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Midazolam ist ein Abkömmling der Imidazobenzodiazepin-Gruppe. Die freie Base ist eine lipophile Substanz mit geringer Wasserlöslichkeit. Die pharmakologische Wirkung von Midazolam ist aufgrund des raschen Stoffwechselabbaus durch eine kurze Dauer gekennzeichnet. Midazolam verfügt über eine sedierende und Schlaf induzierende Wirkung von hoher Intensität. Ferner hat es einen angst- und krampflösenden sowie muskelrelaxierenden Effekt.
Pharmakokinetik bei Kindern
Oral: Wirkung setzt nach 30 - 45 min ein. Rektal: Wirkung setzt nach 10 - 20 min ein. Intravenös: Wirkung setzt nach 3 min ein. Wirkungsdauer nach 1 Einzeldosis: 1 - 2 h.
Es wurden folgende kinetische Parameter nach oromukosaler Verabreichung ermittelt [SmPC BUCCOLAM]:
Dosis (mg)
2,5
5
7,5
10
Alter
3 - 11 Monate
1 - 4 Jahre
5 - 9 Jahre
10 - 18 Jahre
Cmax (ng/mL)
104
148
140
87
Cl: 30 mL/kg/min T½: 204 min
Nach intravenöser oder rektaler Verabreichung beträgt T½ bei gesunden Kindern zwischen 3 - 10 Jahren 1 - 1,5 Stunden. Bei Neugeborenen liegt diese bei 6 - 12 Stunden [SmPC Dormicum]. Bei schwerkranken Kindern (1 - 17 Jahre) wurden folgende kinetische Parameter bei intravenös verabreichtem Midazolam ermittelt [de Wildt 2003]: Cl: 5,0 ± 3,9 mL/kg/min T½: 5,5 ± 3,5 h Vd: 1,7 ± 1,1 L/kg
Nach nasaler Verabreichung wurden folgende Parameter bei Kindern zwischen 1,75 - 4 Jahren ermittelt (n=6) [Rey 1991]: Cl/F: 1,44 L/kg/Stunde T½: 2,22 h Tmax: 0,19 h Cmax: 104 microg./L
Zulassung der Dosierungsempfehlungen
Status epilepticus
intravenös
Frühgeborene bis <18 Jahre: off-label
oromukosal (buccal)
≥1 Monat bis <3 Monate: off-label
≥3 Monate bis <18 Jahre: zugelassen (3-6 Monate: Anwendung in der Klinik)
Intravenös, intramuskulär oder rektal bei Kindern zur - Analgosedierung vor und während diagnostischer oder therapeutischer Eingriffe mit oder ohne Lokalanästhetika - Prämedikation vor Narkoseeinleitung, - Sedierung auf der Intensivstation.
Neugeborene, Kinder und Jugendliche: Midazolam ist ein stark wirksames Beruhigungsmittel, das einschleichende Dosierung und langsame Anwendung erfordert. Eine Dosistitrationsphase ist sehr zu empfehlen, um den gewünschten Sedierungsgrad entsprechend den klinischen Bedürfnissen, dem Allgemeinzustand, Alter und der Begleitmedikation des Patienten zu erzielen. Die Dosis bei Patienten über 60 Jahre, bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand oder chronischer Erkrankung und bei Kindern sollte vorsichtig und unter Berücksichtigung der Risikofaktoren für den einzelnen Patienten festgelegt werden. In der folgenden Tabelle sind Standarddosierungen aufgeführt.
Indikation
Kinder
Analgosedierung
i.v. bei Patienten 6 Mon. – 5 Jahre Anfangsdosis: 0,05 – 0,1 mg/kg Gesamtdosis: < 6 mg i.v. bei Patienten 6 – 12 Jahre Anfangsdosis: 0,025 – 0,05 mg/kg Gesamtdosis: < 10 mg rektal > 6 Mon. 0,3 – 0,5 mg/kg i.m. 1 – 15 Jahre 0,05 – 0,15 mg/kg
i.v. bei Neugeborenen mit Gestationsalter < 32 Wochen 0,03 mg/kg/h i.v. bei Neugeborenen mit Gestationsalter > 32 Wochen und Kinder bis 6 Mon. 0,06 mg/kg/h i.v. bei Patienten > 6 Mon. Bolusdosis: 0,05 – 0,2 mg/kg Erhaltungsdosis: 0,06 – 0,12 mg/kg/h
weitere zugelassene Indikationen bei Erwachsenen: - Narkoseeinleitung - Sedierende Komponente einer Kombinationsnarkose
[Ref.]
Buccal zur Behandlung länger anhaltender, akuter Krampfanfälle bei Kindern ab 3 Monaten und Erwachsenen.
Kinder (0 bis 3 Monate): Die Sicherheit und Wirksamkeit von Midazolam bei Kindern im Alter von 0 bis 3 Monaten ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Kinder und Jugendliche (ab 3 Monaten): Bei Säuglingen im Alter von 3 bis 6 Monaten sollte die Behandlung in einer Klinik erfolgen, in der Überwachungsmöglichkeiten und eine entsprechende Reanimationsausrüstung vorhanden sind. Die Standarddosen sind nachfolgend angegeben:
Altersbereich
Dosierung
3 bis 6 Monate in der Klinik
2,5 mg
>6 Monate bis <1 Jahr
2,5 mg
1 Jahr bis <5 Jahre
5 mg
5 Jahre bis <10 Jahre
7,5 mg
ab 10 Jahre
10 mg
Die Betreuungspersonen dürfen nur eine einzige Midazolam-Dosis verabreichen. Wenn sich der Krampfanfall nicht innerhalb von 10 Minuten nach Anwendung von Midazolam legt, muss die Rettungsleitstelle angerufen und die leere Applikationsspritze dem Arzt bzw. medizinischen Fachpersonal zur Information über die vom Patienten erhaltene Dosis übergeben werden. Eine zweite bzw. Wiederholungsdosis bei erneutem Auftreten von Krampfanfällen nach initialem Ansprechen darf nicht ohne vorherigen ärztlichen Rat gegeben werden.
[Ref.]
Oral bei Kindern und Erwachsenen zur Prämedikation vor chirurgischen Eingriffen und zur Sedierung für kurze diagnostische und therapeutische Eingriffe.
als Lösung zum Einnehmen
Kinder und Jugendliche: Die empfohlene Dosis beträgt 0,2-0,5 mg (entsprechend 0,1-0,25 ml) Midazolam/kg Körpergewicht.
weitere zugelassene Indikationen bei Erwachsenen: - Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen, insbesondere von Einschlafstörungen
[Ref.]
Oral zur Sedation in der Prämedikation vor diagnostischen oder operativen Eingriffen.
als Filmtablette
Kinder bis 12 Jahren: Midazolam darf nicht an Kinder bis einschließlich 12 Jahren verabreicht werden, da die verfügbaren Dosisstärken der Filmtabletten bei dieser Patientenpopulation keine adäquate Dosierung erlauben.
Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jahren: 1 bis 2 Filmtabletten (entsprechend 7,5 bis 15 mg Midazolam) 30 bis 60 Minuten vor dem diagnostischen oder operativen Eingriff. Die Behandlung sollte mit der niedrigsten empfohlenen Dosis begonnen werden. Die maximale Dosis sollte nicht überschritten werden, da das Risiko für Nebenwirkungen des zentralen Nervensystems zunehmen könnte, einschließlich klinisch relevanter Atem- und kardiovaskulärer Depression.
[Ref.]
Präparate im Handel
Lösung zur Anwendung in der Mundhöhle 2,5 mg, 5 mg, 7,5 mg, 10 mg Lösungen zum Einnehmen 2 mg/mL Filmtabletten 7,5 mg Lösungen zur intravenösen oder rektalen Anwendung 1 mg/mL, 2 mg/mL, 5 mg/mL
Midazolam liegt entweder als Midazolam, Midazolamhydrochlorid oder als Midazolamhydrogenmaleat vor. Die Angaben der Wirkstoffkonzentration und Dosierungen beziehen sich stets auf den Reinstoff.
Midazolam unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG Anlage III (zu § 1 Abs. 1)), ausgenommen in Zubereitungen, die ohne einen weiteren Stoff der Anlagen I bis III bis zu 0,2 vom Hundert oder je abgeteilte Form bis zu 15 mg Midazolam enthalten.
Lösung langsam in den Zwischenraum zwischen Zahnfleisch und Wange einbringen. Laryngotracheale Applikation vermeiden. Falls erforderlich (bei größeren Volumina und/oder kleineren Patienten), eine Hälfte der Dosis langsam in die Seite der Mundhöhle und die andere Hälfte dann in die andere Seite einbringen.
Kinder ab 3 Monaten
„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Nasale Anwendung
Es befinden sich derzeit keine Midazolam-haltigen Fertigarzneimittel zur intranasalen Anwendung in Deutschland im Handel. Es gibt Rezepturhinweise für die Herstellung konservierter Midazolam-Nasenspray Lösungen für die nasale Applikation mittels Zerstäuber-Spritze (z.B. LMA MAD Nasal™).
Die Fachinformationen wurden am 16.05.2025 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Initialdosis:DIESE DOSIERUNG GILT FÜR EIN POSTNATALES ALTER VON 8 WOCHEN Loading Dose:
0,05
mg/kg/Dosis,
Bolus.
Erhaltungsdosis:
0,05
- 0,3
mg/kg/Stunde,
Dauerinfusion.
Erhaltungsdosis um Schritte von 0,05 mg/kg/Stunde erhöhen. Vor dem Erhöhen zunächst eine zusätzliche Loading Dose verabreichen.
Bei Anfallsfreiheit: Alle 24 Stunden um 0,05 mg/kg/Stunde reduzieren.
Bei Frühgeborenen ist die Clearance herabgesetzt und es besteht eventuell ein erhöhtes Risiko für Hypotonie und reduzierte zerebrale Perfusion.
Neugeborene MIT Hypothermie Initialdosis: 0,05 mg/kg/Dosis als Bolus-Injektion Erhaltungsdosis: 0,05-0,1 mg/kg/Stunde als Dauerinfusion über max. 24 Stunden. Vor jedem Erhöhen der Erhaltungsdosis ist eine zusätzliche Initialdosis (Loading dose) erforderlich.
Neugeborene OHNE Hypothermie Initialdosis: 0,1 mg/kg/Dosis als Bolus-Injektion Erhaltungsdosis: 0,1-0,3 mg/kg/Stunde als Dauerinfusion. Erhaltungsdosis erhöhen in Schritten von 0,1 mg/kg/Stunde. Vor jedem Erhöhen der Erhaltungsdosis ist eine zusätzliche Initialdosis (Loading dose) erforderlich. Bei Anfallsfreiheit: Alle 24 Stunden um 0,1 mg/kg/Stunde reduzieren.
0,1
- 0,2
mg/kg/Dosis,
einmalig. Max: 5 mg/Dosis.
Bei Bedarf nach 5 Minuten 1x wiederholen.
Bei persistierendem Status (30-90 Minuten): Loading Dose mit 0,1 mg/kg intravenös, gefolgt von einer Dauerinfusion mit 0,1 mg/kg/Stunde. Verabreichungsrate alle 5 Minuten um 0,1 mg/kg/Stunde erhöhen, bis der Status unter Kontrolle ist. Max.1 mg/kg/Stunde. Bei jeder Dosiserhöhung erneut einen Bolus von 0,1 mg/kg verabreichen.
Initialdosis:DIESE DOSIERUNG GILT BIS ZU EINEM POSTNATALEN ALTER VON 8 WOCHEN
0,05
mg/kg/Dosis,
Bolus in einer halben Stunde.
Ist eine unverzüglich sedierende Wirkung erforderlich, muss das Risiko der Hypotension gegen eine schnellere Wirkung abgewogen werden.
Erhaltungsdosis:
0,03
- 0,1
mg/kg/Stunde,
Dauerinfusion.
Bei unzureichender Wirkung Dosis je nach Sedierungsgrad und Nebenwirkungen erhöhen. Vor dem Erhöhen der Dosis der Dauerinfusion eine Initialdosis (0,05 mg/kg) verabreichen.
Unter Beobachtung verabreichen.
Frühgeborene
Gestationsalter
32 Wochen
bis
37 Wochen
Initialdosis:DIESE DOSIERUNG GILT BIS ZU EINEM POSTNATALEN ALTER VON 4 WOCHEN.
0,05
mg/kg/Dosis,
Bolus.
Erhaltungsdosis:
0,05
- 0,2
mg/kg/Stunde,
Dauerinfusion.
Bei unzureichender Wirkung Dosis je nach Sedierungsgrad und Nebenwirkungen erhöhen. Vor dem Erhöhen der Dosis der Dauerinfusion eine Initialdosis (0,05 mg/kg) verabreichen.
Erhaltungsdosis:
0,05
- 0,3
mg/kg/Stunde,
Dauerinfusion.
Bei unzureichender Wirkung Dosis je nach Sedierungsgrad und Nebenwirkungen erhöhen. Vor dem Erhöhen der Dosis der Dauerinfusion eine Initialdosis (0,05-0,1 mg/kg) verabreichen.
Erhaltungsdosis:
0,05
- 0,3
mg/kg/Stunde,
Dauerinfusion. Max: 1 mg/kg/Stunde.
Bei unzureichender Wirkung Dosis je nach Sedierungsgrad und Nebenwirkungen erhöhen. Vor dem Erhöhen der Dosis der Dauerinfusion eine Initialdosis (0,05-0,2 mg/kg) verabreichen.
Unter Beobachtung verabreichen. Oft ist eine Erhöhung über 0,4 mg/kg/Stunde nicht wirksam. In diesem Fall sollte die Anwendung eines weiteren Opioids oder Sedativums in Erwägung gezogen werden.
Erhaltungsdosis:
0,05
- 0,2
mg/kg/Stunde,
Dauerinfusion.
Bei unzureichender Wirkung Dosis je nach Sedierungsgrad und Nebenwirkungen erhöhen. Vor dem Erhöhen der Dosis der Dauerinfusion eine Initialdosis (0,05-0,2 mg/kg) verabreichen.
Wenn nötig alle 2 Stunden Erhaltungsdosis erhöhen um 0,05-0,1 mg/kg/Stunde. Vorher erneut einen Bolus von 0,1 mg/kg verabreichen. Eine schnellere Aufdosierung kann erforderlich sein.
Wenn eine Dosis von 0,3 mg/kg/Stunde erreicht wird, zusätzlich Levomepromazin in Erwägung ziehen.
Wenn nötig alle 2 Stunden Erhaltungsdosis erhöhen um 0,05-0,1 mg/kg/Stunde. Vorher erneut einen Bolus von 0,1 mg/kg verabreichen. Eine schnellere Aufdosierung kann erforderlich sein.
Wenn eine Dosis von 0,3 mg/kg/Stunde erreicht wird, zusätzlich Levomepromazin in Erwägung ziehen.
Wenn nötig alle 4 Stunden Erhaltungsdosis um 50 % erhöhen. Vorher erneut einen Bolus von 5 mg verabreichen.
Wenn eine Dosis von 20 mg erreicht wird, zusätzlich Levomepromazin in Erwägung ziehen.
off-label
Oral
1 Monat
bis
18 Jahre
0,2
- 0,5
mg/kg/Dosis,
bei Bedarf.
off-label
Nasal
1 Monat
bis
18 Jahre
0,2
- 0,5
mg/kg/Dosis,
bei Bedarf.
off-label
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
GFR 50-80 ml/min/1.73 m2
Anpassung nicht erforderlich.
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2
Anpassung nicht erforderlich.
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2
Je nach Wirksamkeit und Nebenwirkungen dosieren. Auf Akkumulation des aktiven Metaboliten achten.
GFR < 10 ml/min/1.73 m2
Es wird keine allgemeingültige Dosierungsempfehlung erteilt
Klinische Konsequenzen
Bei leichter Intoxikation treten Schläfrigkeit und Verwirrung auf; in schwereren Fälle können auch Ataxie, Hypotonie, Hypotension, Atemdepression und Koma auftreten. Die Symptome klingen nach einigen Tagen ab.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern
Paradoxe Reaktionen wie z.B. Ruhelosigkeit, Angst, Agitation, Reizbarkeit, Erregung, Hyperaktivität, Aggressivität, Feindseligkeit, Verhaltensauffälligkeiten, abnorme Träume, Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Psychosen, unwillkürliche Bewegungen (z.B. tonisch-klonische Bewegungen, Zittern). Konvulsionen bei Frühgeborenen und Neugeborenen. [SmPC] Midazolam kann sowohl bei Früh- als auch bei Reifgeborenen zu Hypotonie und bei Frühgeborenen zu verminderter zerebraler Durchblutung führen [Kumar 2010].
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Häufig (1-10 %): Sedierung, Somnolenz, Bewusstseinstrübung, Atemdepression, Übelkeit, Erbrechen
Häufigkeit nicht bekannt: Angioödem, anaphylaktische Reaktion, körperliche Arzneimittelabhängigkeit, Entzugserscheinungen, Abusus, Kounis-Syndrom (insbesondere nach parenteraler Anwendung), Depression, Doppeltsehen, Stürze, Knochenbrüche
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
Myasthenia gravis
schwere respiratorische Insuffizienz
Schlafapnoe-Syndrom
stark eingeschränkte Leberfunktion (Benzodiazepine sind nicht für die Behandlung von Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung angezeigt, da sie eine Enzephalopathie hervorrufen können.)
schwere Ateminsuffizienz oder akute Atemdepression
gleichzeitige Anwendung von sehr starken CYP3A-Induktoren oder -Inhibitoren
Abhängigkeitsanamnese
akute Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel- sowie Psychopharmakaintoxikation (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium)
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Unter Überwachung verabreichen. Der Antagonist Flumazenil sollte verfügbar sein: 0,01 mg/kg, ggf. nach 1 min wiederholen. Cave: Atemdepression, Asthma, Atemwegsobstruktion, Kombination mit Opioiden. Bei ambulanter/tagesstationärer Verabreichung: Entlassung erst, nachdem das Kind vollständig wach ist. Bei kardiovaskulär instabilen Kindern schnelle i.v. Verabreichung vermeiden. Vorsicht bei Früh- und Neugeborenen, die nicht intubiert wurden, aufgrund des erhöhten Apnoe-Risikos. Benzodiazepine sollten bei Kindern nicht zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt werden. Midazolam-Nasenspray kann als schmerzhaft empfunden werden, evtl. sollte vorher ein Lidocain-Nasenspray verwendet werden. Das Nasenspray hat einen schlechten Geschmack; ggf. einen Lutscher geben.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 16.01.2018 (Rote-Hand-Brief zu BUCCOLAM (Midazolam): Risiko der Aspiration / des Verschluckens der Verschlusskappe von vorgefüllten Applikationsspritzen).
Wechselwirkungen
Da Midazolam hauptsächlich über das Isoenzym CYP3A4 des Cytochrom P450-Systems metabolisiert wird, können vermehrt Interaktionen mit CYP3A4-Induktoren und -Inhibitoren auftreten.
Interaktionspartner
Grund
Handlungsempfehlung
HIV-Medikamente (Proteaseinhibitoren und "Booster") z.B. Atazanavir, Cobicistat, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Darunavir, Saquinavir
Es ist mit einer massiv verstärkten und verlängerten Wirkung von Midazolam zu rechnen. Das Risiko für dosisabhängige UAW (z.B. Atemdepression, verlängerte Sedierung, Ataxie, Sehstörungen, Müdigkeit, Verwirrtheit, Halluzinationen) erhöht sich.
CYP3A4-Inhibitoren können zu einem verminderten Metabolismus von Midazolam und damit zu einer verstärkten Wirkung (längerer Schlaf und verminderte psychomotorische Funktion) und einem erhöhten Risiko für UAW führen.
Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, Midazolam Dosis geringer wählen oder auf alternative Benzodiazepine wie Lorazepam ausweichen. Monitoring der sedativen Effekte.
Azol-Antimykotika, z.B. Fluconazol, Ketoconazol, Itraconazol
CYP3A4-Inhibitor
Alternatives Antimykotikum Tebinafin, das nicht mit Benzodiazepinen reagiert.
Makrolid-Antibiotika, z.B. Clarithromycin, Erythromycin
CYP3A4-Inhibitor
Alternative Makrolid-Antibiotika: Roxithromycin oder Azithromycin
CYP3A4-Induktoren können zu einem verstärkten Metabolismus von Midazolam und damit zu einer verminderten Wirkung bis zum Therapieversagen führen.
Falls Kombination nicht vermieden werden kann, die Midazolam Dosis eventuell steigern oder auf alternative Benzodiazepine wie Oxazepam oder Temazepam ausweichen. Monitoring der sedativen Effekte.
Efavirenz
CYP3A4-Induktor, bei dem jedoch mit verlängerter Sedierung und Atemdepression gerechnet werden muss.
Kombination vermeiden.
Opioide
Sedative Midazolam- und Morphineffekte sind additiv (nicht synergistisch) und können zu tiefer Sedation führen. Die analgetischen Effekte von Morphin können verstärkt sein, wodurch geringere Opioiddosen ausreichend sind.
Indikation kritisch überdenken und ggf. niedrige Benzodiazepin- bzw. Opioiddosis wählen.
Propofol
Propofol senkt die Clearance von Midazolam und verlängert die Halbwertszeit. Die sedativen Effekte von Midazolam werden durch Propofol verstärkt, so dass für vergleichbare Effekte nur etwa halbe Dosierungen benötigt werden (Synergismus). Umgekehrt senkt eine Midazolam-Vorbehandlung den Propofol-Dosisbedarf.
In dieser Kombination sollten niedrigere Midazolam- bzw. Propofoldosierungen gewählt und die sedierenden Effekte eng überwacht werden.
Diltiazem, Verapamil
Deutliche Erhöhung des Plasmaspiegels von Midazolam und Verstärkung der Sedierung und Beeinträchtigung psychomotorischer Leistung.
Die Kombination sollte vermieden werden. Falls eine gleichzeitige Verabreichung erforderlich ist, sollte die Midazolam-Dosis um mindestens 50% gesenkt werden um eine Übersedierung zu vermeiden. Erwägen Sie die Verwendung von Temazepam/Oxazepam oder eine Niedrigdosis (7,5 mg) Zopiclon anstelle von Midazolam.
Clozapin
Grund unbekannt. In seltenen Einzelfällen Blutdruckabfall, plötzliche Bewusstlosigkeit, Atemdepression, Atemstillstand und Herzstillstand aufgetreten.
Während einer etablierten Clozapin-Behandlung kann bei Bedarf mit Vorsicht eine Benzodiazepin-Therapie eingeleitet werden.
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
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Änderungsverzeichnis
19 April 2021 09:03: Die wissenschaftliche Literatur über die Verwendung von Midazolam zur Prämedikation vor Einleitung einer Anästhesie und prozeduralen Sedierung bei Kindern wurde gesichtet. Dies hat dazu geführt, dass orale und nasale Dosierungsempfehlungen für die prozedurale Sedierung und Empfehlungen für die sublinguale Verabreichung zur Prämedikation hinzugefügt wurden.
18 Februar 2021 06:27: Änderung der problematischen Hilfsstoffe: Midazolam-ratiopharm 2 mg/ml enthält nun Propylenglykol.
26 Mai 2020 11:53: Neue Recherche: Interaktionen
15 Mai 2020 13:14: Die verfügbare wissenschaftliche Literatur zur Anwendung von Midazolam bei Status epilepticus wurde neu bewertet. Dies hat bei Neugeborenen mit einem Gestationsalter von ≥36 Wochen mit und ohne Hypothermie zu einer unterschiedlichen Dosierung geführt. Zudem wurde eine Dosierungsempfehlung für die oromukosale Anwendung hinzugefügt. Die Dosierungsempfehlung für die intramuskuläre Anwendung von Midazolam bei Kindern mit Status epilepticus wurde entfernt. Die intramuskuläre Anwendung wird nicht mehr empfohlen, da es kinderfreundliche Darreichungsformen gibt.
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Überdosierung
Symptome: verschieden stark ausgeprägte zentrale Dämpfung, von Schläfrigkeit bis hin zum Koma. In leichten Fällen: Schläfrigkeit, geistige Verwirrtheit und Lethargie. In schwerwiegenderen Fällen: Ataxie, verringerter Muskeltonus, Blutdruckabfall und Atemdepression sowie selten Koma und sehr selten tödlicher Verlauf Behandlung: Bei jedem Arzneimittel ist bei der Behandlung einer Überdosierung an die Möglichkeit einer Mehrfachintoxikation zu denken. Nach einer Überdosis von oral angewendetem Midazolam sollte Erbrechen induziert werden (innerhalb von einer Stunde), sofern der Patient wach ist, oder unter Schutz der Atemwege eine Magenspülung durchgeführt werden, wenn der Patient bewusstlos ist. Wenn eine Magenentleerung nicht sinnvoll ist, sollte zur Verminderung der Resorption Aktivkohle verabreicht werden. Unter Intensivbedingungen ist insbesondere auf die Atem- und Herz-Kreislauf-Funktionen zu achten. Flumazenil kann als Antidot hilfreich sein.