Tolterodin ist ein urologisches Spasmolytikum mit antagonistischer Wirkung an Muscarinrezeptoren in der Harnblase, das zur Therapie der überaktiven Blase eingesetzt wird.
Folgende pharmakokinetische Parameter wurden bei 33 Kindern zwischen 5-10 Jahren ermittelt:
Tmax = 1,2-1,4 h
T1/2 = 1,4-2 h
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Filmtabletten 1 mg, 2 mg
Retardkapseln 4 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Tolterodin-(R,R)-tartrat |
Problematische Hilfsstoffe |
Detrusitol® | Filmtabletten | 1 mgT0 2 mgT0 |
– |
Tolterodin-Aristo 2 mg | Filmtabletten | 2 mgT2 | – |
Detrusitol® retard | Retardkapseln | 4 mg | Sucrose (max. 123,07 mg), Propylenglykol |
Tolterodin AbZ 4 mg | Retardkapseln | 4 mg | Lactose-Monohydrat (65,41-68,99 mg), Propylenglykol |
Tolterodin Heumann retard | Retardkapseln | 4 mg | Sucrose (max. 109,48 mg) |
T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar
Die Fachinformationen wurden am 08.08.2021 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.
Anwendungshinweis: Die Retardkapseln können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Sie müssen unzerkaut geschluckt werden.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Harninkontinenz, überaktive Blase, neurogene Blase |
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6 Monate - 10 Jahre:
- GFR ≥ 30: Dosisanpassung nicht erforderlich.
- GFR 10-30: 50 % der normalen Einzeldosis, max. 1 mg/Tag, Dosierungsintervall: 12 h
- GFR <10: Eine generelle Empfehlung kann nicht gegeben werden.
10-18 Jahre :
- GFR ≥ 30: Dosisanpassung nicht erforderlich.
- GFR 10-30: 50 % der normalen Einzeldosis, max. 2 mg/Tag, Dosierungsintervall: 12 h
- GFR <10: Eine generelle Empfehlung kann nicht gegeben werden.
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion kann die AUC von Tolterodin und seinem pharmakologisch aktiven 5-Hydroxymethyl-Metaboliten ansteigen. Dies erhöht das Risiko von Nebenwirkungen.
Klinische Folgen:
Dosisabhängige Nebenwirkungen aufgrund der pharmakologischen Wirkung sind Mundtrockenheit, trockene Augen, anormale Akkommodation, Sehstörungen, trockene Haut, Verstopfung, Harnverhalt, Tachykardie und Herzklopfen. Eine Verlängerung des QTc-Intervalls wurde bei hohen Dosierungen berichtet.
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Sehr häufig (>10 %): Kopfschmerzen, Mundtrockenheit
Häufig (1-10 %): Bronchitis, Schwindel, Schläfrigkeit, Parästhesien, trockene Augen, Sehstörungen einschl. Akkommodationsstörungen, Vertigo, Palpitationen, Dyspepsie, Verstopfung, Bauchschmerzen, Flatulenz, Erbrechen, Diarrhoe, trockene Haut, Dysurie, Harnverhalt, Müdigkeit, Brustschmerzen, periphere Ödeme, Gewichtszunahme
Gelegentlich (0,1-1 %): unspezifische Überempfindlichkeit, Nervosität, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Tachykardie, Herzinsuffizienz, Arrhythmien, gastroösophagealer Reflux
Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktoide Reaktionen, Verwirrung, Halluzinationen, Orientierungsstörungen, anfallsweise Hautrötungen mit Hitzegefühl (Flushing), Angioödem
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Tolterodin ist ein Substrat von CYP3A4 und CYP2D6.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
CYP3A4-Inhibitoren | Hemmung des Metabolismus von Tolterodin. Erhöhte Serumkonzentration und verstärkte Wirkung von Tolterodin möglich, insbesondere bei CYP2D6 "poor metabolizern". | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Tolterodin. |
CYP3A4-Induktoren | Steigerung des Metabolismus von Tolterodin. Erniedrigte Serumkonzentration und verringerte Wirkung von Tolterodin möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Tolterodin. |
CYP2D6-Inhibitoren (außer Fluoxetin) | Hemmung des Metabolismus von Tolterodin. Erhöhte Serumkonzentration und verstärkte Wirkung von Tolterodin möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Tolterodin. |
Anticholinergika | Additive Wirkung bei gleichzeitiger Behandlung und erhöhtes Risiko für anticholinerge Nebenwirkungen möglich. |
Aufgrund additiver anticholinerger Effekte ist ggf. eine Überwachung beziehungsweise Anpassung notwendig. |
Acetylcholinesterase-Inhibitoren, z.B. Pyridostigmin cholinerge Muscarinrezeptor-Agonisten, z.B. Pilocarpin |
Antagonistische Wirkung bei gleichzeitiger Behandlung und verringerte Wirkung möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Monitoring auf verringerte Wirksamkeit. |
motilitätsanregende Arzneimittel, z.B. Metoclopramid | Verminderte Wirkung von motilitätsanregenden Arzneimitteln durch Anticholinergika möglich. | Falls möglich, Kombination vermeiden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Mittel bei häufiger Blasenentleerung und Harninkontinenz | ||
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Dridase®, Kentera®, Spasyt®
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G04BD04 | |
Mictonetten®, Mictonorm®, Propionorm®
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G04BD06 | |
Vesikur™
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G04BD08 | |
Spasmex®, Spasmolyt®, Urivesc®
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G04BD09 |
Mittel bei erektiler Dysfunktion | ||
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Revatio®
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G04BE03 und C02KX06 |
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