und akuter lymphoblastischer Leukämie:
60 mg/kg KG Cyclophosphamid i. v. täglich an 2 aufeinanderfolgenden Tagen in Kombination mit Ganzkörperbestrahlung oder Busulfan. Die geeignete Wahl des Kombinationspartners für Cyclophosphamid setzt entsprechende Spezialkenntnisse voraus, da die Behandlungsergebnisse in Abhängigkeit von der Grunderkrankung und deren Stadien je nach Kombinationspartner zum Teil erheblich variieren können.

Konditionierung vor allogener Knochenmarktransplantation bei chronischer myeloischer Leukämie:
60 mg/kg KG Cyclophosphamid i. v. täglich an 2 aufeinanderfolgenden Tagen in Kombination mit Ganzkörperbestrahlung oder Busulfan. Bei chronischer myeloischer Leukämie führen beide möglichen Kombinationspartner von Cyclophosphamid zu vergleichbaren therapeutischen Ergebnissen.

Konditionierung vor allogener Knochenmarktransplantation bei schwerer aplastischer Anämie: Folgende Dosierungsanleitungen gelten für die Konditionierung ohne Ganzkörper-Bestrahlung, auf die üblicherweise bei schwerer aplastischer Anämie verzichtet wird: 50 mg/kg KG Cyclophosphamid i. v. täglich an 4 aufeinanderfolgenden Tagen als Monotherapie oder in Kombination mit Anti- Thymozyten-Globulin. Beim Vorliegen einer Fanconi-Anämie sollte die Tagesdosis von 50 auf 35 mg/kg KG Cyclophosphamid i. v. täglich an 4 aufeinanderfolgenden Tagen reduziert werden.

Schwere, progrediente Formen von Lupus Nephritis und Wegener-Granulomatose
Dosierung bei i. v.-Anwendung Initial 500 – 1000 mg/m² KOF i. v.

Oral bei
– adjuvanter Therapie des Mammakarzinoms nach Resektion des Tumors beziehungsweise Mastektomie.
– palliativer Therapie des metastasierten Mammakarzinoms.
– bedrohlich verlaufenden „Autoimmunkrankheiten“: schwere, progrediente Formen von Lupus Nephritis und Wegener-Granulomatose

Die Dosierung ist stets individuell anzupassen. Für Kinder und Erwachsene gelten folgende Dosierungsempfehlungen:

Adjuvante Therapie des Mammakarzinoms,
palliative Therapie des metastasierten Mammakarzinoms:
„Klassisches“ CMF-Protokoll: 100 mg/m2 KOF Cyclophosphamid p.o. an den Tagen 1 bis 14 eines Therapiezyklus in Kombination mit Methotrexat und 5-Fluorouracil: Wiederholung des Therapiezyklus: alle 4 Wochen.

Schwere, progrediente Formen von Lupus Nephritis und Wegener-Granulomatose
Bei täglicher Anwendung 1 – 2 mg/kg KG (2 mg/kg bei Wegener-Granulomatose). Für die orale Stoßtherapie gilt die gleiche Dosisempfehlung wie für die entsprechende i. v. Anwendung (initial 500 – 1000 mg/m2 KOF).

[Ref.]

Präparate im Handel

Konzentrat zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung 500 mg/mL, 1.000 mg/2 mL, 2.000 mg/4 mL (kontraindiziert bei Kindern, siehe Warnhinweise)
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung 100 mg, 200 mg, 500 mg, 1.000 mg (je Durchstechflasche)
Pulver (Lyophilisat) zur Herstellung einer Injektionslösung 500 mg, 1.000 mg, 2.000 mg (je Durchstechflasche)
Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung 500 mg, 2.000 mg
überzogene Tablette 50 mg

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Cyclophosphamid) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Endoxan Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung je Durchstechflasche:
100 mg
200 mg
500 mg
1 g
intravenös - - Rekonstitution/Verdünnung gemäß Fachinformation Kinder (ohne Altersbeschränkung*)
Endoxan Lyophilisat Pulver (Lyophilisat) zur Herstellung einer Injektionslösung je Durchstechflasche:
500 mg
1 g
2 g
intravenös - - Rekonstitution/Verdünnung gemäß Fachinformation Kinder (ohne Altersbeschränkung*)
Endoxan überzogene Tablette 50 mgT0 oral - Lactose
Sucrose
Einnahme morgens vor- während bzw. unmittelbar nach der Gabe ausreichender Mengen Flüssigkeit; auf eine regelmäßige Blasenentleerung achten. Kinder (ohne Altersbeschränkung*)

 

 T0: nicht teilbar,  *gemäß Information des Zulassungsinhabers

Die Fachinformationen wurden am 09.10.2023 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.

Anwendungshinweis: Auf den Genuss von Grapefruits oder Grapefruitsaft sollte während der Behandlung verzichtet werden, da die Wirksamkeit von Cyclophosphamid dadurch vermindert sein kann. Auf die rechtzeitige Gabe von Antiemetika sowie eine sorgfältige Mundpflege ist zu achten.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Onkologische Erkrankungen
  • Intravenös
    • 0 Jahre bis 18 Jahre
      [2]
      • Dosis und Dosisfrequenz von Zytostatika hängen von der Erkrankung ab und sind stark neuen Erkenntnissen unterworfen. Zytostatika werden in der Onkologie/Hämatologie oftmals in Kombination verwendet. Aus diesem Grunde wird auf die detaillierten Behandlungsprotokolle verwiesen, weitere Informationen hierzu finden Sie bei der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie.
        Als Richtwert dient folgende Dosierung des Zulassungsinhabers: siehe Zulassung/Auszug aus Fachinformation

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Bei einer glomulären Filtrationsrate von <10 mL pro Minute wird üblicherweise eine Dosisreduktion um 50 % empfohlen [SmPC Endoxan].

Bei Dialyse

Cyclophosphamid und seine Metabolite sind dialysierbar, wobei es je nach verwendetem Dialyseverfahren zu Unterschieden in der Clearance kommen kann. Bei dialysepflichtigen Patienten sollte zwischen der Gabe von Endoxan und der Dialyse möglichst ein gleichbleibender Zeitraum liegen. [SmPC Endoxan]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): Myelosuppression, Leukozytopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose, Anämie, Panzytopenie, verringerte Hämoglobin-Werte, Immunsuppression, Alopezie, Zystitis, Mikrohämaturie, Fieber

Häufig (1-10 %): Infektionen, febrile Neutropenie, neutropenisches Fieber, Anorexie, Stomatitis, Diarrhoe, Erbrechen, Obstipation, Übelkeit, Leberfunktionsstörungen, Hämorrhagische Zystitis (in Einzelfällen mit Todesfolge), Makrohämaturie, Störungen der Spermatogenese, Schüttelfrost, Asthenie, Müdigkeit, Unwohlsein, Entzündung der Schleimhaut

Gelegentlich (0,1-1 %): Pneumonien, Sepsis, Überempfindlichkeitsreaktionen, periphere Neuropathie, Polyneuropathie, Neuralgie, Taubheit, Kardiomyopathie, Myokarditis, Herzversagen (in Einzelfällen mit Todesfolge), Tachykardie, Hitzegefühl, niedriger Blutdruck, Ovulationsstörung

Selten (0,01-0,1 %): Sekundäre Tumore, Akute Leukämie, myelodysplastisches Syndrom, Blasenkarzinom, Harnleiterkarzinom, Dehydratation, Schwindel, unscharfes Sehen, Arrhythmien, ventrikuläre Arrhythmie (incl. ventrikuläre Tachykardie und Kammerflimmern), supraventrikuläre Arrhythmie, Thromboembolie, Hypertonie, Hypotonie, Pneumonitis, venookklusive Lebererkrankung, erhöhte Bilirubinwerte im Blut, erhöhte Leberenzymwerte (SGOT, SGPT, gamma-GT, alkalische Phosphatase), Exanthem, Dermatitis, Verfärbung von Handflächen, Fingernägeln und Fußsohlen, Amenorrhoe, Azoospermie, Oligospermie, Brustschmerzen

Sehr selten (<0,01 %): Septischer Schock, Tumorlyse-Syndrom, disseminierte intravasale Gerinnung, Hämolytisch-urämisches Syndrom, anaphylaktischer Schock, anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktion, Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH), Hyponatriämie, Flüssigkeitsretention, Verwirrtheitszustand, Krampfanfälle, Enzephalopathie, Parästhesie, veränderter Geschmackssinn, Sehstörungen, Konjunktivitis, Augenödem, Vorhofflimmern, Herzstillstand, Myokardinfarkt, Perikarditis, hämorrhagische Enterokolitis, akute Pankreatitis, Aszites, mukosale Ulzeration, gastrointestinale Blutungen, Aktivierung einer Virushepatitis, Hepatomegalie, Ikterus, Stevens-Johnson-Syndrom, Toxische epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme, suburotheliale Blutung, Ödem der Blasenwand, interstitielle Entzündung mit Fibrose und Sklerose der Blase, Nierenversagen, erhöhte Kreatininwerte im Blut, Tubulusnekrose, Kopfschmerzen, Schmerzen, Multiorganversagen, Phlebitis, Hyperuriekämie infolge eines Tumorlyse-Syndroms

Häufigkeit nicht bekannt: Lymphome, Progression zugrunde liegender maligner Erkrankungen, Sarkome, Nierenzellkarzinom, Nierenbeckenkarzinom, Schilddrüsenkarzinom, karzinogene Auswirkungen bei den Nachkommen, Granulozytopenie, Lymphopenie, Wasserintoxikation, veränderter Blutzuckerspiegel (Anstieg oder Absinken), Neurotoxizität, Dysgeusie, Hypogeusie, Leberenzephalopathie, reversibles posteriores Leukenzephalopathie-Syndrom, Myelopathie, Dysästhesie, Hypoästhesie, Tremor, Parosmie, verstärkter Tränenfluss, Tinnitus, kardiogener Schock Perikarderguss/Herztamponade, Myokardblutung, Linksherzversagen, Bradykardie, Herzrhythmusstörungen, verlängertes QT-Intervall im Elektrokardiogramm, verminderte Auswurffraktion, Lungenembolie, Venenthrombose, Vaskulitis, periphere Ischämie, akutes respiratorisches Syndrom, chronische interstitielle Lungenfibrose, Lungenödem, pulmonare Hypertonie, Bronchospasmus, Dyspnoe, Hypoxie, Husten, unbestimmte Lungenfunktionsstörungen, Schwellung der Nasenschleimhäute, nasale Beschwerden, oropharyngeale Schmerzen, Rhinorrhoe, Niesen, pulmonale venookklusive Erkrankung, obliterative Bronchiolitis, organisierende Pneumonie, allergische Alveolitis, Pleuraerguss, Bauchschmerzen, Entzündung der Ohrspeicheldrüse, Kolitis, Enteritis, Blinddarmentzündung, Hepatitis, cholestatische Hepatitis, zytolytische Hepatitis,Cholestase, hepatische Enzephalopathie, Hepatotoxizität mit Leberversagen, Hautschäden an bestrahlten Stellen, Verbrennungen an bestrahlten Stellen, Juckreiz (inklusive entzündlichem Juckreiz), Hautrötung, toxischer Hautausschlag, Palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, Urtikaria, Bläschenbildung, Hautrötung, Gesichtsschwellung, Hyperhidrose, Rhabdomyolyse, Sklerodermie, Muskelkrämpfe, Myalgie, Arthralgie, Nierentubulusstörung, toxische Nephropathie, hämorrhagische Ureteritis, ulzerative Zystitis, Kontraktur der Harnblase, nephrogener Diabetes insipidus, atypische Epithelzellen der Harnblase, erhöhter Blutharnstoff, vorzeitige Wehen, Infertilität, Ovarialinsuffizienz, Ovulationsbeschwerden, Oligomenorrhoe, Hodenatrophie, Östrogen im Blut reduziert, Gonatropin im Blut erhöht, intrauteriner Fruchttod, Missbildung des Fetus, Wachstumsverzögerung des Fetus, fetale Toxizität (Incl. Myelosuppression/Gastroenteritis), Reaktionen an der Injektions- bzw. Infusionsstelle (Thrombose, Nekrose, Entzündung, Schmerzen, Schwellung, Hautrötung), Ödem, grippeähnliche Erkrankung, generelle physische Instabilität, verzögerte Wundheilung, erhöhter Lactatdehydrogenase-Spiegel im Blut, C-reaktives Protein erhöht

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • schwere Beeinträchtigung der Knochenmarkfunktion (Myelosuppression, insbesondere bei zytostatisch und/oder strahlentherapeutisch vorbehandelten Patienten)
  • Blasenentzündung (Zystitis)
  • Harnabflussbehinderungen
  • floride Infektionen

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Extravasation: Beobachten und Abwarten, eventuell mit Eis kühlen.

Das Risiko einer hämorrhagischen Zystitis wird durch Verabreichung von Mesna und starke Diurese reduziert.

Zytostatika allgemein: verschiedene Zytostatika können zu Hypersensivitätsreaktionen führen. Ein Notfallset (bestehend aus Epinephrin, Clemastin und Hydrocortison) muss im Behandlungsraum verfügbar sein. Außerdem enthält das Notfallset spezifische Antidote.

Beachte: Rote Handbrief vom 01.06.2023 (Cyclophosphamid beta Konzentrat zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung: Kontraindiziert bei Kindern und Jugendlichen aufgrund des Alkoholgehalts):
Cyclophosphamid beta Konzentrat zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung enthält 0,65 ml wasserfreies Ethanol pro 1 ml Lösung (513,5 mg/ml).
Bei einem 20 kg schweren Kind, das 40 mg/kg (800 mg) Cyclophosphamid pro Dosis erhält, würden 821,6 mg Ethanol injiziert. Dies bedeutet eine Ethanolaufnahme von 41 mg/kg pro Dosis. Die Blutalkoholkonzentration würde etwa 6,8 mg/dl betragen. Da alternative ethanolfreie Cyclophosphamid-Produkte verfügbar sind, ist Cyclophosphamid beta bei Kindern und Jugendlichen <18 Jahre kontraindiziert. Cyclophosphamid beta sollte nur bei Erwachsenen verwendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

ALKYLIERENDE MITTEL

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Referenzen

  1. Baxter BV, SmPC Endoxan (RVG 01155/08058), 07/2022, https://www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  2. Baxter Oncology GmbH, SmPC Endoxan (6035903.00.01), 03/2021
  3. Baxter Oncology GmbH, SmPC Endoxan Lyophilisat 500 mg/1 g/2 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung (29466.01.00), 03/2021

Änderungsverzeichnis

  • 16 Oktober 2023 13:17: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung