Lumasiran ist eine doppelsträngige small interfering RNA (siRNA), die den Glykolat-Oxidase (GO)-Enzymspiegel senkt, indem sie in den Hepatozyten mittels RNA-Interferenz auf die Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) des (für Glykolat-Oxidase kodierenden) Gens Hydroxysäureoxidase 1 (HAO1) abzielt. Verringerte GO-Enzymwerte reduzieren die Menge an verfügbarem Glyoxylat, einem Substrat für die Bildung von Oxalat. Dies führt zu einer Senkung der (erhöhten) Oxalatspiegel in Urin und Plasma, der eigentlichen Ursache für Krankheitsmanifestationen bei Patienten mit PH1. Da das GO-Enzym dem defizitären, PH1 verursachenden Alanin-Glyoxylat-Aminotransferase (AGT)-Enzym vorgeschaltet ist, ist der Wirkmechanismus von Lumasiran unabhängig von der zugrundeliegenden AGXT-Genmutation.
Folgende pharmakokinetische Daten (Median (Bereich)) wurden ermittelt [EPAR Oxlumo]:
Körpergewicht | <20 kg (Dosis: 6 mg/kg) | ≥20 kg (Dosis: 3 mg/kg) |
Cmax (ng/ml) |
912 (523 – 1.760) | 529 (205 – 1.130) |
Injektionslösung 189 mg/ml
Parenterale Anwendung
Präparat im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Lumasiran |
Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe |
Oxlumo® | Injektionslösung | 94,5 mg/ 0,5 ml | subkutan | weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d.h. nahezu „natriumfrei“ | – |
Die Fachinformation wurden am 19.03.2021 aufgerufen.
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Primäre Hyperoxalurie Typ 1 |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (eGFR<90 mL/min/1,73m²) einschließlich Nierenerkrankungen im Endstadium oder bei Patienten, die sich einer Dialyse unterziehen. Für Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und Patienten, die sich einer Dialyse unterziehen, liegen nur wenige Daten vor, daher sollten diese Patienten mit Vorsicht behandelt werden [SmPC Oxlumo].
Das Sicherheitsprofil von Lumasiran war bei Kindern und Jugendlichen (im Alter von 4 Monaten bis 17 Jahren) ähnlich wie bei Erwachsenen mit PH1 [EPAR Oxlumo].
Sehr häufig (≥ 10 %): Abdominalschmerz, Reaktionen an der Injektionsstelle
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Schwere oder terminale Niereninsuffizienz: Die Behandlung mit Lumasiran erhöht den Plasmaglykolatspiegel, was bei Patienten mit schwerer oder im Endstadium befindlicher Nierenerkrankung das Risiko einer metabolischen Azidose oder einer Verschlimmerung einer bereits bestehenden metabolischen Azidose erhöhen kann. Diese Patienten sollten daher auf Anzeichen und Symptome einer metabolischen Azidose überwacht werden.
Mäßige oder schwere Leberfunktionsstörung: Bei Patienten mit mäßiger oder schwerer Leberfunktionsstörung besteht die Möglichkeit einer verminderten Wirksamkeit. Daher sollte die Wirksamkeit bei diesen Patienten überwacht werden.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums führte zu keiner klinisch relevanten Interaktion.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Aminosäuren und Derivate | ||
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Carbaglu®, Syn: N-Carbamoyl-L-Glutaminsäure
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A16AA05 | |
Cystagon, Procysbi®; Syn: Cysteamin
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A16AA04 |
Enzyme | ||
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Replagal®
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A16AB03 | |
Fabrazyme®
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A16AB04 | |
Myozyme®
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A16AB07 | |
Strensiq®
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A16AB13 | |
Naglazyme®
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A16AB08 |
Sonstige Mittel für das alimentäre System und den Stoffwechsel | ||
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Kuvan®, Syn: Tetrahydrobiopterin, BH4
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A16AX07 | |
Revestive®
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A16AX08 | |
Cuprior®, Cufence®; Syn: TETA, Triethylentetramin
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A16AX12 | |
Wilzin®
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A16AX05 |