Bortezomib ist ein Proteasom-Inhibitor. Er wurde spezifisch entwickelt um die Chymotrypsin-artige Aktivität des 26S Proteasoms in Säugetierzellen zu hemmen. Die Hemmung des 26S Proteasoms verhindert die angestrebte Proteolyse und bewirkt eine Vielzahl von Signalkaskaden innerhalb der Zelle, die letztlich zum Absterben der Krebszelle führen. Die durch Bortezomib vermittelte Proteasom-Hemmung wirkt auf vielfältige Weise auf Krebszellen, einschließlich (aber nicht darauf begrenzt) einer Veränderung der Regulatorproteine, die den Verlauf der Zellzyklen und die Aktivierung des Nukleären Faktors kappa B (NF-κB) kontrollieren. Die Hemmung der Proteasomen führt zu einem Stillstand im Zellzyklus und zu Apoptose. NF-κB ist ein Transkriptionsfaktor, der für viele Aspekte der Tumorentstehung aktiviert werden muss, einschließlich Zellwachstum und Überleben, Angiogenese, Zell-Zell-Interaktion und Metastasierung. Beim Myelom beeinflusst Bortezomib die Fähigkeit der Myelomzellen, mit dem Knochenmarkmikromilieu in Wechselwirkung zu treten. [Ref.]
Aufgrund der Wirkung auf Alloantikörper-produzierende Plasmazellen und andere wichtige Komponenten der spezifischen Immunität wird Bortezomib als Behandlung bei akuter AMR diskutiert. Eventuell können HLA-Antikörperspiegel gesenkt und damit der Abstoßung von Allotransplantaten entgegengewirkt werden.
Folgende pharmakokinetische Parameter zu Bortezomib wurden bei der Behandlung von ALL ermittelt (nach einer Dosis von 1,3 mg/m2, n=3, Durchschnittsalter: 11 Jahre (Bereich: 1 - 18 Jahre)) [Horton 2007]:
Cmax: 63 ng/ml
T½: 725 min
Cl: 38 ml/h/m2
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Injektionslösung 2,5 mg/ml
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung 3,5 mg
Parenterale Anwendung
Für die subkutane und intravenöse Anwendung stehen Injektionslösungen und Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung zur Verfügung. Bei der intravenösen Anwendung ist zu beachten, dass eine Injektionslösung von 1 mg/ml hergestellt wird. Für die subkutane Anwendung wird eine Lösung mit einer 2,5 mg/ml Konzentration verwendet.
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe |
Velcade® | Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung | 3,5 mg | - |
Bortezomib Stada® | Injektionslösung | 2,5 mg/ml | - |
Bortezomib Zentiva | Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung | 3,5 mg | - |
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Akute Alloantikörper-vermittelte Nierentransplantatabstoßung (acute antibody-mediated rejection (AMR)) |
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Rezidivierende/refraktäre ALL |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Aufgrund der Fülle an UAW werden aus Übersichtlichkeitsgründen nur die häufig und sehr häufig auftretenden UAW gelistet.
Folgende UAW wurden sehr häufig oder häufig beobachtet (≥1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem gelegentlich, selten, sehr selten (<1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für die Indikation thrombotische thrombozytopenische Purpura gibt derzeit nicht ausreichend Evidenz. Behandlung durch einen spezialisierten Kinderarzt (Hämatologie), der Erfahrung mit der Verwendung von Bortezomib für diese therapeutische Indikation hat.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
starke CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir) | CYP3A4-Inhibitoren können zu einem verminderten Metabolismus und damit zu einer verstärkten Wirkung und einem erhöhten Risiko für UAW führen. | Überwachung auf UAW von Bortezomib und ggf. Dosisanpassung. |
starke CYP3A4-Induktoren (z.B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Efavirenz, Lumacaftor, Mitotan, Primidon) | CYP3A4-Induktoren können zu einem verstärkten Metabolismus und damit zu einer verminderten Wirkung bis zum Therapieversagen führen. | Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, Überwachung und ggf. Dosisanpassung. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Methylhydrazine | ||
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Natulan®
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L01XB01 |
Monoklonale Antikörper | ||
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Blincyto®
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L01XC19 |
Proteinkinase-Inhibitoren | ||
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Sprycel®
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L01XE06 | |
Glivec®, Imanivec®
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L01XE01 |
Andere antineoplastische Mittel | ||
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Siklos®, Xromi®
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L01XX05 | |
Riboirino®, Onivyde®
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L01XX19 | |
Kymriah®
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L01XX71 | |
Vesanoid®
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L01XX14 |
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