Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Cefazolin

Wirkstoff
Cefazolin
Handelsname
Cefodinin®
ATC-Code
J01DB04

Pharmakodynamik

Cefazolin ist ein parenterales Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine. Der Wirkungsmechanismus von Cefazolin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zell-wandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.

Pharmakokinetik bei Kindern

Aus der Studie von Nahata et al. (n=9, Alter: 10 Monate bis 10 Jahre) geht hervor, dass die Eliminationshalbwertzeit von Cefazolin bei Kindern durchschnittlich 1,68 ± 0,55 Stunden beträgt. Die Gesamtclearance und das scheinbare Verteilungsvolumen betragen 1,43 ± 0,54 ml/min/kg bzw. 0,08 ± 0,03 l/kg.
Aus der Studie von Deguchi et al. geht hervor, dass der Prozentsatz der freien Fraktion von Cefazolin bei Neugeborenen stark variiert. Das Verteilungsvolumen beträgt bei Neugeborenen 0,21 – 0, 37 l/kg.
 

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Perioperative Prophylaxe
    • intravenös
      • ≥0 Monate bis <1 Monat: off-label
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: zugelassen

  • Infektionen durch grampositive Bakterien mit sehr hoher Empfindlichkeit
    • intravenös
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: zugelassen

  • Infektionen durch grampositive Bakterien mit geringerer Empfindlichkeit und gramnegative Bakterien
    • intravenös
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: zugelassen (Dosis >100 mg/kg/Tag: off-label)

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös als Perioperative Prophylaxe bei infektionsgefährdeten Operationen

Frühgeburten und Säuglinge unter 1 Monat:
Da die Sicherheit für die Anwendung bei Frühgeborenen und Säuglingen unter 1 Monat nicht bekannt ist, wird die Verwendung von Cefazolin in diesen Patientengruppe nicht empfohlen. [Ref.]

Kindern ab dem zweiten Lebensmonat:
Im Allgemeinen werden täglich 25 bis 50 mg Cefazolin pro kg Körpergewicht in 3 bis 4 Einzeldosen gegeben. Eine Anhebung der Tagesdosis auf 100 mg Cefazolin pro kg Körpergewicht ist möglich.[Ref.]

Jugendliche >12 Jahre und Erwachsene mit normaler Nierenfunktion:

Folgende Dosen werden empfohlen:
a. 1 - 2 g intravenös verabreicht 30 Minuten bis 1 Stunde vor dem Beginn der Operation.
b. Bei längeren operativen Eingriffen 500 mg - 1 g, intravenös verabreicht während der Operation
(Verabreichung angepasst an die Dauer der Operation).
c. 500 mg - 1 g alle 6 - 8 Stunden intravenös verabreicht für einen postoperativen Zeitraum von 24 Stunden. [Ref.]

Intravenös bei akuten und chronischen bakteriellen Infektionen unterschiedlicher Lokalisation und Intensität mit Cefazolin-empfindlichen Keimen wie Infektionen der Atemwege, Infektionen der Niere, der ableitenden Harnwege und der Geschlechtsorgane, Infektionen der Haut und Weichteile, Infektionen der Gallenwege, Infektionen der Knochen und Gelenke, Sepsis, Endokarditis

Kinder ab dem 2. Lebensmonat bis ≤12 Jahre:
Infektionen hervorgerufen durch sensible Erreger:
25 - 50 mg/kg Körpergewicht pro Tag, aufgeteilt auf 2 - 4 gleiche Einzeldosen alle 6, 8 oder 12 Stunden
Infektionen hervorgerufen durch weniger sensible Erreger:
bis zu 100 mg/kg Körpergewicht pro Tag, aufgeteilt auf 3 - 4 Einzeldosen alle 6 oder 8 Stunden [Ref.]

Erwachsene und Jugendliche >12 Jahre mit normaler Nierenfunktion:
Infektionen hervorgerufen durch hoch-sensible Erreger
1 - 2 g pro Tag, verabreicht in 2 oder 3 gleichen Einzeldosen alle 8 oder 12 Stunden
Infektionen hervorgerufen durch weniger sensible Erreger
3 - 4 g pro Tag, verabreicht in 3 oder 4 Einzeldosen alle 6 oder 8 Stunden
Bei schweren Infektionen
bis zu 6 g pro Tag aufgeteilt auf 3 oder 4 Einzeldosen alle 6 oder 8 Stunden

[Ref.]

Grampositive Erreger

Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene:

  • Tagesdosis: 1,5 bis 2 g Cefazolin, verteilt auf 2 bis 3 Gaben
  • Eine Anhebung der Tagesdosis auf 6 g Cefazolin ist möglich. Bei ernsten, lebensbedrohlichen Infektionen können bis zu 12 g Cefazolin pro Tag notwendig sein.

Gramnegative Erreger

Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene:

  • Tagesdosis: 3 bis 4 g Cefazolin, verteilt auf 2 bis 3 Gaben
  • Eine Anhebung der Tagesdosis auf 6 g Cefazolin ist möglich. Bei ernsten, lebensbedrohlichen Infektionen können bis zu 12 g Cefazolin pro Tag notwendig sein.

Kinder mit eingeschränkter Nierenfunktion:

sollten nach einer normalen Initialdosis folgende Dosierungen erhalten:

  • Kreatinin-Clearance 40 bis 70 ml/min: Es genügen im Allgemeinen 60 % der üblichen Tagesdosis, aufgeteilt in 2 gleich große Einzeldosen, Gabe alle 12 Stunden.
  • Kreatinin-Clearance 20 bis 40 ml/min: 25 % der üblichen Tagesdosis, aufgeteilt in 2 gleich große Einzeldosen, Gabe alle 12 Stunden.
  • Kreatinin-Clearance weniger als 20 ml/min: 10 % der üblichen Tagesdosis, Gabe alle 24 Stunden.

Jugendlichen ab 14 Jahren und Erwachsene mit eingeschränkter Nierenfunktion:

  • Kreatinin-Clearance 35 bis 54 ml/min: Normale Dosis, Gabe alle 8 Stunden
  • Kreatinin-Clearance 10 bis 34 ml/min: Hälfte der Normaldosis, Gabe alle 12 Stunden
  • Kreatinin-Clearance weniger als 10 ml/min: Hälfte der Normaldosis, Gabe alle 18 bis 24 Std

[Ref.]

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Präparate im Handel

Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung 1 g, 2 g

Parenterale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Cefazolin-Natrium) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Cefodinin® Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 1 g
2 g
i.v. 48 mg (2,1 mmol) pro Ampulle
96 mg (4,2 mmol) pro Ampulle
- Das Pulver wird durch leichtes Schütteln in mindestens 10 ml Wasser für Injektionszwecke, isotonischer Natriumchloridlösung oder 5%iger Glucoselösung gelöst. Zur Infusion kann das Pulver direkt in der Durchstechflasche in bis zu 100 ml Lösungsmittel aufgenommen werden. ab 2 Monaten
Cefazolin Hikma Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung 1 g
2 g
i.v., i.m. 50,6 mg pro Ampulle
101,1 mg pro Ampulle
- Die intramuskuläre Anwendung ist besonderen klinischen Situationen im Einzelfall vorbehalten und sollte einer gesonderten Nutzen-Risiko-Abschätzung unterzogen werden. ab 2 Monaten
Cefazolin Dr. Eberth Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung 1 g
2 g
i.v., i.m. 50,6 mg Natrium pro Durchstechflasche
101,2 mg Natrium pro Durchstechflasche
- Das Lösungsmittelvolumen sowie welches Lösungsmittel gewählt wird für die Auflösung hängt von der Art der Anwendung ab. ab 1 Monat

 

Die Fachinformationen wurden am 08.03.2024 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.


Anwendungshinweise:

  • Zur intravenösen Infusion kann eine der folgenden Infusionslösungen verwendet werden: Isotonische Natriumchloridlösung, 5- oder 10%ige Glucoselösung, Ringer-Lösung, Ringer-Laktat-Lösung, Wasser für Injektionszwecke mit 5 oder 10 % Invertzucker.
  • Zur intravenösen Injektion kann eine der folgenden Infusionslösungen verwendet werden: Wasser für Injektionszwecke, isotonische Natriumchloridlösung oder 5%ige Glucoselösung.
  • Zur intramuskulären Injektion wird das Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung in Wasser für Injektionszwecke gelöst, dem ein geeignetes Lokalanästhetikum zugesetzt ist, z.B. in einer 0,5%igen Lidocainhydrochlorid-Lösung.
    • Die intramuskuläre Anwendung ist besonderen klinischen Situationen im Einzelfall vorbehalten und sollte einer gesonderten Nutzen-Risiko-Abschätzung unterzogen werden.
    • Intramuskuläre Dosen (maximal 1 g) sollten in eine große Muskelmasse injiziert werden. Dabei sollten nicht mehr als 500 mg Cefazolin für eine einzelne intramuskuläre Applikation verwendet werden. Cefazolin zur intramuskulären Gabe darf bei Beimischung eines Lokalanästhetikums nicht intravenös gegeben werden.
  • Inkompatibilitäten: Amikacindisulfat, Amobarbital-Natrium, Bleomycinsulfat, Calciumgluceptat, Calciumgluconat, Cimetidinhydrochlorid, Colistinmethat-Natrium, Erythromycingluceptat, Kanamycinsulfat, Oxytetracyclinhydrochlorid, Pentobarbital-Natrium, Polymyxin-B-sulfat, Tetracyclinhydrochlorid
  • Die rekonstituierte Lösung ist innerhalb von 12 Stunden zu verwenden. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.
  • Vor der Injektion oder Infusion sollte darauf geachtet werden, dass die Lösung frei von Kristallen ist.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

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Dosierungsempfehlungen

Perioperative Prophylaxe
  • Intravenös
    • < 1 Woche und Geburtsgewicht < 2000 g
      • 50 mg/kg/Tag in 2 Dosen. Für 1 Tag (Tag des Eingriffs).
      • off-label

    • < 1 Woche und Geburtsgewicht ≥ 2000 g
      • 100 mg/kg/Tag in 2 Dosen. Für 1 Tag (Tag des Eingriffs).
      • off-label

    • 1 Woche bis 4 Wochen und Geburtsgewicht < 2000 g
      • 75 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Für 1 Tag (Tag des Eingriffs).
      • off-label

    • 1 Woche bis 4 Wochen und Geburtsgewicht ≥ 2000 g
      • 150 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Für 1 Tag (Tag des Eingriffs).
      • off-label

    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [7]
      • 30 mg/kg/Dosis, einmalig , bei Eingriffen >4 Stunden eine zweite Dosis verabreichen. Max: 2 g/Dosis.
Infektionen durch grampositive Bakterien mit sehr hoher Empfindlichkeit
  • Intravenös
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [8] [9]
      • 25 - 50 mg/kg/Tag in 2 - 4 Dosen. Max: 100 mg/kg/Tag.
Infektionen durch grampositive Bakterien mit geringerer Empfindlichkeit und gramnegative Bakterien
  • Intravenös
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [10]
      • 100 mg/kg/Tag in 3 - 4 Dosen. Max: 6 g/Tag.
      • Bei Osteomyelitis werden auch höhere Dosierungen von 150 mg/kg/Tag, max. 12 g/Tag in 3 - 4 Dosen beschrieben [Woods, Peltola, DeRonde].

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Cl 40 - 70 mL/min: 60 Prozent der Tagesdosis und Dosierungsintervall: 12 Stunden.
Cl 20 - 40 mL/min: 25 Prozent  der Tagesdosis und Dosierungsintervall: 12 Stunden.
Cl 20 mL/min: 10 Prozent der Tagesdosis und Dosierungsintervall: 24 Stunden.

Dosisanpassung ab 14 Jahren:
Cl 35 - 54 mL/min: Dosisanpassung nicht erforderlich und Dosierungsintervall: 8 Stunden.
Cl 10 - 34 mL/min: 50 Prozent der Tagesdosis und Dosierungsintervall: 12 Stunden.
Cl < 10 mL/min: 50 Prozent der Tagesdosis und Dosierungsintervall: 18 bis 24 Stunden.

[SmPC Cefazolin Fresenius]

Klinische Konsequenzen

Nephrotoxische Symptome (Nierenfunktionsstörung, Tubulusnekrose, interstitiale Nephritis) treten vor allem bei hohen Dosierungen, bei bereits bestehender Nierenfunktionsstörung und bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen nephrotoxischen Stoffen auf. Bei sehr hohen Dosen können Konvulsionen auftreten. Die Zeit oberhalb der MHK ist für die Wirkung entscheidend.

Bei Dialyse

Keine Daten bekannt

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Thrombophlebitis, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation, Blutbildabweichungen, temporäre Erhöhung der Leberenzyme.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10 %): Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag, Schmerzen an der Stelle der intramuskulären Injektion (manchmal mit Verhärtung)

Gelegentlich (0,1-1 %): Orale Candidiasis, Pyrexie, Krampfanfälle (bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, die mit unangemessen hohen Dosen behandelt werden), Thrombophlebitis, Erythem, Erythema multiforme, Urtikaria, Angioödem

Selten (0,01-0,1 %): Genitalinfektionen, Vaginitis, eine längere Anwendung zur Überwucherung mit nicht anfälligen Bakterien führen, Rhinitis, Leukopenie, Granulozytopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Leukozytose, Granulozytose, Monozytose, Lymphozytopenie, Basophilie und Eosinophilie wurden im Blutbild beobachtet (reversibel), Hyperglykämie, Hypoglykämie, Schwindel, Pleuraerguss, Dyspnoe oder Atemnot, Husten, Anorexie, vorübergehende Erhöhung der Aspartat-Aminotransferase, Alanin-Aminotransferase oder alkalische Phosphatase, Gammaglutamyltransferase, Bilirubin und/oder Laktat- Dehydrogenase, vorübergehende Hepatitis, vorrübergehende cholestatische Gelbsucht, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Nephrotoxizität, interstitielle Nephritis, undefinierte Nephropathie, Proteinurie, vorübergehende Erhöhung des Blutharnstickstoffes (BUN: meist bei Patienten, die gleichzeitig mit anderen potenziellen nephrotoxischen Medikamenten behandelt werden), Unwohlsein, Müdigkeit, Brustschmerz

Sehr selten (<0,01 %): Gerinnungs-(Blutgerinnungs-) Störungen mit Blutungen als Folge; anaphylaktischer Schock (Schwellung des Kehlkopfes mit Verengung der Atemwege, erhöhte Herzfrequenz, Kurzatmigkeit, Blutdruckabfall, geschwollene Zunge, analer Juckreiz, genitaler Juckreiz, Gesichtsödeme); pseudomembranöse Colitis (diese Komplikation muss sofort behandelt werden, wenn der Durchfall mit einer Antibiotika-Therapie in Verbindung steht), vulvovaginaler Pruritus

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

  • Schwere Überempfindlichkeit (z.B. anaphylaktische Reaktion) gegen andere Beta-Lactam-Antibiotika (Penicilline, Monobactame und Carbapeneme) in der Anamnese
  • Überempfindlichkeit gegen Cefazolin-Natrium

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Cephalosporine können im Allgemeinen Patienten verabreicht werden, die überempfindlich auf Penicilline reagieren, obwohl über Kreuzreaktionen berichtet wurde. Besondere Vorsicht ist bei Patienten angezeigt, die zu einem früheren Zeitpunkt eine anaphylaktische Reaktion auf Penicilline hatten. Pseudomembranöse Colitis kann während der Einnahme von Antibiotika auftreten. Beim Auftreten einer pseudomembranöse Colitis, muss die Behandlung mit Cefazolin abgebrochen und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Bei Langzeitanwendung sollten das Blutbild und die Leber- und Nierenfunktion kontrolliert werden.

 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

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Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Clozapin Additive Wirkung auf das Knochenmark. Erhöhtes Risiko für Granulozytopenien und Agranulozytosen. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, engmaschige Kontrolle des Blutbildes.
Bakterielle Lebendimpfstoffe, z.B. Typhus, Tuberkulose Möglicherweise verringerte Wirkung der Impfung durch gleichzeitige antibiotische Therapie. Kombination vermeiden. Abstand von mindestens 3 Tagen zwischen Impfung und antibiotischer Therapie einhalten.
Chloramphenicol Antagonisierung der antibiotischen Wirkung von Cephalosporinen. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, kritisches Monitoring des Therapieerfolgs.
Antikoagulantien, z.B. Vitamin-K-Antagonisten, Heparinoide Additive antikoagulative Wirkung möglich. Erhöhtes Risiko für Blutungen. Überwachung der Therapie hinsichtlich möglicher Blutungen. Ggf. Anpassung der Therapie notwendig.
Nephrotoxische Substanzen, z.B. Schleifendiuretika, Aminoglykoside, Colistin Additive nephrotoxische Wirkung möglich. Erhöhtes Risiko für Nierenschäden. Überwachung der Nierenfunktion, insbesondere bei der Gabe hoher Dosen oder bei Patienten mit vorbestehender Nierenschädigung.

 

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

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Cephalosporine der 1. Generation

Cefadroxil

Grüncef®
J01DB05

Cefalexin

Cephalex®
J01DB01
Cephalosporine der 2. Generation

Cefaclor

Panoral®, InfectoCef®
J01DC04

Cefuroxim

Elobact®, Cefurax®
J01DC02
Cephalosporine der 3. Generation

Cefixim

Infectoopticef®, Suprax®
J01DD08

Cefotaxim

Claforan®
J01DD01

Cefpodoxim

Podomexef®, Orelox®
J01DD13

Ceftazidim

InfectoZidim®
J01DD02
J01DD52

Ceftriaxon

Rocephin®, Cefotrix
J01DD04
Cephalosporine der 4. Generation
J01DE01
Monobactame

Aztreonam

Azactam, Cayston®
J01DF01
Carbapeneme

Ertapenem

Invanz®
J01DH03
J01DH51

Meropenem

Meronem®
J01DH02
Andere Cephalosporine und Peneme

Ceftarolin

Zinforo®
J01DI02

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Referenzen

  1. Hartwig NC, et al, Vademecum pediatrische antimicrobiële therapie [Vademecum pädiatrische antimikrobielle Therapie], 2005
  2. Deguchi Y, et al, Interindividual changes in volume of distribution of cefazolin in newborn infants and its prediction based on physiological pharmacokinetic concepts, J Pharm Sci, 1988, 77, 674-8
  3. Haessler D, et al, Antibiotic prophylaxis with cefazolin and gentamicin in cardiac surgery for children less than ten kilograms, J Cardiothorac Vasc Anesth, 2003, 17, 221-5
  4. Maher KO, et al, A retrospective review of three antibiotic prophylaxis regimens for pediatric cardiac surgical patients, Ann Thorac Surg, 2002, 74, 1195-200
  5. Nahata MC, et al, Pharmacokinetics and tissue concentrations of cefazolin in pediatric patients undergoing gastrointestinal surgery, Eur J Drug Metab Pharmacokinet., 1991, 16, 49-52
  6. Eurocept BV, SPC Kefzol (RVG 06836) 29-04-13, www.cbg-meb.nl
  7. Bratzler DW et al. , Clinical practice guidelines for antimicrobial prophylaxis in surgery. , Surg Infect (Larchmt). , 2013 , Feb;14(1), 73-156
  8. Hikma Pharma GmbH, SmPC Cefazolin Hikma 1/2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung (6127999.01.00/6127999.02.00), 07/2021
  9. MIP Pharma GmbH, SmPC Cefodinin® 1000/2000 Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung (41360.00.00/41360.01.00), 11/2015
  10. Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH, SmPC Cefazolin Dr. Eberth 1/2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung (2201405.00.00/), 09/2023
  11. Woods CR, Bradley JS, Chatterjee A, et al. , Clinical Practice Guideline by the Pediatric Infectious Diseases Society and the Infectious Diseases Society of America: 2021 Guideline on Diagnosis and Management of Acute Hematogenous Osteomyelitis in Pediatrics. , J Pediatric Infect Dis Soc., 2021, 10(8):801-844., DOI: 10.1093/jpids/piab027
  12. Lorrot M et al. , Antibiotic therapy of bone and joint infections in children: proposals of the French Pediatric Infectious Disease Group. , Arch Pediatr. , 2017, 24(12S):S36-S41, DOI: 10.1016/S0929-693X(17)30517-1
  13. DeRonde KJ et al. , Management of Pediatric Acute Hematogenous Osteomyelitis, Part I: Antimicrobial Stewardship Approach and Review of Therapies for Methicillin-Susceptible Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes, and Kingella kingae, Pharmacotherapy, 2018, 38(9):947-966, doi:10.1002/phar.2160

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Änderungsverzeichnis

  • 15 August 2024 12:26: Aktualisierung der Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörungen nach Fachinformation
  • 04 September 2020 09:22: Neue Monographie

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