Tetracyclin. Der Wirkungsmechanismus von Minocyclin beruht auf einer Hemmung der Proteinbiosynthese durch reversible Blockade der Bindungsstelle der Aminoacyl-t-RNS an der 30S-Untereinheit des Ribosoms, wodurch die Elongation der Peptidkette unterbrochen wird. Hieraus resultiert eine vorwiegend bakteriostatische Wirkung.
Nachgewiesene Infektionen durch Streptokokken und Pneumokokken sollten mit Minocyclin nicht behandelt werden, weil die Resistenzsituation ungünstig ist.
Eine Resistenz gegenüber Minocyclin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
Es wurden keine pharmakokinetischen Studien an Kindern ausgeführt.
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Filmtabletten 50 mg, 100 mg
Hartkapseln 50 mg, 100 mg
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Minocyclin) | Applikationsweg | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Skid® | Filmtabletten | 50 mgT0,M 100 mgT1,M |
oral | - | Einnahme mit der Mahlzeit morgens und abends. Keine Einnahme mit Milch. | Akne vulgaris: ab 8 Jahre Infektionen und Akne: ab 8 Jahre |
Minocyclin-ratiopharm® | Hartkapseln | 50 mgT0,M0,S1 100 mgT0,M0,S1 |
oral | - | Einnahme mit der Mahlzeit morgens und abends. Keine Einnahme mit Milch. Keine Einnahme im Liegen oder unmittelbar vor dem Schlafen wegen der Gefahr der Entstehung von Ösophagitis/Ösophagealulcera. | Akne vulgaris: ab 8 Jahre Infektionen und Akne: ab 8 Jahre |
T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, T0: nicht teilbar, M: mörserbar, M0: nicht mörserbar, S1: suspendierbar
Die Fachinformationen wurden am 04.03.2024 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Bakterielle Infektionen |
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Schwere Akne vulgaris |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Magen-Darm-Störungen wie Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, selten pseudomembranöse Colitis und Staphylokokken-Enteritis. Intrakranielle Hypertonie [Fraser 2012]. In einem Fallbericht wurde Rhabdomyolyse beschrieben [Kempeneers 2013]. Bei Kindern unter 8 Jahren sind selten eine irreversible Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung sowie eine reversible Knochenwachstumsverzögerung beobachtet worden [SmPC].
Selten (0,01-0,1 %): allergische Reaktionen, v.a. der Haut; Lupussyndrom mit Ausbildung antinukleärer Antikörper, Gelenkbeschwerden (Polyarthralgie, Polyarthritis, Steife oder Ödem) mit negativem Rheumafaktor, Fieber, Abgeschlagenheit, Myalgie, Hepatitis, Erythem/Exanthem, Lymphadenopathie, Beschleunigung der Blutsenkungsgeschwindigkeit, Eosinophilie, eosinophile Lungeninfiltrate, Vaskulitis, Verschlimmerung eines systemischen Lupus erythematodes; Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Diarrhö, erhöhte Leberenzymwerte, Ikterus, Hyperbilirubinämie, Hepatitis; Photosensibilisierung und phototoxische Reaktionen (Erythem, Hautödem, Blasenbildung der belichteten Hautareale, Nagelablösung und -verfärbung), generalisiertes Exanthem, Urtikaria, Pruritus, Erythemanodosum, fixes Arzneimittelexanthem (an Genitalien und anderen Körperregionen), irreversible Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung sowie reversible Knochenwachstumsverzögerung (bei Kindern unter 8 Jahren); blaugraue bis schwärzliche Verfärbungen von Haut, Schleimhäuten, Nägeln, Zähnen, Knochen und der Schilddrüse (bei längerer hochdosierter Therapie)
Sehr selten (<0,01 %): Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose, Thrombopenie, Anämie, Leukozytose, Eosinophilie, atypische Lymphozyten, toxische Granulationen der Granulozyten; Überempfindlichkeitssyndrom (DRESS) mit Hautreaktionen, Eosinophilie, Hepatitis, Lungenerkrankung (eosinophile Lungeninfiltrate), Nephritis, Myokardose, Perikarditis, Fieber und Lymphadenopathie; intrakranielle Drucksteigerung (Pseudotumor cerebri) mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen (Papillenödem) und Vorwölbung der Fontanellen (bei Säuglingen); Heiserkeit, interstitielle Pneumonie, Mund- und Rachenschleimhautentzündungen (z. B. Glossitis), Schluckbeschwerden (Ösophagitis); Alopezie und schwere Hauterscheinungen wie exfoliative Dermatitis, Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Vaskulitis; interstitielle Nephritis
Häufigkeit nicht bekannt: Superinfektion und Vermehrung resistenter Bakterien und Pilze (z.B. Candida-Besiedelung der Haut oder Schleimhäute (insbesondere des Genitaltraktes sowie der Mund- und Darmschleimhäute) mit Symptomen wie Mund- und Rachenschleimhautentzündungen (Glossitis, Stomatitis), akute Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane und der Scheide bei der Frau (Vulvovaginitis) sowie Pruritus ani; schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Angioödem mit Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Atemnot, Asthma, Herzjagen, hämolytische Anämie sowie anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen mit Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock); Serumkrankheit-ähnliche Erkrankung mit Hautausschlag, Urtikaria, Fieber, Kopfschmerz und Gelenkbeschwerden (Schmerz, Steife, Ödeme, Arthritis), Eosinophilie; Störungen der Schilddrüsenfunktion; zentralnervöse Nebenwirkungen (signifikant häufiger als bei anderen Tetracyclinen) wie Kopfschmerzen, Ataxie, Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, vorübergehende Myopie, konjunktivale Zysten, Beeinträchtigung des Hörvermögens, Tinnitus, Vertigo, Myokarditis, Perikarditis, Husten, Dyspnoe, eosinophile Lungeninfiltration, Magendruck, Meteorismus, Fettstühle, Enterokolitis (pseudomembranöse Kolitis), Pankreatitis, Ösophagusulzera, Tonsillenkarzinom unter Langzeittherapie (nur 1 Fall bekannt), immunologisch bedingte Leberzellschädigungen und/oder Hepatitis bis Leberinsuffizienz (teilweise tödlich), Arthralgie, Myalgie, Arthritis, Verstärkung einer vorbestehenden Myasthenie, akutes Nierenversagen (teilweise mit Hypokaliämie und Hypophosphatämie), Retention harnpflichtiger Substanzen (z. B. erhöhte Blutharnstoffwerte), Fieber
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die Behandlung von Kindern zwischen 8–12 Jahren nur erwägen, wenn Alternativen nicht wirksam oder kontraindiziiert sind. Zwischen Tetracyclinen untereinander besteht Kreuzhypersensitivität und Kreuzresistenz. Die Ablagerung in wachsendem Zahngewebe kann zur permanenten Verfärbung der Zähne führen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
systemisch wirkende Retinoide | erhöhtes Risiko für Hirndrucksteigerung | Kontraindiziert. In der Akne-Behandlung sollen eine ausreichende Zeit vor, während und nach einer Minocyclin-Therapie keine Retinoide eingenommen werden; dabei sind die teils sehr langen Halbwertszeiten der Retinoide zu bedenken. Patienten, bei denen es unter der Behandlung zu einer Erhöhung des Schädelinnendrucks kommt, müssen das Retinoid oder das Tetracyclin oder beides unverzüglich abgesetzt werden. |
polyvalente Kationen: Eisen, Magnesium, Aluminium, Calcium auch in Lebensmitteln und Antazida |
verminderte antimikrobielle Wirksamkeit von Minocyclin | Minocyclin und polyvalente Kationen müssen zeitlich versetzt eingenommen werden. Mindestens 2-3 Stunden sollten zwischen den Einnahmen liegen. |
Colestyramin | verminderte antimikrobielle Wirksamkeit von Minocyclin | Die beiden Arzneistoffe müssen zeitlich versetzt eingenommen werden. Mindestens 1-4 Stunden vor oder 3-4 Stunden nach der Einnahme von Colestyramin. |
Didanosin | verminderte antimikrobielle Wirksamkeit von Minocyclin | Falls möglich, Didanosin in Form von magensaftresistenten Kapseln anstelle von Kautabletten verabreichen. Eine Kombination von Tetracyclinen und Didanosin in Form von Kautabletten sollte vermieden werden. Falls eine gleichzeitige Anwendung notwendig ist, sollte die Einnahme der beiden Arzneimittel so weit wie möglich zeitversetzt erfolgen (mindestens zwei Stunden). |
Methotrexat | verstärkte Methotrexat-Toxizität möglich | Bei gleichzeitiger Behandlung mit Tetracyclinen sollen die Patienten sorgfältig auf Zeichen einer erhöhten Methotrexat-Toxizität, insbesondere Blutbildveränderungen, überwacht werden. |
Clozapin | Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen | Blutbild besonders engmaschig überwachen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Tetracycline | ||
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Doxyderma®, Doxakne tabs®, Oraycea®
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J01AA02 | |
J01AA07 | ||
Tygacil®
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J01AA12 |
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