Imatinib ist ein Protein-Tyrosinkinase-Inhibitor, der die Tyrosinkinase-Aktivität von Bcr-Abl auf der zellulären Ebene in vitro und in vivo sehr stark hemmt. In Bcr-Abl-positiven Zelllinien und frischen Leukämiezellen von Patienten mit Philadelphia-Chromosom-positiver CML- oder akuter lymphatischer Leukämie (ALL) inhibiert der Wirkstoff selektiv die Proliferation und induziert die Apoptose.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
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Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 100 mg, 400 mg
Filmtabletten 100 mg, 400 mg, 600 mg
Hartkapseln 100 mg, 200 mg, 400 mg
Allgemein
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Imatinib in Form von Imatinibmesilat. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration in diesem Abschnitt ist jeweils auf Imatinib bezogen.
Orale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Imatinib |
Problematische Hilfsstoffe |
Imanivec® | Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen | 100 mgT2 400 mgT0 |
– |
Glivec® | Filmtabletten | 100 mgT2 400 mgT2 |
– |
Imatinib Basics | Filmtabletten | 100 mgT2 400 mgT2 |
– |
Imatinib STADA® | Filmtabletten | 600 mgT2 | |
Imatinib onkovis | Hartkapseln | 100 mg, 200 mg, 400 mg |
Lactose (100 mg: 12,5 mg, 200 mg: 25 mg, 400 mg: 50 mg) |
T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar
Die Fachinformationen wurden am 14.11.2021 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.
Anwendungshinweise:
Kapseln [Ref.]
Für Patienten, die nicht in der Lage sind, die Kapseln zu schlucken, kann der Kapselinhalt in einem Glas Wasser ohne Kohlensäure oder Apfelsaft eingenommen werden.
Da Untersuchungen an Tieren eine Reproduktionstoxizität gezeigt haben und das potenzielle Risiko für den menschlichen Fetus unbekannt ist, sollen Frauen im gebärfähigen Alter, die die Kapseln öffnen, angewiesen werden, mit dem Inhalt vorsichtig umzugehen sowie Haut- und Augenkontakt oder eine Inhalation zu vermeiden.
Unmittelbar nach dem Umgang mit den geöffneten Kapseln sollen die Hände gewaschen werden.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Onkologische Erkrankungen |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Wachstumsverzögerung bei Kindern
Sehr häufig (>10 %): Neutrozytopenie, Thrombozytopenie, Anämie, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Dyspepsie, Abdominalschmerzen, periorbitale Ödeme, Dermatitis/Ekzem/Hautausschlag, Muskelspasmen und Muskelkrämpfe, Muskel- und Skelettschmerzen einschließlich Myalgie, Arthralgie, Knochenschmerzen, Flüssigkeitsretention und periphere Ödeme, Müdigkeit, Gewichtszunahme
Häufig (1-10 %): Panzytopenie, fiebrige Neutrozytopenie, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Schwindel, Parästhesie, Geschmacksstörungen, Hypästhesie, Augenlidödem, vermehrter Tränenfluss, Bindehautblutung, Konjunktivitis, trockene Augen, verschwommenes Sehen, plötzliche Hautrötung („Flushes“), Hämorrhagie, Dyspnoe, Epistaxis, Husten, Flatulenz, geblähter Bauch, Magen- und Speiseröhrenreflux, Verstopfung, Mundtrockenheit, Gastritis, erhöhte Leberenzyme, Pruritus, Gesichtsödem, trockene Haut, Erythem, Alopezie, nächtliches Schwitzen, Lichtempfindlichkeitsreaktionen, Anschwellen der Gelenke, Schwäche, Fieberzustand, generalisierte Ödeme des Unterhautgewebes (Anasarka), Kältegefühl, Schüttelfrost, Gewichtsverlust
Gelegentlich (0,1-1 %): Herpes zoster, Herpes simplex, Nasopharyngitis, Pneumonie, Sinusitis, Zellulitis, Infektionen der oberen Atemwege, Influenza, Harnwegsinfektionen, Gastroenteritis, Sepsis, Thrombozythämie, Lymphozytopenie, Knochenmarkdepression, Eosinophilie, Lymphadenopathie, Hypokaliämie, verstärkter Appetit, Hypophosphatämie, verminderter Appetit, Dehydration, Gicht, Hyperurikämie, Hyperkalzämie, Hyperglykämie, Hyponatriämie, Depression, verminderte Libido, Angstzustände, Migräne, Schläfrigkeit, Synkope, periphere Neuropathie, Gedächtnisschwäche, Ischiasbeschwerden, „Restless-Legs-Syndrom“, Tremor, Hirnblutung, Augenreizung, Augenschmerzen, Augenhöhlenödem, Glaskörperhämorrhagie, Retinablutungen, Blepharitis, Makulaödem, Schwindel, Tinnitus, Hörverlust, Palpitationen, Tachykardie, Stauungsherzinsuffizienz, Lungenödem, Hypertonie, Hämatom, subdurales Hämatom, peripheres Kältegefühl, Hypotonie, Raynaud-Syndrom, Pleuraerguss, Rachen- und Kehlkopfschmerzen, Pharyngitis, Stomatitis, Mundulzera, Blutungen im Gastrointestinaltrakt, Aufstoßen, Meläna, Ösophagitis, Aszites, Magengeschwür, Hämatemesis, Lippenentzündung, Dysphagie, Pankreatitis, Hyperbilirubinämie, Hepatitis, Gelbsucht, pustulöser Hautausschlag, Kontusion, vermehrtes Schwitzen, Urtikaria, Hautblutungen, verstärkte Tendenz zu blauen Flecken, Hypotrichose, Hypopigmentierung der Haut, exfoliative Dermatitis, Brüchig werden der Nägel, Follikulitis, Petechien, Psoriasis, Purpura, Hyperpigmentierung der Haut, bullöser Hautausschlag, Gelenk- und Muskelsteifigkeit, Nierenschmerzen, Hämaturie, akutes Nierenversagen, erhöhte Miktionsfrequenz, Gynäkomastie, erektile Dysfunktion, Menorrhagie, unregelmäßige Menstruation, Störungen der Sexualfunktion, Schmerzen der Brustwarzen, Brustvergrößerung, Scrotumödem, Brustschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl, erhöhte Werte für Kreatinin, Kreatinphosphokinase, Laktatdehydrogenase und alkalische Phosphatase im Blut
Selten (0,01-0,1 %): Pilzinfektionen, Tumor-Lyse-Syndrom, hämolytische Anämie, thrombotische Mikroangiopathie, Hyperkaliämie, Hypomagnesiämie, Verwirrtheitszustände, erhöhter intrakranieller Druck, Konvulsionen, Sehnervenentzündung, Katarakt, Glaukom, Papillenödem, Arrhythmie, Vorhofflimmern, Herzstillstand, Myokardinfarkt, Angina pectoris, Perikarderguss, Rippenfellschmerzen, Lungenfibrose, pulmonale Hypertonie, Lungenblutung, Kolitis, Ileus, Darmentzündung, Leberversagen, Lebernekrose, akute febrile neutrophile Dermatose (Sweet-Syndrom), Verfärbung der Nägel, angioneurotisches Ödem, bläschenförmiges Exanthem, Erythema multiforme, leukozytoklastische Vaskulitis, Stevens-Johnson-Syndrom, akute generalisierte exanthematöse Pustulose (AGEP), Muskelschwäche, Arthritis, Rhabdomyolyse/Myopathie, hämorrhagisches Corpus luteum/hämorrhagische Ovarialzyste, erhöhte Amylase-Werte im Blut
Häufigkeit nicht bekannt: Hepatitis-B-Reaktivierung, Tumorblutungen/Tumornekrose, anaphylaktischer Schock, Hirnödem, Glaskörperhämorrhagie, Perikarditis, Herztamponade, Thrombose/Embolie, akute respiratorische Insuffizienz, interstitielle Lungenerkrankung, Ileus/Darmobstruktion, gastrointestinale Perforation, Divertikulitis, gastral-antrale vaskuläre Ektasie (GAVE), Hand-Fuß-Syndrom (palmar-plantare Erythrodysästhesie), Lichenoide Keratose, Lichen planus, Toxische epidermale Nekrolyse, arzneimittelbedingter Hautausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Pseudoporphyrie, avaskuläre Nekrose/Nekrose des Hüftkopfs, chronisches Nierenversagen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 08.04.2016 (Rote-Hand-Brief zu den BCR-ABL Tyrosinkinaseinhibitoren: Risiko einer Hepatitis-B-Reaktivierung)
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
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CYP3A4-Inhibitoren | Hemmung des Metabolismus von Imatinib. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung von Imatinib möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Imatinib. |
CYP3A4-Induktoren | Steigerung des Metabolismus von Imatinib. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Imatinib möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Imatinib. |
CYP3A4-Substrate und CYP2C9-Substrate | Hemmung des Metabolismus der Interaktionspartner durch CYP-Inhibition. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung der Interaktionspartner möglich. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen der Interaktionspartner. |
Levothyroxin | Die Plasmakonzentration von Levothyroxin kann bei gleichzeitiger Imatinib-Gabe herabgesetzt sein. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis anpassen und Schilddrüsenwerte überwachen. |
Chemotherapeutika z. B. Methothrexat, L-Asparaginase | Unerwünschte Wirkungen von Imatinib, d. h. Hepatotoxizität, Myelosuppression oder andere Nebenwirkungen können verstärkt werden. | Falls Kombination unvermeidbar, Monitoring auf Nebenwirkungen von Imatinib und Interaktionspartnern. |
Cumarin-Derivate z. B. Phenprocoumon | Erhöhtes Blutungsrisiko. | Kombination vermeiden. Patienten, die eine Antikoagulation benötigen, sollten niedermolekulares oder Standardheparin anstelle von Cumarin-Derivaten erhalten. |
Clozapin | Erhöhtes Risiko einer Agranulozytose. | Falls Kombination unvermeidbar regelmäßiges Monitoring auf Anzeichen einer Agranulozytose (Halsschmerzen, Fieber, Schleimhautschädigungen). |
Paracetamol | Additive hepatotoxische Effekte. | Überwachung beziehungsweise Anpassung notwendig. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Methylhydrazine | ||
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Natulan®
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L01XB01 |
Monoklonale Antikörper | ||
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Blincyto®
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L01XC19 |
Proteinkinase-Inhibitoren | ||
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Sprycel®
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L01XE06 |
Andere antineoplastische Mittel | ||
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Siklos®, Xromi®
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L01XX05 | |
Riboirino®, Onivyde®
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L01XX19 | |
Kymriah®
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L01XX71 | |
Vesanoid®
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L01XX14 |
Proteasom-Inhibitoren | ||
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Velcade®
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L01XG01 |
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