Allgemein
Antibiotikum zur systemischen Anwendung, gehört zur Gruppe der Betalactam-Antibiotika. Aztreonam zeigt In-vitro-Aktivität bei gramnegativen aeroben Erregern einschließlich P. aeruginosa. Aztreonam bindet an Penicillin-bindende Proteine empfindlicher Bakterien, was zur Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese mit nachfolgender Filamentbildung und Zelllyse führt.
Mikrobiologie
Eine einzelne Sputumprobe eines CF-Patienten kann mehrere Stämme von P.-aeruginosa-Keimen enthalten, und jeder Stamm kann eine unterschiedlich starke In-vitro Empfindlichkeit gegen Aztreonam aufweisen. Die im Rahmen der parenteralen Aztreonam-Therapie eingesetzten Methoden zur In-vitro-Testung der antimikrobiellen Empfindlichkeit können auch bei der Überwachung der Empfindlichkeit von P.-aeruginosa-Keimen eingesetzt werden, die von CF-Patienten isoliert wurden.
In den placebokontrollierten Phase 3-Studien lagen die lokalen Aztreonam-Konzentrationen allgemein über den MHK-Werten von Aztreonam für P. aeruginosa, unabhängig vom Grad der Empfindlichkeit von P. aeruginosa.
Phase-2- und Phase-3-Studien an Kindern im Alter von 6 - 17 Jahren, die dreimal täglich 75 mg Cayston erhielten, zeigten minimale Unterschiede in den mittleren Plasmakonzentrationen von Aztreonam in den verschiedenen Altersgruppen.
Die gepoolten Daten der Sputumkonzentrationen aus den Phase-2- bis Phase-3-Studien lieferten Anzeichen auf niedrigere durchschnittliche Sputumkonzentrationen bei Patienten im Alter von 13 - 17 Jahren nach einer 3 x täglichen 75 mg Aztreonam Dosis. Allerdings waren alle durchschnittlichen Sputumkonzentrationswerte mit relativ großen Standardabweichungen verbunden.
[SmPC Cayston® 75 mg]
*keine i.v. Darreichungsform in Deutschland im Handel (Import aus Österreich möglich)
Auszug aus Fachinformation Auszug aus FachinformationLösung für einen Vernebler 75 mg
Pulver zur Herstellung einer Injektion- bzw. Infusionslösung 1 g, 2 g (Importarzneimittel Österreich)
Präparat im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Aztreonam) | Applikationsweg | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Cayston® | Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Lösung für einen Vernebler | 75 mg | inhalativ | - | Rekonstitution gemäß Fachinformation. Inhalation über einen Zeitraum von 2 bis 3 Minuten nur mit Hilfe eines speziellen Altera Verneblers für Cayston und eines dazugehörigen Altera Aerosolerzeugers, angeschlossen an einen eBase-Controller oder eine eFlow-rapid-Steuerungseinheit | ab 6 Jahren |
Die Fachinformation wurden am 01.08.2023 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Suppressive Behandlung chronischer Lungeninfektionen, verursacht durch Pseudomonas aeruginosa bei cystischer Fibrose |
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Bakterielle Infektionen |
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Infektionen, hervorgerufen durch Pseudomonas aeruginosa |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Bei Kindern zwischen 6 - 17 Jahren tritt häufiger Fieber auf. [SmPC Cayston® 75 mg]
Bei inhalativer Anwendung:
Sehr häufig (>10 %): Husten, verstopfte Nase, pfeifendes Atemgeräusch, pharyngolaryngeale Schmerzen, Dyspnoe, Fieber
Häufig (1-10 %): Bronchospasmus, Brustbeschwerden, Rhinorrhoe, Hämoptyse, Exanthem, Arthralgie, verminderte Werte bei Lungenfunktionstests
Gelegentlich (0,1-1 %): Gelenkschwellung
Bei intravenöser Anwendung:
Gelegentlich (0,1-1 %): Anstieg des Serumkreatinins
Selten (0,01-0,1 %): Vaginitis, vaginale Candidiasis, Superinfektion mit resistenten Keimen, Panzytopenie, Thrombozytopenie, Thrombozythämie, Leukozytose, Neutropenie, Anämie, Eosinophilie, Verwirrtheitszustand, Schlaflosigkeit, Krampfanfälle, Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Gliedmaßen, Schwindel, Kopfschmerz, Schläfrigkeit, Diplopie, Vertigo, Tinnitus, Hypotonie, Blutungen, Schnaufen, Dyspnoe, Niesen, Nasenverstopfung, Giemen, gastrointestinale Blutungen, pseudomembranöse Kolitis, Halitosis, Hepatitis, Ikterus, Myalgie, Brustspannen, Brustschmerz, Fieber, Asthenie, Malaise, EKG-Veränderungen, Anstieg der Prothrombin- und partiellen Thromboplastinzeit, positiver Coombs-Test
Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktische Reaktion, Angioödem (z.B. Gesichtsödem, Zungenschwellung, Glottisödem), Dysgeusie, Enzephalopathien (Konfusion, veränderter Bewusstseinszustand, Epilepsie, Bewegungsstörungen), Tachykardie, Phlebitis, Thrombophlebitis, Hitzegefühl, Bronchospasmus, abdominale Schmerzen, Aphthen, Übelkeit, Brechreiz und/oder Erbrechen, vereinzelte Fälle von C. difficile-assoziierter Diarrhoe, Geschmacksstörung, Pruritus, toxische epidermale Nekrolyse, Erythema exsudativum multiforme, exfoliative Dermatitis, Hyperhidrosis, Petechien, Purpura, Urtikaria, Hautrötung, Ausschlag, Juckreiz, bei schneller Injektion leichtes Brennen an der i.v.- bzw. i.m. Injektionsstelle, Phlebitis/Thrombophlebitis, vorübergehender Anstieg der Transaminasen und alkalischen Phosphatase
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei pädiatrischen CF-Patienten wurde Hämoptyse mit der Anwendung von Aztreonam assoziiert (Inhalation der vernebelten Lösung könnte die Ursache der Hämoptyse verstärkt haben). CF-Patienten mit aktiver Hämoptyse sollten Aztreonam nur dann erhalten, wenn der Nutzen der Behandlung das Risiko, weitere Blutungen auszulösen, überwiegt. [SmPC Cayston® 75 mg]
Bei Neugeborenen mit einem Lebensalter unter einer Woche liegen nur begrenzte klinische Erfahrungen vor, sodass Aztreonam in dieser Patientengruppe nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden soll. [SmPC Azactam]
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt. Klinische Studien, in denen Aztreonam parallel mit Bronchdilatatoren, Dornase alfa, Pankreasenzymen, Azithromycin, Tobramycin, oralen (weniger als 10 mg täglich/ 20 mg jeden zweiten Tag) und inhalativen Kortikosteroiden angewandt wurde, zeigten keine Hinweise auf Arzneimittel-Wechselwirkungen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Cephalosporine der 1. Generation | ||
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Grüncef®
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J01DB05 | |
Cephalex®
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J01DB01 | |
Cefodinin®
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J01DB04 |
Cephalosporine der 2. Generation | ||
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Panoral®, InfectoCef®
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J01DC04 | |
Elobact®, Cefurax®
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J01DC02 |
Cephalosporine der 3. Generation | ||
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Infectoopticef®, Suprax®
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J01DD08 | |
Claforan®
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J01DD01 | |
Podomexef®, Orelox®
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J01DD13 | |
InfectoZidim®
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J01DD02 | |
Zavicefta®
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J01DD52 | |
Rocephin®, Cefotrix
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J01DD04 |
Cephalosporine der 4. Generation | ||
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J01DE01 |
Carbapeneme | ||
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Invanz®
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J01DH03 | |
Zienam®
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J01DH51 | |
Meronem®
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J01DH02 |
Andere Cephalosporine und Peneme | ||
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Zinforo®
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J01DI02 |