Sultiam gehört zur Gruppe der Carboanhydrase-Hemmer und zeigt eine antikonvulsive Wirkung im Elektrokrampftest (Ratte und Maus) und im Krampftest mit Penta-methylentetrazol (Maus).
Die Studie von May et al. (n=10, 2-17 Jahre) zeigt eine Halbwertszeit zwischen 4,7 und 10,9 Stunden. Kleinkinder haben im Vergleich zu älteren Kindern eine verringerte Halbwertszeit.
*Rolando-Epilepsie (benign childhood epilepsy with centrotemporal spikes)
Auszug aus Fachinformation Auszug aus FachinformationSuspension zum Einnehmen 20 mg/mL
Filmtabletten 50 mg, 100 mg, 200 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Sultiam) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Altersangabe |
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Ospolot | Suspension zum Einnehmen | 20 mg/mLSo | oral | natriumfrei | Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (2,3 mg/mL), Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat (0,6 mg/mL), Fructose (0,0026 mg/mL), Sulfite (0,000004 mg/mL), Sucrose (0,0005 mg/mL), Sucralose |
Erdbeere | Kinder ab 12 kg KG |
Ospolot® | Filmtabletten | 50 mgT0 200 mgT2 |
oral | k.A. | Lactose (12,5 mg/Tbl.) Lactose (50,0 mg/Tbl.) |
- | Kinder |
Sultiam-neuraxpharm® | Filmtabletten | 50 mgT0 100 mgT2 200 mgT4 |
oral | k.A. | Lactose (12,95 mg/Tbl.) Lactose (25,89 mg/Tbl.) Lactose (51,78 mg/Tbl.) |
- | ohne Altersbeschränkung* |
T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar, So: sondengängig, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit, *gemäß Firmenantwort
Die Fachinformationen wurden am 30.12.2022 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Epilepsie |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Hypocalciämie wurde bei 5 von 11 Patienten (1 bis 18 Jahre), Hypophosphatämie bei 4 von 11 Patienten berichtet [Borusiak 2013].
Sehr häufig (>10 %): Magenbeschwerden wie z. B. Übelkeit, Erbrechen
Häufig (1-10 %): Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Parästhesien in den Extremitäten und im Gesicht, Schwindel, Kopfschmerzen, Doppelbilder, Stenokardie, Tachykardie, Tachypnoe, Hyperpnoe, Dyspnoe, Singultus
Gelegentlich (0,1-1 %): Halluzinationen, Angst, Antriebsarmut, myasthenische Erscheinungen, Grand-mal-Status, Anfallshäufung, Gelenkschmerzen
Häufigkeit nicht bekannt: depressive Verstimmung/Depression, Wesensänderungen, Verhaltensauffälligkeiten (z. B. Aggressivität, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen), kognitive Beeinträchtigung, Polyneuritis, Diarrhoe, hepatotoxische Reaktionen,
Erhöhung der Leberenzyme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom, akutes Nierenversagen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Phenytoin | Gefahr einer Phenytoin-Intoxikation. | Während der ersten Wochen einer Kombinationstherapie mit Sultiam sollen die Patienten sorgfältig auf Phenytoin-Intoxikationssymptome hin beobachtet werden. Die Phenytoin-Plasmakonzentrationen sollen zu Beginn der Kombinationsbehandlung häufig kontrolliert und die Phenytoin-Dosen nach Bedarf gesenkt werden. |
Ethanol | Gefahr von Pulsationskopfschmerz, Atemdepression, Übelkeit, Erbrechen, Tachykardie, Hypotonus, Amblyopie, Verwirrtheit, Schockreaktionen, Arrhythmien, Bewusstlosigkeit sowie Anfällen. | Kombination vermeiden. Eine alkoholfreie Alternative für alkoholhaltige Arzneimittel ist zu erwägen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Barbiturate und Derivate | ||
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Luminaletten®, Luminal®
|
N03AA02 | |
Liskantin®, Mylepsinum®
|
N03AA03 |
Hydantoin-Derivate | ||
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Phenhydan®
|
N03AB02 |
Succinimid-Derivate | ||
---|---|---|
Petnidan®, Suxilep®
|
N03AD01 |
Benzodiazepin-Derivate | ||
---|---|---|
Antelepsin®, Rivotril®
|
N03AE01 |
Carboxamid-Derivate | ||
---|---|---|
Tegretal®, Timonil®
|
N03AF01 | |
Trileptal®, Apydan®, Timox®
|
N03AF02 | |
Inovelon®
|
N03AF03 |
Fettsäure-Derivate | ||
---|---|---|
Convulex®, Ergenyl®, Orfiril®, Depakine; Syn: Natriumvalproat
|
N03AG01 | |
Sabril®, Kigabeq®
|
N03AG04 |
Andere Antiepileptika | ||
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Briviact®
|
N03AX23 | |
Epidyolex®, Syn: CBD
|
N03AX24 | |
Taloxa®
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N03AX10 | |
Fintepla®
|
N03AX26 | |
Neurontin®, GabaLiquid GeriaSan®
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N03AX12 | |
Vimpat®
|
N03AX18 | |
Lamictal®
|
N03AX09 | |
Keppra®, Kevesy®
|
N03AX14 | |
Fycompa®
|
N03AX22 | |
Lyrica®, Algecia®, PregaTab®
|
N03AX16 | |
Diacomit®
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N03AX17 | |
Topamax®
|
N03AX11 | |
Zonegran®, Zonisol®
|
N03AX15 |
[Ref.]