Nach oraler Aufnahme wird Simvastatin, ein inaktives Lacton, in der Leber zur entsprechenden Betahydroxysäure hydrolysiert. Diese ist ein potenter Inhibitor der 3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym-A(HMG-CoA)-Reduktase. Sowohl bei normalen als auch bei erhöhten Ausgangswerten führt Simvastatin zu einer Senkung des LDL-Cholesterinspiegels. Die Konzentration von Apolipoprotein B nimmt bei der Behandlung mit Simvastatin ebenfalls deutlich ab. Simvastatin bewirkt zudem einen mäßigen Anstieg des HDL-Cholesterins sowie eine Abnahme der Triglyceride im Plasma. Insgesamt resultiert aus diesen Veränderungen eine Abnahme des Verhältnisses von Gesamt- zu HDL-Cholesterin und LDL- zu HDL-Cholesterin.
Es sind keine Daten zur Pharmakokinetik bei Kindern und Jugendlichen verfügbar.
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*Jungen: Tanner-Stadium II und darüber, Mädchen: mindestens 1 Jahr nach der Menarche
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Filmtabletten 5 mg, 10 mg, 20 mg, 30 mg, 40 mg, 60 mg, 80 mg
Simvastatin befindet sich auch Kombinationspräparate mit Ezetimib im Handel.
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Simvastatin) | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Altersangabe |
---|---|---|---|---|---|
Zocor® (forte) | Filmtabletten | 10 mgT0 20 mgT0 40 mgT0 |
k.A. | Lactose | Kinder und Jugendliche (Jungen: Tanner-Stadium II und darüber, Mädchen: mindestens 1 Jahr nach der Menarche, im Alter zwischen 10 und 17 Jahren) |
SimvaHEXAL® | Filmtabletten | 5 mgT2, M 10 mgT2, M 20 mgT2, M0 30 mgT2, M 40 mgT2, M0 60 mgT2, M0 80 mgT2, M |
k.A. | Lactose |
T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, M: mörserbar, M0: nicht mörserbar, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 01.03.2023 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Bei moderaten Nierenfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatininclearance <30 ml/min) ist Vorsicht geboten bei Dosierungen über 10 mg/Tag .
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Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren, die mit Simvastatin behandelt wurden, wiesen ein Nebenwirkungsprofil auf, das im Allgemeinen dem Profil der mit Plazebo behandelten Patienten entsprach. Dosierungen über 40 mg wurden an dieser Population nicht untersucht. In dieser limitierten kontrollierten Studie gab es keine Anzeichen für Auswirkungen auf das Größenwachstum oder die sexuelle Entwicklung bei heranwachsenden Jungen und Mädchen, ebenso wenig wurden Veränderungen an der Dauer des Menstruationszyklus bei Mädchen beobachtet. Langzeitauswirkungen auf die physische, intellektuelle und sexuelle Entwicklung sind nicht bekannt. [Ref.]
Selten (0,01-0,1 %): Anämie, Kopfschmerzen, Parästhesien, Schwindel, periphere Neuropathie, verschwommenes Sehen, Sehverschlechterung, Obstipation, Bauchschmerzen, Flatulenz, Dyspepsie, Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Pankreatitis, Hepatitis/Ikterus, Hautausschlag, Pruritus, Alopezie, Myopathie (einschließlich Myositis), Rhabdomyolyse mit akutem oder ohne akutes Nierenversagen, Myalgie, Muskelkrämpfe, Asthenie, Hypersensitivitätssyndrom (angioneurotisches Ödem, lupusähnliches Syndrom, Polymyalgia rheumatica, Dermatomyositis, Vaskulitis, Thrombozytopenie, Eosinophilie, Beschleunigung der Blutsenkungsgeschwindigkeit, Arthritis und Arthralgie, Urtikaria, Photosensitivität, Fieber, Hitzewallung, Dyspnoe und Unwohlsein), Erhöhungen der Serum-Transaminasen (ALT, AST, γ-GT), Erhöhungen der alkalischen Phosphatase und der CK-Werte im Serum, kognitive Beeinträchtigungen (z. B. Gedächtnisverlust, Vergesslichkeit, Amnesie, Gedächtnisstörungen, Verwirrung)
Sehr selten (<0,01 %): Anaphylaxie, Schlaflosigkeit, Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens, Leberversagen mit teils tödlichem Ausgang, lichenoide Arzneimittelexantheme, Muskelriss, Gynäkomastie
Häufigkeit nicht bekannt: Depression, interstitielle Lungenkrankheit, Tendinopathie, gelegentlich bis hin zur Sehnenruptur, immunvermittelte nekrotisierende Myopathie, erektile Dysfunktion, Erhöhungen von HbA1c und Nüchternglucosespiegel, Schlafstörungen (einschließlich Albträume), Störungen der Sexualfunktion, Diabetes mellitus
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Simvastatin wird durch das Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 (CYP3A4) metabolisiert und ist ein Substrat der hepatischen Transporter OATP1B1 (organic aniontransporting polypeptide). Simvastatin ist ein Substrat des BCRP-Efflux-Transporters. [Ref.]
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
starke CYP3A4-Inhibitoren z.B. Azol-Antimykotika, Makrolide, HIV-Protease-Inhibitoren | Durch Inhibition von CYP3A4 steigt die Plasmakonzentration von Simvastatin und dessen Metaboliten an. Das Risiko für Myopathien und Rhabdomyolyse ist stark erhöht. | keine Kombination evtl. Umstellung auf Fluvastatin möglich |
Paritaprevir, Glecaprevir/Pibrentasvir, | Hemmung von OATP1B und CYP3A4 | keine Kombination |
Fusidinsäure | Stark erhöhtes Risiko für eine Rhabdomyolyse | Bei einer systemischen Anwendung von Fusidinsäure ist Simvastatin über den gesamten Behandlungszeitraum abzusetzen. Die Statintherapie kann 7 Tage nach der letzten Dosis Fusidinsäure wieder aufgenommen werden. |
Grapefruit, Pomelo | irreversible Inhibition von CYP3A4 durch Naringenin | Grapefruitsaft und Pomelo vermeiden. Fluvastatin, Pitavastin und Pravastatin werden nur in geringem Ausmaß oder gar nicht durch CYP3A4 abgebaut und sind nicht von der Interaktion betroffen. |
Fibrate | erhöhtes Risiko für Myopathie und Rhabdomyolyse | Dosis von 10 mg Simvastatin pro Tag sollte nicht überschritten werden (Ausnahme Fenofibrat) |
Amiodaron, Amlodipin, Diltiazem, Verapamil | Inhibition von CYP3A4 | Dosierungen größer als 20 mg Simvastatin sollten vermieden werden |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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HMG-CoA-Reduktasehemmer | ||
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Atoris®, Lipitor®, Sortis®
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C10AA05 | |
Mevalotin protect®
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C10AA03 | |
Crestor®, Rosuvador®
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C10AA07 |
Gallensäure bindende Mittel | ||
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Quantalan®, Vasosan®, Lipocol®
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C10AC01 |
Andere Mittel, die den Lipidstoffwechsel beeinflussen | ||
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Ezetrol®
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C10AX09 |
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