Montelukast gehört zur Gruppe der Leukotrienrezeptor-Antagonisten. Cysteinyl-Leukotriene (LTC4, LTD4, LTE4) sind potente inflammatorische Eikosanoide, die von verschiedenen Zellen, unter anderem von Mastzellen und eosinophilen Granulozyten freigesetzt werden. Diese wichtigen asthmabegünstigenden Mediatoren binden an die Cysteinyl-Leukotrien-Rezeptoren (CysLT). Der CysLT-Typ-1-Rezeptor (CysLT1) findet sich in den Atemwegen des Menschen (einschließlich der glatten Muskelzellen und der Makrophagen) und anderen proinflammatorischen Zellen (u. a. eosinophile Granulozyten und bestimmte Knochenmarkstammzellen). CysLTs wurden mit der Pathophysiologie von Asthma und allergischer Rhinitis in Zusammenhang gebracht. Bei Asthma gehören zu den leukotrienvermittelten Wirkungen u. a. Verengung der Bronchien, Schleimsekretion, Gefäßpermeabilität und Anreicherung von eosinophilen Granulozyten. CysLTs werden bei der allergischen Rhinitis nach der Allergenexposition von der Nasenschleimhaut sowohl während der Früh- als auch der Spätreaktion freigesetzt und stehen in Zusammenhang mit Symptomen der allergischen Rhinitis. Es wurde gezeigt, dass eine intranasale Provokation mit CysLTs den nasalen Atemwegswiderstand erhöht und die Symptome der nasalen Obstruktion verstärkt. Diese wichtigen asthma-begünstigenden Mediatoren binden an die in den menschlichen Atemwegen vorhandenen CysLT und bewirken dort unter anderem eine Bronchokonstriktion, Schleimsekretion, Gefäßpermeabilität und Anreicherung von eosinophilen Granulozyten. [Ref.]
Es sind keine speziellen Informationen für Kinder verfügbar.
Erwachsene
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Granulat 4 mg
Kautabletten 4 mg, 5 mg
Tabletten 10 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Montelukast) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Singulair® mini Granulat | Granulat | 4 mg | oral | natriumfrei | - | - | Es kann entweder direkt in den Mund gegeben werden oder mit einem Löffel kalter oder auf Zimmertemperatur gebrachter weicher Nahrung (z. B. Apfelmus, Eiscreme, Karotten oder Reis) vermischt werden, ist aber nicht zum Verdünnen in Flüssigkeit geeignet | Kinder 6 Monate-5 Jahre |
Singulair® mini | Kautabletten | 4 mgT1,M0 | oral | natriumfrei | Aspartam (1,2 mg), Benzylalkohol (0,36 mg) | Kirsche | Die Einnahme erfolgt abends 1 h vor, bzw. 2 h nach Nahrungsaufnahme | Kinder 2-5 Jahre |
Singulair junior® | Kautabletten | 5 mgT1,M0 | oral | natriumfrei | Aspartam (1,5 mg), Benzylalkohol (0,45 mg) | Kirsche | Kinder 6-14 Jahre | |
Singulair® Filmtabletten | Filmtabletten | 10 mg T1,M0 | oral | natriumfrei | Lactose | - | Die Einnahme erfolgt abends unabhängig von den Mahlzeiten. | ab 15 Jahren |
T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, M0: nicht mörserbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 13.02.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Adjuvante Erhaltungstherapie zur Behandlung von Asthma bei Patienten mit Atopie |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Bei Kindern von 6 bis 14 Jahren: Kopfschmerzen
Bei Kindern von 2 bis 6 Jahren: Bauchschmerzen, Durst
Bei Kindern von 6 Monaten bis 2 Jahren: Hyperkinesie, Durchfall, ekzematöse Dermatitis, Hautausschlag
Neuropsychiatrische Nebenwirkungen wie Albträume, Aggressionen und Verhaltensänderungen treten in allen pädiatrischen Altersgruppen auf. Dysphemie wurde insbesondere bei Kindern unter 5 Jahren berichtet. [Ref.]
Sehr häufig (>10 %): Infektion der oberen Atemwege
Häufig (1-10 %): Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Erhöhung der Serum-Transaminasen (ALT [GPT] und AST [GOT]), Ausschlag, Pyrexie
Gelegentlich (0,1-1 %): Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Anaphylaxie, verändertes Träumen einschließlich Alpträume, Schlaflosigkeit, Schlafwandeln, Angstgefühle, Agitiertheit einschließlich aggressiven oder feindseligen Verhaltens, Depression, psychomotorische Hyperaktivität (einschließlich Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Tremor), Schwindel, Benommenheit, Parästhesie/Hypästhesie, Krampfanfälle, Epistaxis, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Bluterguss, Urtikaria, Pruritus, Arthralgie, Myalgie einschließlich Muskelkrämpfe, Enuresis bei Kindern, Schwäche/Müdigkeit, Unwohlsein, Ödeme
Selten (0,01-0,1 %): erhöhte Blutungsneigung, Aufmerksamkeitsstörung, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Tic, Palpitationen, Angioödem
Sehr selten (<0,01 %): Thrombozytopenie, eosinophile Leberinfiltrate, Halluzinationen, Desorientierung, suizidales Denken und Verhalten (Suizidalität), Zwangssymptome, Dysphemie, Churg-Strauss-Syndrom (CSS), Pulmonale Eosinophilie, Hepatitis (einschließlich cholestatischer, hepatozellulärer und gemischter Leberschäden), Erythema nodosum, Erythema multiforme
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei Kindern, die Montelukast erhalten, sollte auf neuropsychiatrische Reaktionen (insbesondere Stottern, Albträume, Aggressionen und Verhaltensänderungen) geachtet werden. Bei Auftreten eines oder mehrerer dieser Symptome sollten Nutzen und Risiken der Fortführung der Behandlung sorgfältig abgewogen werden.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Montelukast ist ein Substrat von CYP3A4, CYP2C8 und CYP2C9.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
CYP-Induktoren: CYP3A4, CYP2C8, CYP2C9 | Steigerung des Metabolismus von Montelukast. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Montelukast möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Montelukast. |
CYP2C8-Inhibitoren, z.B. Gemfibrozil, Trimethoprim | Hemmung des Metabolismus von Montelukast. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung von Montelukast möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Montelukast. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Xanthine | ||
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Afpred®, Bronchoretard®
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R03DA04 |
Andere Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen zur systemischen Anwendung | ||
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Nucala®
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R03DX09 | |
Xolair®
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R03DX05 | |
Tezspire®
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R03DX11 |
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