Colchicin ist ein sog. Spindelgift und ein Metaphaseninhibitor. Colchicin blockiert die Ausbildung und den Umbau des sog. Zytoskeletts durch Hemmung der Tubulinkettenbildung. Dadurch hemmt es die Zellteilung, aber auch die Migration von nicht ortsständigen Zellen, wie z.B. der Leukozyten.
Als mögliches therapeutisches Wirkprinzip wird angenommen: Colchicin unterdrückt die Phagozytose von Uratkristallen durch Leukozyten und setzt somit sowohl die Zerstörung der Leukozyten-Zellmembran von innen als auch die Ausschüttung von lysosomalen Enzymen, chemotaktischen Wirkstoffen und Milchsäure herab. Die Invasion neuer Granulozyten wird gemindert. Somit hemmt Colchicin sekundär die Präzipitation neuer Uratkristalle.
Es liegen keine speziellen Daten für Kinder vor.
Bitte wählen Sie eine zweite Monographie aus.
Mit der Sie die bereits ausgewählte Monographie vergleichen möchten .
Bitte wählen Sie eine zweite Monographie aus.
Mit der Sie die bereits ausgewählte Monographie vergleichen möchten .
Flüssigkeit zum Einnehmen 0,5 mg/mL
Tabletten 0,5 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Colchicin | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Altersangabe |
---|---|---|---|---|---|---|
Colchysat® Bürger Flüssigkeit | Flüssigkeit zum Einnehmen | 0,5 mg/mL | oral | k.A. | Ethanol (50 Tropfen ≙ 2 ml ≙ bis zu 0,5 g Alkohol) | Gicht: Erwachsene |
Colchicin Tiofarma | Tabletten | 0,5 mgT0 | oral | k.A. | 78,6 mg Lactose/Tbl. | FMF: ab <5 Jahren |
k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit, T0: nicht teilbar
Die Fachinformationen wurden am 09.06.2022 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Bitte wählen Sie eine zweite Monographie aus.
Mit der Sie die bereits ausgewählte Monographie vergleichen möchten .
Prophylaxe bei Familiärem Mittelmeerfieber (FMF) |
---|
|
Bitte wählen Sie eine zweite Monographie aus.
Mit der Sie die bereits ausgewählte Monographie vergleichen möchten .
- GFR ≥ 30 ml/min/1,73 m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
- GFR 10-30 ml/min/1,73 m2: 50 % der normalen Dosis, Dosierungsintervall: Anpassung nicht nötig.
- GFR <10 ml/min/1,73 m2: Eine generelle Empfehlung kann nicht gegeben werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann das Risiko einer Toxizität erhöht sein.
Klinische Folgen:
Erste Anzeichen einer Toxizität sind ein brennendes Gefühl im Hals, Übelkeit, Bauchkrämpfe und Durchfall. Colchicin sollte in diesem Fall sofort abgesetzt werden.
Bitte wählen Sie eine zweite Monographie aus.
Mit der Sie die bereits ausgewählte Monographie vergleichen möchten .
Enge therapeutische Breite: Toxisch, sowohl akute als auch chronisch schwere Nebenwirkungen.
Brennen im Hals, Übelkeit, Bauchkrämpfe und Diarrhoe. Bei Langzeitanwendung kann eine Neuropathie auftreten.
Häufig (1-10 %): Abdominalschmerz, Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe
Häufigkeit nicht bekannt: Knochenmarkdepression mit Agranulozytose und aplastischer Anämie, periphere Neuritis, Neuropathie, Alopezie, Ausschlag, Myopathie, Rhabdomyolyse, Amenorrhoe, Dysmenorrhoe, Oligospermie, Azoospermie, pharyngolaryngeale Schmerzen, Vitamin B12-Mangel
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bitte wählen Sie eine zweite Monographie aus.
Mit der Sie die bereits ausgewählte Monographie vergleichen möchten .
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Colchicin hat eine kleine therapeutische Breite, deswegen besteht das Risiko einer Toxizität. Bei Auftreten von toxischen Symptomen wie Brennen im Hals, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Diarrhoe ist die Einnahme abzubrechen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Bitte wählen Sie eine zweite Monographie aus.
Mit der Sie die bereits ausgewählte Monographie vergleichen möchten .
Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums hat folgende klinisch relevante Wechselwirkungen ergeben:
Colchicin wird über CYP3A4-Enzyme metabolisiert und ist ein Substrat des Transportproteins P-Glykoprotein (P-gp).
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
CYP3A4-Inhibitoren | Hemmung des Metabolismus von Colchicin durch CYP-Inhibition. Erhöhte Serumkonzentration und verstärkte Wirkung von Colchicin möglich. |
Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis anpassen und/oder Monitoring auf Nebenwirkungen. |
P-gp-Inhibitoren z.B. Ciclosporin, Verapamil, Chinidin | Erhöhte Serumkonzentration und verstärkte Wirkung von Colchicin möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis anpassen und/oder Monitoring auf Nebenwirkungen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
Bitte wählen Sie eine zweite Monographie aus.
Mit der Sie die bereits ausgewählte Monographie vergleichen möchten .
Urikostatika | ||
---|---|---|
Zyloric®, Epidropal®
|
M04AA01 |
Bitte wählen Sie eine zweite Monographie aus.
Mit der Sie die bereits ausgewählte Monographie vergleichen möchten .
Bitte wählen Sie eine zweite Monographie aus.
Mit der Sie die bereits ausgewählte Monographie vergleichen möchten .