Olanzapin

Wirkstoff
Olanzapin
Handelsname
Zyprexa®
ATC-Code
N05AH03

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Olanzapin ist ein neuroleptischer antimanischer und stimmungsstabilisierender Wirkstoff, der mit einer größeren Anzahl von Rezeptorsystemen reagiert. Unter anderem Serotonin-, Dopamin-, cholinerge Muskarin- und Histaminrezeptoren.

Pharmakokinetik bei Kindern

Die folgenden kinetischen Parameter wurden in einer Studie mit 8 Jugendlichen unter Steady State Bedingungen bei einer durchschnittlichen Dosis von 19 mg ermittelt [Grothe 2000]:

Cmax (ng/ml) Tmax (h) t½ (h) Cl (l/h)

115.6 ± 26.7

4.7 ± 3.7

37.2 ± 5.1

9.6 ± 2.4


Die Pharmakokinetik von Olanzapin bei Jugendlichen ist vergleichbar mit der von Erwachsenen.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Autismus-Spektrum-Störung (ASS), Manie und Psychose
    • oral
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: off-label

  • Anorexia Nervosa
    • oral
      • ≥9 Jahre bis <18 Jahre: off-label

  • Interventionsmedikation bei akuten psychotischen Krisen
    • intramuskulär
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral bei Autismus-Spektrum-Störung (ASS), Manie und Psychose

Für diese Indikation hat Olanzapin in Deutschland keine Zulassung.

[Ref.]

Oral bei Anorexia Nervosa

Für diese Indikation hat Olanzapin in Deutschland keine Zulassung.

[Ref.]

Intramuskulär zur schnellen Beherrschung von Agitiertheit und gestörtem Verhalten bei Patienten mit Schizophrenie oder manischen Episoden, wenn eine orale Therapie nicht geeignet ist.

  • Nur für Erwachsene zugelassen.
  • Initialdosis: 10 mg, als Einzeldosis, intramuskulär
  • Entsprechend dem individuellen klinischen Zustand kann eine niedrigere Dosis (5 mg oder 7,5 mg) gegeben werden.
  • Eine zweite Injektion (5 – 10 mg) kann abhängig vom individuellen klinischen Zustand 2 Stunden nach der ersten Injektion, gegeben werden.
  • Innerhalb eines Zeitraums von 24 Stunden dürfen nicht mehr als 3 Injektionen gegeben werden und die tägliche Höchstdosis von 20 mg Olanzapin (einschließlich aller Darreichungsformen) darf nicht überschritten werden.

[Ref.]

weitere zugelassene Indikationen:

Oral bei Schizophrenie

  • Nur für Erwachsene zugelassen.
  • Dosierungempfehlungen siehe Fachinformationen.

Oral bei mäßigen bis schweren manischen Episoden

  • Nur für Erwachsene zugelassen.
  • Dosierungempfehlungen siehe Fachinformationen.

Oral zur Phasenprophylaxe bei bipolaren Störungen

  • Nur für Erwachsene zugelassen.
  • Dosierungempfehlungen siehe Fachinformationen

[Ref.]

Präparate im Handel

Tropfen zum Einnehmen 5 mg/mL
überzogene Tabletten 2,5 mg, 5 mg, 7,5 mg, 10 mg, 20 mg
Schmelztabletten 5 mg, 10 mg, 15 mg, 20 mg
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung 10 mg

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Olanzapin) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Aroma Altersangabe
Olanzapin-neuraxpharm aV Tropfen zum Einnehmen 5 mg/mL (≙ 20 Tropfen) oral k.A. Benzylalkohol Orange Erwachsene
ZYPREXA überzogene Tabletten 2,5 mgT0, S
5 mgT0, S
7,5 mgT0, S
10 mgT0, S
20 mgT0, S
oral k.A. Lactose (102 mg/Tbl.)
Lactose (156 mg/Tbl.)
Lactose (234 mg/Tbl.)
Lactose (312 mg/Tbl.)
Lactose (328 mg/Tbl.)
- Erwachsene
ZYPREXA VELOTAB Schmelztabletten 5 mgT0
10 mgT0
15 mgT0
20 mgT0
oral natriumfrei 5 mg:
Aspartam (0,60 mg/Tbl.),
Methyl-4-hydroxybenzoat (0,1125 mg/Tbl.),
Propyl-4-hydroxybenzoat (0,0375 mg/Tbl.)
10 mg:
Aspartam (0,80 mg/Tbl.),
Methyl-4-hydroxybenzoat (0,15 mg/Tbl.),
Propyl-4-hydroxybenzoat (0,05 mg/Tbl.)
15 mg:
Aspartam (1,20 mg/Tbl.),
Methyl-4-hydroxybenzoat (0,225 mg/Tbl.),
Propyl-4-hydroxybenzoat (0,075 mg/Tbl.)
20 mg:
Aspartam (1,60 mg/Tbl.),
Methyl-4-hydroxybenzoat (0,30 mg/Tbl.),
Propyl-4-hydroxybenzoat (0,10 mg/Tbl.)
- Erwachsene
Olanzapin-ratiopharm® Schmelztabletten 5 mgT0
10 mgT0
15 mgT0
20 mgT0
oral k.A. 5 mg:
Lactose (47,5 mg/Tbl.),
Aspartam (2,25 mg/Tbl.),
Sucrose (0,26 mg/Tbl.)
10 mg:
Lactose (95,0 mg/Tbl.),
Aspartam (4,5 mg/Tbl.),
Sucrose (0,53 mg/Tbl.)
15 mg:
Lactose (142,5 mg/Tbl.),
Aspartam (6,75 mg/Tbl.),
Sucrose (0,79 mg/Tbl.)
20 mg:
Lactose (190,0 mg/Tbl.),
Aspartam (9,0 mg/Tbl.),
Sucrose (1,06 mg/Tbl.)

- Erwachsene
ZYPREXA aV Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung 10 mg (gebrauchsfertige Injektionslösung: 5 mg/mL) intramuskulär natriumfrei Lactose (50 mg/Durchstechflasche) - Erwachsene


T0: nicht teilbar, S: suspendierbar, k.A.: keine Angabe, aV: außer Vertrieb, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Die Fachinformationen wurden am 28.11.2022 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.

Anwendungshinweise:

  • Olanzapin kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden, da die Resorption durch die Nahrung nicht beeinflusst wird.
  • überzogene Tabletten: Bei Schluckbeschwerden kann die Tablette unmittelbar vor der Einnahme in kaltem Wasser, Orangensaft, Apfelsaft, Cola, Milch oder Kaffee aufgelöst und verabreicht werden.
  • Schmelztabletten: Alternativ zur direkten Einnahme im Mund kann die Schmelztablette unmittelbar vor der Einnahme in einem Glas Wasser oder einem anderen geeigneten Getränk (Orangensaft, Apfelsaft, Milch oder Kaffee) gelöst werden.
  • Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung:
    1. Nur mit Wasser für Injektionszwecke zubereiten.
    2. Ziehen Sie 2,1 mL Wasser für Injektionszwecke in einer sterilen Spritze auf. Injizieren Sie sie in die Durchstechflasche.
    3. Drehen Sie die Flasche solange, bis der Inhalt vollständig gelöst ist und eine gelb gefärbte Lösung vorliegt. Die Flasche enthält 11,0 mg Olanzapin als Lösung zu 5 mg/mL (1 mg Olanzapin bleibt in der Flasche zurück, so dass 10 mg Olanzapin angewendet werden können).
    4. Injizieren Sie die Lösung intramuskulär. Nicht intravenös oder subkutan injizieren.
    5. Verwenden Sie die Lösung innerhalb 1 Stunde nach Zubereitung.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Erregungszustände oder motorische Agitation bei Autismus-Spektrum-Störungen (ASS), Manie und Psychose
  • Oral
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11]
      • Initialdosis: 2,5 mg/Tag in 1 Dosis
      • Erhaltungsdosis: Langsam titrieren (2,5 mg/Woche) je nach Wirksamkeit und Verträglichkeit auf max. 20 mg/Tag in 1 Dosis
      • Anwendungshinweis:

        Vorzugsweise abends einnehmen.

      • Hinweis: Die maximale Dosis beträgt 20 mg/Tag, da bei dieser Dosis Sedierung und extrapyramidale Nebenwirkungen auftreten. Jedoch hat der Wirkstoff schon bei niedrigeren Dosen bereits starke metabolische Nebenwirkungen, sodass weitere Erhöhungen der Tagesdosis sorgfältig abgewogen werden müssen.

        Olanzapin sollte von fachärztlichem Personal der Kinder- und Jugendpsychiatrie verschrieben werden. Die Dosis muss individuell festgelegt und die niedrigste mögliche Dosis verwendet werden.

        off-label

Anorexia Nervosa
  • Oral
    • 9 Jahre bis 18 Jahre
      [14] [15] [16]
      • 2,5 - 12,5 mg/Dosis/Tag in 1 Dosis
      • Über die Anwendung von Olanzapin bei Kindern mit Anorexia nervosa wurden nur begrenzte Untersuchungen durchgeführt.

        Olanzapin sollte von fachärztlichem Personal der Kinder- und Jugendpsychiatrie verschrieben werden. Die Dosis muss individuell festgelegt und die niedrigste mögliche Dosis verwendet werden.

        off-label

Interventionsmedikation bei akuten psychotischen Krisen
  • Intramuskulär
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [13] [17]
      • 5 - 10 mg/Dosis, einmalig. Bei Bedarf wiederholen nach 2 Stunden, aber nicht öfter als 3 x in 24 Stunden und nicht an mehr als 3 aufeinanderfolgenden Tage. Maximal 20 mg/Tag (oral plus intramuskulär).
      • Nur wenn die orale Medikation verweigert wird oder nicht die gewünschte Wirkung hat.

        Olanzapin sollte von fachärztlichem Personal der Kinder- und Jugendpsychiatrie verschrieben werden. Die Dosis muss individuell festgelegt und die niedrigste mögliche Dosis verwendet werden.

        off-label

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Folgende Nebenwirkungen treten häufiger bei Jugendlichen (13-17 Jahre) als bei Erwachsenen auf:

  • Sehr häufig (≥10 %): Gewichtszunahme (7 % oder mehr des Ausgangskörpergewichtes), gesteigerter Appetit, erhöhte Triglycerid-Spiegel, Sedierung, Schläfrigkeit, Hypersomnie, Lethargie, Erhöhung der Lebertransaminasen (ALT/AST), Abnahme des Gesamtbilirubins, erhöhte GGT (Gamma-Glutamyltransferase), erhöhte Plasma-Prolaktin-Spiegel
  • Häufig (≥1 % und <10 %): Erhöhte Chlolesterinspiegel, trockener Mund
  • Des Weiteren können Schwindel, Obstipation, orthostatische Hypotension, Akathisie, extrapyramidale Symptome und erhöhte Glukosekonzentrationen auftreten.
  • In der Literatur wurden zudem Fälle von Malignem Neuroleptischen Syndrom (MNS) [Croarkin 2008], EKG-Abweichungen, Angstzuständen, Kopfschmerzen, gastrointestinale Nebenwirkungen, Hypersalivation, trockenen Augen und Nase [Flanke 2014], Spannungs- und Erregungszuständen [Fekete 2017] beschrieben.

Siehe auch Allgemeine Hinweise zur Anwendung von Antipsychotika im Kindes- und Jugendalter

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): Gewichtszunahme, Schläfrigkeit, orthostatische Hypotonie, erhöhte Plasmaprolaktinspiegel

Häufig (1-10 %): Eosinophilie, Leukopenie, Neutropenie, erhöhte Cholesterinspiegel, erhöhte Glukosespiegel, erhöhte Triglyceridspiegel, Glukosurie, Zunahme des Appetits, Schwindel,  Akathisie, Parkinsonismus, Dyskinesie, leichte, vorübergehende anticholinerge Effekte einschließlich Verstopfung und Mundtrockenheit, vorübergehende, asymptomatische Erhöhungen von Lebertransaminasen (ALT, AST) (besonders zu Beginn der Behandlung), Ausschlag, Arthralgie, erektile Dysfunktion bei Männern, erniedrigte Libido bei Männern und Frauen, Asthenie, Müdigkeit, Ödeme, Fieber, erhöhte alkalische Phosphatase-Werte, hohe Kreatinphosphokinase(CK)-Werte, hohe Gamma-Glutamyltransferase(GGT)-Werte, hohe Harnsäure-Werte

Gelegentlich (0,1-1 %): Überempfindlichkeit, Entwicklung oder Verschlechterung eines Diabetes (gelegentlich begleitet von Ketoacidose oder Koma, einschließlich einiger letaler Fälle), Krampfanfälle, Dystonie (einschließlich Blickkrämpfe), tardive Dyskinesie, Amnesie, Dysarthrie, Stottern, Restless-Legs-Syndrom, Bradykardie, QTc-Verlängerung, Thromboembolien (einschließlich Lungenembolien und tiefer Venenthrombose), Nasenbluten, geblähtes Abdomen, Hypersalivation, Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen, Alopezie, Harninkontinenz, Harnverhalt, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Amenorrhoe, Brustvergrößerungen, Galaktorrhoe bei Frauen, Gynäkomastie/Brustvergrößerungen bei Männern, erhöhtes Gesamtbilirubin

Selten (0,01-0,1 %): Thrombozytopenie, Hypothermie, malignes neuroleptisches Syndrom, Absetzsymptome, ventrikuläre Tachykardie, Fibrillation, plötzlicher Tod, Pankreatitis, Hepatitis (einschließlich einer hepatozellulären oder cholestatischen Leberschädigung oder einer Mischform), Rhabdomyolyse, Priapismus

Häufigkeit nicht bekannt: arzneimittelinduzierter Hautausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Patienten mit bekanntem Risiko eines Engwinkelglaukoms

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Zusammenfassung: Aufgrund starker metabolischer Nebenwirkungen nur in Ausnahmefällen verschreiben. Follow-up, wenn die Behandlung verlängert wird, aufgrund der möglichen Auswirkungen auf die Lernfähigkeit. Patienten über die Zunahme des Körpergewichts informieren. Nüchternglukose und Lipide sollten bestimmt werden. Vorsicht bei Leberfunktionsstörungen, Diabetes mellitus, Krämpfen, Knochenmarkdepressionen und anormalem Blutbild. Therapie abbrechen bei Hepatitis Diagnose. Regelmäßige klinische Checks des endokrinologischen Status sind empfohlen.

Aufgrund starker metabolischer Nebenwirkungen darf Olanzapin nur in Ausnahmefällen verschrieben werden.

Eine Sedierung durch Olanzapin sollte bei Heranwachsenden wegen möglicher Auswirkungen auf die Lernfähigkeit genau überwacht werden. Eine Änderung des Verabreichungszeitpunkts kann den Einfluss der Sedierung auf die Konzentration von Jugendlichen verbessern.

Bei der Verschreibung von Olanzapin sollten Patienten und Eltern vor einer Zunahme des Appetits und des Körpergewichts gewarnt werden. Das Ausgangsgewicht sollte bestimmt und überwacht werden. Es sollten Ratschläge zu Ernährung und Bewegung gegeben werden. Vorsicht bei (Risikofaktoren für) Diabetes mellitus, Krämpfen und Knochenmarkdepressionen sowie bei einer geringen Anzahl von Leukozyten und / oder Neutrophilen, Hypereosinophilie und myeloproliferativen Erkrankungen.

Die Nüchternwerte für Glucose und Lipide sollten vor und während der Behandlung mit Olanzapin bestimmt werden (z. B. nach 1 Monat, nach 3 Monaten und später (halb) jährlich).

Vorsicht bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder erhöhten Lebertransaminasen (ALT/AST). Falls eine Erhöhung von ALT und/oder AST während der Behandlung eintritt, sollte eine regelmäßige Kontrolle erfolgen und eine Dosisreduktion erwogen werden. Falls eine Hepatitis diagnostiziert wird, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Insbesondere bei Patienten mit Diabetes und Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung eines Diabetes mellitus sollte ein klinisch angemessenes Follow-up erfolgen, mit einer regelmäßigen Kontrolle des Glukosewertes. Bei dyslipidämischen Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung von Lipidstörungen, sollten Lipiderhöhungen klinisch adäquat reguliert werden. Eine regelmäßige Überwachung auf extrapyramidale Symptome und andere Bewegungsstörungen ist ebenfalls empfohlen.

Aufgrund der möglichen Auswirkungen einer lang andauernden Hyperprolaktinämie auf das Wachstum und die sexuelle Reifung bei Jugendlichen sollte eine regelmäßige klinische Überwachung des endokrinologischen Status erfolgen, einschließlich Messungen der Körpergröße, des Gewichts, der sexuellen Reifung, Kontrolle der Menstruationsfunktion und anderer potenzieller Auswirkungen von Prolaktin.

Empfohlene Kontrolluntersuchungen finden Sie hier.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Interaktionspartner

Grund

Handlungsempfehlung

QT-Zeit verlängernde Stoffe

Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)

Sorgfältige elektrokardiographische Überwachung (eventuell stationär) und Dosisanpassung. Elektrolytstörungen sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QT-Zeit von mehr als 60 ms bzw. auf über etwa 460-500 ms sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Außerdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen.

CYP1A2-Induktoren

Verminderte Plasmakonzentration von Olanzapin

Es wird die Überwachung der Plasmakonzentration von Olanzapin empfohlen. Die Olanzapin-Dosis muss möglicherweise erhöht werden.

CYP1A2-Inhibitoren

Erhöhte Plasmakonzentration von Olanzapin

Überwachung der Plasmaspiegel und unerwünschter Nebenwirkungen von Olanzapin. Möglicherweise Reduktion der Olanzapin-Dosis.

Aktivkohle

Verminderte Wirksamkeit von Olanzapin möglich

Aktivkohle soll mindestens zwei Stunden vor oder nach Olanzapin eingenommen werden.

Clozapin

Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen

Bei gemeinsamer Anwendung: Blutbild besonders engmaschig überwachen.

Bupropion

Erhöhtes Risiko von Krampfanfällen

Bupropion soll bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren für die Senkung der Krampfschwelle, wie die Verabreichung von Neuroleptika, nicht angewandt werden. Ist die gleichzeitige Anwendung notwendig, soll das Nutzen/Risiko-Verhältnis jeweils individuell beurteilt werden.

Lithium

Erhöhte Gefahr neurotoxischer und kardiotoxischer Wirkungen

Besonders sorgfältige Überwachung auf neurotoxische und kardiotoxische Symptome (EKG). Bei den ersten neurotoxischen Anzeichen (starke Benommenheit, Bewegungsstörungen) sowie bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QT?c-Zeit von mehr als 60 ms bzw. auf über etwa 460-500 ms sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden.

Benzodiazepine (i.v.)

Übermäßige Sedierung, kardiorespiratorische Depression und in sehr seltenen Fällen Tod

Wenn die gleichzeitige parenterale Anwendung nötig ist, soll das Benzodiazepin nicht früher als eine Stunde nach der Olanzapin-Injektion injiziert und auf verstärkte unerwünschte Wirkungen geachtet werden.

 

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

 

ANTIPSYCHOTIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Butyrophenon-Derivate

Haloperidol

Haldol®
N05AD01

Pipamperon

Dipiperon®
N05AD05
Diphenylbutylpiperidin-Derivate

Pimozid

Orap®
N05AG02
Diazepine, Oxazepine, Thiazepine und Oxepine

Clozapin

Leponex®
N05AH02

Quetiapin

Seroquel®
N05AH04
Lithium

Lithium

Quilonum® retard, Hypnorex retard®
N05AN01
Andere Antipsychotika

Aripiprazol

Abilify®, Abilify Maintena®, Aripipan, Arpoya, Arpilif
N05AX12

Risperidon

Risperdal®
N05AX08

Referenzen

  1. Croarkin PE, et al, Neuroleptic malignant syndrome associated with atypical antipsychotics in pediatric patients: a review of published cases, J Clin Psychiatry, 2008, 69, 1157-65
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  3. Biederman J, et al, Open-label, 8-week trial of olanzapine and risperidone for the treatment of bipolar disorder in preschool-age children., Biol Psychiatry, 2005, 58, 589-94
  4. Dittmann RW, et al, Effectiveness and tolerability of olanzapine in the treatment of adolescents with schizophrenia and related psychotic disorders: results from a large, prospective, open-label study., J Child Adolesc Psychopharmacol., 2008, 18, 54-69
  5. Fraguas D, et al, Metabolic and hormonal side effects in children and adolescents treated with second-generation antipsychotics, J Clin Psychiatry, 2008, 69, 1166-75
  6. Grothe DR, et al, Olanzapine pharmacokinetics in pediatric and adolescent inpatients with childhood-onset schizophrenia., J Clin Psychopharmacol., 2000, 20, 220-5
  7. McClellan J, et al, Treatment of early-onset schizophrenia spectrum disorders (TEOSS): rationale, design, and methods., J Am Acad Child Adolesc Psychiatry., 2007, 46, 969-78
  8. McDougle CJ, et al, Atypical antipsychotics in children and adolescents with autistic and other pervasive developmental disorders, J Clin Psychiatry, 2008, 69 Suppl 4:., 15-20
  9. Quintana H, et al, An open-label study of olanzapine in children and adolescents with schizophrenia, J Psychiatr Pract., 2007, 13, 86-96
  10. Ross RG, et al, A 1-year open-label trial of olanzapine in school-age children with schizophrenia., J Child Adolesc Psychopharmacol., 2003, 13(3), 301-9
  11. Sikich L, Efficacy of atypical antipsychotics in early-onset schizophrenia and other psychotic disorders, J Clin Psychiatry, 2008, 69 Suppl 4, 21-5
  12. Tohen M, et al, Olanzapine versus placebo in the treatment of adolescents with bipolar mania, Am J Psychiatry, 2007, 164, 1547-56
  13. Eli Lilly Nederland B.V. , SPC Zyprexa (EU/1/96/022/016) 21-3-2017, www.ema.europe.eu
  14. Pisano S et al. , Second generation antipsychotics in adolescent anorexia nervosa: a new hypothesis of eligibility criteria., J Child Adolesc Psychopharmacol. , 2014 , Jun;24(5), 293-5
  15. Kafantaris V et al, A placebo-controlled pilot study of adjunctive olanzapine for adolescents with anorexia nervosa, J Child Adolesc Psychopharmacol., 2011 , Jun;21(3), 207-12.
  16. Leggero C et al. , Low-dose olanzapine monotherapy in girls with anorexia nervosa, restricting subtype: focus on hyperactivity., J Child Adolesc Psychopharmacol., 2010, Apr;20(2), 127-33
  17. Kenniscentrum Kind,- en Jeugdpsychiatrie [Wissenszentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie], Ingrijpmedicatie protocol 2016. [Interventionsmedikation Protokoll 2016. ], https://www.kenniscentrum-kjp.nl/professionals/medicatie-bijwerkingen/
  18. Lilly Deutschland GmbH, SmPC, Zyprexa Velotab 5/10/15/20 mg Schmelztabletten (EU/1/99/125/001), 12/2020
  19. Ratiopharm GmbH, SmPC, Olanzapin-ratiopharm® 5/7,5/10/15/20 mg Schmelztabletten (67412.00.00), 07/2020
  20. Neuraxpharm Arzneimittel GmbH, SmPC, Olanzapin-neuraxpharm 5 mg/ml Tropfen zum Einnehmen (88160.00.00), 07/2015
  21. Eli Lilly Nederland B.V, SmPC ZYPREXA überzogene Tabletten (EU/1/96/022/002), 12/2020
  22. Eli Lilly Nederland B.V, SmPC ZYPREXA 10 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung (EU/1/96/022/016), 12/2020

Änderungsverzeichnis

  • 16 Juni 2023 08:37: Überprüfung und Aktualisierung. Injektionslösung und Tropfen außer Handel.
  • 06 Mai 2020 11:28: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung