Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Carbimazol

Wirkstoff
Carbimazol
Handelsname
ATC-Code
H03BB01

Pharmakodynamik

Carbimazol hemmt dosisabhängig den Iodeinbau in Tyrosin und damit die Neusynthese von Schilddrüsenhormonen. Diese Eigenschaft ermöglicht die symptomatische Therapie der Schilddrüsenüberfunktion, unabhängig von ihrer Ätiologie. Nicht beeinflusst wird die Freisetzung der bereits synthetisierten Schilddrüsenhormone. Hierdurch erklärt sich eine im Einzelfall unterschiedlich lange Latenzperiode bis zur Normalisierung der Serumkonzentrationen von Thyroxin und Triiodthyronin und damit bis zur klinischen Besserung. Nicht beeinflusst wird auch die Hyperthyreose infolge Hormonfreisetzung nach Destruktion von Schilddrüsenzellen, z. B. nach einer Radioiodtherapie oder bei Thyreoiditis.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Hyperthyreose
    • oral
      • ≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral zur 
- konservativen Behandlung der Hyperthyreose, insbesondere bei kleiner oder fehlender Struma sowie bei jüngeren Patienten
- Operationsvorbereitung bei allen Formen der Hyperthyreose
- Vorbereitung zu einer geplanten Radioiodtherapie, besonders bei schweren Hyperthyreoseformen
- Intervalltherapie nach einer Radioiodbehandlung
- (in Ausnahmefällen) Dauerbehandlung der Hyperthyreose, wenn definitive Therapiemaßnahmen wegen des Allgemeinzustandes oder aus persönlichen Gründen nicht durchführbar sind oder abgelehnt werden und wenn Carbimazol (in möglichst niedriger Dosierung) gut verträglich ist
- prophylaktischen Behandlung bei anamnestisch bekannter oder latenter Hyperthyreose und autonomen Adenomen, wenn eine Iodexposition (z. B. eine Untersuchung mit iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln) unumgänglich ist

Kinder:
Kinder werden mit einer Initialdosis von 0,5 bis 0,7 mg Carbimazol/kg Körpergewicht täglich und einer Erhaltungsdosis von 0,3 bis 0,5 mg Carbimazol/kg Körpergewicht täglich behandelt. Dabei kann ebenfalls eine Zusatztherapie mit Levothyroxin erforderlich werden.

Bei der Initialtherapie der Hyperthyreose sollten die Einzeldosen in regelmäßigen Abständen über den Tag verteilt eingenommen werden. Die Erhaltungsdosis kann morgens nach dem Frühstück auf einmal eingenommen werden.

[Ref.]

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Präparate im Handel

Tabletten 5 mg, 10 mg
Filmtabletten 10 mg

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Carbimazol) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Carbimazol Aristo Tabletten 5 mgT2,M0
10 mgT2,M0
oral natriumfrei - Einnahme unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit. Kinder
Carbimazol Henning (Film-)tabletten 5 mgT2,M0 (Tabletten)
10 mgT2,M0 (Filmtabletten)
- Lactose


T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, M0: nicht mörserbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Die Fachinformationen wurden am 14.07.2025 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

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Dosierungsempfehlungen

Hyperthyreose
  • Oral
    • 2 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • Initialdosis: 0,5 - 0,7 mg/kg/Tag in 3 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: 0,3 - 0,5 mg/kg/Tag in 1 Dosis

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): allergische Hauterscheinungen (Pruritus, Exanthem, Urtikaria)

Gelegentlich (0,1-1 %): Agranulozytose, Geschmacksstörungen (Dysgeusie, Ageusie) bzw. Geruchsstörungen (die nach dem Absetzen rückbildungsfähig sind, wobei die Normalisierung mehrere Wochen dauern kann), Arzneimittelfieber, Ödeme

Sehr selten (<0,01 %): Thrombozytopenie, Panzytopenie, generalisierte Lymphadenopathie, Insulin-Autoimmunsyndrom (mit starkem Abfall des Blutzuckerwertes), Neuritiden, Polyneuropathien, Vaskulitiden, akute Speicheldrüsenschwellung, cholestatischer Ikterus, toxische Hepatitis, generalisierte Dermatitis, Haarausfall, medikamentös induzierter Lupus erythematodes, Arthralgien, Myalgien, Arthritis, Nephritis, Anstieg des Körpergewichts

Häufigkeit nicht bekannt: akute Pankreatitis 

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

  • bestehende Blutbildveränderungen (Granulozytopenie)
  • frühere Knochenmarkschädigung nach einer Behandlung mit Carbimazol oder Thiamazol
  • bestehende Cholestase
  • akute Pankreatitis in der Vorgeschichte nach Verabreichung von Carbimazol oder Thiamazol
  • zusätzliche Therapie mit Schilddrüsenhormonen in der Schwangerschaft

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

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Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

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Schwefel-haltige Imidazol-Derivate

Thiamazol

Methizol®, Thyrozol®
H03BB02
THYREOSTATIKA

Thiamazol

Methizol®, Thyrozol®
H03BB02

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Referenzen

  1. Aristo Pharma GmbH, SmPC Carbimazol Aristo 5 mg/10 mg Tabletten (48917.00.00), 01/2025
  2. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, SmPC Carbimazol 5 mg/10 mg Henning (42697.00.00), 02/2025

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Änderungsverzeichnis

  • 18 Juli 2025 10:45: Neue Monographie

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