Der Wirkstoff Ranitidin ist ein kompetitiver, auf die H2-Rezeptoren selektiv wirkender Histamin-Antagonist. Ranitidin hemmt die basale und die stimulierte Magensäuresekretion (stimuliert z.B. durch Histamin, Pentagastrin, Nahrungsmittel). Es werden sowohl das Magensaftvolumen als auch der Säure- und Pepsinanteil verringert. Ranitidin reduziert in therapeutischer Dosierung die 24-stündige Acidität im Mittel um 60 %. Nach einmaliger abendlicher Gabe der gesamten Tagesdosis von Ranitidin wird die nächtliche Säuresekretion um etwa 90 % reduziert. Die Schleimsekretion wird durch Ranitidin nicht beeinträchtigt.
Aus der Studie von Orenstein et al. (N=29, 4 – 11 Jahre) geht hervor, dass die Pharmakokinetik von Ranitidin bei Kindern mit der von Erwachsenen vergleichbar ist. Verschiedene Studien ergaben eine Halbwertszeit von ca. 2 h, eine Clearance von 10 – 27 ml/min/kg und ein Verteilungsvolumen zwischen 1 und 2,5 l/kg. Bei Neugeborenen beträgt die durchschnittliche Halbwertszeit 3,5 h, die Clearance 5 ml/min/kg und das Verteilungsvolumen 1,5 l/kg (Fontana et al.). Bei Neugeborenen mit ECMO beträgt die Halbwertzeit durchschnittlich 6,6 h und die Clearance 4.1 ml/min/kg (Wells et al.).
Blumer et al. (N=12, 3,5 – 16 Jahre) führt an, dass die Halbwertszeit und das Verteilungsvolumen von Ranitidin nach einer Bolusinjektion mit denen nach der oralen Verabreichung vergleichbar sind. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt durchschnittlich 48%.
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Filmtabletten 75 mg, 150 mg, 300 mg
Injektionslösung 10 mg/ml
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Altersangabe |
Ranitic | Filmtabletten | 150 mg 300 mg |
oral | - | Lactose | ab 3 Jahren (150 mg) |
Ranitidin STADA® 150 mg Filmtabletten | Filmtabletten | 150 mg 300 mg |
oral | - | ab 2 Jahren (150 mg) | |
Ranitidin - 1A PHARMA | Filmtabletten | 75 mg 150 mg 300 mg |
oral | - | Lactose | ab 16 Jahren (75 mg) ab 3 Jahren (150 mg) |
Ranitic injekt | Injektionslösung | 10mg/ml | intravenös (Injektion, Kurzinfusion, Dauerinfusion) | weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle | - | ab 6 Monate |
Ranitidin-ratiopharm | Injektionslösung | 50mg/5ml | intravenös (Injektion, Kurzinfusion, Dauerinfusion) | - | - | ab 6 Monate |
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Wichtige Informationen aus Rote-Hand-Brief |
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Prävention von Stressulcera und als Unterstützung bei der Behandlung gastrointestinaler Blutungen |
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Gastroösophageale Refluxkrankheit, Ulcus duodeni und Ulcus ventriculi |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
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Erhöhtes Risiko von Sepsis, Gastroenteritis und Pneumonie. Außerdem Bradykardie, Kopfschmerzen, Schwindel, Blutbildabweichungen und Leberfunktionsstörungen. Es wurde Hemiballismus konstatiert. Die Anwendung von Ranitidin bei z.T. frühgeborenen Neugeborene wird mit einem höheren Risiko von Infektionen und erhöhter Mortalität assoziiert (Santana 2017).
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Vereinzelte Berichte deuten auf einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten akuter Porphyrie und der Einnahme von Ranitidin hin. Patienten mit einer akuten Porphyrie in der Anamnese sollten daher nicht mit Ranitidin behandelt werden.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei der Verwendung von Ranitidin bei z.T frühgeborenen Neugeborene mit sehr niedrigem Geburtsgewicht wurde eine signifikant höhere Mortalität und eine höhere Rate von Infektionen konstatiert, insbesondere bei etwas höheren Dosen (i.v. 2,43 mg/kg/Tag,p.o. 11,44 mg/kg/Tag), es wurden aber auch mehr Fälle von nekrotisierender Enterocolitis und ein längerer stationärer Aufenthalt festgestellt. [Terrin 2012]
Bei Kleinkindern bis 36 Monaten wurde bei Anwendung von Ranitidin eine höhere Infektionsrate konstatiert. [Bianconi S 2007; Canani RB 2006]
Bei Patienten mit peptischen Ulzerationen, die gleichzeitig mit Prostaglandin-Synthetase-Inhibitoren (NSAID’s) behandelt werden, ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle, vorzugsweise durch Endoskopie oder Röntgenuntersuchung, erforderlich.
Die Behandlung mit Ranitidin bei Kindern ≤18 Monaten ist gemäß der NVK* Richtlinie „Gastro-ösophageale/r Reflux(krankheit) bei Kindern zwischen 0-18 Jahren”, erst bei Beschwerden angebracht, die auf die Refluxkrankheit verweisen und in den Fällen, in denen eine medikamentöse (Test-)Behandlung gerechtfertigt ist. (*NVK = Niederländischer Verband für Kinderheilkunde)
Verabreichungsweise: Die Tabletten sind zwingend mit den Mahlzeiten einzunehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums hat folgende klinisch relevante Wechselwirkungen ergeben:
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Methylphenidat | Ein durch Ranitidin erhöhter pH-Wert im Magen kann ein vorzeitiges Auflösen magensaftresistent überzogener Methylphenidat Formulierungen und eine zu schnelle Methylphenidat Freisetzung verursachen. | Kombination vermeiden. Es sind nur Methylphenidat-Präparate mit magensaftresistenten Ummantelungen betroffen. Falls eine säurehemmende Behandlung nötig ist, können Methylphenidat-Präparate ohne magensaftresistente Überzüge und pH unabhängiger Freisetzung eingesetzt werden. |
Clozapin | Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen. | Kombination vermeiden. Falls eine säurehemmende Behandlung nötig ist, muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden. |
Wirkstoffe mit pH-abhängiger Absorption (z.B. Ketoconazol, Cefpodoxim) | Die Maximalkonzentration wird durch geringere Resorption verringert und kann die jeweilige Wirkung beeinträchtigen. | Kombination vermeiden. Falls eine säurehemmende Behandlung nötig ist, sollte Ranitidin 2-3 h nach Cefpodoxim oder Ketoconazol eingenommen werden. Zusätzlich sollte Ketoconazol mit einem säurehaltigen Getränk eingenommen werden. |
Warfarin | Verstärkte Wirkung der Vitamin-K-Antagonisten möglich. Das Risiko einer Blutung ist erhöht. | Bei gleichzeitiger Behandlung ist die Überwachung der Blutgerinnungsparameter empfohlen. Alternativ kann Phenprocoumon eingesetzt werden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Protonenpumpenhemmer | ||
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Nexium®, Esomep®
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A02BC05 | |
Antra®, OMEP®, OPPI
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A02BC01 | |
Pantozol®, Rifun®
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A02BC02 |
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