Cefalexin ist ein orales Cephalosporin der 1. Generation. Der Wirkungsmechanismus von Cefalexin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs). Cefalexin wirkt bakterizid auf aerobe grampositive Bakterien und schwach auf gramnegative Bakterien. Es besitzt nur eine geringe Betalaktamase-Stabilität. Die Wirksamkeit hängt von der Zeitspanne der Wirkstoffkonzentration oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers ab.
Keimspektrum (Stand: April 2022)
In der Regel empfindliche Keime sind: Aerobe grampositive Mikroorganismen: Staphylococcus aureus, Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel), Staphylococcus saprophyticus, Streptococcus agalactiae, Streptococcus pyogenes
Erworbene Resistenzen können ein Problem bei folgenden Keimen darstellen: Aerobe grampositive Mikroorganismen: Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus haemolyticus, Staphylococcus hominis, Streptococcus pneumoniae; Aerobe Gram-negative Mikroorganismen: Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Proteus mirabilis
Unempfindlich sind: Aerobe Gram-positive Mikroorganismen: Enterococcus spp., Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent), Streptococcus pneumoniae mit verminderter Penicillin-Empfindlichkeit (Kategorien I und R); Aerobe Gram-negative Mikroorganismen, Enterobacter cloacae, Haemophilus influenzae, Legionella pneumophila, Moraxella catarrhalis, Pseudomonas aeruginosa; andere Mikroorganismen, Chlamydia spp., Mycoplasma spp.
[SmPC Cephalexin-ratiopharm]
Folgende Parameter wurden ermittelt [Simon et al. 1970, Autmizguine et al. 2013]:
Alter | T ½ (h) | T max (h) | Cl/F (L/h/kg) | V/F (L/kg) | Initiale Blutkonzentration (µg/mL) (1) |
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Frühgeborene PNA 1-4 Wochen | 3,7 ± 0,4 | 4,0 | - | - | 30,0 ± 3,4 |
Reifgeborene PNA 1-3 Wochen | 3,4 ± 0,2 | 2,0 | - | - | 20,4 ± 2,1 |
Reifgeborene PNA 3 Wochen-1 Jahr | 1,5 ± 0,2 | 1,5 | - | - | 28,0 ± 4,3 |
2-7 Jahre | 1,3 ± 0,1 | 2,0 | 0,27 | 0,36 | 35,9 ± 8,5 |
7-12 Jahre | 1,1 ± 0,1 | 1,5 | 0,29 | 0,44 | 46,0 ± 13,0 |
(1) nach einmaliger oraler Gabe von 25 mg/kg
Filmtabletten 500 mg, 1000 mg
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Cefalexin in Form von Cefalexin-Monohydrat. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration und Dosierung ist jeweils auf Cefalexin bezogen.
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Cefalexin) | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Altersangabe |
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Cephalex-CT | Filmtabletten | 500 mgT2 | natriumfrei | Lactose Saccharin Pfefferminzöl (0,25 mg/Tbl.) |
ab 12 Jahren |
1000 mgT0 | Lactose Saccharin Pfefferminzöl (0,5 mg/Tbl.) |
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Cephalexin-ratiopharm® | Filmtabletten | 500 mgT2, M | natriumfrei | Lactose Saccharin Pfefferminzöl (0,25 mg/Tbl.) |
ab 12 Jahren |
1000 mgT0, M | Lactose Saccharin Pfefferminzöl (0,5 mg/Tbl.) |
T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar, M: mörserbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 16.02.2023 aufgerufen.
Anwendungshinweis: Cefalexin kann unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) eingenommen werden. Magenempfindliche Patienten sollten die Filmtabletten nach dem Essen einnehmen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Infektionen der Atemwege, des Urogenitaltrakts, der Haut und der Weichteile |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
Bei eingeschränkter Nierenfunktion verlängert sich die Halbwertszeit von Cefalexin. Dies erhöht das Risiko von Nebenwirkungen.
Klinische Folgen:
Nephrotoxische Manifestationen (eingeschränkte Nierenfunktion, tubuläre Nekrose, interstitielle Nephritis) treten hauptsächlich bei hohen Dosen, bei vorbestehender Nierenfunktionseinschränkung und bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen nephrotoxischen Wirkstoffen auf.
Häufigkeit nicht bekannt: Superinfektionen mit resistenten Bakterien und Sprosspilzen (z. B. Moniliasis vaginalis) bei langfristiger oder wiederholter Anwendung, reversible Blutbildveränderungen (z.B. Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Eosinophilie), Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom, anaphylaktischer Schock, allergische Reaktionen [in Form von Hautausschlag mit Juckreiz, Schwellungen (Quincke-Ödem)], Appetitlosigkeit, Verwirrtheitszustand, Kopfschmerzen, Schwindel, Ermüdung, pseudomembranöse Enterokolitis, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Meteorismus, leichte und vorübergehende Erhöhung der SGOT und SGPT, vorübergehende Hepatitis und cholestatische Gelbsucht, akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), interstitielle Nephritis
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Cephalosporine der 1. Generation | ||
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Grüncef®
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J01DB05 | |
Cefodinin®
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J01DB04 |
Cephalosporine der 2. Generation | ||
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Panoral®, InfectoCef®
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J01DC04 | |
Elobact®, Cefurax®
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J01DC02 |
Cephalosporine der 3. Generation | ||
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Infectoopticef®, Suprax®
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J01DD08 | |
Claforan®
|
J01DD01 | |
Podomexef®, Orelox®
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J01DD13 | |
InfectoZidim®
|
J01DD02 | |
Zavicefta®
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J01DD52 | |
Rocephin®, Cefotrix
|
J01DD04 |
Cephalosporine der 4. Generation | ||
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J01DE01 |
Monobactame | ||
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Azactam, Cayston®
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J01DF01 |
Carbapeneme | ||
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Invanz®
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J01DH03 | |
Zienam®
|
J01DH51 | |
Meronem®
|
J01DH02 |
Andere Cephalosporine und Peneme | ||
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Zinforo®
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J01DI02 |
Bei Kindern, die unbeabsichtigt mehr als 3,5 g Cefalexin/Tag eingenommen hatten, wurde über Hämaturie ohne Beeinträchtigung der Nierenfunktion berichtet. Durch Volumensubstitution konnte der Zustand stabilisiert werden.
[SmPC Cephalexin-ratiopharm]