Natriumglycerophosphat (=Dinatrium-Glycerinphosphat)

Wirkstoff
Natriumglycerophosphat (=Dinatrium-Glycerinphosphat)
Handelsname
Syn.: Dinatrium-1-glycerinphosphat
ATC-Code
B05XA14

Natriumglycerophosphat (=Dinatrium-Glycerinphosphat)


Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Glycerophosphat wird intravasal durch alkalische Phosphatase gespalten. Bei der Hydrolyse der Esterbindung werden anorganisches Phosphat und Glycerol freigesetzt. Glycerophosphat ist ein Stoffwechselzwischenprodukt des Fettstoffwechsels. Es ist unwahrscheinlich, dass außer der Aufrechterhaltung der normalen Stoffwechselwege weitere pharmakodynamische Wirkungen auftreten.

Pharmakokinetik bei Kindern

Natriumglycerophosphat wird im Plasma zu Glycerol und anorganischem Phosphat hydrolysiert. Die Hydrolyse erreicht bei einer Plasmakonzentration >0,7 mmol/l ihr Maximum. Unter der Annahme, dass die Hydrolyse von Natriumglycerophosphat vollständig im Plasma stattfindet, werden bei Personen mit normaler alkalischer Serumphosphatase täglich etwa 12-15 mmol Natriumglycerophosphat hydrolysiert.

Bei Kindern liegen keine pharmakokinetischen Daten vor, jedoch ist eine Hyperphosphatämie bei der empfohlenen Dosis unwahrscheinlich.
 

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Hypophosphatämie
    • intravenös
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös zur Phosphatsubstitution im Rahmen einer parenteralen Ernährung, schwere Hypophosphatämien.

Natriumglycerophosphat wird angewendet bei Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Erwachsenen.
Bei Kindern ist der Basisbedarf altersabhängig und beträgt ca. 0,5 - 1 mmol/kg KG und Tag; der Bedarf von Frühgeborenen kann höher sein.

Bei der Therapie der schweren Hypophosphatämie richtet sich die Dosierung nach der Plasmaphosphatkonzentration.

Die Infusion sollte 6 - 8 Stunden nach Mischung beendet sein.

[Ref.]

Präparate im Handel

Infusionskonzentrat 306,1 mg/ml

Parenterale Anwendung

Präparat im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke als Natriumglycerophosphat
Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe
Natriumglycerophosphat-Ampulle Fresenius Infusionskonzentrat
(10 ml, 20 ml Ampulle)
306,1 mg/ml intravenös 2 mmol/ml


Die Fachinformation wurde am 08.10.2021 aufgerufen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Hypophosphatämie
  • Intravenös
    • Kinder, inklusive Neugeborene 0 Jahre bis 18 Jahre
      [1] [2]
      • 1 - 1,5 mmol/kg/Tag in 1 Dosis , Infusionsdauer mind. 8 Stunden.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1,73 m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1,73 m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen bei Kindern

Hypernatriämie, Hyperphosphatämie, Schock oder Dehydratation.

Kontraindikationen allgemein

  • Niereninsuffizienz
  • Hypocalcämie

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Bei Kindern mit Niereninsuffizienz nur vorsichtig einsetzen. Kontrollieren Sie regelmäßig und engmaschig die Serumphosphatspiegel. Berücksichtigen Sie die Menge an Natrium in Natriumglycerophosphat.

Natriumglycerophosphat darf nicht unverdünnt verabreicht werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums führte zu keiner klinisch relevanten Interaktion.

ADDITIVA ZU I.V.-LÖSUNGEN

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Elektrolytlösungen
B05XA07

Referenzen

  1. Fresenius Kabi Nederland BV, SmPC Glycophos (RVG 16431) 17-09-2018, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  2. Fresenius Kabi Deutschland GmbH, SmPC Natriumglycerophosphat-Ampulle Fresenius, 306,1 mg/ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (8922.00.00), 08/2015

Änderungsverzeichnis

  • 22 Dezember 2021 10:54: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung