Neostigmin ist ein peripher wirkender, reversibler Cholinesterase-Hemmstoff. Es führt am Auge zu Kontraktion des Ziliarmuskels, Miosis, Hemmung der Akkommodation und Abnahme des intraokulären Drucks, am Herzen zur Abnahme der Herzfrequenz und der Erregungsleitungsgeschwindigkeit, an den Bronchien zu Kontraktion der Muskulatur und Zunahme der Sekretion, im Gastrointestinaltrakt zu Zunahme der Sekretion von Magen und Dünndarm, zu Kontraktion der Gallenblase, des Harnleiters, des Harnblasendetrusors und zu Relaxation des Harnblasensphinkters und zu Zunahme der Schweißsekretion. In der Skelettmuskulatur kommt es bei geringen Dosen zu Erregungszunahme (Faszikulationen) und bei hohen Dosen zu Dauerdepolarisation (Lähmungen).
Bei Kindern zwischen 2 und 12 Monaten ist die Eliminationshalbwertszeit signifikant niedriger [SmPC].
Injektionslösung 0,5 mg/mL
Präparate im Handel (ausgewähltes Beispiel):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Neostigminmetilsulfat) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe |
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Neostig-Carinopharm | Injektionslösung | 0,5 mg/mL | intravenös, intramuskulär, subkutan | natriumfrei | - |
„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 31.1.2023 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Antagonisierung nicht-depolarisierender Muskelrelaxanzien |
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Myasthenia gravis |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Sehr häufig (>10 %): Bradykardie (postoperativ)
Sehr selten (<0,01 %): Herzstillstand (postoperativ), Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie)
Häufigkeit nicht bekannt: Bradykardie sowie Hypotonie bis hin zum Kreislaufkollaps, lebensbedrohliche Tachyarrhythmien (bei Personen mit WPW-Syndrom), schwerwiegende kardiale Reaktionen (bei herztransplantierten Personen), Lähmungen durch neuromuskulären Block (bei hohen Dosierungen), Bronchospasmus, Krämpfe des Magen-Darm-Trakts, Diarrhoe, Zunahme von Speichelfluss, Zunahme von Schweißsekretion, Muskelfaszikulationen, Spasmen, Muskelschwäche, Anastomosenlecks (nach ileorektalen Anastomosen)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neostigmin darf nicht angewendet werden bei:
Iritis
Asthma bronchiale
Hyperthyreose
Obstruktionsileus sowie Stenosen oder Spasmen des Darmtraktes, der Gallenwege oder der Harnwege
Myotonie, Parkinsonismus
postoperativen Kreislaufkrisen oder Schock
Neostigmin sollte nicht angewendet werden bei:
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Cholinesterasehemmer | ||
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Mestinon®, Kalymin®
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N07AA02 |