Clobazam

Wirkstoff
Clobazam
Handelsname
Epaclob®, Frisium®
ATC-Code
N05BA09

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Clobazam ist ein 1,5-Benzodiazepin und wirkt muskelrelaxierend, anxiolytisch, sedativ, hypnotisch, antikonvulsiv und amnestisch.

Pharmakokinetik bei Kindern

Eine Studie [Bun 1990] untersuchte die kinetischen Parameter von Clobazam bei 414 Kindern und Erwachsenen. Die kinetischen Parameter wurden möglicherweise durch die gleichzeitige Verabreichung anderer Medikamente beeinflusst.
Verteilungsvolumen 194 L,
Clearance 10,17 L/Stunde,
T½: 16 Stunden und T½ Metabolit: 15 Stunden.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Epilepsie
    • als Zusatzbehandlung:
      •  oral
        • ≥1 Monat bis <2 Jahre: zugelassen (nur in außergewöhnlichen Situationen)
        • ≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
  • Kurzzeitbehandlung bei akuter Angst und plötzlicher extremer Schlaflosigkeit
    •  oral
      • ≥2 Jahre bis <18 Jahre: off-label

  • Fieberkrämpfe
    • oral
      • ≥6 Monate bis <6 Jahre: off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral als Zusatztherapie bei epileptischen Anfällen, wenn mit einer Standardbehandlung (bestehend aus einem oder mehreren Antiepileptika) keine Anfallsfreiheit erreicht wird.

Kinder 1 Monat bis 2 Jahre (nur in aussergewöhnlichen Situationen, wenn eine klare Epilepsieindikation vorliegt):

  • Initialdosis: 0,1 mg/kg/Tag verteilt auf 2 Gaben
  • schrittweise Erhöhung (nicht häufiger als alle 5 Tage) der Dosis bis zum Erreichen der erforderlichen klinischen Wirkung

Kinder 2 Jahre bis 6 Jahre:

  • Initialdosis: 0,1 mg/kg/Tag
  • langsame Dosissteigerung alle 7 Tage in Schritten von 0,1-0,2 mg Clobazam/kg/Tag
  • übliche Erhaltungsdosis: 0,3-1 mg/kg/Tag
  • Die tägliche Dosis kann in geteilten Dosen oder als Einzeldosis am Abend eingenommen werden.

[Ref.]

Kinder 6 Jahre bis 16 Jahre:

  • Initialdosis: 5 mg/Tag
  • langsame Dosissteigerung alle 7 Tage in Schritten von 0,1-0,2 mg Clobazam/kg/Tag
  • übliche Erhaltungsdosis: 0,3-1 mg/kg/Tag
  • Die tägliche Dosis kann in geteilten Dosen oder als Einzeldosis am Abend eingenommen werden.

[Ref.]

Erwachsene:

  • Anfangsdosis: 5-15 mg/Tag
  • bei Bedarf schrittweise erhöhen
  • maximale Tagesdosis*: 60-80 mg

*Da die in den Fachinformationen angegebenen Dosierungsangaben nicht einheitlich sind, wird hier deren Dosisbereich angegebenen.

[Ref.]

Oral als Symptomatische Behandlung von akuten und chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen.

  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlungen siehe Fachinformation

[Ref.]

Oral bei Fieberkrämpfen

Für diese Indikation hat Clobazam keine Zulassung in Deutschland.

Präparate im Handel

Suspension zum Einnehmen 1 mg/mL, 2 mg/mL
Tabletten 10 mg, 20 mg

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Clobazam) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Aroma Anwendungshinweis Altersangabe
Epaclob Suspension zum Einnehmen 1 mg/mL
2 mg/mL
oral k.A. Acesulfam,
Sorbitol (250 mg/mL),
Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (2,06 mg/mL),
Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat (0,224 mg/mL)
Himbeer Die Verabreichung ist mit oder ohne Nahrung möglich. Die Flasche muss vor der Anwendung gut geschüttelt werden. ab 2 Jahren (in außergewöhnlichen Situationen und klarer Epilepsieindikation: ab 1 Monat)
Clobazam Syri Pharma® Suspension zum Einnehmen 2 mg/mL oral natriumfrei Methyl-4-hydroxybenzoat (1,5 mg/mL),
Sucralose
-
Frisium® Tabletten 10 mgT2, M
20 mgT4, M
oral k.A. Lactose - Die Tabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Sie können als Ganzes eingenommen werden oder zerkleinert und mit Apfelmus gemischt. ab 6 Jahren


T4: teilbar in vier gleiche Dosen, T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, M: mörserbar, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Die Fachinformationen wurden am 24.10.2022 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Epilepsie
  • Oral
    • 1 Monat bis 16 Jahre
      [2] [3] [4] [5] [7] [8] [9] [17]
      • Initialdosis: 0,25 mg/kg/Tag in 1 - 2 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Alle 5 Tage erhöhen bis auf eine Erhaltungsdosis von 0,5 - 1 mg/kg/Tag in 1 - 2 Dosen. Max: 40 mg/Tag.
      • Dosierungen bis zu 25 mg können als einmalige Tagesdosis abends verabreicht werden, um Schläfrigkeit während des Tages vorzubeugen.

    • 16 Jahre bis 18 Jahre
      [2] [3] [4] [5] [7] [8] [9] [17]
      • Initialdosis: 0,25 mg/kg/Tag in 1 - 2 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Alle 5 Tage erhöhen bis auf eine Erhaltungsdosis von 0,5 - 1 mg/kg/Tag in 1 - 2 Dosen. Max: 80 mg/Tag.
      • Dosierungen bis zu 25 mg können als einmalige Tagesdosis abends verabreicht werden, um Schläfrigkeit während des Tages vorzubeugen.

Kurzzeitbehandlung bei akuter Angst und plötzlicher extremer Schlaflosigkeit
  • Oral
    • 2 Jahre bis 15 Jahre
      [10]
      • 5 - 15 mg/Tag in 1 - 2 Dosen.
      • off-label

    • 15 Jahre bis 18 Jahre
      [10]
      • 20 - 30 mg/Tag in 2 - 3 Dosen. Max: 60 mg/Tag.
      • Bei psychiatrischen Erkrankungen kann die Dosierung auf das Maximum erhöht werden.

        off-label

Fieberkrämpfe
  • Oral
    • 6 Monate bis 6 Jahre
      [6] [14] [15]
      • 0,5 mg/kg/Tag in 1 - 2 Dosen. Max: 40 mg/Tag.
      • Behandlungsdauer:

        Ab dem Fieberbeginn und über die gesamte Fieberperiode.

      • Es gibt nur wenige wissenschaftliche Studien über den Einsatz von Clobazam bei Fieberkrämpfen. Die Dosisempfehlung basiert auf der Erfahrung von Experten.

        off-label

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Erregung, abnormales Verhalten, Wahnvorstellungen, Alpträume, Wut, Halluzinationen, psychotische Störungen, Selbstmordgedanken und Verhaltensstörungen häufiger als bei Erwachsenen. Schläfrigkeit, Ataxie, Sedierung, Sabbern. Besonders bei hohen Dosen, bei Kindern: paradoxe Reaktionen wie akute Erregung und Änderung des psychischen Zustands. In einem Fallbericht wird die paradoxe Reaktion Absence Status epilepticus beschrieben [Samanta, Willis und Sharp 2014]. Es wurde auch über einen Fall von Ödembildung berichtet [Incecik und Ozcanyuz 2018].

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): Somnolenz, Erschöpfung

Häufig (1-10 %): verminderter Appetit, Reizbarkeit, Aggression, Ruhelosigkeit, Depression (eine bereits bestehende Depression kann demaskiert werden), Arzneimitteltoleranz, Agitiertheit, Sedierung, Schwindelgefühl, Aufmerksamkeitsstörungen, verlangsamtes Sprechen, Dysarthrie, Sprachstörung, Kopfschmerzen, Tremor, Ataxie, Mundtrockenheit, Verstopfung, Übelkeit

Gelegentlich (0,1-1 %): abnormales Verhalten, Verwirrtheitszustand, Angst, Wahnvorstellungen, Alpträume, Libidoverlust, Gefühlsarmut, Amnesie, Gedächtnisstörungen, anterograde Amnesie, Doppelbilder, Ausschlag, Gewichtszunahme, Stürze

Häufigkeit nicht bekannt: Abhängigkeit, initiale Insomnie, Wut, Halluzinationen, psychotische Störungen, schlechte Schlafqualität, suizidale Gedanken, Entzugs- oder Reboundphänomenen bei Therapieabbruch, kognitive Störung, veränderter Bewusstseinszustand, Nystagmus, Gangstörung, Atemdepression, respiratorische Insuffizienz (insbesondere bei Patienten mit vorbestehender Beeinträchtigung der Atemfunktion, z. B. bei Patienten mit Asthma bronchiale oder Hirnverletzung), Photosensibilitätsreaktionen, Urtikaria, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (einschließlich einiger Fälle mit tödlichem Ausgang), Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, langsame Reaktion auf Reize, Hypothermie

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Myasthenia gravis
  • schwere Ateminsuffizienz
  • Schlafapnoe-Syndrom
  • schwere Leberfunktionsstörung
  • akute Intoxikation durch Alkohol oder andere ZNS-aktive Substanzen
  • Abhängigkeit von Alkohol, Arzneimitteln oder Drogen in der Anamnese
  • stillende Frauen

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Langzeitbehandlung nicht abrupt absetzen, sondern Dosis schrittweise reduzieren, um Entzugserscheinungen und Rebound-Effekte vorzubeugen.
Wirksamkeit und Nebenwirkungen korrelieren mit der CYP2C19-Aktivität: N-Clobazam-Konzentration steigt bei Langsam-Metabolisierern.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Interaktionspartner

Grund

Handlungsempfehlung

Zentraldämpfende Stoffe

Es kommt zu additiven zentraldämpfenden Effekten.

Eine gleichzeitige Therapie ist nur unter sorgfältiger Überwachung und vorsichtiger Dosissteigerung zu beginnen.

Alkohol

Es besteht ein erhöhtes Risiko für ZNS-Depression, da Alkohol die Bioverfügbarkeit von Clobazam erhöhen kann.

Alkohol sollte während der Behandlung vermieden werden.

CYP3A4-Inhibitoren

Der gleichzeitige Einsatz von CYP3A4-Inhibitoren führt zu einer erhöhten Clobazamkonzentration.

Die Serumkonzentration sollte überwacht und auf Anzeichen einer Intoxikation geachtet werden. Ggf. ist eine Dosisanpassung erforderlich.

CYP3A4-Induktoren

Der gleichzeitige Einsatz von CYP3A4-Induktoren führt zu einer verminderte Clobazamkonzentration.

Die Serumkonzentration sollte überwacht werden. Ggf ist eine Dosisanpassung erforderlich.

CYP2C19-Inhibitoren

Der gleichzeitige Einsatz von CYP2C19-Inhibitoren führt zu erhöhten Clobazamkonzentrationen und dessen aktiven Metabolit Norclobazam.

Die Serumkonzentration sollte überwacht und auf Anzeichen einer Intoxikation geachtet werden. Ggf. ist eine Dosisanpassung erforderlich.

Dextromethorphan

Eine erhöhte Dextromethorphankonzentration ist aufgrund einer schwachen CYP2D6 Inhibition durch Clobazam möglich.

Es sollte auf unerwünschte Wirkungen von Dextromethorphan geachtet werden. Ggf. ist eine Dosisanpassung erforderlich.

Cannabis sativa

Der gleichzeitige Einsatz führt zu erhöhten Clobazamkonzentrationen und dessen aktiven Metabolit Norclobazam.

Die Serumkonzentration sollte überwacht und auf Anzeichen einer Intoxikation geachtet werden. Ggf. ist eine Dosisanpassung erforderlich.

 

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

ANXIOLYTIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Benzodiazepin-Derivate

Alprazolam

Tafil®
N05BA12

Diazepam

Valiquid®, Valium®
N05BA01

Lorazepam

Tavor®, Tavor® Expidet, Tolid®
N05BA06
Azaspirodecandion-Derivate

Buspiron

Anxut®, Busp®
N05BE01

Referenzen

  1. Bun H, et al, Effects of age and antiepileptic drugs on plasma levels and kinetics of clobazam and N-desmethylclobazam., Pharmacol Toxicol., 1990, Aug;67(2), 136-4
  2. Kalra V, et al, Clobazam in refractory childhood epilepsy, Indian J Pediatr, 2010 , Mar;77(3), 263-6
  3. Canadian Study Group for Childhood Epilepsy, Clobazam has equivalent efficacy to carbamazepine and phenytoin as monotherapy for childhood epilepsy , Epilepsia, 1998, Sep;39(9), 952-9
  4. Conry JA, et al, Clobazam in the treatment of Lennox-Gastaut syndrome, Epilepsia, 2009, May;50(5), 1158-66
  5. Kaushal S, et al, Safety and efficacy of clobazam versus phenytoin-sodium in the antiepileptic drug treatment of solitary cysticercus granulomas, Neurol India, 2006, Jun;54(2), 157-60
  6. Rose W, et al, Intermittent clobazam therapy in febrile seizures, Indian J Pediatr, 2005, Jan;72(1), 31-3
  7. Canadian Clobazam Cooperative Group, Clobazam in treatment of refractory epilepsy: the Canadian experience. A retrospective study. , Epilepsia, 1991, May-Jun;32(3):, 407-16
  8. Shimizu H, et al, Antiepileptic effects of clobazam in children. , Brain Dev, 1982, 4(1), 57-62
  9. Keene DL, et al, Clobazam as an add-on drug in the treatment of refractory epilepsy of childhood, Can J Neurol Sci., 1990, Aug;17(3), 317-9
  10. Koeppen D. , Review of clinical studies on clobazam. , Br J Clin Pharmacol. , 1979, 7, Suppl 1139S-50S
  11. Seo T, et al, Impact of CYP2C19 polymorphisms on the efficacy of clobazam therapy, Pharmacogenomics, 2008 , May;9(5), 527-3
  12. Sanofi-Aventis Netherlands BV, SPC Frisium (RVG 09600), www.cbg-meb.nl, Geraadpleegd 08 april 2011
  13. Samanta, D. et al, Absence status after starting clobazam in a patient with syndrome of continuous spike and wave during slow sleep (CSWS)., Neurol India , 2014, 62(2), 685-7
  14. Khosroshahi, N. et al, Diazepam versus clobazam for intermittent prophylaxis of febrile seizures, Indian J Pediatr , 2011, 78(1), 38-40
  15. Sattar, S. et al, Intermittent prophylaxis of recurrent febrile seizures with clobazam versus diazepam, Mymensingh Med , 2014, 23(4), 676-85
  16. Incecik, F. et al, Unusual side effects due to clobazam: a case report with edema of the extremities, Acta Neurol Belg , 2018, 118(3), 521-522
  17. Ng, Y.T. et al, Randomized, phase III study results of clobazam in Lennox-Gastaut syndrome, Neurology, 2011, 77(15), 1473-81
  18. Ethypharm GmbH, SmPC Epaclob 1 mg/ml, 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen (95091.00.00), 02/2021
  19. Nederlandse Vereniging van Ziekenhuis Apothekers (NVZA) [Verband Niederländischer Krankenhausapotheker], TDM Monografie Clobazam, Rev 05-01-2015, https://tdm-monografie.org/monografie/clobazam-en-clonazepam
  20. Desitin Arzneimittel GmbH, SmPC Clobazam Syri Pharma® 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen (2205142.00.00), 01/2021
  21. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, SmPC Frisium® Tabletten (4035.01.00), 11/2020

Änderungsverzeichnis

  • 16 Dezember 2022 10:37: Neue Überarbeitung und Aktualisierung
  • 18 Juni 2020 10:17: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)

Neugeborene, Kinder und Erwachsene:
Clobazam:
Talspiegel: 30 - 400 µg/L
Toxische Konzentration: >3000 µg/L

N-Desmethylclobazam (Metabolit):
Talspiegel (vor nächster Gabe): 300 - 3000 µg/L
Toxische Konzentration: >12000 µg/L

Hintergrund: Es können größere interindividuelle Unterschiede der Blutspiegel trotz gleicher Dosis auftreten, aufgrund von CYP2C19 Polymorphismen und der folglich unterschiedlich ausgeprägten Bildung des aktiven Metaboliten N-Desmethylclobazam.

Erhöhte Konzentrationen von Clobazam und seinem Metaboliten N-Desmethylclobazam können ZNS-Toxizität verursachen. Die Konzentrationen des wirksamen Metaboliten N-Desmethylclobazam sind dosislinear und scheinen sowohl mit dem therapeutischen als auch dem toxischen Ansprechen zu korrelieren.

[NVZA. TDM Monografie Clobazam]


Überdosierung