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Der Eisen(III)hydroxid-Sucrose-Komplex besteht aus einem polynuklearen Eisen(III)hydroxid-Kern, der von einer großen Zahl nicht kovalent gebundener Sucrose-Moleküle umgeben ist. Dieser Komplex hat ein gewichtsgemitteltes Molekulargewicht (Mw) von ca. 43 kDa. Der polynukleare Eisenkern besitzt eine ähnliche Struktur wie der Kern des physiologischen Eisenspeicherproteins Ferritin. Der Komplex ist so aufgebaut, dass er kontrolliert verwertbares Eisen für die Eisentransport- und Eisenspeicherproteine im Körper (Transferrin und Ferritin) freisetzt. Nach intravenöser Gabe wird der polynukleare Kern des Komplexes vorwiegend vom retikuloendothelialen System der Leber, Milz und des Knochenmarks aufgenommen. In einem zweiten Schritt wird das Eisen für die Bildung von Hb, Myoglobin und anderen eisenhaltigen Enzymen verwendet oder vorwiegend in Form von Ferritin in der Leber gespeichert.
Pharmakokinetik bei Kindern
In einer Studie an 11 Patienten zwischen 12 - 16 Jahren wurden eine Halbwertszeit (T½) von 8 h und ein maximale Konzentration (Cmax) von 8545 μg/dl ermittelt.
Zulassung der Dosierungsempfehlungen
Eisenmangelanämie
intravenös
Frühgeborene (<37. SSW) bis <2 Jahre: off-label
≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
Eisenmangelanämie bei chronischer Niereninsuffizienz
intravenös
≥1 Monat bis <2 Jahre: off-label
≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
Eisenerhaltungstherapie bei chronischer Niereninsuffizienz
Intravenös bei Eisenmangelzuständen, sofern eine orale Therapie nicht möglich ist oder nicht effektiv ist
Kinder und Jugendliche:
Berechnung der Dosierung zur Eisensubstitution bei Eisenmangel(anämie) mit leerem Eisenspeicher:
Die Gesamtdosis von Eisen(III)oxid-Saccharose-Komplex, die dem Gesamteisendefizit (mg) entspricht, wird anhand des Hämoglobinspiegels (Hb) und des Körpergewichts (KG) ermittelt. Die Dosis muss für jeden Patienten individuell entsprechend dem Gesamteisendefizit nach der folgenden Formel von Ganzoni berechnet werden, zum Beispiel: Gesamteisendefizit [mg] = KG [kg] x (Soll-Hb – Ist-Hb) [g/dl] x 2,4* + Speichereisen [mg] Unter 35 kg KG: Soll-Hb = 13 g/dl und Speichereisen = 15 mg/kg KG 35 kg KG und darüber: Soll-Hb = 15 g/dl und Speichereisen = 500 mg * Faktor 2,4 = 0,0034 (Eisengehalt des Hb = 0,34 %) × 0,07 (Blutvolumen = 7 % des KG) × 1000 (Umrechnung von [g] in [mg]) × 10
Berechnung der Dosierung zur Eisensubstitution in Situationen mit vollem Eisenspeicher, z.B. Unterstützung bei Eigenblutspende oder bei Blutverlust:
Wenn die verlorene Blutmenge bekannt ist: Die Verabreichung von 200 mg Eisen (10 ml Venofer) sollte zu einem Anstieg des Hb führen, der in etwa einer Bluteinheit (400 ml mit Hb = 15 g/dl) entspricht. Benötigte Eisenmenge [mg] = Anzahl verlorene Bluteinheiten × 200 mg oder Benötigte Menge von Venofer [ml] = Anzahl verlorene Bluteinheiten × 10 ml Wenn der Hb-Gehalt niedriger ist als erwünscht: Die Formel zur Berechnung des Gesamteisendefizits geht davon aus, dass die Eisenspeicher nicht aufgefüllt werden müssen. Benötigte Eisenmenge [mg] = KG [kg] × 2,4 × (Soll-Hb – Ist-Hb) [g/dl] Beispiel: KG = 60 kg und --> ~150 mg Eisen sind zu ersetzen. Hb-Defizit = 1 g/dl --> 7,5 ml Venofer werden benötigt.
Die Injektionslösung darf nur intravenös gegeben werden. Dies kann mittels Tropfinfusion, langsamer Injektion oder durch Zugabe direkt in den venösen Teil eines Dialysegeräts geschehen.
Intravenöse Tropfinfusion: Die Injektionslösung muss in steriler 0,9%iger (m/V) Kochsalzlösung (NaCl) verdünnt verabreicht werden. Die Verdünnung muss unmittelbar vor der Infusion hergestellt werden.
Intravenöse Injektion: Die Injektionslösung kann als langsame intravenöse Injektion mit einer Geschwindigkeit von 1 ml unverdünnter Lösung pro Minute und maximal 10 ml (200 mg Eisen) pro Injektion gegeben werden.
Injektion in den venösen Teil eines Dialysegeräts: Venofer kann während einer Hämodialyse-Sitzung direkt in den venösen Teil des Dialysegeräts gespritzt werden, wobei die gleichen Bedingungen wie für die intravenöse Injektion gelten.
Die Injektionslösung darf nur mit steriler 0,9%iger (m/V) Kochsalzlösung gemischt werden. Andere therapeutische Zusätze sind nicht erlaubt.
Die Kompatibilität mit Behältnissen, die nicht aus Glas, Polyethylen oder PVC bestehen, ist nicht bekannt.
Eine Überwachung während und bis mindestens 30 Minuten nach Behandlungsende ist angezeigt aufgrund des Risikos von schweren akuten, potentiell letalen anaphylaktischen und anaphylaktoiden Reaktionen. off-label
Eine Überwachung während und bis mindestens 30 Minuten nach Behandlungsende ist angezeigt aufgrund des Risikos von schweren akuten, potentiell letalen anaphylaktischen und anaphylaktoiden Reaktionen. <2 Jahre: off-label
Eisenmangelanämie bei chronischer Niereninsuffizienz
Eine Überwachung während und bis mindestens 30 Minuten nach Behandlungsende ist angezeigt aufgrund des Risikos von schweren akuten, potentiell letalen anaphylaktischen und anaphylaktoiden Reaktionen. <2 Jahre: off-label
Eisenerhaltungstherapie bei chronischer Niereninsuffizienz
Eine Überwachung während und bis mindestens 30 Minuten nach Behandlungsende ist angezeigt aufgrund des Risikos von schweren akuten, potentiell letalen anaphylaktischen und anaphylaktoiden Reaktionen.
Verabreichung am Ende der Dialyse. Eine Überwachung während und bis mindestens 30 Minuten nach Behandlungsende ist angezeigt aufgrund des Risikos von schweren akuten, potentiell letalen anaphylaktischen und anaphylaktoiden Reaktionen.
Verabreichung am Ende der Dialyse. Eine Überwachung während und bis mindestens 30 Minuten nach Behandlungsende ist angezeigt aufgrund des Risikos von schweren akuten, potentiell letalen anaphylaktischen und anaphylaktoiden Reaktionen.
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern
Störung des Geruchssinns, Atemwegsinfektionen, Peritonitis und Husten
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
anaphylaktoide Reaktionen, Angioödem
Kounis-Syndrom
Bewusstseinsverlust
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
nicht durch Eisenmangel bedingte Anämie
Anzeichen von Eisenüberladung oder Eisenverwertungsstörungen
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Gefahr von Hypersensitivitätsreaktionen, auch nach früherer guter Verträglichkeit. Verzögerte Reaktionen sind u.a. Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
Überempfindlichkeitsreaktionen: Parenteral verabreichte Eisenpräparate können Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich schwerwiegender und potenziell tödlich verlaufender anaphylaktischer/anaphylaktoider Reaktionen, hervorrufen. Auch nach zuvor komplikationslos vertragenen Dosen parenteraler Eisenpräparate wurde über Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet. Es liegen Berichte über Überempfindlichkeitsreaktionen vor, die sich zu einem Kounis-Syndrom entwickelt haben (akute allergische Koronararterienspasmen, die zu einem Myokardinfarkt führen können). Das Risiko ist erhöht bei Patienten mit bekannten Allergien, einschließlich Arzneimittelallergien, bei solchen mit schwerem Asthma, Ekzem oder anderer atopischer Allergie in der Vorgeschichte, sowie bei Patienten mit immunologischen oder inflammatorischen Erkrankungen (z.B. systemischer Lupus Erythematodes, rheumatoide Arthritis).
Parenteral verabreichte Eisenpräparate sollten nur angewendet werden, wenn in der Erkennung und Behandlung anaphylaktischer Reaktionen geschulte Fachkräfte unverzüglich verfügbar sind und die kardiopulmonale Reanimation durch eine entsprechende Ausrüstung sichergestellt ist. Jeder Patient sollte für mindestens 30 Minutennach jeder Injektion hinsichtlich des Auftretens von Nebenwirkungen beobachtet werden. Wenn während der Behandlung Überempfindlichkeitsreaktionen oder Anzeichen einer Unverträglichkeit auftreten, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden. Eine Ausrüstung zur kardiopulmonalen Reanimation sowie zur Behandlung einer akuten anphylaktischen/anaphylaktoiden Reaktion sollte verfügbar sein, einschließlich einer injizierbaren 1:1.000 Adrenalinlösung. Falls erforderlich, sollte eine zusätzliche Behandlung mit Antihistaminika und/oder Corticosteroiden erfolgen.
Bei Patienten mit Störungen der Leberfunktion sollte parenterales Eisen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung gegeben werden. Die Anwendung von parenteralem Eisen bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion, bei denen Eisenüberladung ein auslösender Faktor ist, sollte vermieden werden. Zur Vermeidung von Eisenüberladung empfiehlt sich eine sorgfältige Überwachung des Eisenstatus.
Bei Vorliegen einer akuten oder chronischen Infektion erfordert die Anwendung von parenteralem Eisen Vorsicht. Es wird empfohlen, die Anwendung abzubrechen, wenn eine Bakteriämie vorliegt. Bei Patienten mit einer chronischen Infektion sollte eine Nutzen/Risiko-Bewertung vorgenommen werden.
Bei zu rascher intravenöser Injektion kann es zu hypotonischen Episoden kommen.
Ein paravenöses Austreten muss vermieden werden, da der Austritt an der Injektionsstelle zu Schmerzen, Entzündungen und lang anhaltender Braunverfärbungen der Haut führen kann.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Wechselwirkungen
Die Absorption von oral aufgenommenem Eisen ist bei gleichzeitiger Verabreichung von parenteralen Eisenpräparaten reduziert. Gegebenenfalls sollte daher vor Beginn einer oralen Eisentherapie ein Mindestabstand von 5 Tagen nach der letzten Verabreichung von parenteralem Eisen eingehalten werden. [Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
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