Mefloquin ist ein Antimalariamittel, das strukturell mit Chinin verwandt ist. Es wirkt gegen die intraerythrozytären ungeschlechtlichen Formen der Malariaerreger Plasmodium falciparum, P. vivax, P. malariae sowie P. ovale beim Menschen.
Bei Kindern wurden keine relevanten altersbedingten Unterschiede festgestellt.
Tabletten 250 mg (nur als Import verfügbar)
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Prophylaxe Malaria |
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Behandlung unkomplizierte Malaria |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Sehr häufig (>10 %): ungewöhnliche Träume, Insomnie
Häufig (1-10 %): Depression, Angst, Benommenheit, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Vertigo, Übelkeit, Diarrhö, Bauchschmerzen, Erbrechen, Pruritus
Häufigkeit nicht bekannt: Agranulozytose, aplastische Anämie, Leukopenie, Leukozytose, Thrombozytopenie, Überempfindlichkeit von leichten Hautereignissen bis zu Anaphylaxie, verminderter Appetit, Selbstmord, Selbstmordversuch, Selbstmordgedanken und selbstgefährdendes Verhalten, bipolare Störungen, psychotische Störungen (einschließlich z.B. wahnhafte Störungen, Depersonalisation, Manie und Schizophrenie/ Schizophrenieähnliche Störungen), Paranoia, Panikattacken, Verwirrtheit, Halluzinationen, Aggression, motorische Unruhe, Ruhelosigkeit, Stimmungsschwankungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Enzephalopathie, Kranialnervenlähmung, Konvulsionen, Amnesie (manchmal langandauernd, für über 3 Monate), Synkope, Sprachstörung, Vergesslichkeit, Gleichgewichtsstörungen, Gangstörungen, periphere sensorische und motorische Neuropathie (einschließlich Parästhesie, Tremor und Ataxie), Somnolenz, Katarakt, Netzhauterkrankungen und Optikusneuropathie, die während oder nach der Behandlung mit Latenz auftreten können, Verschwommensehen, vestibuläre Störungen einschließlich Tinnitus, partielle Taubheit (manchmal andauernd), Hörstörungen, Hyperakusis, AV-Block, Tachykardie, Palpitation, Bradykardie, unregelmäßige Herzfrequenz, Extrasystolen, andere vorübergehende Erregungsleitungsstörungen, Kreislaufstörungen (Hypotonie, Hypertonie, Hitzegefühl), Pneumonie, Pneumonitis mit möglicherweise allergischem Ursprung, Dyspnoe, Pankreatitis, Dyspepsie, Leberversagen, Hepatitis, Gelbsucht, asymptomatischer, vorübergehender Anstieg der Transaminasen (ALT, AST, GGT), Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Ausschlag, Erythem, Urtikaria, Alopezie, Hyperhidrose, Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, Myalgie, Arthralgie, Ödem, Brustschmerzen, Asthenie, Unwohlsein, Fatigue, Schüttelfrost, Pyrexie, akute Niereninsuffizienz, Nephritis, erhöhte Kreatininwerte im Blut
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Mefloquin hat einen bitteren und leicht brennenden Geschmack. Die Mefloquin-Tabletten sollten unzerkaut, vorzugsweise nach den Mahlzeiten, mit mindestens einem Glas Flüssigkeit eingenommen werden. Zur Verabreichung an Kleinkinder und Personen mit Schluckbeschwerden können die Tabletten gebrochen und in etwas Wasser, Milch oder einem anderen Getränk aufgelöst werden.
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 10.09.2013 (Rote-Hand-Brief zu Lariam® (Mefloquin): Risiko neuropsychiatrischer und anderer schwerwiegender Nebenwirkungen sowie Aufnahme neuer Kontraindikationen)
Mefloquin wird weitgehend durch das Cytochrom-P450 Enzymsystem und hierbei vorrangig über CYP3A4 metabolisiert.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
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Ketoconazol | Erhöhte Plasmakonzentration und Eliminationshalbwertszeit von Mefloquin. Risiko der QT-Zeit Verlängerung. | Kombination kontraindiziert. |
CYP3A4-Induktoren | Steigerung des Metabolismus von Mefloquin. Erniedrigte Serumkonzentration und verringerte Wirkung von Mefloquin möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Mefloquin. |
QT-Zeit verlängernde Wirkstoffe | Additive QT verlängernde Wirkung. Erhöhtes Risiko für Torsade de pointes Tachykardien. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, sollten Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Monitoring von EKG und Elektrolytstatus erwägen. |
mit Mefloquin verwandte Substanzen, z.B. (Hydroxy-)Chloroquin | Erhöhtes Risiko von Krampfanfällen und EKG-Veränderungen (QT-Zeit Verlängerung). Mechanismus unbekannt. | Kombination vermeiden. Mefloquin frühestens 12 Stunden nach der letzten Dosis einer verwandten Substanz geben. Monitoring auf Nebenwirkungen sowie Kontrolle von EKG und Elektrolytstatus. |
Arzneimittel, die die Krampfschwelle senken, z.B. Bupropion, Clozapin | Additive Senkung der Krampfschwelle möglich. Erhöhtes Risiko für Krampfanfälle. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis anpassen und Monitoring hinsichtlich Krampfanfällen. |
Antiepileptika, z.B. Valproinsäure, Carbamazepin, Phenobarbital | Senkung der Krampfschwelle durch Mefloquin und verminderte Anfallskontrolle möglich. Zudem verringerte Plasmakonzentrationen der Antiepileptika und verringerte Wirksamkeit möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Monitoring der Antiepileptika-Plasmakonzentration und Wirksamkeit, ggf. Dosisanpassung. |
orale Typhusimpfung mit Lebendimpfstoff | Verringerte Wirkung der Impfung möglich. | Kombination vermeiden. Der Abstand zwischen der Impfung und einer Therapie mit Mefloquin sollte mindestens drei Tage betragen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Aminochinoline | ||
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Resochin®
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P01BA01 | |
Plaquenil®, Quensyl®
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P01BA02 |
Biguanide | ||
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Malarone®, Malarone junior®, Malarex®
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P01BB51 |
Diaminopyrimidine | ||
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Daraprim®
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P01BD01 |
Artemisinin und Derivate, rein | ||
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Malacef®
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P01BE03 |
Artemisinin und Derivate, Kombinationen | ||
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Riamet®
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P01BF01 | |
Eurartesim®; Syn: Dihydroartemisinin, DHA
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P01BF05 |