Trichlorethanol, der aktive Metabolit von Chloralhydrat, geht feste Komplexe mit GABA-Rezeptoren ein und verstärkt damit die Wirkung des Neurotransmitters GABA. Es kommt zu einer Verlängerung der NREM-Phasen 2-4. Die REM-Phase und REM-Latenz bleiben hingegen unverändert.
Negative Korrelation zwischen Alter und t1/2 aktiver Metaboliten (Trichlorethanol), was zu einer längeren Erholungsphase bei Kleinkindern führt. Die genaue Rolle von Chloralhydrat gegenüber Trichlorethanol als Sedativum ist unbekannt. Auch Chloralhydrat selbst scheint eine wichtige Rolle zu spielen, auch wenn es schnell umgewandelt wird. Die folgenden t½-Werte wurden ermittelt [Mayers 1991].
Alter | Chloralhydrat | Trichlorethanol |
Frühgeborene (31-37 Wochen) | 1,0 ± 1,0 h | 39.8 ± 14.3 h |
Reifgeborene (38-42 Wochen) | 3,0 ± 5.8 h | 27.8 ± 21.3 h |
1-13,6 Jahre | 9.7 ± 7.7 h | 9.7 ± 1.7 h |
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Weichkapseln 250 mg, 500 mg
Es gibt NRF-Rezepturvorschriften zur Herstellung von Chloralhydrat-Klysmen 200 mg/ml (NRF 17.5.) und eines Chloralhydrat-Safts 100 mg/mL (NRF 17.4).
Präparat im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Chloralhydrat) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Altersangabe |
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Chloraldurat® | Weichkapseln | 250 mgT0 500 mgT0 |
oral | k.A. | Sorbitol | Erwachsene |
T0: nicht teilbar, k.A.: keine Angabe
Die Fachinformationen wurden am 24.10.2022 aufgerufen.
Anwendungshinweis: Die Weichkapseln sollen eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (mindestens 150 mL Wasser) eingenommen werden. Um die Weichkapseln zur leichteren Einnahme besser gleitbar zu machen, kann man sie vorher kurz in lauwarmes Wasser eintauchen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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(Prozedurale) Sedierung, Behandlung von epileptischen Episoden |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
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Hyperaktivität, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Hypoxämie, motorische Störungen, Ruhelosigkeit, gastrointestinale Beschwerden.
Eine längere Exposition gegenüber hohen Dosen von Chloralhydrat kann krebserregend sein [Steinberg 1993].
Sehr selten (<0,01 %): Torsade de Pointes
Häufigkeit nicht bekannt: allergische Reaktionen (vor allem an der Haut), psychische Beeinträchtigungen (z. B. Verwirrtheit, Ängstlichkeit, Unruhe), Schlafstörungen, Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Verlängerung des QT-Intervalls im EKG, Magen-Darm-Beschwerden (Blähungen, Druckgefühl, Übelkeit, Durchfall), Müdigkeit am nächsten Morgen, Abhängigkeitsentwicklung, Toleranzentwicklung
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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schwere Leber- und Nierenschäden
schwere Herz- und Kreislaufschwäche
Schwangerschaft und Stillzeit
gleichzeitige Behandlung mit Antikoagulantien vom Cumarin-Typ
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die aktiven Metaboliten haben eine lange Halbwertzeit, sodass es bei wiederholten Dosen zur Akkumulation kommen kann. Die Hämodynamik sollte überwacht werden. In manchen Situationen ist mit einer verstärkten Wirkung zu rechnen. Bei nüchternen Patienten können höhere Chloralhydrat Dosierungen benötigt werden. Bei ambulanter Anwendung sollte die Entlassung nach Hause erst erfolgen, wenn das Kind vollständig wach ist (mindestens für >4 h nach Applikation sollte eine stationäre Überwachung erfolgen[Ref.]).
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner |
Grund |
Handlungsempfehlung |
Antikoagulantien vom Cumarin-Typ (z.B. Phenprocoumon) |
Initial kommt es zu einer Verstärkung der antikoagulierenden Wirkung, bei länger dauernder Gabe möglicherweise zu Verminderung der antikoagulierenden Wirkung. |
Die Kombination ist kontraindiziert. |
Ethanol |
Die zentraldämpfende, sedierende und hypnotischen Effekte werden verstärkt. |
Die Kombination sollte vermieden werden. |
Eine Verlängerung der QT-Zeit ist möglich. |
Engmaschige EKG-Kontrollen sind zu empfehlen |
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Furosemid |
Schweißausbrüche, Hitzegefühl, Unruhe, Übelkeit, Tachykardie und Blutdruckschwankungen einschließlich Hypertonie sind bei gemeinsamer Einnahme möglich. |
Anderes Diuretikum sollte in Betracht gezogen werden. Ggf. sollten die Nebenwirkungen überwacht werden. |
Methotrexat |
Die Methotrexat-Plasmakonzentration kann erhöht sein. |
Eine gleichzeitige Verwendung ist zu vermeiden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Benzodiazepin-Derivate | ||
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Dormicum®, Buccolam®
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N05CD08 | |
Mogadan®
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N05CD02 |
Melatoninrezeptoragonisten | ||
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Circadin®, Mellozzan®, Pinealin®, Slenyto®, Voquily®
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N05CH01 |
Andere Hypnotika und Sedativa | ||
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Dexdor®
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N05CM18 | |
Sedaplus®
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N05CM21 |
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