Tropicamid ist ein synthetisches Parasympatholytikum mit antimuscarinerger Wirkung. Chemisch ist es ein Derivat der Tropasäure, welches die cholinergen Reaktionen des Sphinktermuskels der Iris und des muskulären Anteils des Ziliarkörpers blockiert und so die Pupille erweitert (Mydriasis). Bei höheren Konzentrationen (1 %) lähmt Tropicamid auch die Akkommodation (Zykloplegie).
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Augentropfen 5 mg/mL
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Tropicamid) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Mydrum | Augentropfen | 5 mg/mL | okulär | k.A | Benzalkoniumchlorid (0,003 mg/Tropfen) | In den Bindehautsack eintropfen. Tränensack während Applikation mind. 1 Minute durch leichten Fingerdruck abdrücken. | ab Frühgeborene |
Mydriaticum Stulln | 5 mg/mL | k.A | Phenylmercurinitrat |
k.A.: keine Angabe
Die Fachinformationen wurden am 11.03.2025 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Mydriasis bei der Augenhintergrunduntersuchung |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Reaktionen des Zentralnervensystems treten vor allem bei Kindern auf, darunter Halluzinationen, Sprach- und Orientierungsstörungen, Verhaltensstörungen, Unruhe, Ataxie und Krämpfe.
Häufigkeit nicht bekannt:
- Frühgeborene: Bradykardie, Störungen der Stuhlentleerung, Störungen der Blasenentleerung
- Säuglinge: aufgetriebener Bauch
- Kinder: psychotische Reaktionen, Verhaltensstörungen, Schwindel, kardiorespiratorischer Kollaps, Erbrechen, Hautausschlag, Torkeln
[SmPC Mydrum]
Häufig (1-10 %): Kontaktdermatitis
Sehr selten (<0,01 %): Kreuzallergie mit Scopolamin, Benommenheit
Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeit, psychotische Reaktionen, Verhaltensstörungen, Schwindel, Kopfschmerz, Synkope, Augenbrennen und vorübergehendes stechendes Gefühl am Auge, Akkommodationsstörungen, Steigerung des Augeninnendrucks (vor allem bei entsprechend disponierten Personen), Auslösung eines Glaukomanfalls, Augenschmerzen, Irritationen des Auges, okuläre Hyperämie, Ödem, Konjunktivitis, Photophobie, verringerte lachrymale Sekretion, verlängerte Arzneimittelwirkung (Mydriasis), verschwommenes Sehen, kardiovaskuläre Effekte (wie z. B. Bradykardie gefolgt von Tachykardie mit Palpitationen und Arrhythmien), Hypotonie, kardiorespiratorischer Kollaps, verringerte nasale und bronchiale Sekretion, Übelkeit, Mundtrockenheit, Erbrechen, Hautausschlag, Rötung und Trockenheit der Haut, verminderte Schweißsekretion, Harnsperre, vermehrter Harndrang, Schwierigkeiten bei Wasserlassen, trockene Schleimhäute, Torkeln, erhöhte Temperatur
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die systemischen Wirkungen können minimiert werden, indem der Tränenkanal während und unmittelbar nach der Verabreichung kurz zugedrückt wird. Die systemische und lokale Hautresorption sollte so weit wie möglich verhindert werden, z. B. indem überschüssige Flüssigkeit nach dem Einträufeln der Tropfen abgewischt wird.
In Kombination mit Phenylephrin sind systemische Wirkungen besonders bei Phenylephrin zu befürchten. Bei Neugeborenen sollte die Überwachung von Herzfrequenz und Blutdruck bis 1 bis 2 Stunden nach der Verabreichung in Betracht gezogen werden. Es wird empfohlen, das Licht in den Stunden nach der Dilatation gedämpft zu halten, um Unbehagen aufgrund der hohen Lichtexposition zu vermeiden, da die Pupillen nicht reagieren können.
Bei Kindern und Personen, die empfindlich auf Belladonna-Alkaloide reagieren, ist äußerste Vorsicht geboten, da das Risiko einer systemischen Toxizität steigt.
Tropicamid kann Störungen des Zentralnervensystems verursachen, die bei Säuglingen und Kindern gefährlich sein können. Psychotische Reaktionen, Verhaltensstörungen und vasomotorischer oder kardiorespiratorischer Kollaps wurden bei anticholinergen Arzneimitteln berichtet.
Bei übermäßigem Gebrauch bei Kindern können systemische toxische Symptome auftreten. Es darf bei Frühgeborenen, Säuglingen und Kleinkindern oder Kindern mit Down-Syndrom, spastischer Paralyse oder Hirnschäden nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden. Eltern sollten vor der Toxizität dieses Arzneimittels bei Einnahme für Kinder gewarnt und angewiesen werden, nach Gebrauch die eigenen Hände und die Hände des Kindes zu waschen.
[SmPC Mydrum]
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Anticholinergika | ||
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S01FA01 | ||
Zyklolat®
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S01FA04 |
Sympathomimetika, exkl. Glaukommittel | ||
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Neosynephrin-POS®
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S01FB01 |