Cefotaxim

Wirkstoff
Cefotaxim
Handelsname
Claforan®
ATC-Code
J01DD01

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen

Überdosierung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Cefotaxim ist ein parenterales Beta-Laktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine (Generation 3a). Der Wirkungsmechanismus von Cefotaxim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung. Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt. [Ref.]

Keimspektrum

In der Regel empfindliche Keime sind: Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel), Streptococcus agalactiae, Streptococcus pneumoniae (inkl. Penicillin-resistenter Stämme), Streptococcus pyogenes, Borrelia burgdorferi, Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis, Neisseria gonorrhoeae, Neisseria meningitidis, Proteus mirabilis, Proteus vulgaris. [Ref.]

Erworbene Resistenzen können ein Problem bei folgenden Keimen darstellen: Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus aureus, Staphylococcus haemolyticus, Staphylococcus hominis, Citrobacter freundii, Enterobacter aerogenes, Enterobacter cloacae, Escherichia coli, Klebsiella oxytoca, Klebsiella pneumoniae, Morganella morganii, Serratia marcescens, Bacteroides fragilis. [Ref.]

Unempfindlich sind: Enterococcus spp., Listeria monocytogenes, Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent), Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa, Stenotrophomonas maltophilia, Clostridium difficile, Chlamydia spp., Chlamydophila spp., Legionella pneumophila, Mycoplasma spp, Treponema pallidum. [Ref.]

Pharmakokinetik bei Kindern

Die Clearance von Cefotaxim bei Säuglingen nimmt in den ersten Tagen nach der Geburt deutlich zu. Außerdem wurde festgestellt, dass die Eliminationshalbwertszeit bei Neugeborenen infolge der nicht vollständig entwickelten Nieren-Clearance länger ist als bei älteren Kindern oder Erwachsenen.[Ref.]  Die Dosierung für Neugeborene mit ECMO muss trotz des größeren Verteilungsvolumens nicht angepasst werden. [Ref.]
Folgende pharmakokinetische Parameter wurden ermittelt: [Ref.]

  t½ (Stunden) Cl (ml/min/kg) Vd (l/kg) Cmax (mg/l)
Frühgeborene (< 7 Tage) 3,1-5,7 1,07-1,7 0,34-0,56 159,02
Frühgeborene (≥7 Tage) 2-3,72 1,17-1,87 0,31-0,32 -
Reifgeborene (< 7 Tage) 2,77-4,04 0,81-2,25 0,28-0,45 -
Reifgeborene (≥7 Tage) 2,01 2,33 0,36 -
ECMO 3,5 6 ml/min 1,82 l 98
1 Monat - 18 Jahre 0,8-1,5 0,23-0,63 0,13-1,37 -

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Schwere bakterielle Infektionen
    • intravenös
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen  
  • Neonatale Gonokokken-Konjunktivitis
    • intramuskulär
      • ≥0 Wochen bis ≤4 Wochen: off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös/Intramuskulär zur Behandlung einer Meningitis,  Sepsis, Endokarditis und schwerer Infektionen

  • der Atemwege
  • des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs
  • der Nieren und ableitenden Harnwege
  • der Haut und des Weichteilgewebes
  • der Knochen und Gelenke
  • der Geschlechtsorgane (einschließlich Gonorrhö)
  • des Bauchraums (einschließlich Peritonitis)

Intravenös

Frühgeborene

  • Tagesdosis: maximal 50 mg Cefotaxim pro kg KG pro Tag

Neugeborene, Säuglinge und Kinder bis 12 Jahre

  • Tagesdosis: je nach Schwere der Infektion 50 bis 100 mg Cefotaxim (bis 150 mg) pro kg KG pro Tag aufgeteilt in gleich große Einzeldosen, die in 12- (bis 6- ) stündigen Abständen gegeben werden
  • In Einzelfällen - besonders in lebensbedrohlichen Situationen - kann eine Anhebung der Tagesdosis auf 200 mg Cefotaxim pro Kilogramm Körpergewicht erforderlich sein. 

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre

  • Tagesdosis: 1 bis 2 g Cefotaxim alle 12 Stunden
  • In schweren Fällen kann die Tagesdosis bis auf 12 g erhöht werden.
    • Tagesdosen bis zu 6 g können auf mindestens zwei Einzelgaben im Abstand von 12 Stunden verteilt werden.
    • Höhere Tagesdosen müssen auf mindestens 3 bis 4 Einzelgaben im Abstand von 8 bzw. 6 Stunden verteilt werden.

[Ref.]

Intramuskulär

Kinder ab 30 Monate

  • Übersteigt die Tagesdosis 2 g Cefotaxim oder wird häufiger als 2-mal täglich injiziert, wird die i. v. Injektion empfohlen.
  • Schmerzen bei der i. m. Injektion können durch Lösen von 1,0 g Cefotaxim in 4 ml Lidocainlösung 1 % vermieden werden.
    • Es empfiehlt sich, einseitig nicht mehr als 4 ml zu injizieren.
  • Eine intravasale Injektion ist dabei zu vermeiden, da Lidocain bei intravasaler Gabe zu  Unruhe, Tachykardie, Reizleitungsstörungen sowie Erbrechen und Krämpfen führen kann.

[Ref.]

Spezielle Dosierungsempfehlungen zur perioperative Infektionsprophylaxe

  • 1 bis 2 g Cefotaxim 30 bis 60 Minuten vor Operationsbeginn
  • Je nach Infektionsgefährdung kann die gleiche Dosis wiederholt verabreicht werden.

[Ref.]

Spezielle Dosierungsempfehlungen zur Behandlung der Lyme-Borreliose

  • Tagesdosis: 6 g Cefotaxim (14 bis 21 Tage lang) meistens auf 3 Teildosen verteilt (3-mal täglich 2 g Cefotaxim), in Einzelfällen jedoch auch in 2 Teildosen verabreicht (2-mal täglich 3 g Cefotaxim)
    • Diese Dosierungsempfehlungen beruhen nicht auf kontrollierten klinischen Studien, sondern auf Einzelfall beobachtungen.

[Ref.]

Präparate im Handel

Pulver mit Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung 1,0 g, 2,0 g 
Pulver ohne Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung 0,5 g, 1,0 g, 2,0 g

Intravenös / intramuskulär 

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Cefotaxim) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Claforan® aV Pulver mit Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung 1,0 g
2,0 g
i.v., i.m.  2,1 mmol (48 mg)/Durchstechflasche
4,2 mmol (96 mg)/Durchstechflasche
- i.m.: nach Nutzen-Risiko-Abschätzung. Einseitig nicht mehr als 4 mL injizieren. Injektion erfolgt tief intraglutäal.
Bei Kindern ab 1 Jahr können bei der Injektion entstehende Schmerzen durch Lösen von 1 g Cefotaxim in 4 mL Lidocainlösung 1% vermieden werden.
i.v.: Empfohlen, wenn die Tagesdosis 2 g Cefotaxim übersteigt oder Cefotaxim 1 g häufiger als zweimal täglich injiziert wird. 
Kinder (ohne Altersbeschränkung)
Cefotaxim Eberth® Pulver ohne Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung 0,5 g
1,0 g
2,0 g
i.v., i.m.  1,1 mmol (24 mg)/Durchstechflasche 
2,1 mmol (48 mg)/Durchstechflasche
4,2 mmol (96 mg)/Durchstechflasche
- Kinder (ohne Altersbeschränkung)
Cefotaxim Fresenius® Pulver ohne Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung 0,5 g
1,0 g
2,0 g
i.v., i.m. 1,09 mmol (24 mg)/Durchstechflasche
2,18 mmol (48 mg)/Durchstechflasche
4,36 mmol (96 mg)/ Durchstechflasche
- Kinder (ohne Altersbeschränkung)

 

aV: außer Vertrieb

Die Fachinformationen wurden am 28.03.2024 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Schwere bakterielle Infektionen
  • Intravenös
    • Postnatales Alter < 1 Woche
      [1] [10] [16]
      • 100 mg/kg/Tag in 2 Dosen. Max: 200 mg/kg/Tag. Maximale Einzeldosis: 50 mg/kg/Dosis.
      • Maximale Tagesdosis in 4 Dosen verabreichen.
        Bei Meningitis: 200 mg/kg/Tag.

    • Postnatales Alter 1 Woche bis 4 Wochen
      [1] [10] [16]
      • 150 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 200 mg/kg/Tag. Maximale Einzeldosis: 50 mg/kg/Dosis.
      • Maximale Dosis in 4 Dosen verabreichen.
        Bei Meningitis: 200 mg/kg/Tag.

    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [10]
      • 150 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 200mg/kg/Tag, jedoch nicht mehr als 12 g/Tag.
      • Bei Meningitis: 200 mg/kg/Tag.

Neonatale Gonokokken-Konjunktivitis
  • Intramuskulär
    • 0 Wochen bis 4 Wochen
      [6] [9]
      • 100 mg/kg/Tag in 1 Dosis einmalig.
      • off-label

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:

GFR 50-80 ml/min/1.73 m2
Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2
Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2
Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR < 10 ml/min/1.73 m2
Die erste Verabreichung beträgt 100 % der normalen Einzeldosis, danach 50 % der normalen Einzeldosis bei normalem Dosierungsintervall.
Bei Dialyse

Es wird keine allgemeingültige Empfehlung erteilt.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Thrombophlebitis, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Blutbildabweichungen, temporäre Erhöhung der Leberenzyme. Lokale Reaktionen nach der Verabreichung, Hautausschlag, Bauch- und Kopfschmerzen [Jakobs 1992]. Die zu schnelle Verabreichung (in weniger als 1 Minute) über einen Zentralvenenkatheter kann zu schweren Herzrhythmusstörungen führen. Selten: pseudomembranöse Colitis.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): Schmerzen an der Injektionsstelle, bei i. m. Gabe: Induration

Häufig (1-10 %): Urtikaria, Exantheme, Pruritus, Gelenkbeschwerden (z. B. Schwellungen), Einschränkung der Nierenfunktion/Anstieg der Kreatinin- und Harnstoffkonzentration im Serum (insbesondere bei Komedikation mit Aminoglykosiden), Fieber, entzündliche Reaktionen der Verabreichungsstelle einschließlich Phlebitis/Thrombophlebitis

Gelegentlich (0,1-1 %): durch Pilze oder resistente Bakterien verursachte Superinfektionen z. B. orale oder vaginale Candidose,durch Pilze oder resistente Bakterien verursachte Superinfektionen z. B. orale oder vaginale Candidose, Leukozytopenie, Granulozytopenie, Eosinophilie, Thrombozytopenie, Jarisch-Herxheimer-Reaktion, Krampfanfälle, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfälle, leichte vorübergehende Erhöhung der Leberenzyme (ALAT, ASAT, Gamma-GT, alkalische Phosphatase, LDH) und/oder des Bilirubins, akute interstitielle Nephritis

Häufigkeit nicht bekannt: Neutropenie, Agranulozytose, hämolytische Anämie, schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Angioödem, Bronchospasmus, Anaphylaxie) bis hin zum anaphylaktischen Schock,  Kopfschmerzen, Schwindel, Enzephalopathie (z. B. Bewusstseinseintrübung, zentralnervöse Erregungszustände, Myoklonien, Bewegungsstörungen) insbesondere bei hohen Dosen und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Tachykardie, Arrhythmie nach schneller Bolusgabe über einen ZVK, Enterocolitis (hämorrhagische), pseudomembranöse Kolitis, Hepatitis (evtl. mit Ikterus), Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Hitzegefühl und Erbrechen bei rascher i. v. Injektion

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen bei Kindern

Cefotaxim (zur intramuskulären Verabreichung) darf bei Kindern unter 1 Jahr nicht mit Lidocain vermischt werden . [Ref.]

Kontraindikationen allgemein

  • Überempfindlichkeit gegen Cefotaxim, andere Cephalosporine oder einen der sonstigen Bestandteile
  • Vorbekannte Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp oder schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, Anaphylaxie gegen Penicilline oder andere Betalaktam-Antibiotika wegen des Risikos einer Parallelallergie

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Cephalosporine können generell Patienten verabreicht werden, die überempfindlich auf Penicilline reagieren, obwohl Kreuzreaktionen verzeichnet worden sind. Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, die in der Vergangenheit eine anaphylaktische Reaktion auf Penicilline zeigten.
Bei der Behandlung einer Sepsis kann im Fall von gramnegativen Bakterien eine Kombination mit einem anderen geeigneten Antibiotikum, wie einem Aminoglykosid, erwogen werden. Bei der Behandlung von Infektionen in der Bauchhöhle muss berücksichtigt werden, dass Cefotaxim nicht gegen anaerobe Bakterien wirkt.
Pseudomembranöse Colitis kann während der Antibiotikatherapie auftreten. Entwickelt sich eine pseudomembranöse Colitis, muss die Behandlung mit Cefotaxim abgesetzt und mit einer geeigneten Therapie begonnen werden.
Bei Langzeitanwendung (länger als 10 Tage) sollten das Blutbild und die Leber- und Nierenfunktion kontrolliert werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums hat folgende klinisch relevante Wechselwirkungen ergeben:

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Clozapin Additive Wirkung auf das Knochenmark. Erhöhtes Risiko für Granulozytopenien und Agranulozytosen. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, engmaschige Kontrolle des Blutbildes.
Bakterielle Lebendimpfstoffe, z.B. Typhus, Tuberkulose Möglicherweise verringerte Wirkung der Impfung durch gleichzeitige antibiotische Therapie. Kombination vermeiden. Abstand von mindestens 3 Tagen zwischen Impfung und antibiotischer Therapie einhalten.
Chloramphenicol Antagonisierung der antibiotischen Wirkung von Cephalosporinen. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, kritisches Monitoring des Therapieerfolgs.
Antikoagulantien, z.B. Vitamin-K-Antagonisten, Heparinoide Additive antikoagulative Wirkung möglich. Erhöhtes Risiko für Blutungen. Überwachung der Therapie hinsichtlich möglicher Blutungen. Ggf. Anpassung der Therapie notwendig.
Nephrotoxische Substanzen, z.B. Schleifendiuretika, Aminoglykoside, Colistin Additive nephrotoxische Wirkung möglich. Erhöhtes Risiko für Nierenschäden. Überwachung der Nierenfunktion, insbesondere bei der Gabe hoher Dosen oder bei Patienten mit vorbestehender Nierenschädigung.

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

ANDERE BETA-LACTAM-ANTIBIOTIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Cephalosporine der 1. Generation

Cefadroxil

Grüncef®
J01DB05

Cefalexin

Cephalex®
J01DB01

Cefazolin

Cefodinin®
J01DB04
Cephalosporine der 2. Generation

Cefaclor

Panoral®, InfectoCef®
J01DC04

Cefuroxim

Elobact®, Cefurax®
J01DC02
Cephalosporine der 3. Generation

Cefixim

Infectoopticef®, Suprax®
J01DD08

Cefpodoxim

Podomexef®, Orelox®
J01DD13

Ceftazidim

InfectoZidim®
J01DD02
J01DD52

Ceftriaxon

Rocephin®, Cefotrix
J01DD04
Cephalosporine der 4. Generation
J01DE01
Monobactame

Aztreonam

Azactam, Cayston®
J01DF01
Carbapeneme

Ertapenem

Invanz®
J01DH03
J01DH51

Meropenem

Meronem®
J01DH02
Andere Cephalosporine und Peneme

Ceftarolin

Zinforo®
J01DI02

Referenzen

  1. Aujard Y, et al, Pharmacokinetics of cefotaxime and desacetylcefotaxime in the newborn, Diagn Microbiol Infect Dis, 1989, 12, 87-91
  2. Dellagrammaticas HD, et al, Treatment of gram-negative bacterial meningitis in term neonates with third generation cephalosporins plus amikacin., Biol Neonate., 2000, 77, 139-46
  3. Jacobs RF, et al, Safety profile and efficacy of cefotaxime for the treatment of hospitalized children, Clin Infect Dis., 1992, 14, 56-65
  4. Kearns GL, et al, Cefotaxime and desacetylcefotaxime pharmacokinetics in very low birth weight neonates, J Pediatr, 1989, 114, 461-7
  5. Kearns GL, et al, Pharmacokinetics of cefotaxime and desacetylcefotaxime in the young., Diagn Microbiol Infect Dis., 1995, 22, 97-104
  6. Lepage P, et al, Treatment of gonococcal conjunctivitis with a single intramuscular injection of cefotaxime, J Antimicrob Chemother., 1990, 26, 23-7
  7. Tunkel AR, et al, Practice guidelines for the management of bacterial meningitis, Clin Infect Dis, 2004, 39, 1267-84
  8. Ahsman MJ et al. , Pharmacokinetics of cefotaxime and desacetylcefotaxime in infants during extracorporeal membrane oxygenation, Antimicrob Agents Chemother, 2010, May;54(5), 1734-41
  9. LCI., LCI-Richtlijn Gonorroe (1-4-2013) [LCI-Leitlinie zur Bekämpfung der Gonorrhöe (1-4-2013)], www.lci.nl
  10. Sanofi-aventis Netherlands B.V., SmPC Claforan (RVG 08647/08649) 8-9-2014
  11. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, SmPC Claforan 1.0/2.0 g (6715.01.00 / 6715.02.00), 06/2017
  12. Fresenius Kabi, SmPC Cefotaxim Fresenius 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung (43128.02.00), 10/2023
  13. Fresenius Kabi, SmPC Cefotaxim Fresenius 1 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung (43128.01.00), 10/2023
  14. Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel, SmPC Cefotaxim Eberth 0.5/1/2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung (80067.00.00 / 80068.00.00 / 80069.00.00), 03/2019
  15. Fresenius Kabi, SmPC Cefotaxim Fresenius 0.5 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung (43128.00.00), 10/2023
  16. MIP, SmPC Cefotaxim MIP 1 g Inj.-Inf.lsg. (1-31395), 10/2017
  17. Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE), S2k-Leitlinie akute infektiöse Gastroenteritis im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter (AWMF Registernummer 068-003), Stand: 31.03.2019, gültig bis 31.05.2023, https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/068-003l_S2k_AGE-Akute-infektioese-Gastroenteritis-Saeuglinge-Kinder-Jugendliche-2019-05.pdf
  18. Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH, SmPC CEFOTAXIM EBERTH 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung (80069.00.00), 02/2023

Änderungsverzeichnis

  • 10 September 2024 17:29: Aufnahme einer Dosis für Meningitis gemäß Fachinformation
  • 26 Juli 2023 12:56: Aktualisierung der Kontraindikationen und Nebenwirkungen gemäß Fachinformation
  • 09 Dezember 2020 09:38: Neue Recherche: Warnhinweise, Unerwünschte Arzneimittelwirkungen, Interaktionen
  • 04 Dezember 2020 11:19: Für die Indikation "Neonatale Gonokokken-Konjunktivitis" wurde die Dosierungsfrequenz hinzugefügt.

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung

Überdosierung Symptome: entsprechen weitgehend dem Nebenwirkungsprofil

Bei der Anwendung von Betalaktam-Antibiotika, einschließlich Cefotaxim, besteht das Risiko für das Auftreten einer Enzephalopathie mit zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Bewegungsstörungen und Krampfanfällen.

    • Zentral ausgelöste Krämpfe können mit Diazepam oder Phenobarbital, nicht jedoch mit Phenytoin behandelt werden.

Bei Überdosierung sind – neben dem Absetzen des Arzneimittels – gegebenenfalls eliminationsbeschleunigende Maßnahmen erforderlich. Cefotaxim kann durch Hämodialyse ausgeschieden werden, wohingegen eine Peritonealdialyse zur Elimination von Cefotaxim unwirksam ist.

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.