Candesartan ist ein Angiotensin-II-Antagonist. Angiotensin II ist das primäre vasoaktive Hormon des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und spielt eine Rolle in der Pathophysiologie des Bluthochdrucks, der Herzinsuffizienz und anderer kardiovaskulärer Erkrankungen. Es hat darüber hinaus Bedeutung in der Pathogenese der Endorganhypertrophie und -schädigung. Die hauptsächlichen physiologischen Wirkungen von Angiotensin II sind Vasokonstriktion, Aldosteronstimulation, Regulation der Salz- und Wasserhomöostase und Stimulation des Zellwachstums.
Candesartan hat keine Wirkung auf ACE und keine Potenzierung von Bradykinin oder Substanz P. In kontrollierten klinischen Vergleichsstudien mit Candesartan und ACE-Hemmern war die Inzidenz von Husten bei den Patienten, die Candesartan erhielten, geringer.
In zwei PK-Studien mit einer Einfachdosierung wurden die pharmakokinetischen Eigenschaften von Candesartan bei Kindern mit Hypertonie zwischen 1 bis < 6 Jahren und 6 bis < 17 Jahren untersucht.
Unter den Kindern im Alter von 1 bis < 6 Jahren erhielten 10 Kinder mit einem Körpergewicht von 10 bis < 25 kg eine Einfachdosis von 0,2 mg/kg als orale Suspension. Es wurde keine Korrelation zwischen Cmax, AUC und dem Alter oder dem Gewicht festgestellt. Es wurden keine Daten zur Clearance gesammelt; deshalb sind in dieser Population keine Daten über eine eventuelle Verbindung zwischen der Clearance und dem Gewicht/Alter bekannt.
Unter den Kindern im Alter von 6 bis < 17 Jahren erhielten 22 Kinder eine Einfachdosis von 16 mg als Tablette. Es wurde keine Korrelation zwischen Cmax, AUC und dem Alter festgestellt. Es konnte jedoch konstatiert werden, dass das Körpergewicht signifikant mit Cmax (p=0,012) und AUC (p=0,011) in Verbindung steht. Es wurden keine Daten zur Clearance gesammelt; deshalb sind in dieser Population keine Daten über eine eventuelle Verbindung zwischen der Clearance und dem Gewicht/Alter bekannt.
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Kinder unter 6 Jahren wiesen eine vergleichbare Freisetzung zu der von Erwachsenen auf, die dieselbe Dosis erhielten. Die Pharmakokinetik von Candesartan Cilexetil wurde bei pädiatrischen Patienten unter 1 Jahr nicht erforscht.
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Tabletten 4 mg, 8 mg, 16 mg, 32 mg
Allgemein
Candesartan ist auch als Kombinationspräparat mit Hydrochlorothiazid (ATC-Code: C09DA06, z.B. Atacand® PLUS) oder mit Amlodipin (ATC-Code: C09DB07, z.B. Camlostar®) verfügbar.
Orale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Candesartancilexetil) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Atacand® | Tabletten | 4 mgT2,M 8 mgT2,M 16 mgT2,M |
oral | k.A. | Lactose | Einnahme mit oder ohne Nahrung. | ab 6 Jahren |
Atacand® Protect | Tabletten | 32 mgT2 | oral | k.A. | Lactose | ab 6 Jahren | |
Blopress® | Tabletten | 4 mgT2 8 mgT2 16 mgT2 32 mgT2 |
oral | k.A. | Lactose | ab 6 Jahren | |
Candesartan AAA® | Tabletten | 4 mgT2 8 mgT4 16 mgT4 32 mgT4 |
oral | k.A. | Lactose | ab 6 Jahren | |
Candesartan-ratiopharm® | Tabletten | 4 mgT2,M,S,So 8 mgT2,M,S,So 16 mgT2,M,S,So 32 mgT2,M,S,So |
oral | natriumfrei | Lactose | ab 6 Jahren | |
Candesartan-biomo® | Tabletten | 8 mgT2 16 mgT2 32 mgT2 |
oral | k.A. | - | ab 6 Jahren |
T4: teilbar in vier gleiche Dosen,T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, M: mörserbar, S: suspendierbar, So: sondengängig, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 04.07.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Arterielle Hypertonie |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Auch wenn die Art und Schwere der Nebenwirkungen mit der von Erwachsenen vergleichbar ist, treten sämtliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen mit einer gesteigerten Inzidenz auf.
Folgende Nebenwirkungen wurden nur bei Kindern beobachtet: Sinusarrhythmien, Nasopharyngitis, Fieber, oropharyngeale Schmerzen.
Häufig (1-10 %): Atemwegsinfektion, Schwindel/Drehschwindel, Kopfschmerzen, Hyperkaliämie, Hypotonie
Sehr selten (<0,01 %): Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose, Hyperkaliämie, Hyponatriämie, Husten, Übelkeit, erhöhte Leberenzymwerte, Leberfunktionsstörungen, Hepatitis, Angioödem, Hautausschlag, Urtikaria, Pruritus, Rückenschmerzen, Arthralgie, Myalgie, Einschränkung der Nierenfunktion, einschließlich Nierenversagen bei anfälligen Patienten, Schwindel, Kopfschmerzen
Häufigkeit nicht bekannt: Diarrhoe
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Kinder unter 1 Jahr aufgrund der Auswirkungen von Candesartan auf das RAAS-System und damit die normale Entwicklung der Niere.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Candesartan wurde nicht bei Kindern mit einer glomulären Filtrationsgeschwindigkeit unter 30 ml/min/1,73 m2 untersucht.
Bei Kindern mit erhöhtem Risiko auf intravaskuläre Volumendepletion (z.B. Patienten, die mit Diuretika behandelt werden, insbesondere Patienten, die ebenfalls eine reduzierte Nierenfunktion haben) muss der Therapiebeginn unter strenger medizinischer Kontrolle erfolgen, außerdem ist eine niedrigere Initialdosis zu erwägen
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Clozapin | Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen | Kombination vermeiden. |
Arzneimittel, die den Serum-Kaliumspiegel erhöhen können, z.B. kaliumsparende Diuretika (z.B. Spironolacton, Triamteren), Kalium(Salze), Tacrolimus, Cotrimoxazol, NSAR (z.B. Diclofenac, Ibuprofen, Celecoxib, Acetylsalicylsäure) | Erhöhtes Risiko von (schwerwiegenden) Hyperkaliämien und Arrhythmien | Überwachung der Kaliumwerte. |
Lithium | Anstiege der Serumlithium-Konzentrationen und verstärkte Lithium-Toxizität möglich. | Wenn sich die Kombination als notwendig erweist, wird eine sorgfältige Überwachung des Serumlithium-Spiegels empfohlen. |
Nichtsteroidale Antirheumatika, z.B. Diclofenac, Ibuprofen, Celecoxib, Acetylsalicylsäure (>3 g/Tag) | Verminderte Blutdrucksenkung und erhöhtes Risiko von Nierenfunktionsstörungen und von Hyperkaliämien möglich. | Überwachung der Nierenfunktion in regelmäßigen Abständen in Betracht ziehen. Die Patienten sollten ausreichend hydriert sein. |
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Systems, z.B. durch ACE-Hemmer (z.B. Benazepril, Captopril, Enalapril) | Erhöhtes Risiko von Hyperkaliämie, Hypotonie und Niereninsuffizienz | Eine duale Blockade des Renin-Angiotensin-Systems sollte durch einen Spezialisten und unter häufiger Überwachung der Nierenfunktion, der Elektrolyte und des Blutdrucks vorgenommen werden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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