Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Isavuconazol

Wirkstoff
Isavuconazol
Handelsname
Cresemba
ATC-Code
J02AC05

Pharmakodynamik

Isavuconazol übt eine fungizide Wirkung aus. Es blockiert durch Inhibition des Cytochrom-P-450-abhängigen Enzyms Lanosterol-14-alpha-Demethylase, welches für die Umwandlung von Lanosterol zu Ergosterol verantwortlich ist, die Synthese von Ergosterol, einem essenziellen Bestandteil der Zellmembran von Pilzen. Dies führt zu einer Anreicherung von methylierten Sterolvorstufen und zu einem Mangel an Ergosterol in der Zellmembran, wodurch die Struktur und Funktion der Zellmembran der Pilze geschwächt wird.

Pharmakokinetik bei Kindern

Die Dosierungsschemata für Kinder und Jugendliche wurden anhand eines populationspharmakokinetischen (popPK) Modells bestätigt, das anhand von Daten aus drei klinischen Studien (n = 97) entwickelt wurde. Die vorhergesagten Expositionen unter dem Dosierungsschema für Kinder und Jugendliche waren niedriger als die Expositionen bei Erwachsenen, die täglich mehrere supratherapeutische Dosen mit 600 mg Isavuconazol erhielten.

[SmPC Cresemba]

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Invasive Aspergillose. Mukormykose
    • intravenös
      • ≥1 Jahr bis <18 Jahre: zugelassen 
    • oral
      • ≥1 Jahre bis <18 Jahre, ≥ 16 kg: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös zur Behandlung von Patienten ab einem Alter von 1 Jahr mit
• invasiver Aspergillose
• Mukormykose bei Patienten, bei denen eine Behandlung mit Amphotericin B nicht angemessen ist

Kinder unter 1 Jahr

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Isavuconazol bei Kindern und Jugendlichen unter 1 Jahr ist nicht erwiesen.

Kinder und Jugendliche ab 1 Jahr

Körpergewicht (kg) Aufsättigungsdosis
(alle 8 Stunden in den ersten 48 Stunden)1
Erhaltungsdosis
(einmal täglich)2
≥37 kg 200 mg Isavuconazol 200 mg Isavuconazol
< 37 kg 5,4 mg/kg Isavuconazol 5,4 mg/kg Isavuconazol
1insgesamt 6 Anwendungen
2Erhaltungsdosis: beginnend 12 bis 24 Stunden nach der letzten Aufsättigungsdosis


Pro einzelner Aufsättigungs- oder täglicher Erhaltungsdosis dürfen bei Kindern und Jugendlichen höchstens 200 mg Isavuconazol angewendet werden.
Die Dauer der Behandlung sollte entsprechend dem klinischen Ansprechen bestimmt werden.

[Ref.]

Oral zur Behandlung von Patienten ab einem Alter von 6 Jahren mit
• invasiver Aspergillose
• Mukormykose bei Patienten, bei denen eine Behandlung mit Amphotericin B nicht angemessen ist

Kinder unter 6 Jahren

Kinder und Jugendliche ab einem Alter von 1 Jahr bis unter 6 Jahren oder mit einem Körpergewicht unter 16 kg oder die nicht in der Lage sind, Hartkapseln zu schlucken, können Isavuconazol als intravenöse Infusion erhalten.
Die Anwendung von Isavuconazol 100 mg Hartkapseln wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Isavuconazol bei Kindern und Jugendlichen unter 1 Jahr ist nicht erwiesen.

Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren

Körpergewicht (kg) Aufsättigungsdosis
(dreimal täglich)1
Erhaltungsdosis
(einmal täglich)2
  alle 8 Stunden während Tag 1 und 2 Tagesgesamtdosis an Tag 1 und 2  
16 kg bis <18 kg Zwei Kapseln mit je 40 mg Sechs Kapseln mit je 40 mg Zwei Kapseln mit je 40 mg
18 kg bis <25 kg Drei Kapseln mit je 40 mg Neun Kapseln mit je 40 mg Drei Kapseln mit je 40 mg
25 kg bis <32 kg Vier Kapseln mit je 40 mg Zwölf Kapseln mit je 40 mg Vier Kapseln mit je 40 mg
≥32 kg bis <37 kg Eine Kapsel mit 100 mg
und
zwei Kapseln mit je 40 mg
Drei Kapseln mit je 100 mg
und
Sechs Kapseln mit je 40 mg
Eine Kapsel mit 100 mg
und
zwei Kapseln mit je 40 mg
≥37 kg Fünf Kapseln mit je 40 mg
oder
zwei Kapseln mit je 100 mg
Fünfzehn Kapseln mit je 40 mg
oder
sechs Kapseln mit je 100 mg
Fünf Kapseln mit je 40 mg
oder
zwei Kapseln mit je 100 mg
1insgesamt 6 Anwendungen
2beginnend 12 bis 24 Stunden nach der letzten Aufsättigungsdosis

[Ref.]

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Präparate im Handel

Hartkapseln 40 mg, 100 mg
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 200 mg

Präparate im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke (Isavuconazol) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Cresemba Hartkapseln 40 mgT0
100 mgT0
oral - - Einnahme mit oder ohne Nahrung.
Kapseln unzerkaut einnehmen, sowie nicht öffnen, zerkauen, zerstoßen oder auflösen.
ab 6 Jahren
Cresemba Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 200 mg (Durchstechflasche)
40 mg/mL (rekonstituiert)
intravenös - - Rekonstitution gemäß Fachinformation ab 1 Jahr

T0: nicht teilbar

Die Fachinformationen wurden am 14.10.2024 aufgerufen.

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Dosierungsempfehlungen

Invasive Aspergillose, Mukormykose
  • Intravenös
    • ≥ 1 Jahr
      [1]
      • Initialdosis: 16,2 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 200 mg/Dosis. Insgesamt 6 Anwendungen.
      • Erhaltungsdosis: 12 - 24 Stunden nach der letzten Initialdosis 5,4 mg/kg/Tag in 1 Dosis. Max: 200 mg/Dosis.
  • Oral
    • 16 bis 18 kg
      [1]
      • Initialdosis: 240 mg/Tag in 3 Dosen. Insgesamt 6 Anwendungen.
      • Erhaltungsdosis: 12 - 24 Stunden nach der letzten Initialdosis 80 mg/Tag in 1 Dosis
      • <1 Jahr: off-label

    • 18 bis 25 kg
      [1]
      • Initialdosis: 360 mg/Tag in 3 Dosen. (insgesamt 6 Anwendungen).
      • Erhaltungsdosis: 12 - 24 Stunden nach der letzten Initialdosis 120 mg/Tag in 1 Dosis
    • 25 bis 32 kg
      [1]
      • Initialdosis: 480 mg/Tag in 3 Dosen. Insgesamt 6 Anwendungen.
      • Erhaltungsdosis: 12 - 24 Stunden nach der letzten Initialdosis 160 mg/Tag in 1 Dosis
    • 32 bis 37 kg
      [1]
      • Initialdosis: 540 mg/Tag in 3 Dosen. Insgesamt 6 Anwendungen.
      • Erhaltungsdosis: 12 - 24 Stunden nach der letzten Initialdosis 180 mg/Tag in 1 Dosis
    • ≥ 37 kg
      [1]
      • Initialdosis: 600 mg/Tag in 3 Dosen. Insgesamt 6 Anwendungen.
      • Erhaltungsdosis: 12 - 24 Stunden nach der letzten Initialdosis 200 mg/Tag in 1 Dosis

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 mL/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
 
GFR <10 mL/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung kann nicht gegeben werden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Insgesamt war das Sicherheitsprofil von Isavuconazol bei Kindern und Jugendlichen ähnlich wie bei Erwachsenen.
[SmPC Cresemba]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10 %): Hypokaliämie, verminderter Appetit, Delirium, Kopfschmerzen, Somnolenz, Thrombophlebitis, Dyspnoe, akute respiratorische Insuffizienz, Erbrechen, Diarrhö, Übelkeit, Abdominalschmerzen, erhöhte Leberwerte, Ausschlag, Pruritus, Niereninsuffizienz, thorakale Schmerzen, Müdigkeit, Reaktionen an der Injektionsstelle

Gelegentlich (0,1-1 %): Neutropenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Leukopenie, Anämie, Überempfindlichkeit, Hypomagnesiämie, Hypoglykämie, Hypoalbuminämie, Mangelernährung, Depression, Insomnie, Konvulsion, Synkope, Schwindel, Parästhesien, Enzephalopathie, Präsynkope, periphere Neuropathie, Geschmacksstörung, Vertigo, Vorhofflimmern, Tachykardie, Bradykardie, Palpitationen, Vorhofflattern, Verkürzung des QT-Intervalls im EKG, supraventrikuläre Tachykardie, ventrikuläre Extrasystolen, supraventrikuläre Extrasystolen, Kreislaufkollaps, Hypotonie, Bronchospasmus, Tachypnoe, Hämoptyse, Epistaxis, Dyspepsie, Obstipation, aufgetriebener Leib, Hepatomegalie, Hepatitis, Petechien, Alopezie, Medikamentenausschlag, Dermatitis, Rückenschmerzen, peripheres Ödem, Unwohlsein, Asthenie

Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktische Reaktion

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen bei Kindern

familiäres Short-QT-Syndrom

[SmPC Cresemba]

Kontraindikationen allgemein

  • gleichzeitige Anwendung mit Ketoconazol
  • gleichzeitige Anwendung mit hoch-dosiertem Ritonavir (> 200 mg alle 12 Stunden)
  • Gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A4/5-Induktoren, wie z. B. Rifampicin, Rifabutin, Carbamazepin, langwirkenden Barbituraten (z. B. Phenobarbital), Phenytoin und Johanniskraut, sowie mit mäßig starken CYP3A4/5 Induktoren wie z. B. Efavirenz, Nafcillin und Etravirin
  • Patienten mit familiärem Short-QT-Syndrom

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

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Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

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Antibiotika

Amphotericin B - parenteral

Ambisome®, Abelcet®, Fungizone®
J02AA01
Triazol-Derivate

Fluconazol

Diflucan®, Fungata®
J02AC01

Itraconazol

Sempera®, Itraisdin®, Siros®, Itracol®
J02AC02

Posaconazol

Noxafil®
J02AC04

Voriconazol

Vfend®
J02AC03
Andere Antimykotika zur systemischen Anwendung

Anidulafungin

Ecalta®
J02AX06

Caspofungin

Cancidas®
J02AX04

Flucytosin

Ancotil®, Syn: 5-FC
J02AX01

Micafungin

Mycamin™
J02AX05

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Referenzen

  1. Basilea Pharmaceutica Deutschland GmbH, SmPC Cresemba (EU/1/15/1036) Rev 19; 11-09-2024, www.ema.europa.eu
  2. Basilea Pharmaceutica Deutschland GmbH, SmPC CRESEMBA 200 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (EU/1/15/1036/001), 08/2024
  3. Basilea Pharmaceutica Deutschland GmbH, SmPC CRESEMBA 40 mg Hartkapseln (EU/1/15/1036/003), 08/2024

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Änderungsverzeichnis

  • 14 Oktober 2024 15:50: Neue Monographie

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