Wir verwenden Cookies, um Ihnen die optimale Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen. Es werden für den Betrieb der Seite notwendige Cookies gesetzt. Darüber hinaus können Sie Cookies für Statistikzwecke zulassen. Mehr Infos.
Jetzt sind Sie gefragt!
Helfen Sie uns, die Datenbank weiter zu verbessern und nehmen Sie an unserer kurzen Nutzerumfrage teil (Dauer: 5 min).
Folsäure gehört zu den wasserlöslichen B-Vitaminen und besitzt essentielle Funktionen in der DNA-Synthese, in der Zellbildung und -regeneration. Die biologisch aktive Form ist die Tetrahydrofolsäure, die für den Metabolismus von Aminosäuren und die Synthese von Nucleinsäuren essentiell ist. Die Substanz kann Folsäure-Mangelzustände ausgleichen und wirkt unter anderem prophylaktisch gegen Neuralrohr-Defekte in der Schwangerschaft und die megaloblastäre Anämie.
Pharmakokinetik bei Kindern
Kinder und Jugendliche
Keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Erwachsene[Ref.]
Tmax (parenteral): innerhalb von 1 h (Dosis 1,5 mg des Mononatriumsalzes i.m.) Tmax (peroral): etwa 1,6 - 2,2 h Cmax: etwa 243 ng/ml (Einzeldosis 5 mg, korrigiert um den individuellen Folsäure-Spiegel vor der Verabreichung) BV: peroral: etwa 80 - 87 % Plasmaproteinbindung: 70 % Elimination: Innerhalb der ersten 6 h nach parenteraler Verabreichung werden etwa 80 % und in den darauf folgenden 4 h weitere 17 % renal ausgeschieden. Über den Bedarf hinaus zugeführte Mengen: Elimination überwiegend renal mit einer Halbwertszeit von 0,75 h
Zulassung der Dosierungsempfehlungen
Megaloblastäre Anämie
oral
Neugeborene bis <18 Jahre: zugelassen
Supplementierung bei chronischer Hämolyse
oral
≥0 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
Mäßige bis schwere Hämolyse infolge einer Spherozytose
Ohne Altersangabe: Je nach Bedarf 5-15 mg Folsäure pro Tag. Während Schwangerschaft und Stillzeit 5 mg Folsäure pro Tag. [Ref.]
Intravenös/intramuskulär zur Prophylaxe und Therapie von Folsäuremangelzuständen, wenn eine orale Folsäuresubstitution nicht möglich oder die rasche Behebung eines ausgeprägten Mangelzustands dringend erforderlich ist.
Therapie bei schwerwiegenden Folsäuremangelzuständen
Ohne Altersangabe: Täglich 5 mg Folsäure intravenös oder intramuskulär injizieren. [Ref.]
Prophylaxe
Ohne Altersangabe: Je nach Bedarf 1-3 mal wöchentlich 5 mg Folsäure.[Ref.]
weitere zugelassene Indikationen:
Oral zur Prophylaxe von Folsäuremangelzuständen
Ohne Altersangabe: 0,4-0,8 mg Folsäure täglich. [Ref.]
Oral zur Prophylaxe von Neuralrohrdefekten, insbesondere der Spina bifida
Ohne Altersangabe: 0,4 mg Folsäure täglich). [Ref.]
Intravenös/intramuskulär zur Therapie von Folsäuremangelzuständen bei Dialysepatienten
Ohne Altersangabe: Individuell 1- bis 3-mal wöchentlich 10 bis 20 mg intramuskulär oder intravenös injizieren.[Ref.]
Zur Verfügung stehen Tabletten zur oralen Einnahme und Injektionslösungen unterschiedlicher Konzentrationen zur intramuskulären und intravenösen Injektion.
Behandlung durch oder nach Rücksprache mit fachärztlichem Personal mit dem Schwerpunkt Kinder-Endokrinologie, das Erfahrung mit der Verwendung von Folsäure in dieser therapeutischen Indikation hat.
Behandlung durch oder nach Rücksprache mit fachärztlichem Personal mit dem Schwerpunkt Kinder-Endokrinologie, das Erfahrung mit der Verwendung von Folsäure in dieser therapeutischen Indikation hat.
Zur Reduzierung der Nebenwirkungen von Methotrexat bei inflammatorischen Erkrankungen
Oral
Neugeborene
5
- 10
mg/Dosis
1 x pro Woche.
1 oder 2 Tage nach der Methotrexat-Gabe.
1 Monat
bis
18 Jahre
5
- 10
mg/Dosis
1 x pro Woche.
1 oder 2 Tage nach der Methotrexat-Gabe.
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
In seltenen Fällen wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
allergische Reaktionen mit Juckreiz, Hautausschlag, Atembeschwerden und Schock
nach hohen Dosen kann die Krampfbereitschaft unter zusätzlicher Therapie mit Antiepileptika zunehmen
nach hohen Dosen wurden Störungen im Magen-Darm-Trakt, Alpträume, Erregungen und Depressionen beobachtet
Die vollständige Auflistung aller Nebenwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
[Ref.]
Kontraindikationen allgemein
Folsäure darf nicht angewendet werden bei megaloblastärer Anämie infolge isolierten Vitamin B12-Mangels. Bei megaloblastärer Anämie unbekannter Ursache sollte vor Behandlungsbeginn geprüft werden, ob ein Folsäuremangel vorliegt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
[Ref.]
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
Auch bei lebensbedrohlicher Megaloblastenanämie muss wegen der Gefahr irreversibler neurologischer Störungen vor Therapiebeginn die Diagnose eines eventuellen Vitamin B12-Mangels ausgeschlossen werden (Sicherstellung von Serum- und Erythrozyten-Proben und Bestimmung des Vitamin B12-Gehalts). Da Folsäure und Vitamin B12 einen Retikulozytenanstieg im Blut bewirken, kann die Gabe eines der beiden Vitamine unter Umständen den Mangel des anderen Vitamins maskieren.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
[Ref.]
Wechselwirkungen
Antikonvulsiva: Bei gleichzeitiger Anwendung nimmt die Krampfbereitschaft zu.
Folsäureantagonisten: Bei gleichzeitiger Anwendung kommt es zu einer verminderten Wirkung der Folsäureantagonisten, Folsäure darf gegebenenfalls nur nach Folsäureantagonisten gegeben werden.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Referenzen
Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-Formularium voor Kinderen [Arzneimittel-Formularium für Kinder], 2007
Blau, Hoffmann, Leonard and Clarke, Physicians guide to the treatment and follow-up of metabolic diseases., Springer, 2006
Werkgroep Benigne Kinderhematologie [Arbeitsgruppe Kinderhämatologie], Expert opinion foliumzuur suppletie bij chronische hemolyse [Expertenmeinung zur Folsäure-Supplementierung bei chronischer Hämolyse]
Sectie Kinder Hemato-oncologie NVK [Abteilung für Kinderhämato-Onkologie NVK], Richtlijn Sferocytose [Richtlinie Sphärozytose], www.nvk.nl, 2013
AVOXA, ABDA-Datenbank Wirkstoffdossier Folsäure, Letzte Bearbeitung 04/2011, aufgerufen am 13.03.2019
Änderungsverzeichnis
21 Januar 2022 09:24: Spezifizierung der Dosierungsempfehlung für Neugeborene
19 November 2020 17:26: Die Indikation "Zur Reduzierung der Nebenwirkungen von Methotrexat bei inflammatorischen Erkrankungen" wurde von der Methotrexat Monographie in die Folsäure Monographie verschoben.